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- Wie viel CO₂ speichern Seegraswiesen? | Klima
Seegras ist ein Alleskönner: Es ist Lebensraum, Nahrung, Kinderstube, Erosionsschutz, Wasserfilter und Kohlenstoffsenke zugleich! Diese Wasserpflanze wurde als mariner Klimaschutz-Helfer bisher stark unterschätzt. Aber wie viel CO₂ speichern Seegraswiesen wirklich? Das sagt die Forschung! Wie viel CO₂ speichern Seegraswiesen? Was sind Seegraswiesen? Seegraswiesen sind marine Blütenpflanzen, die auf dem Meeresgrund und auf Wattflächen wachsen. Sie gedeihen in nördlichen und südlichen gemäßigten Klimazonen – z. B. in der Ostsee und im Mittelmeer. Es gibt verschiedene Arten von Seegräsern. Sie bevorzugen sandigen Boden und Schlick. Seegraswiesen sind wahre Hotspots der Artenvielfalt und gehören zu den wichtigsten Lebensräumen des Meeres. Darüber hinaus sind sie bedeutende Laich- und Aufwuchsgebiete. Mitten im Seegras fühlen sich zahlreiche Lebewesen wohl, darunter verschiedene Arten von Fischen, Schnecken, Muscheln, Seesternen, Seeigeln, Moostierchen und Krebsen. Außerdem schützen diese Wasserpflanzen den Meeresboden vor Erosion und arbeiten nebenbei wie ein „Biofilter“, der Krankheitserreger im Wasser reduziert und Trüb- bzw. Schadstoffe herausholt. Seegräser sind obendrein wertvolle Nahrung für viele Tiere. Für einige Schildkröten und Meeressäuger (z. B. Seekühe) sind sie sogar die Hauptnahrungsquelle. Im Wattenmeer ernähren sich auch Vögel von diesen Meerespflanzen. Seegräser: Ein paar unglaubliche Zahlen Seegras bedeckt etwa 0,2 Prozent des gesamten Meeresbodens. Bisher wurden jedoch nur etwa 20 Prozent der Seegraswiesen untersucht und kartiert. Seegräser können mehrere Jahrhunderte alt werden – das sogenannte Neptungras erreicht sogar ein Alter von über 1.000 Jahren . Seegras wächst bei guten Lichtverhältnissen bis in eine Tiefe von 17 Metern . Seegras-Blätter werden bis zu 2 Meter lang und dämpfen damit die Wellenenergie, was sogar Meeresströmungen verlangsamt. Auf 1.000 Quadratmetern Seegraswiese leben schätzungsweise 10.000 Fische und 12,5 Millionen wirbellose Tiere . Seit 1980 gehen jedes Jahr ca. 7 Prozent der Seegraswiesen auf der Welt verloren. Klima: Wie viel CO₂ speichert Seegras? Seegraswiesen sind wichtige „natürliche Kohlenstoffsenken“. Pro Quadratmeter speichert das Echte Seegras ( Zostera marina ) im Durchschnitt 2,7 Kilogramm Kohlenstoff in den oberen 25 Zentimetern des Meeresbodens – in der Ostsee sogar bis zu 10,7 Kilogramm. Forscher halten Spitzenwerte von bis zu 26,5 Kilogramm Kohlenstoff pro Quadratmeter Seegras für möglich. Durch die Einlagerung von Kohlenstoff wird auch das Treibhausgas Kohlendioxid abgebaut. Schätzungen zufolge absorbieren alle Seegraswiesen auf der Welt insgesamt etwa 10 Gigatonnen CO₂ . Das funktioniert folgendermaßen: Seegräser betreiben Photosynthese. Sie nutzen das in Wasser gelöste Kohlendioxid (CO₂) und spalten es in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O₂) auf. Der Kohlenstoff wird als Biomasse (Zucker) eingelagert – zum Beispiel in Blättern und Wurzeln. Dadurch wächst die Pflanze. Der Sauerstoff wird in das umliegende Wasser abgegeben. Es geht aber noch weiter! Seegraswiesen sind ein wichtiger Lebensraum für unzählige Tiere. Seegraswiesen speichern Kohlenstoff nicht nur in lebenden Pflanzen, sondern auch in abgestorbener Biomasse. Da totes Pflanzenmaterial unter Wasser aufgrund des fehlenden Sauerstoffs (keine Luftzufuhr) nicht verrottet, sinkt es auf den Meeresboden und bleibt dort liegen. Daraus entsteht mit den Jahren eine immer dicker werdende Seegrasmatte – ähnlich wie der Torfboden im Moor . Wichtig: Wenn es heißt, dass Pflanzen CO₂ speichern, ist eigentlich die Einlagerung von Kohlenstoff gemeint, bei der Kohlendioxid aufgespalten wird. Seegraswiesen nehmen (je nach Standort) pro Quadratmeter bis zu 50-mal mehr CO₂ auf als ein Quadratmeter Wald auf dem Land. Unsere Ozeane absorbieren auf vielen verschiedenen Wegen jedes Jahr enorme Mengen an Kohlendioxid – 10 Prozent davon allein durch Seegras. Hier erfährst du mehr: „Wie viel CO₂ speichern unsere Meere & Ozeane?“ Das alles hat jedoch eine Kehrseite. Wenn das Seegras verschwindet, wird all das zuvor gespeicherte CO₂ wieder freigesetzt. Gelangen die Wasserpflanzen an die Oberfläche, kommen sie mit Sauerstoff in Berührung. Dadurch beginnen sie zu verrotten, wodurch Kohlendioxid entsteht. Seegras speichert also nur Treibhausgase , solange es intakt unter Wasser bleibt. Seegräser sind auf der ganzen Welt bedroht. In den 1930er Jahren starben etwa 90 Prozent der gesamten Seegraswiesen an den Atlantikküsten Europas und Nordamerikas an einem Schleimpilz („Wasting Disease“). Niederländische Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass zu wenig Sonnenlicht der Hauptgrund für dieses Massensterben gewesen ist. Durch die mangelnde Sonnenstrahlung wuchsen die Seegräser schlecht, da sie weniger Photosynthese betrieben. Infolgedessen konnten sich Pilze bzw. Bakterien besser von ihnen ernähren – besonders in schattigen Gebieten wird das häufiger beobachtet. Die Wissenschaftler schlussfolgern sogar, dass die Seegräser auch ohne Schleimpilz an der fehlenden Sonnenstrahlung eingegangen wären. Bis heute haben sich die Seegrasbestände nicht erholt. Auch interessant: „Warum versauern unsere Weltmeere?“ Darüber hinaus gefährdet der Klimawandel das Wachstum von Seegras. Steigende Wassertemperaturen setzen den Pflanzen zu. Zusammen mit Nährstoffeinträgen durch Düngemittel aus der Landwirtschaft begünstigt das warme Wasser Algenblüten (vgl. Todeszonen ), mit denen das Seegras um Licht konkurriert. Außerdem gedeihen Seegräser vorzugsweise in nährstoffarmen Gebieten. Pestizide sind eine zusätzliche Gefahr für die Wasserpflanzen. Die Seegrasbestände sind weltweit bedroht. Hinzu kommt mechanische Zerstörung durch den Menschen. Küstennahe Schifffahrt, Schleppnetzfischerei und Bauprojekte bedrohen die weltweiten Seegrasbestände. Auch invasive Arten wie die Grünalge Caulerpa taxifolia verdrängen heimische Seegräser. Klimaschutz: 10 Wege, wie das Wachstum von Seegras gefördert werden kann Es gibt eine gute Nachricht! Seegraswiesen lassen sich „aufforsten“ und aktiv schützen. Und das käme vielen zugute. Nicht nur dem Klima, sondern auch ganzen Ökosystemen mit zahlreichen Lebensformen. Die folgenden 10 Ansätze können das Wachstum von Seegraswiesen nachhaltig verbessern: Junge Seegraspflanzen gezielt in geeignete Meeresböden einsetzen (wie Aufforstung an Land) Seegras-Samen in sandige, flache Küstengebiete einpflanzen Biologisch abbaubare Matten oder andere Trägermaterialien verwenden, um die Ansiedlung zu erleichtern und vor Erosion zu schützen Reduktion von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft Verbesserung von Kläranlagen Sedimentaufwirbelung durch Einschränkung von motorisierten Booten und Grundschleppnetz-Fischerei verhindern Einrichtung von Ankerverboten („No-Anchor-Zones“) Wiederansiedlung von Herbivoren und Filtrierern – Seeigel fressen konkurrierende Algen und Muscheln filtern Wasser, was das Seegrasmilieu stabilisieren kann Regelmäßige Kontrolle des Algenwuchses Genetische Vielfalt durch Pflanzung verschiedener Seegrasarten erhöhen, um Stressresilienz gegen Hitze und Krankheiten zu fördern Hier kannst du dir in einem Video ansehen, wie Kieler Forscher Seegraswiesen pflanzen: Klimawandel: 3 wertvolle Büchertipps (1) „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Netherlands Journal of Sea Research: „Temperature, salinity, insolation and wasting disease of eelgrass (Zostera marina L.) in the Dutch Wadden Sea in the 1930's“ (2) Scientific Reports: „Seagrass (Posidonia oceanica) seedlings in a high-CO2 world: from physiology to herbivory“ (3) Nature Climate Change: „Mediterranean seagrass vulnerable to regional climate warming“ (4) Nature Climate Change: „A marine heatwave drives massive losses from the world’s largest seagrass carbon stocks“ (5) Deutschlandfunk: „Seegrassterben an den Küsten“ (6) Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Schleswig-Holstein): „Das Große Seegras Zostera marina “ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- Wie viel CO₂ speichern Graslandschaften? | Klimawandel
Savannen, Wiesen oder einfach nur der Rasen vor deinem Zuhause – Gras ist ein unterschätzter Partner im Kampf gegen den Klimawandel. Wie viel Kohlenstoff bzw. Kohlendioxid binden diese Flächen wirklich? Und wie kann man die CO₂-Speicherung der Böden weiter verbessern? Hier erfährst du alles! Wie viel CO₂ speichern Graslandschaften? Klimawandel: Wie viel CO₂ speichert Gras? Es gibt zwei Arten von Flächen, auf denen Gras und andere krautige Pflanzen wachsen: natürliches Grünland (auch Grasland oder Urgrasland genannt) zu dem Steppen, Savannen und Prärien gehören – aber auch das „menschengemachte“ Grünland wie Weiden und Wiesen, die vor allem landwirtschaftlich genutzt werden oder der Landschaftspflege dienen. Grasland-Ökosysteme machen etwa 40 Prozent der globalen Landfläche aus ( Wälder „nur“ ca. 30 Prozent ) und bedecken damit rund 52,5 Millionen Quadratkilometer dieses Planeten. Es gibt sie auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Graslandschaften sind nicht nur wahre Hotspots für Artenvielfalt und tragen beträchtlich zur Nahrungsmittelproduktion (z. B. Mahd) bei – sie binden auch große Mengen Kohlendioxid, was sie zu natürlichen Kohlenstoffsenken macht. Ein einziger Hektar humusreiche Wiese kann 180 Tonnen CO₂ speichern , so die Universität für Bodenkultur Wien. Wie funktioniert das? Wenn Gras wächst, betreibt es Photosynthese. Dabei zieht die Pflanze Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre und spaltet das Gas in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O₂). Der Kohlenstoff wird als Biomasse (Zucker) gespeichert – bei Gräsern zu 90 Prozent als unterirdische Wurzelbiomasse. Das nennt man dann „organischen Bodenkohlenstoff“. Der Sauerstoff wird zurück in die Atmosphäre abgegeben und ist wichtiger Bestandteil unserer Atemluft. Das Treibhausgas „Kohlendioxid“ wird während dieses Prozesses vollständig abgebaut und damit unschädlich gemacht. Alle Lebewesen, die Photosynthese betreiben, spalten CO₂ – zum Beispiel Bäume und Algen. Auch interessant: „Wie viel CO₂ speichert ein Baum?“ Wichtig! Wenn die Rede davon ist, dass Pflanzen Kohlendioxid speichern, meint man eigentlich die Speicherung bzw. Einlagerung von Kohlenstoff, bei der Kohlendioxid aufgespalten wird. Warum Graslandschaften in Gefahr sind. Graslandschaften binden rund 34 Prozent (ein Drittel) des terrestrischen Kohlenstoffs. Aber 90 Prozent der ursprünglichen Grasflächen in den gemäßigten Klimazonen sind bereits in landwirtschaftliche Flächen und Siedlungen umgewandelt worden. Natürliche Böden werden versiegelt oder durch Ackerflächen ersetzt. Zwar binden Ackerflächen auch Kohlenstoff, aber ausgedehnte Monokulturen senken die CO₂-Speicherkapazität des Bodens. Hinzu kommt, dass der Klimawandel selbst durch Trockenheit und Dürren dafür sorgt, dass bestimmte Vegetation immer schlechter gedeiht. Vertrocknetes Gras verliert jedoch seine klimaschützende Wirkung, da es nicht mehr wächst und damit keine Photosynthese betreibt. Hier kannst du dir ein kurzes Video dazu ansehen, wo Trockenheit und Dürren in Deutschland besonders dramatisch sind: Grasland ist wichtig für das Klima und die Artenvielfalt. Graslandschaften wurden als Mittel zum Klimaschutz bisher vernachlässigt. Dabei ist intaktes Grünland ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Erderwärmung. Außerdem bieten diese Ökosysteme wichtige Lebensräume für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Eine Studie von US-amerikanischen und chinesischen Wissenschaftlern fand heraus, dass die Pflanzenvielfalt von Graslandschaften die Aufnahme von organischem Bodenkohlenstoff erhöht. Anders ausgedrückt: Je mehr unterschiedliche Pflanzen in einem bestimmten Bereich wachsen, desto mehr CO₂ wird dort gebunden. Eine wichtige Rolle dabei spielt Humus. Er ist sozusagen der organische Teil des Bodens, steckt voller Nährstoffe und entsteht durch das komplexe Zusammenspiel von Pflanzen, Mikroorganismen, Insekten und Pilzen. Humus ist ein guter Marker für die Bodengesundheit und besteht zu 58 Prozent aus Kohlenstoff. Dieser nährstoffreiche Boden ist die beste Voraussetzung für eine optimale Pflanzenvielfalt und effektive CO₂-Speicherung. Unglaublich! Menschengemachtes Grünland, insbesondere Weideflächen für Tiere, sind dabei genauso wichtig, wie natürliches Grasland. Große Weidetiere wie Rinder können nämlich die CO₂-Speicherkapazität des Bodens verbessern, wie dänische Wissenschaftler herausgefunden haben: „Vor allem große, pflanzenfressende Tiere können helfen, den Kohlenstoffkreislauf zu beleben und große Mengen Kohlenstoff im Boden einzulagern. Tiere reißen den Boden auf der Suche nach Nahrung auf, sie scharren, graben und wühlen, während sie an anderen Stellen den Boden verdichten, indem sie in großen Gruppen darübertrampeln. Außerdem fressen sie die Vegetation an der einen Stelle weg und scheiden die darin enthaltenen Nährstoffe an einer anderen wieder aus.“ – Jens-Christian Svenning, Universität Aarhus in Dänemark Weidetiere können die CO₂-Aufnahmefähigkeit von Böden verbessern. Allerdings setzen Rinder durch ihre Verdauung auch Treibhausgase frei. Hier erfährst du mehr: „Wie viel Methan stößt eine Kuh wirklich aus?“ Klimaschutz: 4 Wege, wie Grasland mehr CO₂ speichern kann Die Fähigkeit des Bodens, Kohlenstoff zu binden und damit CO₂ aus der Atmosphäre zu ziehen, kann verbessert werden. In Bezug auf Graslandschaften gibt es verschiedene Ansätze: 1. Biomasseproduktion erhöhen Vielfältige Pflanzengemeinschaften mit tiefwurzelnden Gräsern anstelle von Monokulturen fördern Dauerbegrünung für kontinuierliche Photosynthese ermöglichen 2. Weidewirtschaft optimieren Tierherden ggf. verkleinern, da zu starke Beweidung den Humusabbau fördert Wechselweiden und Ruhephasen für die Vegetation einrichten 3. Böden schonen Wenn möglich auf intensive Bodenbearbeitung verzichten, da mechanische Eingriffe wie das Pflügen zu Kohlenstoffverlusten im Boden führen Natürlichen Dünger bevorzugen, da z. B. Kompost und Mist den Humusgehalt erhöhen Zusätzliches Mulchen miteinbeziehen, was für Bodenbedeckung sorgt und vor Erosion schützt 4. Wasserhaushalt verbessern Starke Verdichtung vermeiden, da z. B. das Befahren mit großen Maschinen den Luft- und Wasserhaushalt im Boden beeinträchtigt und das Wurzelwachstum reduziert Agroforstsysteme aufbauen, bei denen Bäume und Sträucher mit Graslandschaften kombiniert werden, um zusätzlichen Kohlenstoff zu binden und gleichzeitig das feuchte Mikroklima zu fördern (Verwaldung und Verbuschung verhindern) Klimawandel: 3 wertvolle Büchertipps (1) „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Quellen bzw. weiterführende Links (1) Science: „Grassland soil carbon sequestration: Current understanding, challenges, and solutions“ (2) Science: „The history and challenge of grassy biomes“ (3) Spektrum: „Graslandschaften, die unterschätzten Alleskönner“ (4) Austria Presse Agentur: „Die Natur inhalieren lassen“ (5) Nature Climate Change: „Trophic rewilding can expand natural climate solutions“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- UVB-76: Was ist „The Buzzer“?
The Buzzer: Diese mysteriöse Radiostation mitten in Russland sendet weder tagesaktuelle Nachrichten noch den Wetterbericht. Dafür aber ein monotones Summen – und das seit Jahrzehnten! Was steckt hinter diesem skurrilen Signal? Welchen Zweck erfüllt der geheime Sender, auch bekannt als UVB-76? Dieser Beitrag geht der Sache auf den Grund. Was steckt hinter UVB-76? Was ist „The Buzzer“? In den Tiefen Russlands gibt es eine mysteriöse Radiostation, die für zahlreiche Spekulationen und Verschwörungstheorien sorgt. „The Buzzer“ (auf Deutsch: „Der Summer“), auch bekannt als „UVB-76“, sendet seit Jahrzehnten ein monotones Summen – bis heute! Der Ton ist in einem Intervall von 25-mal in der Minute zu hören. Das eintönige Kurzwellensignal wird gelegentlich von anderen Geräuschen unterbrochen. Vermutlich befindet sich „The Buzzer“ etwa 80 Kilometer westlich von Moskau. Er sendet auf einer Frequenz von 4625 kHz und kann mittlerweile sogar live im Internet verfolgt werden – und das rund um die Uhr. Gleich folgt eine Hörprobe. Das allererste Signal dieses Kurzwellensenders wurde am 2. August 1976 registriert. Der genaue Zweck der Sendestation ist bis heute unbekannt. Weder die ehemalige Sowjetunion noch das heutige Russland haben je eine offizielle Erklärung zu der geheimen Radiostation abgegeben. Es scheint jedoch keine verlassene Sendeanlage zu sein – also kein vergessendes Relikt des Kalten Krieges. Es gibt Hinweise auf regelmäßige Wartungsarbeiten – darunter wiederholte kleine Sendepausen von wenigen Minuten, die immer zur selben Tageszeit stattfinden. Die genauen Zeitfenster für die Unterbrechungen veränderten sich jedoch im Laufe der Jahre. Wozu dient die Radiostation UVB-76? | 5 Theorien Es gibt mehrere Theorien dazu, welchen Zweck „The Buzzer“ erfüllt und warum er ein Dauersummen sendet. Schauen wir uns die möglichen Erklärungen etwas genauer an: 1. Theorie: Ein Totmannschalter Eine Möglichkeit wäre, dass das kontinuierliche Summen einen Normalzustand signalisiert, bei dem alles in Ordnung ist. Sollte das monotone Geräusch plötzlich ausbleiben oder sich verändern, könnte dies auf eine Krise hindeuten – etwa auf einen atomaren Erstschlag gegen Russland. Damit wäre eine Änderung des Sendeplans von UVB-76 ein subtiles, aber unmissverständliches Alarmsignal für alle Empfänger. Kritikpunkt: „The Buzzer“ verstummte bereits für mehrere Tage, ohne dass es Anzeichen für eine Krise gab. 2. Theorie: Verschlüsselte Militärbotschaften Eine naheliegende Erklärung für UVB-76 ist das Senden von geheimen Militärbotschaften. Radiosignale können auch im Ausland empfangen werden. Der „Feind“ hört also mit. Darum müssen Nachrichten verschlüsselt sein. Sollte „The Buzzer“ tatsächlich zur Übermittlung von geheimen Informationen genutzt werden, ist die Entschlüsselung der Signale bisher nicht gelungen. 3. Theorie: Ein „Kanal-Freihalte-Signal“ Es ist denkbar, dass „The Buzzer“ mit seinem kontinuierlichen Summen dafür sorgt, dass die entsprechende Frequenz aktiv und störungsfrei bleibt. Damit wäre UVB-76 Teil eines militärischen Kommunikationssystems, das im Ernstfall (z. B. bei einem nuklearen Angriff) immer einsatzbereit ist, um wichtige Nachrichten zu übermitteln. 4. Theorie: Wissenschaftliche Forschung Es könnte sich bei „The Buzzer“ auch um etwas Nicht-Militärisches handeln. Vielleicht untersuchen Forscher mit dem Dauersummen die Langstreckenkommunikation und die Eigenschaften der Ionosphäre. Der kontinuierliche Summton würde sich gut dafür eignen, um die Ausbreitung von Radiowellen bei unterschiedlichen atmosphärischen Bedingungen zu erforschen. (!) Auch interessant für dich: Kennst du schon das „Brummton-Phänomen“ ? 5. Theorie: Verwirrung des Feindes Eine ganz banale Erklärung wäre, dass die unkonventionelle Radiostation einfach nur dazu dient, um Unsicherheit, Verwirrung und Unruhe bei potenziellen Feinden zu stiften. Der Zweck von UVB-76 wäre also in diesem Fall Misstrauen und Spekulationen zu schüren – was im Übrigen hervorragend funktioniert. Wissenswert: Gemeinsam mit anderen Radiostationen wie „Squeaky Wheel“ oder „The Pip“ bildet „The Buzzer“ das sogenannte „Monolith Netzwerk“ – ein militärisches Kommunikationsnetzwerk in Russland. The Buzzer: Abweichungen vom Sendeplan Die mysteriöse russische Radiostation sendet seit den 1970ern ihr monotones Dauersummen in die Welt – jedoch nicht ausschließlich. Mittlerweile sind regelmäßig Sprachnachrichten oder Maschinengeräusche zu hören. Es wurde sogar schon Musik gespielt. Außerdem gibt es immer wieder Versuche den Sendebetrieb von UVB-76 zu stören. Manchmal brach die Sendung ganz ab, wurde jedoch bisher immer wieder aufgenommen. Hier einige konkrete Beispiele für Abweichungen vom Sendebetrieb: 3. November 2001: Mehrere Gespräche auf Russisch waren im Hintergrund zu hören. Darunter die Worte: „ Hier Einhundertdreiundvierzig! Ich empfange den Generator nicht. “ – „ Das ist, was der Betriebsraum sendet! “ 7. Juni 2010: Abbruch der Sendung. Wiederaufnahme am nächsten Tag. 2. September 2010: Abbruch der Sendung für mehrere Tage. Danach war ein Stück aus dem Ballett „Schwanensee“ von Pjotr Tschaikowski zu hören. Diese Musik wurde auch in den darauffolgenden Jahren einige Male gespielt. Nacht vom 20. auf den 21. Dezember 2013: Stark verzerrte Störgeräusche. Erklärung: Entweder defekte Antennen oder eine Übermittlung von geheimen Informationen mit Störgeräuschen als Ablenkung. UVB-76 seit dem Ukraine-Krieg Etwa einen Monat vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine übernahm ein „Piratensender“ den Betrieb von „The Buzzer“ und sendete mehrere Tage lang Textbotschaften, Memes und Musik – darunter den K-Pop-Hit „Gangnam Style“. Laut Berichten gab es seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mehrere Versuche, den Sendebetrieb von UVB-76 zu stören. Es heißt, es sei zu Überlagerungen auf der Sendefrequenz gekommen und es wären ukrainische Nachrichten und Lieder zu hören gewesen. Am 24. Juni 2023 war, wie bereits einige Male zuvor, ein Teil des Balletts „Schwanensee“ von Tschaikowski zu hören. „The Buzzer“ ist weiterhin aktiv. Im Dezember 2024 wurden 24 Sprachnachrichten innerhalb von 24 Stunden gesendet – so viele, wie nie zuvor an einem Tag. Am 15. April 2025 übertrug UVB-76 die Worte „Neptune“, „Thymus“, „Foxcloak“ und „Nootabu“. Auch interessant für dich: „Der Bloop: Rätsel um mysteriöses Ozean-Geräusch gelöst!“ Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller von Stephen Hawking: „Kurze Antworten auf große Fragen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- Wie viel CO₂ speichert der Amazonas-Regenwald? | Klima
Wie wichtig ist der Amazonas-Regenwald für das Klima? Wie viel CO₂ speichert er wirklich? Und ist es wahr, dass dieses einzigartige Ökosystem mittlerweile mehr Kohlendioxid ausstößt, als es aufnimmt? Das sagt die Forschung! Wie viel CO₂ speichert der Amazonas-Regenwald? Der Amazonas-Regenwald ist mit 5 bis 7 Millionen Quadratkilometern der größte tropische Regenwald der Erde und speichert etwa 20 Prozent des gesamten Süßwassers unseres Planeten. Diese einzigartige Natur erstreckt sich insgesamt über 9 Länder in denen rund 300 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Forscher schätzen, dass sich in den Regenwäldern des Amazonas noch rund 10 Prozent der weltweit unentdeckten Arten verbergen. Außerdem basieren viele moderne Medikamente auf pflanzlichen Wirkstoffen, die ursprünglich aus dem Amazonas-Gebiet stammen. Klima: Wie viel CO₂ nimmt der Amazonas-Regenwald auf? Laut dem WWF bindet der Amazonas-Regenwald insgesamt bis zu 200 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, was einer Speicherleistung von bis zu 733 Gigatonnen CO₂ entspricht. Jede Pflanze zieht während ihres Wachstums Kohlendioxid aus der Atmosphäre und gibt Sauerstoff ab. Wie funktioniert das? Klimaschutz: Wie genau speichert der Amazonas-Regenwald Kohlendioxid? Der Amazonas-Regenwald besteht aus unzähligen Bäumen und anderen Pflanzen, die Photosynthese betreiben. Das bedeutet, sie ziehen Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre und spalten das Gas in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O₂). Der Kohlenstoff wird als Zucker in Holz, Blättern und Wurzeln eingelagert – dadurch wächst die Pflanze. Der Sauerstoff wird in die Atmosphäre abgegeben. Jede Pflanze zieht CO₂ aus der Atmosphäre, während sie wächst. Auch interessant: „Wie viel CO₂ speichert ein Baum?“ Im Grunde speichert der Amazonas-Regenwald also nicht Kohlendioxid, sondern Kohlenstoff, wodurch das Treibhausgas CO₂ aufgespalten und damit unschädlich gemacht wird. Jede Pflanze und auch Algen betreiben Photosynthese und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und Kohlenstoffkreislauf. Der Amazonas-Regenwald und alle anderen Wälder dieser Erde werden deshalb als „natürliche Kohlenstoffsenken“ bezeichnet. Warum stößt der Amazonas-Regenwald mittlerweile mehr CO₂ aus, als er aufnimmt? Eine Studie , an der Forscher aus verschiedenen Ländern beteiligt gewesen sind, kam zu dem Ergebnis, dass der brasilianische Teil des Amazonas-Regenwaldes zwischen 2010 und 2019 etwa 18 Prozent mehr Kohlendioxid ausgestoßen hat, als im selben Gebiet gespeichert werden konnte. Jenes Amazonas-Gebiet nahm laut den Wissenschaftlern 13,9 Tonnen CO₂ auf, während jedoch 16,6 Tonnen CO₂ abgegeben wurden. Der Grund für diese hohen Emissionen sind vor allem Waldrodungen. Im Jahr 2024 waren bereits 17 Prozent des gesamten ursprünglichen Regenwaldes im Amazonas-Gebiet verschwunden. Brandrodungen und Abholzung dezimieren die tropischen Urwälder so sehr, dass der Verlust sogar aus dem Weltraum zu sehen ist. Die Regenwälder müssen für Plantagen und Weideflächen weichen. Wo einst riesige Bäume in die Höhe ragten, wachsen nun Ölpalmen, Soja oder Kaffee. Auch Rinder grasen auf den ehemaligen Regenwaldflächen. Laut dem „Amazonas-Institut für Mensch und Umwelt“ ( IMAZON ) werden jeden Tag etwa zweitausend Fußballfelder an Regenwald zerstört. Auch interessant: „Wald in Zahlen: Wie viele Bäume gibt es auf der Erde? Wie viele werden gefällt und gepflanzt?“ Hier kannst du dir Satellitenaufnahmen in einem Video ansehen , die das wahre Ausmaß des Regenwald-Verlustes im Amazonas-Gebiet und auch auf Madagaskar sichtbar machen: Durch den Verlust von Regenwäldern wird CO₂ ausgestoßen. In erster Linie durch das Verbrennen von Bäumen – entweder direkt bei Brandrodungen oder später als Brennholz. Die Forstmaschinen emittieren Kohlendioxid während der Waldarbeiten und LKWs etc. erzeugen das Treibhausgas beim Holztransport. Mit jedem gerodeten Baum gehen wichtige CO₂-Speicherkapazitäten der Natur verloren. Denn das gespeicherte Kohlendioxid im Holz wird beim Verbrennen oder Verrotten wieder in die Atmosphäre abgegeben. Auch interessant: „Wie viel CO₂ wird durch Waldbrände verursacht?“ Doch es geht nicht nur um CO₂. Eine internationale Studie zeigte einmal mehr, wie komplex Regenwälder wirklich sind. Beim Austrocknen von Feuchtgebieten und bei der Verdichtung von Böden kann Distickstoffmonoxid (N₂O) ausgestoßen werden, auch bekannt als Lachgas. Hierbei handelt es sich um ein sehr wirksames Treibhausgas, das jedoch in Bezug auf den Klimawandel häufig vernachlässigt wird. Außerdem produziert das Amazonas-Gebiet etwa 3,5 Prozent des weltweit freigesetzten Methans (CH4) . Dieses Gas entsteht durch Mikroben, die in den nassen Böden des Regenwaldes unter Ausschluss von Sauerstoff organisches Material zersetzen, wie eine weitere internationale Studie eingehend untersuchte. Methan gilt als 28-mal wirksameres Treibhausgas als Kohlendioxid. Normalerweise gleicht die CO₂-Speicherkapazität der Natur diese Methan-Emissionen aus. Doch der Mensch erhöht die Methan-Produktion der Regenwälder zusätzlich – zum Beispiel durch den Bau von Staudämmen, die noch mehr Flächen überfluten oder durch die Haltung von Rindern, die Methan bei ihrer Verdauung erzeugen. Gleichzeitig sinkt die Fähigkeit zur natürlichen CO₂-Absorbtion mit jedem gefällten Baum immer weiter. Auch interessant: „Wie viel Methan stößt eine Kuh wirklich aus?“ „CO₂ ist kein einsamer Akteur. Wenn man die ganze Riege der anderen Akteure betrachtet, ist die Prognose für das Amazonas-Gebiet, dass die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten schlimmer sein werden, als wir realisieren.“ – Patrick Megonigal, stellvertretender Direktor für Forschung am Smithsonian Environmental Research Center Doch nicht nur für das Klima ist der Verlust des Regenwaldes fatal. Eine einzigartige und sensible Flora und Fauna steht auf dem Spiel. Laut einer Studie des WWF sind zwei Drittel der Amazonas-Regenwälder nicht mehr intakt. Mehr als ein Drittel dieser Natur hat einen gefährlichen Kipppunkt erreicht, bei dem das ganze Ökosystem zu kollabieren droht. Trotz der ausgeprägten Flusslandschaften und der menschengemachten Staudämme sorgt der Klimawandel für immer stärkere Dürren, wodurch die Amazonas-Regenwälder vertrocknen könnten. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie , an der auch Forscher aus Deutschland beteiligt gewesen sind. Buchtipp zum Artikel: „Der Wald der Zukunft: Ein Förster berichtet vom Kampf um unsere Bäume | Der Umgang mit dem Wald im Klimawandel“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- Wie viel CO₂ speichern Meere & Ozeane? | Klimawandel
Unsere Ozeane gelten als wichtigster natürlicher CO₂-Speicher. Sie lagern Kohlenstoff ein und ziehen damit Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Wie funktioniert das? Und wie verändert der Klimawandel diese chemischen Prozesse? Wie viel CO₂ speichern Meere & Ozeane? Klimawandel: Wie viel CO₂ speichern die Ozeane? Eine internationale Studie kam 2019 zu dem Ergebnis, dass die Meere und Ozeane jedes Jahr rund 2,6 Gigatonnen Kohlendioxid aufnehmen. Das entspricht etwa 31 Prozent (ca. einem Drittel) aller menschengemachten CO₂-Emissionen in diesem Zeitraum. Zwischen 1994 und 2007 nahmen die Weltmeere insgesamt 34 Milliarden Tonnen CO₂ auf. Seit der Industrialisierung wirken sie als „Klimapuffer“, weil die Ozeane das durch Menschen zusätzlich ausgestoßene Kohlendioxid absorbieren und damit einen beträchtlichen Teil der Emissionen schlucken. Die Ozeane werden auch als „natürliche Kohlenstoffsenken“ bezeichnet. Wie speichern Ozeane Kohlendioxid? Unsere Weltmeere speichern Kohlendioxid auf zwei Wegen: direkt im Wasser (chemisch) und mithilfe von Lebewesen (biologisch). Beides ist Teil des Kohlenstoffkreislaufs der Natur. 1. CO₂-Speicherung im Wasser Kohlendioxid aus der Atmosphäre löst sich mithilfe chemischer Prozesse automatisch im Oberflächenwasser unserer Weltmeere. Strömungen und die Zirkulation der Wassermassen sorgen dafür, dass das CO₂-angereicherte Oberflächenwasser in die Tiefsee gelangt. Damit solche Wasserumwälzungen stattfinden können, braucht es kaltes und besonders salzhaltiges Wasser. Diese beiden Faktoren machen die Flüssigkeit nämlich dichter und damit auch schwerer. Infolgedessen sinkt das Wasser hinab in die Tiefsee und nimmt das gelöste Kohlendioxid mit. „Dort, wo das Wasser besonders kalt ist, vor allem im Nordatlantik und im Bereich der Antarktis, ist es auch besonders dicht. Es kann zudem zur Eisbildung kommen, das macht es salzreicher und führt dazu, dass diese Wassermassen die dichtesten sind, die wir haben. Diese Wassermassen neigen dazu, abzusinken. Damit gelangt das CO₂ in die Tiefe.“ – Gregor Rehder, Professor für Meereschemie am Leibniz Institut für Ostseeforschung 2. CO₂-Speicherung durch Biomasse Doch auch Meeresbewohner tragen maßgeblich dazu bei, dass die Ozeane CO₂ speichern. Eine besonders wichtige Rolle bei der Kohlenstoff-Speicherung spielen Algen. Durch ihre Photosynthese ziehen sie zusätzlich CO₂ aus der Atmosphäre. Sie spalten das Kohlendioxid (CO₂) in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O₂). Wenn die Algen sterben, sinken sie in die Tiefsee. Auf dem Weg hinab in die Dunkelheit verbinden sie sich mit anderen organischen „Überresten“ und landen als sogenannter „Meeresschnee“ auf dem Grund. Dieser marine Schneefall sorgt dafür, dass Nährstoffe in die ansonsten sehr karge und nährstoffarme Tiefsee gelangen. Dort wird der Kohlenstoff permanent im Meeresboden eingelagert. Hier kannst du dir in einem Video ansehen, wie Meeresschnee wirklich aussieht: Ein Kilogramm Algen kann durchschnittlich 1,8 Kilogramm CO₂ aufnehmen, so Wissenschaftler der Swansea University . Durch Photosynthese speichern auch Pflanzen an Land große Mengen Kohlendioxid bzw. (richtiger ausgedrückt) Kohlenstoff. Auch interessant: „Wie viel CO₂ speichert ein Baum?“ Wie verändert der Klimawandel die CO₂-Speicherung in den Ozeanen? Zwischen 1994 und 2007 haben die Weltmeere etwa 20 Prozent weniger Kohlendioxid aufgenommen, als es eigentlich der Fall gewesen sein müsste. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Wassermassen in den Ozeanen aufgrund steigender Temperaturen und Süßwassereinträgen durch schmelzendes Eis (Polkappen, Gletscher und Permafrost ) immer schlechter zirkulieren. Es fehlt das kalte, dichte und salzhaltige Wasser, das absinkt und dadurch zum Beispiel die Atlantische Umwälzzirkulation antreibt. Diese ist maßgeblich an der Aufrechterhaltung des Golfstroms beteiligt, der in Europa für ein mildes Klima sorgt. Ohne den Golfstrom könnte es hierzulande um einige Grad kälter werden. Der Klimawandel bringt also tiefgreifende und komplexe Folgen mit sich. Hinzu kommt, dass der pH-Wert des Wassers sinkt, je mehr CO₂ darin gelöst wird. Mit anderen Worten: Die Ozeane versauern , wenn die Kohlendioxid-Konzentration unserer Atmosphäre zu hoch ist. Diese „Ozeanversauerung“ macht sich bereits bemerkbar – besonders bei kalkbildenden Meereslebewesen. Das beeinflusst wiederum die Fähigkeit der Ozeane, weiter Treibhausgase zu speichern. Kalkalgen binden im Rahmen ihrer Photosynthese große Mengen CO₂. Doch je saurer das Meerwasser wird, desto schwieriger ist es für die kleinen Algen (und zahlreiche andere Arten) zu überleben. Können Ozeane auch CO₂ ausstoßen? Wenn die Weltmeere zu warm werden, könnte das im Wasser gelöste Kohlendioxid wieder in die Atmosphäre abgegeben werden, so eine Studie aus dem Jahr 2022. Israelische und britische Forscher haben festgestellt, dass das östliche Mittelmeer teilweise bereits mehr CO₂ abgibt als es aufnimmt. Das liegt an den hohen Wassertemperaturen, die im Sommer teilweise mehr als 30 Grad Celsius betragen. Aber auch die Tatsache, dass es im östlichen Mittelmeer aufgrund von Nährstoffarmut weniger CO₂-bindende Algen gibt, spielt bei diesen Ergebnissen eine Rolle. Laut den Wissenschaftlern kann man sich diese chemischen Prozesse wie eine Flasche Limonade vorstellen, die an einem heißen Sommertag im Auto vergessen wurde. Wenn man die Flasche dann öffnet, schießt die Kohlensäure nach draußen und das Gas entweicht. Klimawandel: 3 wertvolle Büchertipps (1) „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- Plesiosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Meeressaurier
Dieses langhalsige Reptil gehört zu den bekanntesten Meeressauriern der Welt. Aber was weißt du wirklich über den Plesiosaurus? Hier erfährst du 10 spannende Dinge, die du über das außergewöhnliche Urzeittier vielleicht noch nicht wusstest! 10 spannende Fakten über Plesiosaurus Plesiosaurus: Steckbrief Gattung: Plesiosaurus („Fast-Echse“) Gruppe: Plesiosaurier / Plesiosauria Entdeckung: 1821 Zeitliches Auftreten: vor 201,3 bis 190,8 Mio. Jahren (Unterjura) Fundorte: Großbritannien Körperlänge: bis 3,5 Meter Gewicht: bis 500 Kilogramm 1. Der Plesiosaurus gab einer ganzen Meeressaurier-Gruppe ihren Namen. Der Plesiosaurus ist der „Archetyp“ der Gruppe der Plesiosaurier, die einst die Meere dominierten. Von ihnen gab es zahlreiche Gattungen, die sich regional unterschiedlich entwickelten – darunter Kaiwhekea, Polycotylus, Thalassiodracon, Macroplata und Microcleidus. Vom Plesiosaurus selbst gab es nur eine einzige Unterart: den Plesiosaurus dolichodeirus. Und obwohl Plesiosaurus der Namensgeber war, ist er mit seinen bis zu 3,5 Metern Körperlänge ein relativ kleiner Vertreter der Plesiosaurier. Andere Arten konnten bis zu 20 Meter lang werden. 2. Manche halten einen Plesiosaurus für das „Monster von Loch Ness“. Da sehr viele entsprechende Fossilien in Großbritannien gefunden wurden und dieser Meeressaurier optisch zu den bisherigen Sichtungen passt, wird von manchen vermutet, dass es sich beim „Loch Ness Monster“ um einen Plesiosaurus handelt. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es jedoch unmöglich, dass ein solches Urzeittier bis heute überlebt hat. Die Größe eines Plesiosaurus im Vergleich zu einem Menschen. Wissenswert: Im Jura vor rund 200 Mio. Jahren war Großbritannien ein urzeitliches Flachmeer. 3. Plesiosaurus hatte Flossen wie Paddel. Die charakteristischen Flossen des Plesiosaurus prägen sein Bild. Ursprünglich stammte das Meeresreptil von Landwirbeltieren ab. Ihre Beine entwickelten sich jedoch langsam zu 4 paddelartigen Beinflossen. Die vorderen beiden sind etwas länger als die hinteren. Damit war Plesiosaurus perfekt an das Leben im Wasser angepasst und wahrscheinlich ein ausgezeichneter und wendiger Schwimmer. 4. Plesiosaurus konnte im Wasser „fliegen“. Zunächst dachte man, dass das Meeresreptil mit seinen Flossen „ruderte“. Allerdings passt die Form der Flossen nicht zu dieser Theorie. Diese sehen nämlich wie Flügel aus. Heute vermuten Paläontologen, dass Plesiosaurus wie eine Schildkröte im Wasser „schwebte“ und sich „fliegend“ durch die Meere bewegte. Der Saurier hatte vergrößerte Brust- und Beckenknochen, was auf eine ausgeprägte Muskulatur hindeutet – ein weiteres Indiz für den „Unterwasser-Flug“. Durch die Auf- und Abwärtsbewegungen der Paddel, die wie das Schlagen mit Flügeln aussehen, werden verschiedene Druckverhältnisse ober- und unterhalb der Flossen erzeugt. Diese werden dann zur Fortbewegung genutzt. Heute lebende Meeresschildkröten verwenden zum Antrieb vor allem die vorderen Extremitäten. Plesiosaurus hingegen hatte auch gut entwickelte Hinterflossen und nutzte alle vier Paddel zum Schwimmen. 5. Warum hatte Plesiosaurus einen so langen Hals? Einen beträchtlichen Teil seines Körpers machte der lange Hals aus. Dieser war allerdings nicht so beweglich, wie er gerne dargestellt wird. Anatomische Untersuchungen zeigten, dass Plesiosaurus seinen Hals nur sehr begrenzt nach oben und zur Seite bewegen konnte. Zeichnungen, auf denen dieses Meeresreptil seinen langen Hals zu einer „S-Form“ krümmt, sind also inkorrekt. Allerdings konnte das Tier seinen Hals sehr gut nach unten bewegen. Das lässt vermuten, dass Plesiosaurus zum Beispiel bei der Nahrungssuche viel am Meeresboden schwamm und der lange Hals hier von Vorteil war. Ein Plesiosaurus-Fossil im Zigong Dinosaur Museum, China. Bild: 苏你妹~ (CC) 6. Plesiosaurus jagte nur kleine Beute. Der Plesiosaurus fraß vor allem Ammoniten , Muscheln, Krebse und kleine Tiere am Meeresgrund. Trotz seiner doch beachtlichen Körpergröße jagte der Saurier keine großen Beutetiere. 7. Plesiosaurus musste regelmäßig an die Oberfläche, um Luft zu holen. Obwohl der Plesiosaurus ein Meeresbewohner war, musste er dennoch regelmäßig an die Wasseroberfläche kommen, um Luft zu holen. Der Meeressaurier besaß keine Kiemen, sondern Lungen. Wie lange er die Luft anhalten konnte, ist unklar. Zum Vergleich: Heute lebende Delfine können mehrere Minuten lang die Luft anhalten. Pottwale und Schnabelwale tauchen sogar zwei Stunden lang bis in die Tiefsee, ohne atmen zu müssen. 8. Plesiosaurus schluckte Magensteine. In den Überresten vieler Plesiosaurier fanden sich Magensteine. Womöglich wurden diese von den Meeressauriern verschluckt, um die Verdauung anzuregen und die Nahrung im Magen weiter zu zerkleinern. Es gibt jedoch eine zweite Theorie. Heute lebende Krokodile schlucken ebenfalls Steine, um den Auftrieb, der durch die mit Luft gefüllten Lungen entsteht, wieder auszugleichen. Da auch Plesiosaurus Lungen hatte, nutzte er das zusätzliche Gewicht der Steine vermutlich ebenso, um sich besser im Wasser fortbewegen zu können und nicht gegen den Auftrieb ankämpfen zu müssen. 9. Plesiosaurus hatte ein kleines Gehirn und viele spitze Zähne. Im Vergleich zu seiner Körpergröße hatte der Meeressaurier einen sehr kleinen Schädel und ein entsprechend kleines Gehirn. In seinen Kiefern befanden sich viele spitze Zähne. Seine Schnauze war relativ breit, wurde nach vorne hin aber immer schmaler. Vermutlich konnte er damit gut im Sand des Meeresbodens nach Nahrung wühlen. 10. Plesiosaurus gebar seine Jungen lebend und kümmerte sich noch lange um seinen Nachwuchs. Anders als an Land lebende Dinosaurier legte Plesiosaurus keine Eier, sondern gebar seinen Nachwuchs lebend. Paläontologen gehen davon aus, dass die Eltern ihre Jungen noch lange umsorgten – ähnlich wie heutige Wale. Zum Vergleich: Delfinmütter kümmern sich manchmal mehr als 3 Jahre lang um ihren Nachwuchs, bevor dieser eigene Wege geht bzw. schwimmt. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Bioinspiration & Biomimetics: „Fluid dynamics, scaling laws and plesiosaur locomotion“ (2) Fossil Reptiles of Great Britain: „British Early Jurassic fossil reptile sites“ (3) Biological Reviews: „Faunal turnover of marine tetrapods during the Jurassic–Cretaceous transition“ (4) Biological Reviews: „Global interrelationships of Plesiosauria (Reptilia, Sauropterygia) and the pivotal role of taxon sampling in determining the outcome of phylogenetic analyses“ (5) Palaeontology: „The taxonomic and phylogenetic position of the Plesiosauroidea from the lower jurassic Posidonia Shale of South-West Germany“ (6) PeerJ: „A new specimen of Plesiopterys wildi reveals the diversification of cryptoclidian precursors and possible endemism within European Early Jurassic plesiosaur assemblages“
- Diese 12 Tiere masturbieren | Selbstbefriedigung im Tierreich
Sexuelle Handlungen dienen nur der Fortpflanzung? Von wegen! In diesem Artikel findest du 12 Tiere, die masturbieren - und erfährst auch, wie sie es tun. Ganz nach dem Motto: Not macht erfinderisch. Nebenbei wird die Frage beantwortet, ob es Tierarten gibt, bei denen die Weibchen einen Orgasmus haben können. Also nichts für verklemmte Persönlichkeiten. Nichts für schwache Nerven! Selbstbefriedigung im Tierreich scheint, genauso wie bei uns Menschen, ein Tabuthema zu sein. Sehr lange wurde Masturbation bei Tieren geleugnet. Der italienische Schriftsteller und Politiker Alberto Moravia schrieb: „Die Selbstbefriedigung stellt den einzigen Sexualakt dar, der etwas mit Kultur zu tun hat, weil er ganz aus der Fantasie kommt.“ Andere wiederum, darunter Mark Twain und der Regenwald-Ökologe Adrian Forsyth, berichteten immerhin von Selbstbefriedigung bei Affen. Adrian Forsyth veröffentlichte dazu eine Art zoologisches Liebeslexikon: „A Natural History of Sex“ . Doch mit den Jahren wurden immer weitere Tierarten dabei beobachtet, wie sie sexuelle Handlungen an sich selbst vollzogen. Deshalb interessieren sich auch immer mehr Forscher für das Sexualleben der Tiere. Insbesondere die Selbstbefriedigung bei Primaten kann uns viel über uns selbst verraten und intuitive Verhaltensmuster bei Menschen erklären. In diesem Beitrag geht es nur um Selbstbefriedigung bei Tieren und nicht um Sex zwischen zwei verschiedenen Tierarten. Andere Artikel bringen das häufig durcheinander und sehen zum Beispiel Delfine, die Fische penetrieren oder Affen, die sich an anderen Tieren wie Schildkröten oder Hunden vergehen, ebenfalls als Masturbation. Darum geht es in diesem Beitrag nicht. Warum masturbieren Tiere? Die britischen Biologen Robin Baker und Mark Bellis erklären, dass Selbstbefriedigung bei Männchen dazu diene, die Spermien „frisch“ zu halten. Jüngere Spermien sind bei der Befruchtung einer Eizelle erfolgreicher, insbesondere dann, wenn ein Weibchen von mehreren Männchen begattet wurde. Frische Spermien haben also einen „Starterbonus“. Laut der Biologin Jane Waterman diene das Masturbieren nach dem Sex bei Männchen außerdem der Verhütung von sexuell übertragbaren Infektionen. Doch auch den Weibchen bringt Masturbation gewisse Vorteile. Regelmäßige Selbstbefriedigung „erfrischt“ die vaginalen Sekrete und trainiert die Scheidenmuskulatur. Diese 12 Tiere befriedigen sich selbst Mit Sicherheit gibt es viele weitere Tierarten, die masturbieren. Bei den folgenden konnte es jedoch nachweislich beobachtet und dokumentiert werden. 1. Affen Es wurden bereits unzählige Affenarten dabei „erwischt“, wie sie masturbieren. In Bulindi, Uganda sorgte ein männlicher Schimpanse einst für großes Aufsehen, weil er sein Glied in eine Plastikflasche steckte, dabei „dynamische Beckenstöße vollzog“ und sichtlich Spaß hatte. Ein masturbierender Samtaffe. Bild: Bernard DUPONT (CC) Doch auch weibliche Affen wissen anscheinend, was sie wollen: Im Menschenaffenhaus des Frankfurter Zoos, befriedigte sich eine Schimpansin mit dem Wasserstrahl eines Schlauchs. Ein weiteres Zwergschimpansen-Weibchen „verwöhnte“ sich mit ihren Händen und steckte sich dabei sogar einen Finger in den Anus. Ein Zoodirektor beschreibt zwei junge Orang-Utan-Weibchen, die „ihre Genitale gegen die aus dem Gitterwerk vorstehenden Schweißkuppen rieben“. Es wurde dokumentiert, wie weibliche Schimpansen Holzstücke zurechtbeißen, um sie sich im Anschluss einzuführen. 2. Elefanten Elefantenbullen benutzen ihren eigenen Rüssel, um damit an ihrem erigierten Glied zu saugen. Weibliche Elefanten wurden dabei beobachtet, wie sie mit dem Rüssel an ihren zwischen den Beinen befindlichen Zitzen „suckeln“, während sie sich mit ihrem Schwanz von hinten auf ihre Vulva schlagen. 3. Fledermäuse Männliche Vampirfledermäuse und Fruchtfledermäuse befriedigen sich, kopfüber hängend, mit ihren eigenen Zungen und erreichen dabei sogar einen Samenerguss. 4. Pinguine Insbesondere bei Pinguinen, die keinen Partner gefunden haben, konnte beobachtet werden, dass sie ihre Genitalien an Steinen reiben. 5. Bären Bären-Männchen sind anscheinend so gelenkig und biegsam, dass sie sich mit der eigenen Schnauze oral an ihren Genitalien befriedigen können. 6. Delfine und andere Wale Die US-Navy berichtete, dass die Delfine, die sie zum Bergen von Torpedos einsetzen, ihre Geschlechtsorgane an eben diesen Waffen reiben. Es wurde schon häufiger beobachtet, wie verschiedene Delfinarten und sogar Killerwale masturbierten. Dabei reiben sie ihre Genitalien zum Beispiel am Meeresboden oder an anderen festen Dingen. 7. Nashörner Es wurde einmal ein Nashornbulle gesehen, der seinen Penis immer wieder „klatschend“ gegen seinen Unterleib schlug, bis er ejakulierte. 8. Hunde Viele Hundebesitzer durften bereits miterleben, wie sich ihre Vierbeiner selbst befriedigen. Hündinnen reiben ihre Genitalien manchmal wie wild auf dem Erdboden entlang, während Hunde-Männchen mit erigierter „Rute“ in Gegenstände wie Kuscheltiere oder Kissen hineinstoßen. Es wurden Hunde mit dem Handy gefilmt, die ihren Penis in eine Plastikflasche steckten oder sogar zwischen den eigenen Pfoten vor ihrem Körper auf zwei Beinen stehend hin und her rieben. 9. Wilde Nubische Steinböcke In Grzimeks Enzyklopädie heißt es, dass sich die Männchen dieser Steinbockart zur Masturbation ihre eigene Penisspitze in den Mund stecken. 10. Fleckenhyänen Weibliche Fleckenhyänen wurden dabei beobachtet, wie sie ihre übergroße Klitoris mit ihrem eigenen Maul penetrierten. 11. Stachelschweine Während der Brutzeit reiben männliche und weibliche Stachelschweine ihre Genitalien an Holz. 12. Hirsche Remy de Gourmont schreibt in seinem Werk „Physik der Tiere“, dass männliche Hirsche ihre erigierten Glieder an Bäumen reiben. Buchtipp zum Artikel: „Das Liebesleben der Tiere“ EXTRA: 6 interessante Fakten zur Masturbation im Tierreich 1. Tiere in Zoos masturbieren häufiger Tiere in Gefangenschaft scheinen häufiger zu masturbieren als in freier Wildbahn. Forscher vermuten, das liege daran, dass sich Tiere in Zoos etc. nicht um die Nahrungsbeschaffung kümmern müssen und daher „mehr Zeit“ für sexuelle Stimulation hätten. Tiere in Zoos masturbieren häufiger als in freier Wildbahn. 2. Männchen masturbieren häufiger als Weibchen Generell lässt sich sagen, dass aufs gesamte Tierreich bezogen Männchen anscheinend häufiger masturbieren als Weibchen. Umfragen unter uns Menschen zeigen ein ähnliches Bild. Allerdings lässt sich die Erregung der Männchen im Tierreich viel leichter erkennen als die eines Weibchens. Wenn Weibchen ihr Hinterteil zum Beispiel an einem Baum reiben oder auf dem Boden „herumrutschen“, kann das bereits Masturbation sein oder aber etwas ganz anderes. 3. Tiere masturbieren trotz vorhandener Sexualpartner Manche Tiere befriedigen sich selbst, weil sie keinen Partner finden - andere, weil sie keinen wollen. Es wurden bereits Alphamännchen unter Affen beobachtet, die - umgeben von ihrem paarungswilligen Harem - voller Genuss masturbierten. 4. Tiere masturbieren voreinander und miteinander Bei Affen wurde dokumentiert, wie sie gemeinsam voreinander sitzend masturbierten und sich sogar gegenseitig dabei halfen, ohne „richtigen“ Sex miteinander zu haben. 5. Es gibt weibliche Tiere, die nachweislich einen Orgasmus haben können Über den weiblichen Orgasmus wird schon unter uns Menschen heftig spekuliert. Wissenschaftlern gelang es tatsächlich nachzuweisen, dass Affen beiderlei Geschlechts einen sexuellen Höhepunkt wie wir Menschen erleben können. Hierfür wurden Hirnströme und Muskelkontraktionen der Primaten gemessen. Außerdem ließe sich dieser „besondere Moment“ körperlich erkennen. Wenn eine Bärenmakake zu einem Orgasmus kommt, hebt sie ihren Oberkörper an und formt ihren Mund zu einem „O“. Der Zoodirektor Lothar Dittrich beschrieb ein Indisches Languren-Weibchen, das regelmäßig masturbierte und „fast anfallartige, krampfartige Erschütterungen des ganzen Körpers anzeigte“. Er ging so weit, dass er meinte: „Einen Orgasmus solcher Intensität erleben bei der normalen Paarung weder die Hulmans (Languren) noch andere Affenarten.“ 6. Die sexuelle Kreativität der Tiere ist unermesslich Wenn es ums Masturbieren geht, sind Tiere genauso einfallsreich wie wir Menschen. Tiere scheinen gemäß ihren Möglichkeiten zum Teil viele „verrückte“ Dinge auszuprobieren, um ihr sexuelles Verlangen zu stimulieren. Dieser Artikel hat das mit Sicherheit deutlich gemacht. Und er zeigt, dass Selbstbefriedigung bei Tieren - wie bei uns Menschen - ganz natürlich ist. Auch interessant für dich: „Homosexualität im Tierreich: Diese 20 Tiere können schwul, lesbisch oder bisexuell sein“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen und weiterführende Links: (1) welt.de: „Elefantenbullen masturbieren mit dem Riechorgan“ (2) Deutschlandfunk Nova: „Auch Tiere tun es“ (3) Tagblatt: „Was macht der denn da?! Dieser Hund holt sich gerade einen runter – und das ist ganz normal“ (4) tag24: „Wissenschaftler schmunzeln: Affe masturbiert mit Plastikflasche“ (5) iHow: „9 Tiere, die masturbieren (andere als Menschen)“ (6) taz: „Im Zoo der wilden Wichser“ (7) news.de: „Selbstbefriedigung im Tierreich: Ganz schön wild! Wie Tiere onanieren und masturbieren“
- Wie viel CO₂ speichern Moore? | Klimaschutz
Wie wichtig sind Moore für den Klimaschutz? Wie viel CO₂ speichern sie? Was passiert mit dem Kohlendioxid, wenn man die Feuchtgebiete austrocknet? Und wie viel Prozent dieser natürlichen Kohlenstoffsenken gibt es in Deutschland noch? Hier erfährst du alles! Wie viel Kohlendioxid speichern Moore? Wie viel CO₂ speichern Moore? Die Ökosysteme, die am meisten Kohlendioxid pro Quadratmeter speichern, sind Feuchtgebiete. Zu diesen zählen Moore, aber auch Salzwiesen, Seegraswiesen und Mangroven. Gemeinsam bedecken sie laut der Universität Greifswald nur ein Prozent der Erdoberfläche, aber nehmen 20 Prozent des gesamten Kohlenstoffs auf, der weltweit von der Natur gebunden wird. Bei der Einlagerung von Kohlenstoff in Biomasse wird CO₂ aus der Atmosphäre gezogen. Moore speichern pro Quadratmeter 5-mal mehr Kohlenstoff als Wälder und 500-mal mehr als Ozeane . Laut der Heinrich-Böll-Stiftung speichern alle Moore auf der Welt insgesamt 600 Milliarden Tonnen CO₂. Die Zahlen variieren je nach Forschung. Aber die Wissenschaftler sind sich einig, dass Moore wahre Hotspots für die CO₂-Speicherung sind. Man nennt sie deshalb auch „natürliche Kohlenstoffsenken“. „Pro Hektar binden Moore im Mittel 700 Tonnen Kohlenstoff. Moore sind damit die größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher.“ – Claus Kumutat, ehem. Präsident Bayerisches Landesamt für Umwelt Achtung, nicht verwechseln! In diesen Gleichungen entspricht eine bestimmte Menge Kohlenstoff nicht der gleichen Menge Kohlendioxid. Es handelt sich stets um zwei verschiedene Werte und Stoffe. Warum speichern Moore so viel CO₂? Der Grund, warum Moore so viel CO₂ speichern, ist Torf – also der Moorboden. In Mooren wächst eine Vielzahl verschiedener Pflanzen, aber zu den bedeutendsten zählt das Torfmoos. Diese Moose sammeln sehr viel Wasser, wodurch sie ihr eigenes Wachstum begünstigen. Um zu wachsen, ziehen die Pflanzen Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre und spalten es in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O₂). Der Kohlenstoff wird als Biomasse und Blättern, Wurzeln etc. eingelagert, wodurch die Pflanze wächst. Der Sauerstoff wird in die Atmosphäre abgegeben und ist für die Lebewesen auf dieser Erde essenziell. Den gesamten Vorgang nennt man auch Photosynthese. Auch interessant: „Wie viel CO₂ speichert ein Baum?“ Alle Pflanzen binden mithilfe der Photosynthese Kohlenstoff, während sie wachsen. Aber in Mooren passiert noch mehr. Unter den wachsenden Torfmoosen sammeln sich die Reste der abgestorbenen Pflanzen. Da die Moose jedoch stets mit Wasser vollgesogen sind und keine Luft, also auch kein Sauerstoff herankommt, findet kaum eine Zersetzung der toten Pflanzen statt. Und da keine Zersetzung unter Sauerstoff stattfindet, wird auch kein CO₂ produziert. Der Kohlenstoff wird als „Torf“ permanent eingelagert. Auf diese Weise wächst die Schicht mit unabgebauten Pflanzenresten immer weiter und kann mit der Zeit bis zu zehn Meter dick werden. Faktencheck: Allerdings finden in Mooren auch ohne Sauerstoff Zersetzungsprozesse statt. Dabei entsteht ein anderes Treibhausgas: Methan (CH4) . Diese Emissionen sind laut dem Greifswald Moor Centrum jedoch vergleichsweise gering. Bei der Wiedervernässung von Mooren kann es kurzfristig zu einer höheren Methan-Produktion kommen, die jedoch in den Folgejahren schnell sinkt. Der Nutzen einer Moor-Renaturierung für das Klima ist also immer größer. Abgebauter Torf auf dickem Torfboden. Wissenswert: Obwohl Moore für manche Augen „eintönig“ wirken, weisen sie eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren auf. Manche Arten gibt es nur in diesen Feuchtgebieten, darunter den Sonnentau oder den Sumpfgrashüpfer. „Moore sind für mich die faszinierendsten Lebensräume, weil sie ihre Geschichte mit festhalten: Es sind akkumulierende Ökosysteme, die selbstwachsend sind und damit Informationen speichern. Moore sind Extremstandorte mit Extremlebensbedingungen.“ – Michael Succow, Deutschlands führender Moorökologe, emeritierter Professor, Universität Greifswald Wie setzt die Zerstörung von Mooren CO₂ frei? Laut dem Naturschutzbund waren einst 4,2 Prozent der Landfläche Deutschlands mit Mooren bedeckt – etwa 1,5 Millionen Hektar. Rund 95 Prozent dieser ursprünglichen Moorlandschaften sind heute verschwunden. Sie wurden trockengelegt oder abgetorft. Diese Zerstörung der Moore emittiert gleich auf mehrere Weisen Kohlendioxid: (1) durch das Verbrennen von Torf und (2) durch die Entwässerung. 1. Verbrennen von Torf Getrockneter Torf eignet sich gut als Brennstoff, wird aber auch seit Jahrzehnten in der Pflanzenindustrie und im Gartenbau eingesetzt – vor allem in Blumenerde, da Torf hervorragend Wasser speichert. Eine besonders große Gefahr stellen schwelende Moorbrände dar. Sie sind schwer zu löschen und bringen weltweit katastrophale Folgen mit sich. Der Klimawandel sorgt mit Hitzewellen und Dürren dafür, dass das Risiko für Moorbrände weiter steigt. Auch in Deutschland haben bereits Moore gebrannt: 2. Moorentwässerung Das Entwässern der Moore setzt eine Kettenreaktion in Gang. Die zuvor in saurem Moorwasser konservierten Pflanzenreste kommen plötzlich in Kontakt mit Sauerstoff, wodurch sie anfangen sich zu zersetzen. All das zuvor gespeicherte Kohlendioxid wird nun freigesetzt und gelangt in die Atmosphäre. Man kann sich das wie bei eingelegten Spreewaldgurken oder sauren Heringen vorstellen, die aus dem Glas genommen werden. „Wenn man einen sauren Hering aus einem Topf holt und ihn einige Wochen an der Luft liegen lässt, dann gibt es keinen sauren Hering mehr. Der ist einfach weggerottet. Genau das tun Moore auch, wenn man sie entwässert. Und all das organische Material wird dann umgesetzt in CO₂.“ – Hans Joosten, emeritierter Professor für Paläoökologie, Universität Greifswald Laut dem Mooratlas 2023 der Heinrich-Böll-Stiftung, des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Greifswalder Michael Succow Stiftung sind entwässerte Moore für 7 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Das entspricht jedes Jahr einer Menge von 53 Millionen Tonnen CO₂. Weltweit sind mehr als 10 Prozent der 500 Millionen Hektar Moorflächen entwässert. Jedes Jahr werden weitere 500.000 Hektar trockengelegt. Das Land, mit dem größten CO₂-Ausstoß durch Moorentwässerung ist Indonesien: 667.600 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, ohne dabei Emissionen aus Torfbränden mitzuzählen, so die Heinrich-Böll-Stiftung. Auch interessant: „Bäume gegen Klimawandel: Was bringt Aufforstung wirklich?“ Buchtipps zum Artikel (1) „Wunderwelt Moor: Heimische Moore, ihre Bewohner und ihre Bedeutung im Klimaschutz“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- Warum versauern unsere Weltmeere? | Ozeane & Klimawandel
Was ist Ozeanversauerung und welche Auswirkungen hat sie auf marine Ökosysteme? Welche Rolle spielen CO₂ und der pH-Wert des Wassers? Und was hat die Versauerung der Meere mit dem Klimawandel zu tun? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen. Was ist Ozeanversauerung? Was ist Ozeanversauerung? Die Ozeane versauern, wenn das Wasser zu viel Kohlendioxid (CO₂) aufnimmt. Wie alle Gase löst sich auch CO₂ in Wasser. Allerdings kommt es infolgedessen zu einer chemischen Reaktion: Es entsteht Kohlensäure. Die Weltmeere haben seit jeher Kohlendioxid gespeichert und gelten deshalb auch als „natürliche Kohlenstoffsenken“. Da der Mensch seit der Industrialisierung jedoch immer mehr CO₂ in die Atmosphäre ausstößt, nehmen auch die Ozeane immer mehr von dem Treibhausgas auf. Und das hat Folgen. Je mehr Kohlendioxid das Wasser absorbiert, desto niedriger wird sein pH-Wert. Anders ausgedrückt: Die Meere werden immer saurer – und Schuld daran ist der menschengemachte Klimawandel . Hintergrundwissen: Der pH-Wert zeigt, ob eine Flüssigkeit sauer, basisch oder neutral ist. Meerwasser ist mit einem pH-Wert von 8,2 normalerweise leicht basisch. In den letzten 200 Jahren ist der pH-Wert der Ozeane jedoch auf 8,1 gesunken. „Das mag nicht nach viel klingen, aber die pH-Werte sind logarithmisch, also mathematisch gestaucht. Das heißt, wenn der pH-Wert um 0,1 Einheiten sinkt, wird das Meerwasser um 30 Prozent saurer.“ – Prof. Jelle Bijma, Biogeochemiker am Alfred-Wegener-Institut Prognose: Laut dem Alfred-Wegener-Institut könnte der pH-Wert unserer Ozeane bis zum Jahr 2100 um weitere 0,3 bis 0,4 Einheiten sinken. Dadurch würde das Meerwasser um 100 bis 150 Prozent saurer werden. Doch selbst bei einem pH-Wert von 7,7 würden sich die Ozeane nicht in richtige Säure verwandeln – allerdings sind sie signifikant weniger basisch als zuvor. Daher ist der Begriff „Ozeanversauerung“ gerechtfertigt. Faktencheck: Eine Flüssigkeit gilt als sauer, wenn ihr pH-Wert unter 7 liegt. Auch interessant: „ Wie viel CO₂ speichern Meere & Ozeane? “ Welche Folgen hat eine Versauerung der Weltmeere? Die tiefgreifenden Auswirkungen eines sinkenden pH-Wertes in unseren Ozeanen sind immer noch nicht ganz klar. Allerdings haben Forscher bereits ein ziemlich konkretes Bild davon, was zu saures Meerwasser in verschiedenen Ökosystemen anrichten kann. 1. Folgen von Ozeanversauerung für Lebewesen Wissenschaftler sind sich einig, dass kalkbildende Meeresbewohner am meisten unter einer Versauerung der Ozeane leiden werden, da ein säuerliches Mileu Kalk mit der Zeit auflöst. Ein Beispiel hierfür ist die Kalkalge Emiliania huxleyi . Sie ist eine wichtige Grundlage der Nahrungskette. Außerdem bindet sie beim Bau ihrer Kalkschalen mithilfe von Photosynthese sehr viel Kohlenstoff, wodurch große Mengen Kohlendioxid aufgespalten werden. Dabei entsteht auch Sauerstoff, was das kleine Lebewesen heute zu einem der wichtigsten Sauerstoff-Produzenten unseres Planeten macht. Wenn die Kalkalge stirbt, sinkt der gebundene Kohlenstoff mit ihr in die Tiefsee und wird dort für mehrere Jahrtausende eingelagert. Die Kalkalgen, genauso wie andere Algenarten, sind also starke Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Hintergrundwissen: Laut der Swansea University können 1 Kilogramm Algen im Allgemeinen 1,8 Kilogramm CO₂ aufnehmen. Die Technische Universität Hamburg spricht von 55 Gramm photosynthetisch absorbiertem CO₂ durch 30 Gramm Algen. Hier kannst du dir ein kurzes Video zu den Auswirkungen von Ozeanversauerung auf Kalkalgen ansehen: Deutsche Forscher haben in einer Studie herausgefunden, dass sich Emiliania huxleyi zumindest unter Laborbedingungen an saureres Wasser anpassen könnte. Doch das ist kein Grund zum Aufatmen. Viele andere Organismen mit Kalkschalen und Skeletten, darunter Muscheln, Schnecken und Korallen, leiden bereits jetzt unter den immer saurer werdenden Ozeanen. Je niedriger der pH-Wert des Wassers, desto mehr Energie brauchen diese Tiere für den Bau ihrer Gehäuse etc. Wenn die Ozeanversauerung weiter voranschreitet, könnte das Wasser die kalkhaltigen Gehäuse einfach auflösen. Auch interessant: „ Todeszonen in den Weltmeeren: Was steckt dahinter? “ Ein Beispiel zur Veranschaulichung aus dem Alltag: Kalkentfernende Reinigungsmittel für Küchengeräte und Waschmaschinen sind in der Regel säurehaltig. Bereits Zitronensaft kann einen verkalkten Wasserkocher in wenigen Sekunden vollständig reinigen. Das demonstriert die Wirkung von Säure auf kalkhaltige Substanzen. Auch Fische leiden unter den komplexen Folgen der Ozeanversauerung, wie das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel untersucht hat. Ein niedrigerer pH-Wert des Wassers beeinflusst das Nahrungsangebot vieler Fischlarven, wodurch bestimmte Populationen langfristig gefährdet sein könnten. 2. Folgen von Ozeanversauerung für den Kohlenstoffkreislauf Während der Bildung von Kalk (Kalzifikation) binden Lebewesen Kohlenstoff, wodurch Kohlendioxid aus der Atmosphäre gezogen wird, so eine deutsche Studie . Wenn nun aber die Zahl der kalkbildenden Organismen in unseren Weltmeeren sinkt, gerät dadurch der Kohlenstoffkreislauf noch weiter durcheinander und die Natur verliert wichtige CO₂ -Speicherkapazitäten. Auch interessant: „Wie viel CO₂ speichert ein Baum?“ Versauertes Meerwasser erreicht auch die Tiefsee. Eine Studie der ETH Zürich fand heraus, dass die Ozeanversauerung mittlerweile sogar tiefere Schichten erreicht. Die Forscher entdeckten deutliche Versauerungssignale in 1.000 Metern Tiefe – im Nordatlantik sogar in bis zu 1.500 Metern Tiefe. Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass etwa die Hälfte der Versauerung erst nach 1994 stattgefunden hat, was mit dem starken Anstieg der CO₂ -Emissionen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammenhängt. Was kann man gegen Ozeanversauerung tun? Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit, der Versauerung unserer Weltmeere entgegenzuwirken, ist die Reduktion von CO₂ in unserer Atmosphäre. In erster Linie muss der Ausstoß von Emissionen durch uns Menschen bestmöglich gestoppt werden. Die Natur sollte dabei unser Verbündeter sein, denn unser Planet nimmt von sich aus bereits enorme Mengen Kohlendioxid auf. Auch interessant: „Bäume gegen Klimawandel: Was bringt Aufforstung wirklich?“ Es gibt mittlerweile einen neuen Ansatz. Hier kannst du dir ansehen, wie Kieler Forscher den pH-Wert der Ozeane mit Geoengineering verändern wollen: Klimawandel: 3 wertvolle Büchertipps (1) „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? 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- Wie viel CO₂ wird durch Waldbrände verursacht? | Klimawandel
Waldbrände scheinen von Jahr zu Jahr immer verheerender zu werden. Stimmt das? Wie viel Kohlendioxid (CO₂) wird durch Feuerkatastrophen in der Natur ausgestoßen? Welche Folgen haben die Emissionen für den Klimawandel? Dieser Beitrag klärt alle wichtigen Fragen! Wie viel Kohlendioxid wird durch Waldbrände verursacht? Wie viel CO₂ verursachen Waldbrände? Wenn ein Baum wächst, speichert er Kohlenstoff (C) aus dem Kohlendioxid (CO₂) in unserer Atmosphäre als Biomasse ein – zum Beispiel in Holz und Blättern. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese. Wenn ein Baum verbrennt oder verrottet, setzt er das Kohlendioxid wieder frei. Auf diese Weise können Waldbrände in einem Jahr 100-mal mehr CO₂ ausstoßen als alle Menschen auf demselben Gebiet, so die International Association of Fire and Rescue Services ( CTIF ). Wie hoch die Emissionen durch Waldbrände auf der ganzen Welt tatsächlich sind, ist nicht so leicht zu bestimmen. Schauen wir uns hierzu einige Studien an: Im Jahr 2021 sollen 1,8 Milliarden Tonnen Kohlendioxid durch Waldbrände in die Atmosphäre gelangt sein – verglichen mit 38 Milliarden Tonnen CO₂ durch fossile Brennstoffe (vgl. Physics News ). Eine neuere Studie aus Großbritannien sieht den weltweiten CO₂-Ausstoß durch Waldbrände zwischen März 2023 und Februar 2024 bei 8,8 Milliarden Tonnen – fast 5-mal so viel. Auch interessant: „Wie viel CO₂ speichert ein Baum?“ Ein internationales Forscherteam kam zu dem Schluss, dass die CO₂-Emissionen durch Waldbrände in den letzten 20 Jahren weltweit um 60 Prozent zugenommen haben. Besonders betroffen sind die borealen Wälder im Norden Amerikas und Eurasiens. Allein dort haben sich die Emissionen von 2001 bis 2023 sogar fast verdreifacht. Kanada ist ein gutes Beispiel dafür, wie Waldbrände immer neue Rekorde brechen. Das liegt unter anderem daran, dass sich die nördlichen Regionen schneller erwärmen als andere Teile der Erde. (vgl. ESSD ). „In Kanada wurden in einer einzigen Feuersaison fast die Kohlenstoffemissionen eines ganzen Jahrzehnts gemessen – mehr als 2 Milliarden Tonnen CO₂. Das wiederum erhöht die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre und verschärft die globale Erwärmung.“ – Matthew W. Jones, University of East Anglia Wie beeinflussen Waldbrände das Klima? Das verheerende ist, dass Waldbrände durch ihren CO₂-Ausstoß den Klimawandel weiter anheizen und der Klimawandel gleichzeitig durch Hitze und Dürren das Risiko für Waldbrände erhöht – ein Teufelskreis. Laut einer australischen Studie haben sich „durch die Erderwärmung verursachte extreme Waldbrände“ in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt. Die Folgen des Klimawandels Das Paradoxe daran ist, dass die Zahl der Waldbrände bzw. die durch Waldbrände verbrannte Fläche abgenommen hat, so die Forscher. Aber die weiterhin stattfindenden Brände richten Schäden in bisher ungeahntem Ausmaß an. Wir haben also weniger Waldbrände als noch vor 100 Jahren, dafür werden die Feuerkatastrophen immer extremer. Solche extremen Waldbrände haben seit 2003 um das 2,2-fache zugenommen und setzen nicht nur enorme Mengen an Kohlendioxid frei, sondern fordern jedes Jahr Todesopfer, vernichten wertvolle Biomasse und haben gravierende ökologische und gesellschaftliche Folgen. Der Verlust von Wäldern durch Brände ist nicht nur bitter, weil große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt werden, sondern weil obendrein ein bedeutender Teil der CO₂-Speicherkapazität der Natur verloren geht. Wälder gelten als „natürliche Kohlenstoffsenken“ und binden jedes Jahr große Mengen Kohlendioxid. Bäume sind im Kampf gegen den Klimawandel also unsere Verbündeten. Hier erfährst du mehr: „Bäume gegen Klimawandel: Was bringt Aufforstung wirklich?“ 3 Buchtipps zum Artikel (1) „Das Wald-Kochbuch: sammeln - erleben - entdecken - genießen“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- Was ist der Klimawandel? | Einfach erklärt [FAQ]
Dieser Beitrag erklärt einfach und verständlich, was der Klimawandel ist, wie er entsteht, welche Folgen er hat und wie wir die Erderwärmung aufhalten können. Dabei werden Grundbegriffe definiert und wichtige Zusammenhänge gezeigt. Los geht’s! Was ist der Klimawandel? Was ist der Klimawandel? Der Begriff „Klimawandel“ bezeichnet langfristige Veränderungen von Temperaturen, Niederschlägen und allgemeinen Wettermustern . Diese Veränderungen können weitreichende Folgen und Auswirkungen auf Meeresströmungen und ganze Ökosysteme mit Tieren und Pflanzen haben. Der Klimawandel wird häufig mit „globaler Erwärmung“ gleichgesetzt. Tatsächlich kann die Veränderung des Klimas in beide Richtungen stattfinden: Es kann wärmer, aber auch kälter werden. Achtung Verwechslungsgefahr : Der Begriff „Klima“ ist nicht gleichzusetzen mit „Wetter“. Das Wetter bezeichnet nur kurzfristige Veränderungen von (zum Beispiel) Temperaturen und Niederschlägen, die wir tagtäglich erleben. Temperaturverlauf-Infografik Ist der Klimawandel menschengemacht? Der Klimawandel, in dem wir uns derzeit befinden, ist menschengemacht. Er wird auch der „anthropogene Klimawandel“ genannt und ist zum Großteil auf den übermäßigen Ausstoß von Treibhausgasen wie CO₂ (Kohlendioxid) durch uns Menschen zurückzuführen. Über die Hälfte der vom Menschen ausgestoßenen Treibhausgase stammt aus der Verbrennung fossiler Energieträger: Kohle, Erdgas und Erdöl. Wusstest du? Jeder dritte Deutsche glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel, so das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Jahr 2023. Klimawandel-Skepsis in Deutschland, Stand: 2023. Was sind Treibhausgase? Treibhausgase (aktuell auch „Klimagase“ genannt) sind bestimmte Gase in der Erdatmosphäre. Sie reflektieren die Wärmestrahlung, die von der Erde ausgeht, zurück auf die Erdoberfläche. Diesen Prozess nennt man Treibhauseffekt. Zu den wichtigsten Treibhausgasen gehören zum Beispiel Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Was ist der Treibhauseffekt? Die Treibhausgase in unserer Atmosphäre sind grundsätzlich nichts Schlechtes. Sie bilden eine Art Schutzschild um unseren Planeten und verhindern durch ihre reflektierende Wirkung, dass die von der Erde aus kommende Wärme in den Weltraum entweicht. Das nennt man den Treibhauseffekt. Diesen gab es schon vor uns Menschen. Der natürliche Treibhauseffekt sorgt dafür, dass eine milde Temperatur auf der Planetenoberfläche herrscht und macht damit Leben auf der Erde erst möglich. Ohne Atmosphäre wäre es auf der Erdoberfläche durchschnittlich –18 Grad Celsius kalt. Mit Atmosphäre beträgt die Durchschnittstemperatur habitable 15 Grad Celsius. Hintergrundwissen: Die Erdatmosphäre ist weitestgehend durchlässig für kurzwellige Sonneneinstrahlung, aber aufgrund der Treibhausgase weniger durchlässig für langwellige Wärmestrahlung. Letztere entsteht, wenn Sonnenstrahlen von der Erdoberfläche und der Luft zurückreflektiert werden. Ein Teil der Wärme, die von der Sonne auf die Erde trifft, bleibt also auf der Oberfläche. Dieser natürliche Treibhauseffekt ist sozusagen eine Art Klimaanlage. Treibhauseffekt-Infografik Wie verstärken Treibhausgase den Klimawandel? Je mehr Treibhausgase in der Atmosphäre vorkommen, desto stärker findet der Treibhauseffekt statt. Gase wie Kohlendioxid und Methan reflektieren noch mehr Wärme zurück zur Erdoberfläche, wodurch die Temperaturen auf unserem Planeten steigen. Welche Folgen hat der Klimawandel für die Welt? | Übersicht Steigende Temperaturen auf der Erde können weitreichende Folgen haben, die auf dem ganzen Planeten spürbar sind. Zu diesen gehören: Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf der Erde Häufigere Temperaturextreme Mehr Hitzewellen, Dürren, Waldbrände, aber auch Kälteeinbrüche Mehr Starkregen, Sturmfluten und Überschwemmungen Erhöhte gesundheitliche Risiken für Menschen (Krankheiten, Unfälle, höhere Sterblichkeit) Verstärkung von bestehenden Konflikten und Krisen in ärmeren Ländern Schäden an der Infrastruktur Verschiebung von geografischen Klimazonen Verlust von Lebensräumen für Menschen und Tiere Gefährdung der Artenvielfalt (Biodiversitätskrise) Gefährdung ganzer Ökosysteme an Land und im Wasser Gefährdung von Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung Gefährdung verschiedener Wirtschaftssektoren durch den sich verschlechternden Gesundheitszustand der Menschen und diversen Umweltfolgen (z. B. beeinträchtigen Überschwemmungen den Tourismus in Küstengebieten) Anstieg des Meeresspiegels durch das Schmelzen von Gletschern und dem Eis in der Antarktis Veränderung von Meeresströmungen durch Veränderung von Windmustern Versauerung der Weltmeere, da das Meerwasser CO₂ aus der Atmosphäre aufnimmt und sich dadurch der pH-Wert des Wassers verändert Welche Folgen hat der Klimawandel für die Welt? Welche Folgen hat der Klimawandel für die menschliche Gesundheit? Die veränderten Umweltbedingungen, die durch den Klimawandel entstehen, haben auch Folgen für die menschliche Gesundheit. Extreme Temperaturen bzw. Hitzeperioden lassen die Sterblichkeitsrate steigen. Brände, Unwetter und Überschwemmungen erhöhen die Unfallgefahr. Es entstehen Risiken im Zusammenhang mit Veränderungen der Luftqualität und Ozonschicht (stärkere UV-Strahlung). Außerdem steigt das allgemeine Krankheitsrisiko durch die zunehmende Verbreitung von Mücken und Zecken, sowie die Verunreinigung von Wasser und Nahrungsmitteln. Die Folgen von Hitze für die menschliche Gesundheit. Kann der Klimawandel gestoppt werden? Kann der Klimawandel überhaupt noch gestoppt werden? Die Antwort lautet: nein. Die meisten Klimaforscher sind sich mittlerweile einig, dass die Klimakrise nicht mehr vollständig aufzuhalten ist. Allerdings kann die Menschheit die schlimmsten Folgen der globalen Erwärmung noch verhindern, wenn schnell gehandelt wird. Was sind die effektivsten Klimaschutz-Maßnahmen? Es gibt verschiedene Ansätze und Möglichkeiten, um effektiven Klimaschutz zu betreiben. Am Ende zählt jeder Beitrag zum Klima, auch wenn er noch so klein scheint. Wie lässt sich der CO₂-Ausstoß durch uns Menschen stoppen? [4 wichtige Schritte] Um den Klimawandel zu bremsen, muss die Menschheit in erster Linie damit aufhören Treibhausgase zu produzieren. Hier sind wir alle gefragt: große und kleine Unternehmen, die Politik und jeder einzelne Mensch für sich im Privaten. Ein Überblick über verschiedene Klimaschutz-Maßnahmen: 1. Weniger tierische Produkte konsumieren Die Erzeugung von Fleisch verursacht sehr viel mehr Treibhausgase als die Produktion pflanzlicher Lebensmittel, da Tiere große Mengen an Futter benötigen, das speziell für sie angebaut werden muss. Rinder sind besonders emissionsintensiv, da sie zusätzlich sehr viel Methan bei ihrer Verdauung freisetzen. Je nach Berechnung können die Werte für CO₂-Fußabdrücke stark variieren. Diese Studie ist recht „pessimistisch“. 2. Umstieg auf erneuerbare Energien Dieser Prozess wird auch als „Energiewende“ bezeichnet. Photovoltaik und Windkraft zählen zu den bekanntesten erneuerbaren Energien. Auch die Wasserstoff-Technologie bietet großes Potenzial. Strom aus erneuerbaren Energien hat während seiner Erzeugung keine Treibhausgase produziert und ist damit klimaneutral. 3. Umstieg auf E-Mobilität Das Ziel im Verkehrssektor ist der langfristige Umstieg von Verbrennermotoren auf Elektromotoren. Elektro-Fahrzeuge stoßen während des Gebrauchs keine Treibhausgase aus. Wichtig: Der Strom zum Antrieb muss aus erneuerbaren Energien stammen. Ausblick: Auch grüner Wasserstoff (grün = mit Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt) kommt als alternative und nachhaltige Antriebstechnik infrage. 4. Aktiver Naturschutz Die Natur hat nicht nur positive Effekte auf die menschliche Gesundheit, sondern auch Vorteile für das Klima. Bäume speichern CO₂ während sie wachsen. Begrünte Städte haben eine bessere Luftqualität und weniger Hitzestau. Auch interessant für dich: „Ein Baum so stark wie 10 Klimaanlagen: Wie Bäume unsere Städte kühlen“ Kohlendioxid aus der Luft holen [2 Wege]: Mit Technologie & der Kraft der Natur Zusätzlich zur Reduktion des allgemeinen Ausstoßes von Treibhausgasen werden weiterführende Maßnahmen für sogenannte „Negativ-Emissionen“ in Betracht gezogen. Hier geht es darum, Kohlendioxid aktiv aus der Atmosphäre zu holen (Direct-Air-Capture) und möglichst dauerhaft einzuspeichern (Carbon Storage). Das funktioniert auf 2 Wegen: Mit großen Maschinen und mithilfe der Natur. 1. Technologie: Direct Air Capture & Carbon Storage Es gibt bereits CO₂-Filteranlagen (z. B. „Orca“ auf Island), die die Umgebungsluft durch riesige Ventilatoren ansaugen, das Kohlendioxid mithilfe von chemischen Prozessen herausfiltern und anschließend in Wasser gelöst tief unter die Erde pumpen. Dort verbinden sich die Treibhausgase mit dem Untergrundgestein und mineralisieren. Mit anderen Worten: Das Kohlendioxid versteinert! Vorteil: CO₂-Filteranlagen brauchen wenig Platz. Nachteil: CO₂-Filteranlagen brauchen sehr viel Energie und Wasser. 2. Moore & Wälder: Die Natur speichert CO₂ von ganz allein Doch es gibt auch natürliche Möglichkeiten, um Kohlendioxid aus der Luft zu holen und zu binden. Beispiele hierfür sind Moore und Wälder . Bäume speichern CO₂ in ihrem Holz, während sie wachsen. Moore sind sogar wahre Meister, wenn es um die Speicherung von Kohlendioxid geht. Wenn nur 3 Prozent der Landmassen auf der Erde aus Mooren bestünden, würde das erstaunliche 600 Milliarden Tonnen CO₂ speichern. Vorteil: Wälder und Moore brauchen keine zusätzliche Energie und wenig Pflege durch den Menschen, wenn die Ökosysteme intakt sind. Nachteil: Wälder und Moore brauchen viel Fläche. Auch interessant für dich: „Wald in Zahlen: Wie viele Bäume gibt es auf der Erde? Wie viele werden gefällt und gepflanzt?“ Wie stark erwärmt sich die Erde ohne Klimaschutz-Maßnahmen? Berechnungen zufolge würde sich die Erde ohne jegliche Klimaschutz-Maßnahmen bis zum Jahr 2100 um 2,9 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit erwärmen. Wenn alle Staaten, die am Pariser Klimaabkommen beteiligt sind, ihre bisherigen Versprechen einhalten, schaffen wir die Grenze von 2,4 Grad Celsius Erderwärmung. Klimawandel ohne Klimaschutz Können wir das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen? Es ist momentan noch unklar, ob das Einhalten der Grenze von 1,5 Grad Celsius Erderwärmung noch erreicht werden kann. Forscher gehen davon aus, dass die Reduktion von Treibhausgasen für dieses Szenario allein nicht mehr ausreichen wird. Deshalb werden zusätzliche Maßnahmen zur Entfernung von CO₂ aus der Erdatmosphäre diskutiert, welche doch noch zum Erreichen des 1,5 Grad-Ziels führen könnten. Klimawandel: 3 wertvolle Büchertipps (1) „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ (2) „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ (3) „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Europäische Kommission: „Folgen des Klimawandels“ (2) Heinrich Böll Stiftung: „CO₂-Schleudern: Wie entwässerte Moore unser Klima schädigen“ (3) Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel: „Klimaschutz: Wie ist das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen?“ (4) Naturschutzbund Deutschland: „Klimaschutz beginnt im Haushalt“ (5) WWF: „Klimawandel“
- Meeresschnee: Mysteriöser Partikel-Regen in unseren Ozeanen
Es gibt so viele unscheinbare Phänomene in der Natur, ohne die ganze Ökosysteme zusammenbrechen würden. Hast du schon mal von Meeresschnee oder marinem Schneefall gehört? Ein mysteriöser Partikel-Regen in unseren Meeren und Ozeanen, ohne den Leben in der dunklen Tiefsee kaum möglich wäre. Was genau steckt dahinter? Was ist Meeresschnee? Was ist Meeresschnee? In unseren Ozeanen schneit es nicht wirklich – aber es sieht so aus als ob. Meeresschnee ist ein optisches Phänomen, bei dem kontinuierlich organische Partikel aus den oberen Wasserschichten bis auf den Meeresboden der Tiefsee sinken. Dieser marine Schneefall besteht vor allem aus den Ausscheidungen von Lebewesen und den Resten abgestorbener Organismen (Pflanzen und Tiere). Diese Partikel sind relativ klein und hell. Sie bilden einen dauerhaften Schauer und sehen dabei aus wie dicke flauschige Schneeflocken, die einige Zentimeter lang werden können. Je nach Standort dauert es mehrere Wochen, bis ein Partikel von der Oberfläche auf den Meeresgrund gesunken ist. Und je tiefer die organischen Stückchen sinken, desto größer werden die Flocken, da sie sich auf ihrer Reise zu immer größeren Partikeln zusammenballen. Hier kannst du dir ein kurzes Video von einem „Tiefsee-Schneesturm“ anschauen: Meeresböden sind wichtige Kohlenstoffspeicher. Wissenschaftler untersuchten die marinen Schneeflocken und stellten fest, dass sie reichliche Mengen an Kohlenstoff und Stickstoff aufweisen. Dadurch landen jedes Jahr etwa 815 Millionen Tonnen Kohlenstoff auf dem Meeresboden, der damit zu einer wichtigen Kohlenstoffsenke wird – genauso wie die Wälder und Moore unserer Erde. Auch interessant für dich: „Wie viel CO₂ speichern Meere & Ozeane?“ Der dauerhafte Nährstoff-Regen legt sich als Schlammschicht (sogenanntes biogenes Sediment) auf dem Meeresgrund nieder. Was nicht gefressen wird, wird von Bakterien weiter zersetzt. Laut Forschern der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA wächst die Schlammschicht auf dem Meeresgrund alle 1 Million Jahre um etwa 6 Meter. Rund drei Viertel des Meeresbodens in der Tiefsee (mindestens 800 Meter tief) sind mit diesem Schlamm bedeckt. Entlang des Äquators fällt am meisten mariner Schnee – und das bis in eine Tiefe von 5.000 Metern. Welche Tiere fressen Meeresschnee? Doch nicht alle organischen Partikel in unseren Ozeanen landen zwangsläufig auf dem Meeresgrund. Viele werden noch während ihrer Reise in die Tiefsee gefressen und bilden eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten. Einige Lebewesen haben sich sogar darauf spezialisiert, diese filigranen Partikel aufzunehmen – darunter der Vampirkalmar. Auch winzige Aallarven, die nur rund 1 Zentimeter groß sind, ernähren sich von marinem Schnee. Ja, sie sind vollständig auf ihn angewiesen. Denn die Tiefsee gilt als nährstoffarmer Lebensraum. Wer hier überleben will, ist entweder ein geschickter Jäger in der Dunkelheit oder bleibt abhängig von dem, was von oben hinabfällt. Manchmal kommt es vor, dass nicht nur eine kleine Flocke, sondern ein ganzer Wal in die Tiefsee sinkt. Dieses äußerst seltene, aber wichtige Phänomen heißt „Walsturz“ oder „Walfall“. Wenn ein Walkadaver auf dem Meeresboden landet, wird eine Reihe spannender Prozesse in Gang gesetzt. Hier erfährst du mehr: „Walsturz: Wenn Wale sterben und auf den Meeresgrund sinken“ Buchtipps zum Artikel: „Seeungeheuer: 100 Monster von A bis Z“ „Wenn Haie leuchten: Eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) NOAA: „What is marine snow?“ (2) Nature Geoscience: „Biological and physical influences on marine snowfall at the equator“ (3) Smithsonian National Museum of Natural History: „Marine Snow: A Staple of the Deep“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.