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Blogbeiträge (173)

  • Wie viel COâ‚‚ speichern Seegraswiesen? | Klima

    Seegras ist ein Alleskönner: Es ist Lebensraum, Nahrung, Kinderstube, Erosionsschutz, Wasserfilter und Kohlenstoffsenke zugleich! Diese Wasserpflanze wurde als mariner Klimaschutz-Helfer bisher stark unterschätzt. Aber wie viel CO₂ speichern Seegraswiesen wirklich? Das sagt die Forschung! Wie viel CO₂ speichern Seegraswiesen? Was sind Seegraswiesen?   Seegraswiesen sind marine Blütenpflanzen, die auf dem Meeresgrund und auf Wattflächen wachsen. Sie gedeihen in nördlichen und südlichen gemäßigten Klimazonen – z. B. in der Ostsee und im Mittelmeer. Es gibt verschiedene Arten von Seegräsern. Sie bevorzugen sandigen Boden und Schlick. Seegraswiesen sind wahre Hotspots der Artenvielfalt und gehören zu den wichtigsten Lebensräumen des Meeres. Darüber hinaus sind sie bedeutende Laich- und Aufwuchsgebiete. Mitten im Seegras fühlen sich zahlreiche Lebewesen wohl, darunter verschiedene Arten von Fischen, Schnecken, Muscheln, Seesternen, Seeigeln, Moostierchen und Krebsen. Außerdem schützen diese Wasserpflanzen den Meeresboden vor Erosion und arbeiten nebenbei wie ein „Biofilter“, der Krankheitserreger im Wasser reduziert und Trüb- bzw. Schadstoffe herausholt. Seegräser sind obendrein wertvolle Nahrung für viele Tiere. Für einige Schildkröten und Meeressäuger (z. B. Seekühe) sind sie sogar die Hauptnahrungsquelle. Im Wattenmeer ernähren sich auch Vögel von diesen Meerespflanzen.   Seegräser: Ein paar unglaubliche Zahlen   Seegras bedeckt etwa 0,2 Prozent des gesamten Meeresbodens. Bisher wurden jedoch nur etwa 20 Prozent der Seegraswiesen untersucht und kartiert. Seegräser können mehrere Jahrhunderte alt werden – das sogenannte Neptungras erreicht sogar ein Alter von über 1.000 Jahren . Seegras wächst bei guten Lichtverhältnissen bis in eine Tiefe von 17 Metern . Seegras-Blätter werden bis zu 2 Meter lang und dämpfen damit die Wellenenergie, was sogar Meeresströmungen verlangsamt. Auf 1.000 Quadratmetern Seegraswiese leben schätzungsweise 10.000 Fische und 12,5 Millionen wirbellose Tiere . Seit 1980 gehen jedes Jahr ca. 7 Prozent der Seegraswiesen auf der Welt verloren. Klima: Wie viel CO₂ speichert Seegras?   Seegraswiesen sind wichtige „natürliche Kohlenstoffsenken“. Pro Quadratmeter speichert das Echte Seegras ( Zostera marina ) im Durchschnitt 2,7 Kilogramm Kohlenstoff in den oberen 25 Zentimetern des Meeresbodens – in der Ostsee sogar bis zu 10,7 Kilogramm. Forscher halten Spitzenwerte von bis zu 26,5 Kilogramm Kohlenstoff pro Quadratmeter Seegras für möglich. Durch die Einlagerung von Kohlenstoff wird auch das Treibhausgas Kohlendioxid abgebaut. Schätzungen zufolge absorbieren alle Seegraswiesen auf der Welt insgesamt etwa 10 Gigatonnen CO₂ . Das funktioniert folgendermaßen:   Seegräser betreiben Photosynthese. Sie nutzen das in Wasser gelöste Kohlendioxid (CO₂) und spalten es in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O₂) auf. Der Kohlenstoff wird als Biomasse (Zucker) eingelagert – zum Beispiel in Blättern und Wurzeln. Dadurch wächst die Pflanze. Der Sauerstoff wird in das umliegende Wasser abgegeben. Es geht aber noch weiter! Seegraswiesen sind ein wichtiger Lebensraum für unzählige Tiere. Seegraswiesen speichern Kohlenstoff nicht nur in lebenden Pflanzen, sondern auch in abgestorbener Biomasse. Da totes Pflanzenmaterial unter Wasser aufgrund des fehlenden Sauerstoffs (keine Luftzufuhr) nicht verrottet, sinkt es auf den Meeresboden und bleibt dort liegen. Daraus entsteht mit den Jahren eine immer dicker werdende Seegrasmatte – ähnlich wie der Torfboden im Moor .   Wichtig: Wenn es heißt, dass Pflanzen CO₂ speichern, ist eigentlich die Einlagerung von Kohlenstoff gemeint, bei der Kohlendioxid aufgespalten wird.   Seegraswiesen nehmen (je nach Standort) pro Quadratmeter bis zu 50-mal mehr CO₂ auf als ein Quadratmeter Wald auf dem Land. Unsere Ozeane absorbieren auf vielen verschiedenen Wegen jedes Jahr enorme Mengen an Kohlendioxid – 10 Prozent davon allein durch Seegras.   Hier erfährst du mehr: „Wie viel CO₂ speichern unsere Meere & Ozeane?“   Das alles hat jedoch eine Kehrseite. Wenn das Seegras verschwindet, wird all das zuvor gespeicherte CO₂ wieder freigesetzt. Gelangen die Wasserpflanzen an die Oberfläche, kommen sie mit Sauerstoff in Berührung. Dadurch beginnen sie zu verrotten, wodurch Kohlendioxid entsteht. Seegras speichert also nur Treibhausgase , solange es intakt unter Wasser bleibt.   Seegräser sind auf der ganzen Welt bedroht.   In den 1930er Jahren starben etwa 90 Prozent der gesamten Seegraswiesen an den Atlantikküsten Europas und Nordamerikas an einem Schleimpilz („Wasting Disease“). Niederländische Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass zu wenig Sonnenlicht der Hauptgrund für dieses Massensterben gewesen ist. Durch die mangelnde Sonnenstrahlung wuchsen die Seegräser schlecht, da sie weniger Photosynthese betrieben. Infolgedessen konnten sich Pilze bzw. Bakterien besser von ihnen ernähren – besonders in schattigen Gebieten wird das häufiger beobachtet. Die Wissenschaftler schlussfolgern sogar, dass die Seegräser auch ohne Schleimpilz an der fehlenden Sonnenstrahlung eingegangen wären. Bis heute haben sich die Seegrasbestände nicht erholt. Auch interessant:   „Warum versauern unsere Weltmeere?“   Darüber hinaus gefährdet der Klimawandel das Wachstum von Seegras. Steigende Wassertemperaturen setzen den Pflanzen zu. Zusammen mit Nährstoffeinträgen durch Düngemittel aus der Landwirtschaft begünstigt das warme Wasser Algenblüten (vgl. Todeszonen ), mit denen das Seegras um Licht konkurriert. Außerdem gedeihen Seegräser vorzugsweise in nährstoffarmen Gebieten. Pestizide sind eine zusätzliche Gefahr für die Wasserpflanzen. Die Seegrasbestände sind weltweit bedroht. Hinzu kommt mechanische Zerstörung durch den Menschen. Küstennahe Schifffahrt, Schleppnetzfischerei und Bauprojekte bedrohen die weltweiten Seegrasbestände. Auch invasive Arten wie die Grünalge Caulerpa taxifolia verdrängen heimische Seegräser.   Klimaschutz: 10 Wege, wie das Wachstum von Seegras gefördert werden kann   Es gibt eine gute Nachricht! Seegraswiesen lassen sich „aufforsten“ und aktiv schützen. Und das käme vielen zugute. Nicht nur dem Klima, sondern auch ganzen Ökosystemen mit zahlreichen Lebensformen. Die folgenden 10 Ansätze können das Wachstum von Seegraswiesen nachhaltig verbessern: Junge Seegraspflanzen gezielt in geeignete Meeresböden einsetzen (wie Aufforstung an Land) Seegras-Samen in sandige, flache Küstengebiete einpflanzen Biologisch abbaubare Matten oder andere Trägermaterialien verwenden, um die Ansiedlung zu erleichtern und vor Erosion zu schützen Reduktion von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft Verbesserung von Kläranlagen Sedimentaufwirbelung durch Einschränkung von motorisierten Booten und Grundschleppnetz-Fischerei verhindern Einrichtung von Ankerverboten („No-Anchor-Zones“) Wiederansiedlung von Herbivoren und Filtrierern – Seeigel fressen konkurrierende Algen und Muscheln filtern Wasser, was das Seegrasmilieu stabilisieren kann Regelmäßige Kontrolle des Algenwuchses Genetische Vielfalt durch Pflanzung verschiedener Seegrasarten erhöhen, um Stressresilienz gegen Hitze und Krankheiten zu fördern   Hier kannst du dir in einem Video ansehen, wie Kieler Forscher Seegraswiesen pflanzen: Klimawandel: 3 wertvolle Büchertipps (1) „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Quellen bzw. weiterführende Links:   (1) Netherlands Journal of Sea Research: „Temperature, salinity, insolation and wasting disease of eelgrass (Zostera marina L.) in the Dutch Wadden Sea in the 1930's“ (2) Scientific Reports: „Seagrass (Posidonia oceanica) seedlings in a high-CO2 world: from physiology to herbivory“ (3) Nature Climate Change: „Mediterranean seagrass vulnerable to regional climate warming“ (4) Nature Climate Change: „A marine heatwave drives massive losses from the world’s largest seagrass carbon stocks“ (5) Deutschlandfunk: „Seegrassterben an den Küsten“ (6) Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Schleswig-Holstein): „Das Große Seegras Zostera marina “ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Wie viel COâ‚‚ speichern Graslandschaften? | Klimawandel

    Savannen, Wiesen oder einfach nur der Rasen vor deinem Zuhause – Gras ist ein unterschätzter Partner im Kampf gegen den Klimawandel. Wie viel Kohlenstoff bzw. Kohlendioxid binden diese Flächen wirklich? Und wie kann man die CO₂-Speicherung der Böden weiter verbessern? Hier erfährst du alles! Wie viel CO₂ speichern Graslandschaften? Klimawandel: Wie viel CO₂ speichert Gras?   Es gibt zwei Arten von Flächen, auf denen Gras und andere krautige Pflanzen wachsen: natürliches Grünland  (auch Grasland oder Urgrasland genannt) zu dem Steppen, Savannen und Prärien gehören – aber auch das „menschengemachte“ Grünland  wie Weiden und Wiesen, die vor allem landwirtschaftlich genutzt werden oder der Landschaftspflege dienen.   Grasland-Ökosysteme machen etwa 40 Prozent der globalen Landfläche aus ( Wälder „nur“ ca. 30 Prozent ) und bedecken damit rund 52,5 Millionen Quadratkilometer dieses Planeten. Es gibt sie auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Graslandschaften sind nicht nur wahre Hotspots für Artenvielfalt und tragen beträchtlich zur Nahrungsmittelproduktion (z. B. Mahd) bei – sie binden auch große Mengen Kohlendioxid, was sie zu natürlichen Kohlenstoffsenken macht. Ein einziger Hektar humusreiche Wiese kann 180 Tonnen CO₂ speichern , so die Universität für Bodenkultur Wien. Wie funktioniert das?   Wenn Gras wächst, betreibt es Photosynthese. Dabei zieht die Pflanze Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre und spaltet das Gas in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O₂). Der Kohlenstoff wird als Biomasse (Zucker) gespeichert – bei Gräsern zu 90 Prozent als unterirdische Wurzelbiomasse. Das nennt man dann „organischen Bodenkohlenstoff“. Der Sauerstoff wird zurück in die Atmosphäre abgegeben und ist wichtiger Bestandteil unserer Atemluft. Das Treibhausgas „Kohlendioxid“ wird während dieses Prozesses vollständig abgebaut und damit unschädlich gemacht. Alle Lebewesen, die Photosynthese betreiben, spalten CO₂ – zum Beispiel Bäume und Algen. Auch interessant: „Wie viel CO₂ speichert ein Baum?“   Wichtig! Wenn die Rede davon ist, dass Pflanzen Kohlendioxid speichern, meint man eigentlich die Speicherung bzw. Einlagerung von Kohlenstoff, bei der Kohlendioxid aufgespalten wird.   Warum Graslandschaften in Gefahr sind.   Graslandschaften binden rund 34 Prozent (ein Drittel) des terrestrischen Kohlenstoffs.  Aber 90 Prozent der ursprünglichen Grasflächen in den gemäßigten Klimazonen sind bereits in landwirtschaftliche Flächen und Siedlungen umgewandelt worden. Natürliche Böden werden versiegelt oder durch Ackerflächen ersetzt. Zwar binden Ackerflächen auch Kohlenstoff, aber ausgedehnte Monokulturen senken die CO₂-Speicherkapazität des Bodens.   Hinzu kommt, dass der Klimawandel selbst durch Trockenheit und Dürren dafür sorgt, dass bestimmte Vegetation immer schlechter gedeiht. Vertrocknetes Gras verliert jedoch seine klimaschützende Wirkung, da es nicht mehr wächst und damit keine Photosynthese betreibt. Hier kannst du dir ein kurzes Video dazu ansehen, wo Trockenheit und Dürren in Deutschland besonders dramatisch sind: Grasland ist wichtig für das Klima und die Artenvielfalt.   Graslandschaften wurden als Mittel zum Klimaschutz bisher vernachlässigt. Dabei ist intaktes Grünland ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Erderwärmung. Außerdem bieten diese Ökosysteme wichtige Lebensräume für zahlreiche Pflanzen und Tiere.   Eine Studie von US-amerikanischen und chinesischen Wissenschaftlern fand heraus, dass die Pflanzenvielfalt von Graslandschaften die Aufnahme von organischem Bodenkohlenstoff erhöht. Anders ausgedrückt: Je mehr unterschiedliche Pflanzen in einem bestimmten Bereich wachsen, desto mehr CO₂ wird dort gebunden.  Eine wichtige Rolle dabei spielt Humus. Er ist sozusagen der organische Teil des Bodens, steckt voller Nährstoffe und entsteht durch das komplexe Zusammenspiel von Pflanzen, Mikroorganismen, Insekten und Pilzen. Humus ist ein guter Marker für die Bodengesundheit und besteht zu 58 Prozent aus Kohlenstoff. Dieser nährstoffreiche Boden ist die beste Voraussetzung für eine optimale Pflanzenvielfalt und effektive CO₂-Speicherung.   Unglaublich!  Menschengemachtes Grünland, insbesondere Weideflächen für Tiere, sind dabei genauso wichtig, wie natürliches Grasland. Große Weidetiere wie Rinder können nämlich die CO₂-Speicherkapazität des Bodens verbessern, wie dänische Wissenschaftler herausgefunden haben: „Vor allem große, pflanzenfressende Tiere können helfen, den Kohlenstoffkreislauf zu beleben und große Mengen Kohlenstoff im Boden einzulagern. Tiere reißen den Boden auf der Suche nach Nahrung auf, sie scharren, graben und wühlen, während sie an anderen Stellen den Boden verdichten, indem sie in großen Gruppen darübertrampeln. Außerdem fressen sie die Vegetation an der einen Stelle weg und scheiden die darin enthaltenen Nährstoffe an einer anderen wieder aus.“ – Jens-Christian Svenning, Universität Aarhus in Dänemark Weidetiere können die CO₂-Aufnahmefähigkeit von Böden verbessern. Allerdings setzen Rinder durch ihre Verdauung auch Treibhausgase frei. Hier erfährst du mehr: „Wie viel Methan stößt eine Kuh wirklich aus?“   Klimaschutz: 4 Wege, wie Grasland mehr CO₂ speichern kann   Die Fähigkeit des Bodens, Kohlenstoff zu binden und damit CO₂ aus der Atmosphäre zu ziehen, kann verbessert werden. In Bezug auf Graslandschaften gibt es verschiedene Ansätze: 1. Biomasseproduktion erhöhen Vielfältige Pflanzengemeinschaften mit tiefwurzelnden Gräsern anstelle von Monokulturen fördern Dauerbegrünung für kontinuierliche Photosynthese ermöglichen 2. Weidewirtschaft optimieren Tierherden ggf. verkleinern, da zu starke Beweidung den Humusabbau fördert Wechselweiden und Ruhephasen für die Vegetation einrichten 3. Böden schonen Wenn möglich auf intensive Bodenbearbeitung verzichten, da mechanische Eingriffe wie das Pflügen zu Kohlenstoffverlusten im Boden führen Natürlichen Dünger bevorzugen, da z. B. Kompost und Mist den Humusgehalt erhöhen Zusätzliches Mulchen miteinbeziehen, was für Bodenbedeckung sorgt und vor Erosion schützt   4. Wasserhaushalt verbessern Starke Verdichtung vermeiden, da z. B. das Befahren mit großen Maschinen den Luft- und Wasserhaushalt im Boden beeinträchtigt und das Wurzelwachstum reduziert Agroforstsysteme aufbauen, bei denen Bäume und Sträucher mit Graslandschaften kombiniert werden, um zusätzlichen Kohlenstoff zu binden und gleichzeitig das feuchte Mikroklima zu fördern (Verwaldung und Verbuschung verhindern) Klimawandel: 3 wertvolle Büchertipps (1) „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Quellen bzw. weiterführende Links   (1) Science: „Grassland soil carbon sequestration: Current understanding, challenges, and solutions“ (2) Science: „The history and challenge of grassy biomes“ (3) Spektrum: „Graslandschaften, die unterschätzten Alleskönner“ (4) Austria Presse Agentur: „Die Natur inhalieren lassen“ (5) Nature Climate Change: „Trophic rewilding can expand natural climate solutions“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • UVB-76: Was ist „The Buzzer“?

    The Buzzer: Diese mysteriöse Radiostation mitten in Russland sendet weder tagesaktuelle Nachrichten noch den Wetterbericht. Dafür aber ein monotones Summen – und das seit Jahrzehnten! Was steckt hinter diesem skurrilen Signal? Welchen Zweck erfüllt der geheime Sender, auch bekannt als UVB-76? Dieser Beitrag geht der Sache auf den Grund. Was steckt hinter UVB-76? Was ist „The Buzzer“?   In den Tiefen Russlands gibt es eine mysteriöse Radiostation, die für zahlreiche Spekulationen und Verschwörungstheorien sorgt. „The Buzzer“ (auf Deutsch: „Der Summer“), auch bekannt als „UVB-76“, sendet seit Jahrzehnten ein monotones Summen – bis heute! Der Ton ist in einem Intervall von 25-mal in der Minute zu hören. Das eintönige Kurzwellensignal wird gelegentlich von anderen Geräuschen unterbrochen. Vermutlich befindet sich „The Buzzer“ etwa 80 Kilometer westlich von Moskau. Er sendet auf einer Frequenz von 4625 kHz und kann mittlerweile sogar live im Internet verfolgt werden – und das rund um die Uhr. Gleich folgt eine Hörprobe. Das allererste Signal dieses Kurzwellensenders wurde am 2. August 1976 registriert. Der genaue Zweck der Sendestation ist bis heute unbekannt. Weder die ehemalige Sowjetunion noch das heutige Russland haben je eine offizielle Erklärung zu der geheimen Radiostation abgegeben. Es scheint jedoch keine verlassene Sendeanlage zu sein – also kein vergessendes Relikt des Kalten Krieges. Es gibt Hinweise auf regelmäßige Wartungsarbeiten – darunter wiederholte kleine Sendepausen von wenigen Minuten, die immer zur selben Tageszeit stattfinden. Die genauen Zeitfenster für die Unterbrechungen veränderten sich jedoch im Laufe der Jahre. Wozu dient die Radiostation UVB-76? | 5 Theorien   Es gibt mehrere Theorien dazu, welchen Zweck „The Buzzer“ erfüllt und warum er ein Dauersummen sendet. Schauen wir uns die möglichen Erklärungen etwas genauer an:   1. Theorie: Ein Totmannschalter   Eine Möglichkeit wäre, dass das kontinuierliche Summen einen Normalzustand signalisiert, bei dem alles in Ordnung ist. Sollte das monotone Geräusch plötzlich ausbleiben oder sich verändern, könnte dies auf eine Krise hindeuten – etwa auf einen atomaren Erstschlag gegen Russland. Damit wäre eine Änderung des Sendeplans von UVB-76 ein subtiles, aber unmissverständliches Alarmsignal für alle Empfänger. Kritikpunkt: „The Buzzer“ verstummte bereits für mehrere Tage, ohne dass es Anzeichen für eine Krise gab.   2. Theorie: Verschlüsselte Militärbotschaften   Eine naheliegende Erklärung für UVB-76 ist das Senden von geheimen Militärbotschaften. Radiosignale können auch im Ausland empfangen werden. Der „Feind“ hört also mit. Darum müssen Nachrichten verschlüsselt sein. Sollte „The Buzzer“ tatsächlich zur Übermittlung von geheimen Informationen genutzt werden, ist die Entschlüsselung der Signale bisher nicht gelungen. 3. Theorie: Ein „Kanal-Freihalte-Signal“   Es ist denkbar, dass „The Buzzer“ mit seinem kontinuierlichen Summen dafür sorgt, dass die entsprechende Frequenz aktiv und störungsfrei bleibt. Damit wäre UVB-76 Teil eines militärischen Kommunikationssystems, das im Ernstfall (z. B. bei einem nuklearen Angriff) immer einsatzbereit ist, um wichtige Nachrichten zu übermitteln.   4. Theorie: Wissenschaftliche Forschung   Es könnte sich bei „The Buzzer“ auch um etwas Nicht-Militärisches handeln. Vielleicht untersuchen Forscher mit dem Dauersummen die Langstreckenkommunikation und die Eigenschaften der Ionosphäre. Der kontinuierliche Summton würde sich gut dafür eignen, um die Ausbreitung von Radiowellen bei unterschiedlichen atmosphärischen Bedingungen zu erforschen. (!) Auch interessant für dich: Kennst du schon das „Brummton-Phänomen“ ?   5. Theorie: Verwirrung des Feindes   Eine ganz banale Erklärung wäre, dass die unkonventionelle Radiostation einfach nur dazu dient, um Unsicherheit, Verwirrung und Unruhe bei potenziellen Feinden zu stiften. Der Zweck von UVB-76 wäre also in diesem Fall Misstrauen und Spekulationen zu schüren – was im Übrigen hervorragend funktioniert. Wissenswert: Gemeinsam mit anderen Radiostationen wie „Squeaky Wheel“  oder „The Pip“  bildet „The Buzzer“ das sogenannte „Monolith Netzwerk“ – ein militärisches Kommunikationsnetzwerk in Russland. The Buzzer: Abweichungen vom Sendeplan   Die mysteriöse russische Radiostation sendet seit den 1970ern ihr monotones Dauersummen in die Welt – jedoch nicht ausschließlich. Mittlerweile sind regelmäßig Sprachnachrichten oder Maschinengeräusche zu hören. Es wurde sogar schon Musik gespielt. Außerdem gibt es immer wieder Versuche den Sendebetrieb von UVB-76 zu stören. Manchmal brach die Sendung ganz ab, wurde jedoch bisher immer wieder aufgenommen. Hier einige konkrete Beispiele für Abweichungen vom Sendebetrieb:   3. November 2001: Mehrere Gespräche auf Russisch waren im Hintergrund zu hören. Darunter die Worte: „ Hier Einhundertdreiundvierzig! Ich empfange den Generator nicht. “ – „ Das ist, was der Betriebsraum sendet! “ 7. Juni 2010: Abbruch der Sendung. Wiederaufnahme am nächsten Tag. 2. September 2010: Abbruch der Sendung für mehrere Tage. Danach war ein Stück aus dem Ballett „Schwanensee“ von Pjotr Tschaikowski zu hören. Diese Musik wurde auch in den darauffolgenden Jahren einige Male gespielt. Nacht vom 20. auf den 21. Dezember 2013: Stark verzerrte Störgeräusche. Erklärung: Entweder defekte Antennen oder eine Übermittlung von geheimen Informationen mit Störgeräuschen als Ablenkung. UVB-76 seit dem Ukraine-Krieg   Etwa einen Monat vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine übernahm ein „Piratensender“ den Betrieb von „The Buzzer“ und sendete mehrere Tage lang Textbotschaften, Memes und Musik – darunter den K-Pop-Hit „Gangnam Style“.   Laut Berichten gab es seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mehrere Versuche, den Sendebetrieb von UVB-76 zu stören. Es heißt, es sei zu Überlagerungen auf der Sendefrequenz gekommen und es wären ukrainische Nachrichten und Lieder zu hören gewesen. Am 24. Juni 2023 war, wie bereits einige Male zuvor, ein Teil des Balletts „Schwanensee“ von Tschaikowski zu hören. „The Buzzer“ ist weiterhin aktiv. Im Dezember 2024 wurden 24 Sprachnachrichten innerhalb von 24 Stunden gesendet – so viele, wie nie zuvor an einem Tag. Am 15. April 2025 übertrug UVB-76 die Worte „Neptune“, „Thymus“, „Foxcloak“ und „Nootabu“.   Auch interessant für dich:   „Der Bloop: Rätsel um mysteriöses Ozean-Geräusch gelöst!“ Buchtipp zum Artikel:   Der Bestseller von Stephen Hawking: „Kurze Antworten auf große Fragen“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

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