- Anastasia Michailova
Künstliche Intelligenz: Ist dieser Roboter „zu menschlich“?
Roboter und KI entwickeln sich rasant: Immer bessere Modelle drängen auf den Markt. Was einem Tech-Unternehmen nun gelungen ist, setzt neue Maßstäbe!

Dem in Cornwall, England ansässigen Technologie-Unternehmen „Engineered Arts“ ist eine Sensation gelungen. Ihr neuester Android heißt „Ameca“ und gilt international als der vielleicht menschenähnlichste Roboter, der bisher gebaut worden ist. Was an Ameca so außergewöhnlich ist: Seine Mimik und Gestik ist unfassbar authentisch! Eigentlich kaum von der eines echten Menschen zu unterscheiden.
Erschreckend realistisch!
In einem Video von Engineered Arts ist zu sehen, wie Ameca förmlich aus seinem „Schlaf“ erwacht und beginnt seine Arme und Hände zu entdecken. Dann bemerkt er, dass er nicht allein ist. Der Android erschreckt sich leicht vor der Kamera. Doch am Ende lächelt er.

Die Entwickler nennen ihr Werk „den weltweit fortschrittlichsten Roboter in Menschengestalt“. Auch wenn der Name „Ameca“ weiblich klingt, besitzt der Android offiziell kein Geschlecht.
„Äußerlich sieht er ganz anders aus. Wir haben versucht, geschlechtsneutral und rassenneutral zu sein. Wir haben einfach versucht, etwas zu schaffen, das die grundlegenden menschlichen Eigenschaften – den Ausdruck – besitzt, ohne etwas anderes darüberzulegen. Daher die grauen Gesichter.“ – Will Jackson, Geschäftsführer von Engineered Arts
Wozu das Ganze?
Doch warum baut man eigentlich Roboter, deren Mimik und Gestik so ausgefeilt ist? Wofür sollen die Androiden eingesetzt werden? Der Geschäftsführer von „Engineered Arts“ äußert sich folgendermaßen:
„Der Grund für die Entwicklung eines Roboters, der wie ein Mensch aussieht, ist die Interaktion mit Menschen. Das menschliche Gesicht ist ein Kommunikationsmittel mit sehr hoher Bandbreite, und deshalb haben wir diese ausdrucksstarken Roboter gebaut.“ – Will Jackson, Geschäftsführer von Engineered Arts
Laut dem Unternehmen soll Ameca bald im Bereich der Gesichts- und Spracherkennung eingesetzt werden. Es geht darum diesen Technologien etwas Leben einzuhauchen. Außerdem sind Androiden im Allgemeinen bereits fester Bestandteil der Unterhaltungsindustrie. Deshalb können Wissenschaftszentren, Unternehmen und auch Themenparks diesen neuen Roboter ab sofort kaufen. Ameca kostet 130.000 US-Dollar.
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KI führt zu gemischten Gefühlen
Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken fallen unterschiedlich aus. Viele sind große Fans von KI und Roboter-Techologie. Es regt sich jedoch auch immer mehr Widerstand. Manchen sind die realistischen Androiden einfach zu unheimlich. Sie stellen sich die Frage: Was geschieht, wenn solche wirklich menschenechten Maschinen dauerhafte Präsenz in unserer Gesellschaft zeigen und zur „Normalität“ werden?

Weitere „berühmte“ Roboter
Ameca ist keinesfalls der erste Android von Engineered Arts. Auf ihrer Webseite stellen sie stolz ihre vorangegangenen Modelle „Mesmer“, „Quinn“ und „Robothespian“ vor, die heute ebenfalls in der Unterhaltungsindustrie zu finden sind. Sie halten Präsentationen, unterstützen Messen, Ausstellungen und Theater oder werden von der Filmindustrie eingesetzt.
Außerdem baut das Unternehmen gezielt Roboter für spezielle Aufträge, wie etwa bestimmte Hollywood-Filme und einzelne Ausstellungen, darunter zum Beispiel einen riesigen King-Kong-Roboter oder eine Roboter-Kopie des chinesischen Superstars Jing Boran mit seinem Freund „Wuba“ aus dem Film „Monster Hunt“ für Madame Tussauds.
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Quellen bzw. weiterführende Links:
(1) Engineered Arts: Startseite
(2) Engineered Arts auf Youtube: „Ameca Humanoid Robot AI Platform“
(3) Spiegel Wissenschaft: „Roboter »Ameca« So menschlich, dass es unheimlich ist“