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  • Warum ist Methan leichter als Luft? | Einfach erklärt

    Methan ist leichter als Luft. Warum ist das so? Und wieso steigt das Gas dann nicht immer höher, sondern bleibt gleichmäßig in unserer Atmosphäre verteilt? Dieser Artikel beantwortet alle wichtigen Fragen. Methan (CH4) ist ein farbloses, geruchloses und hochentzündliches Gas. Es entsteht im Rahmen von natürlichen Gärungs- und Fäulnisprozessen ohne Sauerstoffzufuhr. Mit anderen Worten: Wenn organisches Material unter Luftausschluss zersetzt wird. Deshalb ist Methan zum Beispiel reichlich in Sumpfgebieten zu finden oder in großen Mengen im Permafrostboden gespeichert. In unserer Atmosphäre wirkt Methan als Treibhausgas und fördert den Klimawandel . Obwohl Methan natürlicherweise in der Umwelt vorkommt, sind 60 Prozent der jährlichen Methan-Emissionen auf den Menschen zurückzuführen. Die Hauptverursacher des Gases sind die Landwirtschaft (insbesondere die Rinderhaltung und der Reisanbau), die Nutzung fossiler Brennstoffe (Erdgas, Erdöl und Kohle) aber auch Müllhalden und Kläranlagen.   Auch interessant für dich:   „Wie viel Methan stößt eine Kuh wirklich aus?“   Warum ist Methan leichter als Luft?   Methan ist leichter als Luft. Das liegt daran, dass Methan eine geringere Dichte hat. Wichtig: Luft ist kein Einzelgas, sondern ein Gasgemisch und besteht aus 78 Prozent Stickstoff; 20,94 Prozent Sauerstoff; 0,93 Prozent Argon; 0,04 Prozent Kohlendioxid und einigen weiteren Bestandteilen.   Jedes Gas hat seine eigene Dichte. Diese ist jedoch abhängig von der Temperatur und dem Luftdruck. Die kommende Übersicht zu den verschiedenen Dichtegraden der einzelnen Gase bezieht sich auf folgende Umweltbedingungen: auf Meereshöhe, bei normalem atmosphärischem Druck von 1013,25 hPa (Hektopascal) oder 1 Bar und einer Temperatur von 15 Grad Celsius.   Dichte Methan: 0,56 kg/m³ Dichte Luft (Gasgemisch): 1,225 kg/m³ Dichte Stickstoff: 0,97 kg/m³ Dichte Sauerstoff: 1,11 kg/m³ Dichte Argon: 1,38 kg/m³ Dichte Kohlendioxid: 1,9 kg/m³ Warum steigt Methan nicht auf, wenn es leichter als Luft ist?   Wenn Methan leichter als Luft ist, müsste das Gas doch hochsteigen, während schwerere Gase wie Kohlendioxid (CO₂) absinken und sich am Boden sammeln. Wenn dies der Fall wäre, würden wir Menschen am vielen CO₂ in Bodennähe ersticken . Doch zum Glück passiert das nicht.   Das verdanken wir der permanenten Zirkulation der Luftmassen, die sogar in Gebäuden und nicht nur unter freiem Himmel stattfindet. Das funktioniert so: Unten am Boden ist die Luft am wärmsten. Warme Luft steigt auf. In höheren Luftschichten ist es kälter. Die Gase kühlen also wieder ab und sinken zu Boden. Dort erwärmen sie sich und steigen erneut auf. So befindet sich die Luft mit allen enthaltenen Gasen immer in Bewegung. Dadurch bleiben die Konzentrationen der unterschiedlichen Gase bis in eine Höhe von rund 100 Kilometern konstant. Amazon-Produktempfehlung:   Multifunktionaler CO₂-Melder und Luftqualitätsprüfer Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Das Julia-Geräusch: Eisberg oder Seemonster?

    Im Jahr 1999 registrierten die Hydrophone der Ozeanografiebehörde NOAA ein mysteriöses Geräusch in den Tiefen des Pazifischen Ozeans. Es war so laut, dass es mit Aufnahmegeräten im gesamten Pazifik aufgezeichnet wurde. Forscher begaben sich auf die Suche nach der Ursache dieses Tiefseephänomens und fanden eine Antwort. In diesem Beitrag erfährst du alles! Wir Menschen haben bisher nur etwa 5 Prozent unserer Ozeane erforscht. Der Großteil der insgesamt 300 Millionen Quadratkilometer Meeresboden sind absolut unbekannt. Kein Wunder also, dass wir bis heute von Tiefsee-Monstern fasziniert sind. Es gibt immer wieder Unterwasser-Phänomene, die unsere Fantasie anregen. So zum Beispiel das mysteriöse „Julia-Geräusch“.   Was ist das Julia-Geräusch?   Bereits im Jahr 1997 hörten Forscher einen unerklärlichen „Ruf aus der Tiefe“, der im gesamten Pazifischen Ozean zu hören war. Dieses Phänomen ging als „der Bloop“ in die Geschichte ein und konnte erst 10 Jahre später erklärt werden – wobei ernsthaft diskutiert wurde, ob ein großes, bisher unbekanntes Meerestier diesen ungewöhnlichen Laut verursacht haben könnte.   Hier erfährst du mehr: „Der Bloop: Rätsel um mysteriöses Ozean-Geräusch gelöst!“   Nur zwei Jahre nach dem Bloop kam es am 1. März 1999 erneut zu einem bizarren Ozean-Geräusch im Pazifik. Der vermutete Entstehungsort konnte auf den östlichen Äquatorialpazifik zwischen der Bransfieldstraße und Cape Adare eingegrenzt werden. Doch während der Bloop aus dem Jahr 1997 wie ein extrem lauter „Blubb“ klangt, war dieses Geräusch anders. Die Hydrophone der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde „National Oceanic and Atmospheric Administration“ (NOAA) registrierten diesen Laut und nahmen ihn auf. Das Julia-Geräusch klingt wie ein langgezogener tiefer Schrei – was die ganze Angelegenheit noch gruseliger macht. Hier kannst du dir die Original-Tonaufnahme anhören:   Das Julia-Wesen als Meeresmonster auf YouTube   Riesige Meeresungeheuer sind auf Videoplattformen wie YouTube wahrscheinlich häufiger anzutreffen als in der Tiefsee. Inspiriert von dem mysteriösen Ozean-Geräusch von 1999 erschufen kreative Animationsdesigner ein Monster, das für zahlreiche Alpträume taugt. Mittlerweile hat es seine ganz eigene Geschichte:   Das sogenannte „Julia Beast“ ist (je nach Ausführung) ein bis zu 800 Meter langer Meeressäuger. Obwohl dieses Monster ein Säugetier ist, legt es bis zu 40 Meter große Eier. Das Julia Beast ähnelt körperlich einem Wal, besitzt aber eine gigantische Schwanzflosse wie ein Molch. Der Rücken dieses Tieres ist mit schwarzen Punkten übersät. Die Augen sind von zahlreichen Lichtern umgeben. Trotz der enormen Größe kann das Julia Beast schnelle Wendungen im Wasser vollziehen.   Was verursachte das Julia-Geräusch?   Forscher der NOAA veröffentlichten ein offizielles Statement auf ihrer Webseite, in dem sie die Ursache für das Julia-Geräusch erörtern. Die Ozeanografiebehörde kam zu dem Schluss, dass der extrem laute Unterwasserschrei in dem Moment entstand, als ein großer Eisberg vor der Antarktis auf Grund lief. Hinter dem Julia-Geräusch steckt also die Kollision eines Eisbergs mit dem Meeresboden, so die Wissenschaftler.   Hast du Lust auf weitere Seeungeheuer? Kennst du schon Megalodon , El Gran Maja , Mosasaurus , Liopleurodon oder Livyatan ? Vielleicht ist aber auch die Riesenschlange Titanoboa etwas für dich! Buchtipps zum Artikel: „Seeungeheuer: 100 Monster von A bis Z“ „Wenn Haie leuchten: Eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Diese 20 Tiere sind in der Neuzeit ausgestorben

    In den letzten Jahrhunderten sind zahlreiche Tierarten ausgestorben. Von manchen hast du bestimmt gehört, andere werden dich überraschen! Diese 20 Tiere sind erst vor gar nicht allzu langer Zeit verschwunden und wir werden sie wohl für immer vermissen. Historisch betrachtet beginnt mit dem Jahr 1500 n. Chr. eine neue Epoche: die Neuzeit. Es ist das Ende des Mittelalters und der Beginn tiefgreifender gesellschaftlicher und ökonomischer Veränderungen. Reformation, Revolution und Industrialisierung – die Welt wandelt sich schneller als je zuvor. Und der Mensch greift immer mehr in die Natur und bisher unberührte Lebensräume ein.   Das führte dazu, dass in den letzten Jahrhunderten zahlreiche Tierarten ausgestorben sind. Viele von ihnen sind kaum bekannt, darunter etliche Insekten, Spinnentiere, Würmer, Krebse, Fische und Amphibien. Während wir unsere Aufmerksamkeit vor allem Säugetieren und Vögeln schenken, werden die Kleinsten immer wieder übersehen. Das 6. Massenaussterben ist in vollem Gange. 150 Wissenschaftler und 310 weitere Experten haben 15.000 Studien zur Entwicklung der Artenvielfalt auf diesem Planeten ausgewertet und die Ergebnisse im Rahmen der „Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) “ veröffentlicht. Laut diesem Bericht befinden wir uns mitten im sogenannten 6. Massenaussterben der Erdgeschichte. Das letzte markierte das Aussterben der Dinosaurier und fand vor 66 Millionen Jahren statt, als ein Asteroid auf der Erde einschlug.   Heute ist die Geschwindigkeit, mit der Arten aussterben, bis zu 100-mal höher als der Durchschnitt in den vergangenen 10 Millionen Jahren. Die zwei großen indirekten Treiber für das massive Artensterben und gleichzeitig auch für den Klimawandel , ist die Zahl der Menschen auf diesem Planeten und ihre wachsende Fähigkeit zu konsumieren, so der IPBES-Vorsitzende Dr. Robert Watson. Konkret geht es um Jagd, Wilderei, Umweltgifte, invasive Arten und den Verlust von Lebensraum. Alles das führte dazu, dass heute etwa 1 Million Tiere und Pflanzen weltweit vom Aussterben bedroht sind. Diese 20 Tiere sind in den letzten Jahrhunderten ausgestorben.   Schauen wir uns einen kleinen Auszug der Tierarten an, die seit Beginn der Neuzeit ausgestorben sind. Einige kennst du bestimmt – andere werden dich überraschen! Einige von ihnen lebten auch in Deutschland. Und manche sind sogar erst nach dem Jahr 2000 ausgestorben. 1. Atlasbär   Der Atlasbär ( Ursus arctos crowtheri ), auch Berberbär genannt, war die einzige nachweisbare Bärenart, die auf dem afrikanischen Kontinent lebte. Es gibt bereits Berichte aus römischer Zeit über dieses Tier, das im nordafrikanischen Atlasgebirge und im heutigen Marokko, Algerien und Libyen lebte. Der Schweizer Zoologe Heinrich Rudolf Schinz beschrieb den Atlasbären im Jahr 1844, doch erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden teilweise fossile Überreste dieses Tieres entdeckt. Heute wird vermutet, dass der Atlasbär im späten 19. Jahrhundert ausgestorben ist. Das letzte bekannte Exemplar wurde im Jahr 1869 von Jägern im nördlichen Marokko erlegt. Atlasbären waren eine Unterart der noch heute lebenden Braunbären, besaßen in etwa die gleiche Körpergröße und wogen zwischen 200 und 350 kg. Sie hatten eine bräunlich-schwarze Fellfarbe und eine vollständig schwarze Schnauze. Ihr Körperbau war dick und kräftig. Laut Berichten war der Atlasbär auffallend aggressiv, weshalb er von den Römern gerne in Amphitheatern dazu benutzt wurde, um Verurteilte oder Gefangene zu töten. Er wurde aber auch im Rahmen sogenannter „Tierhetzen“ gejagt. Wahrscheinlich töteten die Römer tausende Atlasbären zum Vergnügen. 2. Auerochse   Der Auerochse ( Bos primigenius ), auch „Ur“ genannt, war ein großes Wildrind, das einst in den offenen Wäldern und freien Flächen Europas lebte, aber auch Gebiete in Nordafrika bis Indien und China besiedelte. Die ältesten gefunden Fossilien dieses Tieres sind 700.000 Jahre alt. Die Bullen erreichten eine Schulterhöhe von bis zu 1,8 Metern und waren damit größer als viele erwachsene Menschen. Die Hörner des Auerochsen wurden bis zu 1,4 Meter lang. Der Körperbau des Urs war athletisch und muskulös. Die Männchen hatten vermutlich eine schwarze Fellfarbe, die Weibchen waren rotbraun. Die Bullen entwickelten zudem einen etwa zwei Finger breiten Aalstrich entlang ihrer Wirbelsäule. Bereits Erzählungen aus römischer Zeit nannten den Auerochsen aggressiv, beweglich und gefährlich. Der Ur soll in der Lage gewesen sein, einen Menschen mit seinen Hörnern durch die Luft zu schleudern. Es wird jedoch vermutet, dass der Auerochse nicht grundsätzlich angriffslustig war, da es ansonsten schwierig gewesen wäre ihn zu domestizieren.   Die Domestikation der ersten Auerochsen begann vor etwa 9.000 Jahren nach dem Ende der letzten Eiszeit. Bis heute ist die DNA dieser Tiere in verschiedenen Rinderrassen nachweisbar. Die wilden Auerochsen wurden seit jeher gejagt und auch mystifiziert. Ob steinzeitliche Höhlenmalereien, Berichte von Julius Caesar oder das Nibelungenlied – überall wird der Auerochse dargestellt. Ein Gürtel aus Auerochsenfell soll die Fruchtbarkeit von Frauen erhöhen. Der Adel trank aus vergoldeten Auerochsenhörnern. Und dem kreuzförmigen Herzknochen des Urs wurden magische Kräfte nachgesagt. Die intensive Jagd und Zerstörung ihres Lebensraumes sorgten letztendlich dafür, dass der Auerochse ausstarb. In Deutschland wurde der letzte Ur um 1470 in Bayern erlegt. Das allerletzte Exemplar dieser alten Tierart starb 1627 in Polen. Später gab es Versuche von „Rückzüchtungen“ und „Abbildzüchtungen“, die den Auerochsen jedoch nicht wieder zum Leben erwecken konnten. Das sogenannte „Heckrind“ bzw. „Taurusrind“ soll dem Auerochsen stark ähneln, ist genetisch jedoch weit von dem Ur entfernt. 3. Baiji – Chinesischer Flussdelfin   Der Baiji ( Lipotes vexillifer ) wurde bis zu 2,4 Meter lang und bis zu 160 Kilogramm schwer. Er ist damit etwa so groß wie andere Flussdelfine. Dieses besondere Tier gilt als „Kollateralschaden der Industrialisierung Chinas“. In den 1980er Jahren war der Baiji eines der seltensten Säugetiere der Welt. Seit 2002 gilt er als ausgestorben. In den Jahren 2006 und 2007 wurden mehrere umfassende Versuche unternommen, um noch lebende Exemplare zu finden – ohne Erfolg. Der chinesische Flussdelfin lebte ausschließlich im mittleren und unteren Einzugsgebiet des Jangtsekiang.   Der Jangtsekiang gehört zu den am stärksten verschmutzten Flüssen der Welt und ist eine vielbefahrene Wasserstraße, was den Delfinen zum Verhängnis wurde. Die Tiere reicherten zahlreiche Umweltgifte aus Industrieabwässern in ihrem Gewebe an. Da sie vor allem an der Wasseroberfläche jagten, kollidierten sie deshalb regelmäßig tödlich mit Schiffen. Außerdem verendeten viele Flussdelfine als Beifang in Fischernetzen. 4. Berberlöwe   Der Berberlöwe ( Panthera leo leo ), auch Atlaslöwe oder Nubischer Löwe genannt, war eine Unterart des Löwen, die ursprünglich den gesamten Norden des afrikanischen Kontinents bewohnte. Da die genetischen Unterschiede zum Westafrikanischen und Asiatischen Löwen sehr gering sind, kann der Berberlöwe nicht als eigenständige Unterart klassifiziert werden. Dennoch unterschied sich dieses Tier optisch von seinen nahen Verwandten. Um die körperliche Erscheinung des Berberlöwen ranken sich einige Mythen. In vielen Quellen wird behauptet, dass er deutlich größer war als andere Löwen. Diese Aussage kann heute jedoch nicht mehr bestätigt werden. Die wenigen Überreste in Museen deuten jedoch darauf hin, dass der nordafrikanische Löwe einen voluminöseren Körper und kürzere Gliedmaßen besaß. Charakteristisch für den Berberlöwen war außerdem, dass er eine besonders dichte und dunkle Mähne entwickelte. Das muss jedoch kein arttypisches Merkmal sein, sondern ist wahrscheinlich vielmehr eine Anpassung an das kühlere Klima der nordafrikanischen Gebirge. Auch heute noch bringen Löwen in Zoos dichtere Mähnen hervor, wenn sie mit kühlen Temperaturen konfrontiert werden. Das Hauptkriterium für das Aussterben des Berberlöwen war die Jagd. Schon die Römer töteten etliche dieser Tiere in ihren Arenen – genauso wie Atlasbären. Im 19. Jahrhundert begann mit der französischen Kolonialzeit in Nordafrika eine weitläufige Bejagung der Berberlöwen und deren Beutetiere. Außerdem war der Berberlöwe ein beliebtes Zoo- und Zirkustier. Einige Quellen behaupten, dass der letzte nordafrikanische Löwe im Jahr 1893 in Algerien erlegt wurde. Nachfolgende Untersuchungen legen jedoch nahe, dass das Tier noch sehr viel länger in entlegenen Teilen des Atlasgebirges überlebt hat. Heute geht man davon aus, dass der Berberlöwe in den 1960er Jahren endgültig ausgestorben ist. Auch interessant für dich: „Diese 15 Tiere sind in Deutschland gefährdet oder vom Aussterben bedroht“   5. Dodo   Der Dodo ( Raphus cucullatus ) ist heute vielleicht das Paradebeispiel für eine ausgestorbene Tierart. Der etwa einen Meter große flugunfähige Vogel mit blaugrauem Gefieder und gebogenem Schnabel lebte ausschließlich auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean. Er nistete auf dem Boden und ernährte sich von vergorenen Früchten. Heute wird der Dodo als sehr massiger, dicker und unbeholfener Vogel dargestellt. Dieses falsche Bild entstand, weil sich die Tiere in Gefangenschaft überfraßen und dick wurden. Da sich Dodos vermutlich nur einmal im Jahr – am Ende der Regenzeit – wirklich Fettreserven für den Winter anfressen konnten, hatten die Vögel den natürlichen Trieb, so viel zu fressen wie möglich – was ihnen bei einem Überangebot an Nahrung zum Verhängnis wurde. In freier Wildbahn waren Dodos jedoch schlanker. Vermutlich starben die letzten Dodos um 1690 aus. Es gibt also keine Fotografien des Tieres, dafür aber Gemälde und Zeichnungen von Zeitzeugen. Die Gründe für das Aussterben des Vogels waren höchstwahrscheinlich durch die Kolonialisten eingeschleppte Ratten und verwilderte Haustiere wie Affen und Schweine, die die Eier der Dodos vernichteten. Nachdem Mauritius von westlichen Seeleuten entdeckt worden war, dauerte es nur ein Jahrhundert, bis der Dodo ausstarb. Hätte der britische Schriftsteller Lewis Carroll den Dodo 1865 in seinem Werk „Alice im Wunderland“ nicht erwähnt, wäre das Tier heute vermutlich nicht so bekannt. Außerdem ist der Dodo das Wappentier der Insel Mauritius. 6. Goldkröte   Die Goldkröte ( Incilius periglenes ) erhielt ihren Namen, weil der Körper der Männchen vollständig gelb-orange war. Die Weibchen hingegen hatten schwarz-gelbe Haut mit scharlachroten gelbumrandeten Flecken. Dieses außergewöhnliche Tier konnte nur auf einem etwa vier Quadratkilometer großen Areal im Bergnebelwald von Costa Rica nachgewiesen werden. Außerdem hatte dieser Froschlurch neben dem extrem kleinen Verbreitungsgebiet auch noch eine sehr kurze Laichperiode von wenigen Wochen während der Starkregenzeit. Zu viel Regen konnte die Larven aus den Laichgewässern spülen, bei zu wenig Regen trockneten die Gewässer aus noch bevor eine Metamorphose der Kaulquappen stattfinden konnte. Alles das machte die Art sehr anfällig für Populationskrisen. Die Amphibie wurde in den 1960er Jahren entdeckt. Noch 1987 war die Goldkröte in ihrem Verbreitungsgebiet häufig anzutreffen. Doch im selben Jahr führte starke Dürre dazu, dass die Laichgewässer frühzeitig austrockneten. Nur zwei Jahre später konnte nur noch ein einziges Exemplar einer Goldkröte nachgewiesen werden. Die Art gilt seit 1989 als ausgestorben. Als Gründe dafür werden der Klimawandel und Abholzung angeführt. Forscher haben herausgefunden, dass sich die Nebel des Bergnebelwaldes veränderten, indem sich die Feuchtigkeit, die für die Goldkröte überlebensnotwendig war, immer weiter nach oben ins Gebirge verlagerte. Diese Entwicklung kann große Bereiche des dortigen Ökosystems beeinträchtigen. 7. Große Neuseelandfledermaus   Fossile Überreste der Großen Neuseelandfledermaus ( Mystacina robusta ) zeigen, dass dieses Fledertier mit einer Flügelspannweite von rund 35 Zentimetern schon seit langer Zeit in Neuseeland lebte. Auch die Besiedlung durch die Maori beeinflusste ihre Population nicht. Doch im 20. Jahrhundert kam die Große Neuseelandfledermaus nur noch auf südlich der Südinsel gelegenen Inseln vor. Eingeschleppte Ratten sorgten vermutlich auch dort dafür, dass das Tier seit 1967 als ausgestorben gilt – nur fünf Jahre nach seiner Entdeckung. Die nah verwandte Kleine Neuseelandfledermaus existiert heute noch und gilt als gefährdet. 8. Jamaika-Affe   Heute gibt es auf den karibischen Inseln keine Primaten. Deshalb sorgte der Fund von subfossilen Überresten eines Affen auf Jamaika im Jahr 1920 für Erstaunen. Dieses Tier wurde der Jamaika-Affe ( Xenothrix mcgregori ) genannt. Kurz darauf konnten die Knochen von zwei weiteren ehemaligen karibischen Affenarten entdeckt werden: der Kuba-Affe und der Hispaniola-Affe. Schädel- und Zahnuntersuchungen lassen vermuten, dass der Jamaika-Affe für seinen recht kleinen Körper auffallend große Augen und große mittlere obere Schneidezähne besaß. Wahrscheinlich war er nachtaktiv und bewegte sich langsam auf allen vieren fort. Es ist schwer zu sagen, wann der Jamaika-Affe ausgestorben ist. Da seine Knochen in prähistorischen Küchen gefunden wurden, gehen Forscher davon aus, dass das Tier den indigenen Völkern als Nahrung diente. Berichte früher europäischer Siedler deuten darauf hin, dass der Jamaika-Affe noch bis Anfang des 18. Jahrhunderts überlebt haben könnte. 9. Kleiner Kaninchennasenbeutler   Dieses zierliche Beuteltier war in Australien einst häufig anzutreffen. Der kleine Kaninchennasenbeutler ( Macrotis leucura ), auch „Lesser Bilby“ genannt, erreichte von Kopf bis Schwanzspitze eine Länge von bis zu 44 Zentimetern. Sein Schwanz war dabei auffallend lang und am Ende buschig. Seine Nase war ebenfalls lang und spitz, seine Ohren besonders groß. Das Fell des Kleinen Kaninchennasenbeutlers hatte eine weiche, seidige Beschaffenheit, war an der Oberseite graubraun und am Bauch weiß gefärbt. Mit seinen großen, kräftigen Hinterbeinen hoppelte das Beuteltier durch das trockene und heiße Landesinnere Australiens. Es war jedoch nachtaktiv und zog sich tagsüber in tiefe, selbstgegrabene Erdbauten zurück. Als Nahrung dienten ihm Wurzeln, Insekten und andere Kleintiere. Ab 1900 ging die Population der Kleinen Kaninchennasenbeutler stark zurück. Schuld daran waren eingeschleppte Rotfüchse und Hauskatzen, die sie jagten und fraßen. Die letzte offizielle Sichtung dieses Beuteltiers stammt aus dem Jahr 1931. Berichte der Aborigines lassen jedoch vermuten, dass der Kleine Kaninchennasenbeutler noch bis in die 1960er Jahre überlebt haben könnte. Der nah verwandte Schweinsfuß-Nasenbeutler ist ebenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Der Große Kaninchennasenbeutler, auch „Bilby“ genannt, lebt heute noch, ist allerdings gefährdet und streng geschützt. 10. Quagga   Das Quagga ( Equus quagga quagga ) war in Südafrika bis ins 17. Jahrhundert einer der häufigsten Großsäuger und galt ursprünglich als eine Mischform aus Pferd und Zebra. Es handelt sich hierbei konkret um eine etwas kleinere Unterart des Steppenzebras mit einem Stockmaß von bis zu 1,3 Metern. Streifen hatte dieses Zebra in der Regel nur am Kopf und am Hals. Sie verschmolzen entlang des Körpers zu einem einheitlichen Rotbraun.   Mit der Kolonialisierung Südafrikas begann eine großangelegte Jagd auf die Quaggas – häufig zum Vergnügen der Oberschicht. Südafrika wurde schnell zu einer Art „Jagdparadies für Wohlhabende“. Für ansässige Rinderbauern waren die Quaggas Nahrungskonkurrenten. Ihr Fleisch und Leder galt als sehr begehrt. Die letzten wilden Quaggas starben nach der Dürre von 1877. Das allerletzte Exemplar dieser Art starb am 12. August 1883 im Artis-Zoo in Amsterdam. Seit 1986 gibt es Versuche der Abbildzüchtung. Mittlerweile sehen die nach dem Initiator des Projektes benannten „Rau-Quaggas“ (nach Reinhold Rau) auch sehr authentisch aus. Möglicherweise können sie eines Tages in Südafrika ausgewildert werden. 11. Réunion-Riesenschildkröte   Diese Schildkröte konnte über einen Meter lang werden und lebte ursprünglich auf der Réunion-Insel im Indischen Ozean. Das Tier hatte lange Beine, einen langen Hals und einen vergleichsweise großen Kopf. Die Männchen der Réunion-Riesenschildkröte ( Cylindraspis indica ) wurden deutlich größer als die Weibchen. Der Panzer war zum Teil zurückgebildet, was auf eine längere und eigenständige Evolution hindeutet – vermutlich aufgrund der Entfernung zum Festland und dem Fehlen von großen Raubtieren. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es viele Riesenschildkröten auf Réunion und der gesamten Inselkette der Maskarenen. Doch mit der Ankunft der europäischen Seefahrer änderte sich das. Die Tiere waren langsam und kannten keine Angst vor Menschen. Das Fleisch der Riesenschildkröten galt als Delikatesse – und es war in großen Mengen vorhanden. Schildkrötenfleisch stapelte sich massenweise als Proviant in den Laderäumen der Schiffe und sogar die Schweine wurden damit gefüttert. Außerdem fraßen eingeschleppte Ratten die Eier der gepanzerten Reptilien. Um 1780 waren schließlich die meisten Riesenschildkröten auf Réunion verschwunden. Im Hochland der Insel sollen noch einige Exemplare überlebt haben. Seit den 1840ern gilt die Art als ausgestorben. 12. Riesenalk   Der Riesenalk ( Pinguinus impennis ) war ein bis zu 85 Zentimeter großer und fünf Kilogramm schwerer flugunfähiger Seevogel, der auf Inseln im Nordatlantik lebte. Dieses Tier war der ursprüngliche Vogel, der im Englischen den Namen „penguin“ trug. Nach dem Aussterben des Riesenalks, wurde der Name auf die heute bekannten Pinguine übertragen – vermutlich aufgrund der optischen Ähnlichkeit beider Vogelarten. Riesenalks und Pinguine waren jedoch nicht nah miteinander verwandt. Die Jagd auf Riesenalks nahm mit dem Seeverkehr zu. Ihre Brutplätze wurden geplündert und die Tiere wegen ihres Fleisches, Fettes und ihrer Federn getötet. Eine der letzten Riesenalk-Kolonien befand sich auf der Insel Geirfuglasker in der Nähe von Island. Während eines Vulkanausbruchs im Jahr 1830 verwandt die Insel jedoch im Meer – mit den Riesenalks. Als bekannt wurde, dass die Tiere immer seltener wurden, begann ein Sammelwahn. Museen und Liebhaber zahlten viel Geld für ausgestopfte Exemplare und Eier. Das führte dazu, dass die Riesenalks vollständig ausstarben. Die letzte verifizierte Sichtung erfolgte im Jahr 1852. 13. Riesenfossa   Die Riesenfossa ( Cryptoprocta spelea ) war ein bis zu zwei Meter langes, hunde- oder leopardenähnliches Tier mit langem Schwanz und dunkelbraunem Fell, das auf Madagaskar lebte. Laut einigen Berichten soll es Nutztiere und Menschen gefressen haben. Vermutlich ernährte es sich jedoch von den ebenfalls ausgestorbenen Riesenlemuren.   Über die Riesenfossas wird viel spekuliert. Einige Forscher zweifeln daran, dass sie jemals existiert haben – andere vermuten, dass sie bis heute leben. Einerseits wird geschätzt, dass diese Tiere um 500 n. Chr. ausgestorben sein müssen. Allerdings lassen Berichte aus dem 17. Jahrhundert den Schluss zu, dass zu diesem Zeitpunkt immer noch Riesenfossas durch die Berge Madagaskars streiften und von den Einheimischen „Antamba“ genannt wurden. Der Grund für das Aussterben dieser ungewöhnlichen Tiere ist bis heute unbekannt. Die kleine nah verwandte Fossa lebt heute noch auf Madagaskar. 14. Sardischer Pfeifhase   Diese ungewöhnliche Hasenart hatte keinen Schwanz, sehr kleine Ohren, trug braunes Fell und lebte ausschließlich auf den Mittelmeerinseln Sardinien und Korsika. Paläontologische Ausgrabung weisen darauf hin, dass der Sardische Pfeifhase ( Prolagus sardus ) bereits von unseren Vorfahren in der Steinzeit gejagt und gegessen wurde. Der Zeitpunkt und die Ursache seines Aussterbens sind umstritten. Einige Forscher vermuten, dass der Sardische Pfeifhase bereits vor 2.000 Jahren ausgestorben ist. Zahlreiche Schriften von sardischen Autoren und Reisenden aus den vergangenen Jahrhunderten beschreiben jedoch ein Tier, das durchaus ein Pfeifhase gewesen sein könnte. Es wäre also denkbar, dass der kleine, scheue Hase bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts überlebt hat. Die Gründe für sein Aussterben wären in diesem Fall Lebensraumverlust, Jagd und eingeschleppte Säugetiere gewesen. 15. Schomburgk-Hirsch   Dieser besondere Hirsch lebte einst nur in den Sumpfgebieten im südlichen Mittelthailand. Er war bis zu 1,8 Metern lang, hatte eine Schulterhöhe von rund einem Meter und wog bis zu 120 Kilogramm. Sein Fell hatte eine braune und an der Unterseite hellere Farbe. Beine und Stirn waren rötlich gefärbt. Das Geweih des Schomburgk-Hirsches ( Rucervus schomburgki ) war groß und verzweigt.   Es heißt, 1932 wäre der letzte wilde Hirsch von einem Offizier der thailändischen Polizei erlegt worden. Das letzte in Gefangenschaft lebende Tier starb 1938. Damit galt die Art als ausgestorben. Die Gründe für das Aussterben sind Überjagung und Lebensraumverlust. Die vom Hirsch bewohnten Sumpfgebiete wurden großflächig zu Reisanbauflächen umgestaltet. Allerdings gibt es bis heute Spekulationen, dass der Schomburgk-Hirsch überlebt haben könnte. 1991 sorgte ein gefundenes Geweih im Norden von Laos für Aufsehen. Es konnte jedoch nicht bestätigt werden, dass es sich um das Geweih eines Schomburgk-Hirsches handelte. 16. Schwertstör   Der Schwertstör ( Psephurus gladius ) wurde über drei Meter lang, wobei Körpergrößen von bis zu sieben Metern für möglich gehalten werden. Mit einer Länge von drei Metern wog ein solcher Fisch etwa eine halbe Tonne (500 kg). Der Schwertstör ernährte sich von Krabben bzw. Fischen und lebte ausschließlich im Fluss Jangtsekiang in China, weshalb er auch als „Chinesischer Schwertfisch“ bezeichnet wurde. Der Grund für das „Schwert“ im Namen war der mächtige Stirnfortsatz, der etwa ein Drittel der Gesamtlänge des Fisches ausmachte. Mit seiner langen Schnauze nahm das Tier elektrische Impulse im Wasser wahr und konnte so auch im trüben Wasser des Flusses jagen. Überfischung, Wasserverschmutzung und zunehmender Schiffsverkehr sorgten schnell dafür, dass der Schwertstör immer seltener wurde. Die Vollendung der Gezhouba-Talsperre im Jahr 1988 blockierte außerdem die Wanderung des Störs in den Unterlauf des Flusses. Heute wird vermutet, dass der Fisch zwischen 2005 und 2010 endgültig verschwunden ist. Seit Juli 2022 gilt der Schwertstör offiziell als ausgestorben. Interessant: Störe gibt es schon seit mindestens 200 Millionen Jahren auf diesem Planeten. Sie haben sogar das Massenaussterben der Dinosaurier überlebt. 17. Stellers Seekuh   Stellers Seekuh ist auch unter dem Namen Riesenseekuh ( Hydrodamalis gigas ) oder Borkentier (wegen ihrer dicken, borkigen Haut) bekannt. Ihr populärster Name lehnt sich an den Naturforscher Georg Wilhelm Steller an, der als erster und einziger Wissenschaftler auf der Welt jemals ein solches Tier zu Gesicht bekam. Steller entdeckte diese besondere Seekuh, während er mit einem Expeditionsteam im Jahr 1733 auf der Beringinsel im äußersten Norden Russlands strandete.   Laut dem Naturforscher waren die Riesenseekühe etwa acht Meter lang und bis zu zehn Tonnen schwer. Der Kopf des Tieres war robbenartig, wobei die Hinterflossen eher wie eine horizontale Fischflosse aussahen. Die vorderen Ruderflossen waren äußerst klein. Intakte Skelette in Naturkundemuseen bestätigen diese Beschreibungen des Meeressäugers. Weil Stellers Seekuh ausschließlich weichen Seetang fraß, waren ihre Zähne zurückgebildet. Es heißt, bereits 1768 (nur 35 Jahre nach ihrer Entdeckung), war die Riesenseekuh aufgrund von Überjagung bereits ausgestorben. 18. Tasmanischer Beutelwolf   Der Tasmanische Beutelwolf ( Thylacinus cynocephalus ), auch Tasmanischer Tiger genannt, war einst das größte räuberisch lebende Beuteltier auf dem australischen Kontinent. Mit seinem langen dünnen Schwanz erreichte er eine Gesamtkörperlänge von fast zwei Metern. Das Fell des Beutelwolfs war kurz und grau oder gelbgrau gefärbt. Am hinteren Teil seines Körpers und an der Schwanzwurzel hatte er dunkle Streifen. Das Raubtier besaß sehr scharfe Zähne und konnte sein Maul in einem Winkel von bis zu 90 Grad aufreißen. Trotz ihrer Größe jagten Tasmanische Beutelwölfe vorzugsweise kleine Beutetiere wie kleine Kängurus und Wildkaninchen. Als die ersten Europäer nach Australien kamen, war der Beutelwolf dort bereits ausgestorben und lebte nur noch im vom Festland getrennten Tasmanien. Als Ursache für sein erstes Verwinden wird die Einführung von Dingos durch Austronesier vor 5.000 Jahren vermutet. Auf Tasmanien gab es nie Dingos, weshalb die Beutelwölfe dort überleben konnten. Später begann auf der Insel eine großangelegte Jagd nach dem Tier. Sogar die Regierung setzte ein Kopfgeld auf den Beutelwolf aus. Seit 1936 galt er als offiziell ausgestorben. Zahlreiche Sichtungen ließen jedoch Zweifel an seinem endgültigen Verschwinden laut werden. Mittlerweile wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass der Tasmanische Beutelwolf bis in die 1960er überlebt haben könnte. 19. Tobias Köcherfliege   Dieses Insekt gab es nur in Deutschland – und zwar nur an Terrassen des Mittelrheins. Die Tobias Köcherfliege ( Hydropsyche tobiasi ) war etwa 11 bis 13 Millimeter groß und hatte eine dunkelbraune Farbe mit helleren Beinen. Bis heute ist eigentlich nur wenig über dieses kleine Tier bekannt.   Noch in den 1920ern kam die Tobias Köcherfliege in ihrem Lebensraum häufig vor. Doch die industrielle Verschmutzung setzte dem Insekt zu. Der letzte offizielle Nachweis der Tobias Köcherfliege gelang im Jahr 1938. Seitdem gilt sie als ausgestorben. Ein halbes Jahrhundert später wurde eine Suchexpedition an den Rheinufern gestartet, die jedoch erfolglos blieb. 20. Wandertaube   Die Wandertaube ( Ectopistes migratorius ) lebte auf dem nordamerikanischen Kontinent. Noch im 19. Jahrhundert gab es schätzungsweise bis zu 5 Milliarden Individuen dieser Taube, womit sie zu den häufigsten Vogelarten der Welt zählte. Doch das änderte sich schnell. Nur wenige Jahrzehnte später galt sie in freier Wildbahn als ausgerottet. Im frühen 20. Jahrhundert starben auch die letzten in Gefangenschaft gehaltenen Wandertauben. Schuld an dem Verschwinden der Wandertaube sind vor allem Kahlschläge der Holzindustrie. Die Taube lebte nämlich vorzugsweise in Wäldern und war stark von diesem intakten Lebensraum abhängig. Schnell fehlten ihr Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten. Außerdem wurde die Wandertaube durch den Menschen intensiv bejagt. Die letzte bekannte Wandertaube trug den Namen „Martha“ und starb im Jahr 1914 in einem Zoo in Cincinnati (USA). Buchtipp zum Artikel: „Unglaubliche Geschichten von ausgestorbenen Tieren: In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Naturkundemuseum Paris“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Diese 15 Tiere sind in Deutschland gefährdet oder vom Aussterben bedroht

    Welche Tierarten sind in Deutschland gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht? Was genau sagt die Rote Liste über die Gefährdung verschiedener Arten aus? Schauen wir uns 15 Tiere an, die hierzulande auf effektiven Naturschutz angewiesen sind. Bedrohte Tierarten: Was ist die Rote Liste?   Rote Listen sind Verzeichnisse für die Gefährdung verschiedener Tier- und Pflanzenarten, Pilze, Artengesellschaften, Biotoptypen und Landschaften. Sie werden in regelmäßigen Abständen (etwa alle 10 Jahre) auf wissenschaftlicher Basis erstellt und dienen als Fachgutachten für effektive Naturschutz-Maßnahmen. Nicht alle Tiere und Pflanzen auf der Roten Liste sind gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Sie werden lediglich auf ihre Gefährdungssituation untersucht. Auf diese Weise können rückläufige Populationen früh genug erkannt werden, um rechtzeitig zu handeln. Die 8 Gefährdungsstufen der Roten Liste in Deutschland   Ausgestorben oder verschollen Vom Aussterben bedroht Stark gefährdet Gefährdet Gefährdung unbekannten Ausmaßes Extrem selten Vorwarnliste Ungefährdet   (vgl. WWF )   15 bedrohte Tierarten in Deutschland   Die folgenden 15 Tiere sind in irgendeiner Form bedroht und benötigen zusätzlichen Schutz durch den Menschen. Manche Arten waren bereits vollständig aus Deutschland verschwunden und wurden wieder angesiedelt. Für andere Tierarten, die noch vor einigen Jahrzehnten häufig anzutreffen waren, spitzt sich die Situation immer mehr zu. 1. Die Bekassine   Die Bekassine, auch Sumpfschnepfe genannt, ist ein Vogel, der seit Jahrtausenden in Flusstälern, Mooren, Sümpfen, Salzwiesen und Bruchgebieten Deutschlands vorkommt. Mit ihrem langen Schnabel sucht sie in weichen, feuchten Böden nach Würmern und Larven. Großflächige Landwirtschaft, systematische Entwässerung von Mooren und intensive Bejagung führten dazu, dass die Bekassine in Deutschland extrem selten wurde. Doch es gibt Erfolge: Am sogenannten „grünen Band“, dem Geländestreifen der ehemaligen innerdeutschen Grenze, fühlt sich die Bekassine wieder wohl. Die enge Zusammenarbeit von Naturschützern und Landwirten vor Ort sorgte dafür, dass wieder Gebiete geschaffen wurden, in denen dieser seltene Vogel leben und brüten kann. 2. Das Birkhuhn   Birkhühner sind bekannt für ihre klangvolle Balz. Doch eigentlich sind diese seltenen Vögel sehr ruhebedürftig. Das wurde ihnen zum Verhängnis. Birkhühner brauchen große naturbelassene Flächen mit viel Zwergstrauchvegetationen, in der sie sich verstecken und brüten können. Seit Jahrzehnten nimmt die Population immer weiter ab. Dieser Rückgang konnte trotz entsprechender Naturschutz-Maßnahmen bisher nicht gestoppt werden. Künftig sollen die Birkhuhn-Areale weiter vergrößert werden, um verschiedene Gruppen dieser Tiere miteinander zu verbinden, Inzest zu vermeiden und noch mehr Lebensraum zu schaffen.   3. Der Feldhamster   Der Feldhamster ist in Deutschland eine streng geschützte Art. Schon vor Jahrtausenden lebte dieser kleine Nager in Mitteleuropa. Erst in den 1960er Jahren begann er hierzulande zu verschwinden. Mittlerweile gilt der Feldhamster in einigen Gegenden als ausgestorben. Gründe für diese dramatische Entwicklung sind großflächige Monokulturen in der Landwirtschaft, sowie schnelles maschinelles Ernten. Auch Bebauung, die „Zerschneidung“ von Lebensräumen und der Klimawandel können Ursachen für den drastischen Rückgang der Feldhamster-Populationen in Deutschland sein. 4. Der Fischotter   Fischotter fühlen sich im Wasser am wohlsten und leben deshalb an Flüssen und Seen. Vor dem Deichbau durch den Menschen waren sie auch am Meer anzutreffen, wo sie Auenwälder und sogar Salzwiesen bewohnten. Da Menschen den Fischotter als Nahrungskonkurrenten in Bezug auf Fisch sahen und ihr Pelz zudem sehr beliebt war, wurde das scheue Tier in weiten Teilen Europas gänzlich ausgerottet. Dank Naturschutz-Maßnahmen kehrt der streng geschützte Fischotter nun allmählich in seine alte Heimat zurück.   5. Die Flussperlmuschel   Die dekorativen Perlen der Flussperlmuschel schmückten einst Schatullen, Halsketten, Ohrringe, Altardecken und Priestergewänder. Dies sind Schätze aus der Vergangenheit – denn in der Gegenwart ist die Flussperlmuschel in ganz Deutschland vom Aussterben bedroht. Nicht nur wegen der Perlen, sondern vor allem wegen der Zerstörung ihres Lebensraums. Denn die Muschel braucht saubere, kühle, naturnahe und kalkarme Bäche. Von diesen gibt es in Deutschland nicht mehr viele. Die Flussperlmuschel ist nur noch im Mittelgebirge und in der Lüneburger Heide anzutreffen. Wichtige Naturschutz-Maßnahmen, wie die sorgfältige Renaturierung von Gewässern, konnten das Schlimmste verhindern. Es ist jedoch noch viel Arbeit nötig, bis sich die Population der Flussperlmuscheln hierzulande stabilisiert. 6. Der Gartenschläfer   Der Gartenschläfer gehört (wie der Siebenschläfer) zu den Schlafmäusen, ist jedoch etwas kleiner. Der nachtaktive Nager lebt in Laub- und Nadelwäldern. Aber auch in Obst- und naturnahen Hausgärten baut er seine Nester. In den letzten Jahren ist die Gartenschläfer-Population stark eingebrochen. Nur entlang des Rheins und in den Alpen sind die kleinen Schlafmäuse noch zu finden. In einigen Ländern Europas gilt das Tier als ausgestorben. Die Gründe für das Verschwinden des Gartenschläfers sind ungeklärt. Da sein Verbreitungsgebiet in den letzten 30 Jahren um mehr als 50 Prozent zurückgegangen ist, handelt es sich hier vermutlich um das Nagetier, dessen Bestand europaweit am stärksten dezimiert wurde.   7. Die Grüne Mosaikjungfer   Diese seltene Libelle lebt nur zwei bis drei Jahre lang und verbringt dabei die meiste Zeit ihres Lebens als Larve im Wasser. Nur sechs bis acht Wochen darf man die Grüne Mosaikjungfer in der Luft bestaunen. Sie lebt in warmem und windgeschütztem stehendem Wasser, wie Talauen, Gräben und Tümpeln. Dabei ist ihr gesamtes Leben an eine bestimmte Pflanze gebunden: die Wasseraloe, auch Krebsschere genannt. Die Libelle legt nämlich ihre Eier in die Blätter dieser Wasserpflanze. Und genau das wurde ihr zum Verhängnis. Die Wasseraloe verschwindet nämlich nach und nach aus Deutschland. Die Pflanze ist sehr empfindlich gegenüber Verschmutzung und schwankendem Wasserstand. Um die Wasseraloe und damit auch die Grüne Mosaikjungfer vor dem Aussterben zu bewahren, wurden Schutzgebiete ausgewiesen. In Bremen, im Hollerland und Werderland leben die letzten Exemplare dieser wunderschönen Libellen, die schon Heinrich Heine als „die schimmernde, flimmernde Gauklerin“ bezeichnete. 8. Die Hufeisennase   Die Hufeisennase war einst eine weit verbreitete Fledermausart in Deutschland. Mittlerweile ist sie fast ausgestorben. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe. Durch die Versiegelung und Renovierung alter Gebäude fehlen ihr die Lücken und Schlitze für Quartiere. Das allgemeine Insektensterben raubt ihr zusätzlich dazu die Nahrungsgrundlage. Die Hufeisennase hat also weder Zuhause noch Futter. 9. Der Iltis Der europäische Iltis (auch europäisches oder wildes Frettchen genannt) ist eine in Deutschland bekannte Marderart. Trotzdem ist dieses kleine, schlanke Raubtier hierzulande selten geworden und gilt mittlerweile als gefährdet. Sein natürlicher Lebensraum sind Wälder, Wiesen und Felder. Doch intensive Land- und Forstwirtschaft treiben den Marder in Menschennähe, wo er häufig überfahren wird. Denn Iltisse jagen in Autobahnböschungen gerne nach Mäusen und werden dabei regelmäßig zum Verkehrsopfer. 10. Der Luchs   Der Eurasische Luchs ist die größte Raubkatze Mitteleuropas. Jahrhundertelang wurde das Pinselohr in Europa gejagt und getötet, bis es hierzulande als ausgerottet galt. Der letzte deutsche Luchs wurde 1850 in den Alpen erlegt. Seit den 1970er Jahren gibt es mehrere erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte dieser Großkatze. Das Problem: Luchse brauchen sehr große Reviere, um zu überleben. Doch die Waldgebiete Deutschlands sind überwiegend „zerstückelt“ und bieten nur wenig Raum für dieses überaus seltene Tier. Der Luchs-Bestand gilt hierzulande mittlerweile als stabil, dennoch reicht die Zahl der Tiere kaum aus, um eine von sich aus überlebensfähige Population zu bilden. Der Luchs ist deshalb deutschlandweit in höchstem Maße geschützt. 11. Die Mopsfledermaus   Auch die Mopsfledermaus ist eine stark bedrohte Fledermausart in Deutschland. Sie braucht abstehende Rinde und Baumhöhlen als Sommerquartier. Doch intensive Forstwirtschaft sorgt hierzulande dafür, dass es wenige naturnahe Wälder gibt. Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Land- und Forstwirtschaft ist eine zusätzliche Gefahr für das Tier, da die Gifte ihre Beute (vor allem Kleinschmetterlinge) bedrohen, und die Fledermaus Pestizide durch ihre Nahrung aufnimmt. Infolgedessen stirbt sie einen langsamen Tod. Die niedrige Flughöhe der Mopsfledermaus macht sie außerdem zu einem häufigen Verkehrsopfer. Die Bundesregierung hat die Mopsfledermaus als „Verantwortungsart“ innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eingestuft und fördert den Erhalt dieses seltenen Tieres mit einem Gesamtvolumen von 5,44 Millionen Euro.   12. Der Nerz   Ursprünglich lebte der Nerz fast überall in Europa. Doch sein weiches, schimmerndes Fell wurde zum Fluch für das kleine Raubtier. Nerzpelz galt lange Zeit als begehrtes Material für Mäntel. Aber nicht nur intensive Bejagung dezimierte die Population. Der Nerz lebt in naturnahen, dichtbewachsenen Flussufern, an Seen, Bächen, in Sümpfen und Bruchwäldern. Doch Waldrodungen, Flussbegradigungen und Gewässerverschmutzung raubten dem kleinen Fleischfresser seinen Lebensraum. Außerdem wurde der Europäische Nerz von seinem größeren und anpassungsfähigeren amerikanischen Cousin – dem Mink – immer weiter verdrängt. In den 1950er Jahren brachen eingeschleppte Minks aus Pelzfarmen in Europa aus und verbreiteten sich schnell. Derzeit gibt es vereinzelte Wiederansiedlungsprojekte für den Europäischen Nerz, die Hoffnung machen. 13. Der Schweinswal   Schweinswale sehen Delfinen recht ähnlich, werden bis zu 2,5 Meter lang und sind die einzige Walart, die dauerhaft in der Ostsee heimisch ist. Doch Wasserverschmutzung und Unterwasserlärm machen diesen sensiblen Tieren das Leben schwer. Außerdem landen sie als Beifang in Fischernetzen und ertrinken. Auch bei der Sprengung von Munitionsaltlasten aus dem Zweiten Weltkrieg sind viele dieser Meeressäuger verendet. Deutschlands Kleinwal ist vom Aussterben bedroht. 2013 gab es in der ganzen Ostsee nur noch etwa 300 Schweinswale, in der Flensburger Bucht etwa 20 Individuen. Um den „Ostseeflipper“ zu retten, arbeiten Umweltverbände zum Beispiel an der Entwicklung alternativer Fischfangmethoden, bei der Schweinswale nicht als Beifang sterben.   14. Die Sumpfschildkröte   Einst war die Europäische Sumpfschildkröte hierzulande eine beliebte Fastenspeise – ja sogar eine Delikatesse. Deshalb wurden viele dieser Tiere gefangen und gegessen. Mittlerweile ist die Sumpfschildkröte einer der seltensten Bewohner von Seen, Sümpfen und Teichen. Bei der kleinsten Störung taucht sie blitzschnell unter und bleibt unsichtbar. Der Grund für ihr Verschwinden liegt nicht nur in der Bejagung, sondern auch in der Zerstörung ihrer Lebensräume. Feuchtgebiete wurden großflächig trockengelegt. Schildkrötenweibchen legen ihre Eier in sonnigem Erdreich ab – häufig auch auf Ackerflächen, wo die Eier beim nächsten Pflügen zerstört werden. Auch beim Überqueren von Straßen werden regelmäßig Sumpfschildkröten überfahren.   Im Jahr 2019 gab es nicht einmal mehr 70 Europäische Sumpfschildkröten in Deutschland. Alle von ihnen lebten in Brandenburg. Mittlerweile versuchen auch Niedersachsen und Hessen dieses außergewöhnliche Tier wieder anzusiedeln. 15. Die Würfelnatter   Die Würfelnatter weiß, wie man mit aufgerissenem Maul und lautem Zischen Eindruck macht. Dabei ist diese seltene Schlange ziemlich beißfaul und glücklicherweise ungiftig. Sie liebt naturnahe Flüsse und Bäche, aber auch stehende Gewässer wie Seen. Unterwasser jagt sie Fische, Frösche, Molche und andere Amphibien. An Land liebt sie das Sonnenbaden an warmen steinigen Ufern. Ihre Eier legt die Schlange in verrottende Haufen aus Pflanzenresten und überwintert in frostsicheren Spalten und Höhlen in Ufernähe. Die Zerstörung ihrer naturbelassenen Lebensräume und die Verschmutzung von Flüssen und Seen bedrohen die Würfelnatter in Deutschland. Mitte des 20. Jahrhunderts war sie in einigen Regionen hierzulande vollständig ausgestorben. Mittlerweile gibt es mehrere Wiederansiedlungsprojekte. Buchtipp zum Artikel: „Das Wald-Kochbuch: sammeln - erleben - entdecken - genießen“ Auch interessant für dich:   „Diese 10 Pflanzen sind in Deutschland gefährdet oder vom Aussterben bedroht“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Wie hoch ist der Sauerstoffgehalt im Blut?

    Wie hoch ist die Sauerstoffsättigung im Blut? Wie lässt sich diese Messen und welche Werte sind kritisch? Was sagt der Sauerstoff in unserem Blut über unsere Gesundheit aus? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen. Sauerstoff ist ein farbloses und geruchloses Gas und macht rund 21 Prozent unserer Atemluft aus. Ohne Sauerstoff könnten wir nicht überleben. Durch das Einatmen gelangt es über die Lungen in unseren Blutkreislauf. Dort werden die Sauerstoffmoleküle vom Hämoglobin in den roten Blutkörperchen aufgenommen und ins Gewebe transportiert. Zum Schluss werden die Sauerstoffmoleküle an die Zellen unseres Körpers abgegeben.   Wie viel Sauerstoff im Blut ist normal?   Um den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen, wird die sogenannte Sauerstoffsättigung (SpO₂) ermittelt. Diese wird unter anderem in Prozent angegeben und lässt sich mithilfe einer Blutgasanalyse (BGA) oder einer Pulsoxymetrie bestimmen. Der Wert gibt an, wie viel Prozent des Hämoglobins mit Sauerstoff beladen ist. Die Sauerstoffsättigung bei einem gesunden Erwachsenen liegt bei 98 bis 99 Prozent – je nach Messmethode. Es können aber auch andere Werte ermittelt werden, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen. Im Rahmen der arteriellen Blutgasanalyse lässt sich zum Beispiel der Sauerstoffpartialdruck (pO₂) bestimmen. Dieser liegt bei einem gesunden Erwachsenen bei 65-100 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) oder 9,5-13,9 Kilopascal (kPa) – im Laufe des Alters nimmt der Wert jedoch ab. Mithilfe des Partialdrucks lässt sich auch der Gehalt an Kohlendioxid (CO₂) im Blut ermitteln. Auch interessant für dich: „Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus?“   Durch die Messung des Sauerstoffgehalts im Blut können verschiedene Angaben über die Gesundheit der jeweiligen Person gemacht werden. Zu diesen zählen zum Beispiel Rückschlüsse auf die Lungenfunktionen, die aktuelle Durchblutung, das Herzzeitvolumen und die Stoffwechselaktivität des Gewebes.   Welche Sauerstoffsättigung im Blut ist zu niedrig?   Ist der Sauerstoffgehalt im Blut zu gering, spricht man von einer Hypoxämie oder Hypoxie. Hier eine Übersicht über die Auswirkungen verschiedener Blutsauerstoffwerte bei gesunden Erwachsenen:   99 bis 98 Prozent: normal 97 bis 95 Prozent: niedrig aber tolerabel, kaum Symptome 94 bis 90 Prozent: zu niedrig, sofortige Gegenmaßnahmen erforderlich (Bewegung, Nahrung etc.) Weniger als 90 Prozent: kritisch, Überweisung an den Facharzt notwendig Weniger als 80 Prozent: schwere Hypoxie, sofortige Einweisung ins Krankenhaus Weniger als 70 Prozent: akute Lebensgefahr   10 Symptome von zu wenig Sauerstoff im Blut   Die Symptome variieren je nach Blutsauerstoffwert bzw. Schwere des Sauerstoffmangels:   Luftnot Kurzatmigkeit Schwere Atmung Husten Erhöhter Puls Kopfschmerzen Verwirrtheit Konzentrationsstörungen Bläuliche oder rötliche Verfärbungen auf der Haut, an den Lippen oder Fingernägeln Bewusstlosigkeit   Kann man zu viel Sauerstoff im Blut haben? Die Sauerstoffsättigung im Blut beträgt annähernd 100 Prozent. Der Gehalt an Sauerstoff kann sich aber kurzzeitig erhöhen, wenn die betreffende Person hyperventiliert – also schnell ein- und ausatmet. Dabei verringert sich gleichzeitig der Kohlendioxid-Gehalt (Hypokapnie) und der pH-Wert des Blutes steigt an. Dadurch wird das Blut zu basisch, was zu Muskelkrämpfen führen kann.   Erfahre hier mehr: „Wie hoch ist der CO₂-Gehalt im Blut?“ Amazon-Produktempfehlung:   Multifunktionaler CO₂-Melder und Luftqualitätsprüfer Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Wie hoch ist der COâ‚‚-Gehalt im Blut? | Kohlendioxid

    Wie viel Kohlendioxid im Blut ist normal? Was passiert, wenn der CO₂-Gehalt steigt oder sinkt? Ab wann wird es gefährlich für die Gesundheit und welche Symptome treten auf? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen! Kohlendioxid (CO₂) ist ein farbloses und geruchloses Gas. Während des Zellstoffwechsels fällt es als Abfallprodukt an und wird von Lebewesen ausgeatmet. Doch das Kohlendioxid entweicht nicht vollständig aus unserem Körper. Ein gewisser CO₂-Gehalt im Blut ist überlebenswichtig. Wie viel CO₂ im Blut ist normal?   Um den CO₂-Gehalt im Blut zu ermitteln, wird nicht der prozentuale Anteil des Gases gemessen, sondern der Partialdruck (pCO₂) der vom Kohlendioxid im arteriellen Blut abgegeben wird. Der Kohlendioxidpartialdruck liegt bei 4,6 bis 6,0 Kilopascal (kPa) oder 32 bis 45 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Dies sind die Normalwerte für CO₂ und gelten für alle Altersgruppen (während die Sauerstoffwerte im Blut mit dem Alter varrieren). Wenn der CO₂-Gehalt im Blut zu niedrig ist, spricht man von Hypokapnie. Ist er zu hoch, tritt eine Hyperkapnie auf.   Was bewirkt ein erhöhter CO₂-Gehalt im Blut?   Bei sogenannter Hyperkapnie, also einem zu hohen CO₂-Gehalt im Blut, sinkt der pH-Wert (das Säure-Basen-Gleichgewicht). Mit anderen Worten: das Blut übersäuert. Dadurch ist das Hämoglobin nicht mehr in der Lage, ausreichend Sauerstoff zu binden. Der pH-Wert im Blut liegt normalerweise bei 7,37 bis 7,43. Bei einem Wert unter 7,37 spricht man von einer Azidose (Übersäuerung). Ein pH-Wert unter 7,2 kann zu Organschäden führen. Fällt er weiter unter 7,0 besteht Lebensgefahr. Je höher der CO₂-Gehalt im Blut, desto niedriger der pH-Wert und desto weniger Sauerstoff kann ab einem gewissen Wert transportiert werden. Das Einatmen von CO₂-reicher Luft kann eine Hyperkapnie auslösen – zum Beispiel, wenn sich viele Menschen in einem ungelüfteten Raum aufhalten. Normalerweise besteht unsere Atemluft aus 0,04 Prozent Kohlendioxid . Ab 1 Prozent treten bereits erste Vergiftungserscheinungen auf. Frühe Symptome von zu viel CO₂ im Blut sind Konzentrationsstörungen, Hautrötungen, Kopfschmerzen und Übelkeit.   Hier erfährst du mehr: „Ist CO₂ giftig für Menschen?“   Was bewirkt ein zu niedriger CO₂-Gehalt im Blut?   Bei sogenannter Hypokapnie, also einem zu niedrigen CO₂-Gehalt im Blut, steigt der pH-Wert (das Säure-Basen-Gleichgewicht) und man spricht von einer Alkalose. Mit anderen Worten: das Blut wird zu basisch. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn eine Person hyperventiliert und dabei zu viel Kohlendioxid ausgeatmet wird. Erste Symptome sind Schwindel und Atemnot (trotz schneller Atmung). Steigt der pH-Wert im Blut über 7,43 kann es zum Beispiel zu Muskelkrämpfen kommen.   Auch interessant für dich: „Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus?“ Amazon-Produktempfehlung:   Multifunktionaler CO₂-Melder und Luftqualitätsprüfer Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Wie viel COâ‚‚ ist in der Luft? | Kohlendioxid

    Wie hoch ist der CO₂-Gehalt in der Raumluft? Ab welcher Kohlendioxid-Konzentration wird es für uns Menschen gefährlich? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen. Kohlendioxid (CO₂) ist ein unsichtbares und geruchloses Gas. Es entsteht bei der Atmung von Lebewesen, aber auch bei Verbrennungs- und Vergärungsprozessen. An sich ist Kohlendioxid nicht giftig, aber bei einer höheren Konzentration kann das Gas gefährlich werden. Deshalb müssen Innenräume regelmäßig gelüftet werden. Außerdem ist es ein Treibhausgas und trägt in unserer Atmosphäre zum Klimawandel bei. Wie hoch ist der CO₂-Gehalt in der Luft?   Der CO₂-Gehalt in unserer Atmosphäre liegt bei etwa 420 ppm (parts per million). Anders ausgedrückt: Der Volumenanteil von Kohlendioxid in der Luft entspricht rund 0,042 Prozent .   Wie viel CO₂ in der Luft ist gefährlich?   Unsere Luft besteht nur zu etwa 0,04 Prozent aus Kohlendioxid. Ab einer CO₂-Konzentration von 1 Prozent können bereits erste körperliche Beeinträchtigungen eintreten.  Jeder kennt stickige Luft in Innenräumen, wenn sich viele Personen an einem Ort aufhalten und seit einiger Zeit nicht mehr gelüftet wurde. Das kann vor allem Schüler, Studenten, Lehrkräfte und andere Personen in Versammlungsgebäuden und Großraumbüros betreffen.   Der Grund: Bei der Atmung entsteht Kohlendioxid als „Abfallprodukt“. Wenn keine oder wenig Frischluftzufuhr gewährleistet wird, erhöht sich der CO₂-Gehalt in der Raumluft, was schon nach kurzer Zeit Folgen mit sich bringen kann. Pro Tag atmet jeder Mensch im Durchschnitt 1 Kilogramm Kohlendioxid aus.   Erste Symptome von zu viel CO₂ in der Raumluft sind Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, erhöhter Blutdruck, höhere Herzfrequenz, vertiefte Atmung und Gehörverlust. Diese treten bereits ab 1 bis 3 Prozent Kohlendioxid in der Luft auf. Ab 4 Prozent spricht man von deutlichen Vergiftungssymptomen . Bei über 10 Prozent tritt innerhalb 1 Minute Bewusstlosigkeit ein – es besteht akute Lebensgefahr!   Wer regelmäßig mehrere Stunden am Tag hohen CO₂-Werten ausgesetzt ist, riskiert chronische Beschwerden. Dazu zählen dauerhafte Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit und eine höhere Anfälligkeit für Allergien. Amazon-Produktempfehlung:   Multifunktionaler CO₂-Melder und Luftqualitätsprüfer Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Ist COâ‚‚ giftig für Menschen? | Kohlendioxid

    Kohlendioxid ist überall. Es ist neben Sauerstoff ein natürlicher Bestandteil unserer Atmosphäre, der Natur und unseres Körpers. Aber was passiert, wenn die CO₂-Konzentration in unserer Atemluft steigt? Wie gefährlich ist das unsichtbare Gas? Was ist Kohlendioxid (CO₂)?   Kohlendioxid ist ein farbloses und geruchloses Gas. Es entsteht zum Beispiel bei der Atmung von Lebewesen, Verbrennungs- und Vergärungsprozessen und wird natürlicherweise von Vegetation, Böden und unseren Ozeanen freigesetzt. Seit der Industrialisierung stößt die Menschheit große Mengen CO₂ durch die Verbrennung der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas aus. In der Atmosphäre wirkt Kohlendioxid als Treibhausgas . Es reflektiert die Wärmestrahlen der Sonne, die auf die Erde treffen und normalerweise wieder in den Weltraum entweichen würden, zurück auf die Erde. Dadurch erwärmt sich unser Planet. Dieser Treibhauseffekt ist die Grundlage für Leben. Das Übermaß an Treibhausgasen (insbesondere Kohlendioxid) führte jedoch zum Klimawandel , wie wir ihn derzeit erleben.   Ist CO₂ giftig für den Menschen?   Kohlendioxid ist an sich nicht giftig. Doch in höheren Konzentrationen kann das Gas gefährlich werden und zu einer Kohlendioxidvergiftung führen. Unsere Luft besteht zu 0,04 Prozent aus CO₂. Ab Konzentrationen von 1 Prozent können erste Symptome wie Konzentrationsstörungen auftreten. 1 bis 1,5 Prozent CO₂: leichte Konzentrationsstörungen möglich 2 bis 3 Prozent CO₂: Müdigkeit, Kopfschmerzen, vertiefte Atmung, erhöhter Blutdruck, höhere Herzfrequenz, Gehörverlust 4 bis 5 Prozent CO₂: deutliche Vergiftungssymptome, Kopfschmerzen, Übelkeit, tiefere und schnellere Atmung 5 bis 10 Prozent CO₂: sehr schwere Atmung, starke Kopfschmerzen und Übelkeit, Wahrnehmungsstörungen Über 10 Prozent CO₂: Bewusstlosigkeit innerhalb 1 Minute, akute Lebensgefahr   Warum sind hohe CO₂-Konzentrationen gefährlich?   Kohlendioxid ist ein Abfallprodukt des Zellstoffwechsels und wird von Menschen und Tieren ausgeatmet. Beim Einatmen wird das Gas über das Blut zu den Lungenbläschen transportiert. Dort findet ein Gasaustausch statt. Sauerstoff (Gehalt in der Atemluft: ca. 21 Prozent) gelangt ins Blut, während CO₂ (Gehalt in der Atemluft: 0,04 Prozent) in die Lunge übergeht und ausgeatmet wird.   Sauerstoff und Kohlendioxid bewegen sich in unserem Körper immer in Richtung der jeweils niedrigeren Konzentration. So wird ein Gleichgewicht des Gashaushalts in unserem Körper garantiert. Wenn die CO₂-Konzentration in unserer Atemluft ansteigt , gerät das Gleichgewicht durcheinander und unser Blut kann nicht mehr ausreichend Sauerstoff aufnehmen. Wenn es zu so einer Situation kommt, ist das Hauptproblem also nicht zu wenig Sauerstoff in der Atemluft, sondern zu viel Kohlendioxid. In ungelüfteten Räumen, Silos, Weinkellern und brennenden Gebäuden kann die Kohlendioxid-Konzentration schnell steigen, was zum Teil zu erheblichen Risiken führt. Auch Trockeneis (festes, mindestens –78,5 Grad Celsius kaltes Kohlendioxid) ist eine unterschätzte CO₂-Quelle und wird zum Beispiel als Kühlmittel oder für Bühneneffekte eingesetzt. Langfristige Auswirkungen von zu viel CO₂ in der Atemluft   Wer über mehrere Stunden pro Tag regelmäßig zu hohen Kohlendioxid-Werten ausgesetzt ist, kann chronische Beschwerden entwickeln. Dies kann zum Beispiel Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Personen in Versammlungsgebäuden bzw. Großraumbüros betreffen. Bei chronischen Beschwerden bleiben Kopfschmerzen auch bei Frischluftzufuhr bestehen. Es kann zu ständigem Unwohlsein und Mattigkeitsgefühl, zu Schlafstörungen und einer erhöhten Sensibilität gegenüber Allergenen kommen. Amazon-Produktempfehlung: Multifunktionaler CO₂-Melder und Luftqualitätsprüfer Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): „Trockeneis: Kohlendioxid-Vergiftungen sind möglich“ (2) apotheken.de: „Kohlendioxidvergiftung“ (3) Felderer: „CO₂ in geschlossenen Räumen: Gesundheitsschädlich?“

  • COâ‚‚ ist schwerer als Luft – Warum ersticken wir dann nicht? | Kohlendioxid

    Wenn CO₂ schwerer als Luft ist, warum sammelt sich das Gas dann nicht am Boden? Warum verteilt sich Kohlendioxid gleichmäßig in der Atmosphäre? Ein Faktencheck! Kohlendioxid (CO₂) ist ein farbloses und geruchloses Gas, das zum Beispiel bei der Zellatmung, Verbrennungs- und Vergärungsprozessen entsteht. Es ist ein natürlicher Bestandteil unserer Atemluft und wirkt in der Erdatmosphäre als Treibhausgas. Je höher der CO₂-Anteil in unserer Atmosphäre ist, desto stärker findet der Treibhauseffekt statt – wodurch sich unser Planet erwärmt. Denn Treibhausgase reflektieren einen Teil der Sonnenstrahlen zurück zur Erdoberfläche, bevor diese in den Weltraum entweichen können. Das Ergebnis ist der Klimawandel , wie wir ihn derzeit erleben.   Ist CO₂ schwerer als Luft?   Ja, Kohlendioxid ist schwerer als Luft – rund 1,5-mal schwerer. Der Grund dafür ist die Dichte der Gase, die von der Temperatur und dem Luftdruck abhängt. Bei normalem atmosphärischem Druck (1013,25 Hektopascal / hPa) und einer Temperatur von 15 Grad Celsius beträgt die Dichte von Kohlendioxid 1,98 kg/m³ . Die Dichte von Luft liegt bei 1,23 kg/m³ . Wichtig: Luft ist ein Gasgemisch, das zu 99 Prozent aus Stickstoff und Sauerstoff besteht. Nur 0,04 Prozent sind Kohlendioxid.   Warum sinkt CO₂ nicht zu Boden?   Normalerweise müsste sich das „schwere“ Kohlendioxid unten am Boden anreichern. Doch zum Glück ist das nicht der Fall. Wenn dies so wäre, würden wir Menschen nicht atmen können. Aber warum konzentriert sich das CO₂ nicht auf der Erdoberfläche?   Das liegt daran, dass die Luftmassen ständig in Bewegung sind und permanent zirkulieren. Ganz unten über dem Boden ist die Luft am wärmsten. Die Gase werden nämlich direkt von der Erdoberfläche erwärmt. Warme Luft steigt in höhere Schichten auf. Dort ist es kälter und die Gase kühlen ab, wodurch sie wieder zu Boden sinken – und alles beginnt von vorne. Diese Prozesse sorgen insgesamt dafür, dass die Konzentration von CO₂ in der Luft bis in eine Höhe von etwa 100 Kilometern konstant bleibt.   „Die Atmosphäre ist also permanent in turbulenter Bewegung. Das CO₂ wird somit nicht nur in die höheren Schichten transportiert, sondern auch noch überall verteilt. Da diese turbulenten Kräfte bedeutend größer sind als die Gewichtskraft des CO₂, fällt das Gas auch nicht sofort wieder zu Boden.“ – Christian Böttcher, Umweltbundesamt.   (vgl. Handelsblatt )   Wichtig: Die Luftmassen zirkulieren auch in Gebäuden, weshalb sich CO₂ selbst in geschlossenen Räumen nicht am Boden sammelt. Dort kann jedoch eine andere Gefahr drohen: Wird die Luft „veratmet“ steigt der Kohlendioxid-Gehalt und kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Hier erfährst du mehr: „Ist CO₂ giftig für Menschen?“ Amazon-Produktempfehlung:   Multifunktionaler CO₂-Melder und Luftqualitätsprüfer Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Wie viel COâ‚‚ wird pro kWh Gas ausgestoßen? | Heizen mit Erdgas

    Heizungen, die mit Erdgas betrieben werden, produzieren Kohlendioxid. Aber wie hoch ist ihr CO₂-Ausstoß je Kilowattstunde wirklich? Und hat Erdgas trotz der Emissionen noch eine Zukunft als Wärmeerzeuger? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen! Kohlendioxid: Warum tragen Gasheizungen zum Klimawandel bei?   Die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas tragen in großem Maße zum Klimawandel bei. Denn bei der Verbrennung dieser fossilen Ressourcen entsteht Kohlendioxid (CO₂) . In der Atmosphäre unserer Erde verstärkt dieses Gas den natürlichen Treibhauseffekt. Die sogenannten Treibhausgase , zu denen neben Kohlendioxid auch Methan und Lachgas gehören, sorgen mit ihrer reflektierenden Wirkung dafür, dass mehr Sonnenwärme auf unserer Planetenoberfläche bleibt. Das Ergebnis: Es wird immer heißer!   Besonders Erdgas wurde in der Moderne schnell zu einem wichtigen Energieträger für die Wärme- und Stromerzeugung. Aber auch in der Chemieindustrie kommt Erdgas häufig zum Einsatz. Im Jahr 2019 heizte fast jeder zweite deutsche Haushalt mit Gas. Genauer gesagt 48,2 Prozent bzw. rund 20 Millionen Wohnungen, so das BMWK . Heizen mit Erdöl landete hierbei auf Platz zwei. Doch in den Jahren danach sank die Zahl der Gas- und Ölheizungen in allen Bundesländern – vor allem aufgrund der hohen Energiepreise. Wie viel CO₂ wird durch eine Kilowattstunde Erdgas produziert?   Die Werte variieren zwar, aber grundsätzlich kann man sagen, dass eine Erdgas-Heizung pro Kilowattstunde (kWh) im Durchschnitt 240 Gramm CO₂ emittiert. Bei einem Jahresbedarf von 15.000 kWh (ca. 120 Quadratmeter Wohnfläche) wäre das ein CO₂-Ausstoß von 3,6 Tonnen – und das allein durch das Heizen. Erdöl hat allerdings eine noch schlechtere Umwelt-Bilanz. Der CO₂-Ausstoß eines Heizölkessels liegt bei über 300 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde (vgl. Umweltbundesamt ).   Haben Gasheizungen in Deutschland eine Zukunft?   Nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) gilt ab 2024, dass alle neu gekauften bzw. neu installierten Heizungen zu mindestens 65 Prozent auf erneuerbaren Energien basieren müssen. Damit soll die Energiewende weiter vorangetrieben werden und langfristig ein Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme gelingen. Als mögliche Gas-Alternative gäbe es noch Biogas aus 100 Prozent erneuerbaren Energien, das auch als „echtes Ökogas“ bezeichnet wird. Hier kommen keinerlei fossile Brennstoffe zum Einsatz. Allerdings liegt der Marktanteil von echtem Ökogas nur bei etwa 1 Prozent. Die Gasheizung hat also höchstwahrscheinlich in Deutschland keine Zukunft. Auch Methan (CH4) könnte als Erdgas-Alternative genutzt werden, wie in diesem Video gezeigt wird: Buchtipps zum Artikel „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Wie hoch ist der COâ‚‚-Ausstoß von einem Liter Benzin?

    Einer der größten CO₂-Produzenten sind Verbrennerfahrzeuge – darunter Benziner. Aber wie hoch sind die Emissionen durch einen Liter Benzin wirklich? Und wie kann man den Kohlendioxid-Ausstoß und Kraftstoffverbrauch eines Benzin-Autos reduzieren? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen! Warum wird beim Fahren mit Benzin CO₂ ausgestoßen? Benzin wird aus dem fossilen Energieträger Erdöl gewonnen. Benzin selbst ist ein Stoffgemisch und besteht aus mehr als 100 verschiedenen Substanzen – insbesondere Kohlenwasserstoffen. Es wird unter anderem als Kraftstoff für Verbrennermotoren eingesetzt. Bei der Verbrennung von Benzin entstehen Kohlendioxid (CO₂) und auch andere Gase wie Methan (CH4) , die anschließend in unsere Atmosphäre gelangen. Während der Verbrennung reagiert der Kohlenstoff (C) im Benzin mit Sauerstoff (O₂) aus der Luft. Ein Kohlenstoffatom verbindet sich jeweils mit zwei Sauerstoffatomen. Auf diese Weise entsteht ein Kohlendioxidmolekül (CO₂).   In der Atmosphäre unserer Erde agiert Kohlendioxid als Treibhausgas und sorgt mit seiner reflektierenden Wirkung dafür, dass mehr Sonnenwärme auf dem Planeten bleibt. Dadurch erwärmt sich die Erde. Das Ergebnis ist der Klimawandel , wie wir ihn derzeit erleben. Ein wichtiger Bestandteil der Klimaschutzmaßnahmen ist deshalb die Reduktion von CO₂ und anderen Klimagasen.   Wie viel CO₂ wird pro Liter Benzin ausgestoßen?   Laut dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) werden bei der Verbrennung von einem Liter Benzin rund 2,37 Kilogramm Kohlendioxid ausgestoßen. Mit einem Liter Benzin kann man ungefähr 10 Kilometer weit fahren – stark abhängig vom Fahrzeugtyp und verschiedenen Fahrbedingungen.   Auffallend ist, dass das emittierte CO₂ schwerer ist als der verbrannte Kraftstoff. Wie kann das sein? Das liegt an den beiden schweren Sauerstoffatomen, die sich während der Verbrennung mit dem Kohlenstoff verbinden. Benzin selbst besteht jedoch vor allem aus Kohlenwasserstoffen, die leichter sind als Sauerstoff.   Wichtig: Je mehr Kohlenstoff im Kraftstoff vorhanden ist, desto mehr CO₂ entsteht bei der Verbrennung. Da Diesel mehr Kohlenstoffketten besitzt, produzieren Fahrzeuge mit Dieselantrieb auch etwas mehr Kohlendioxid als Benziner.   Auch interessant für dich: Wie hoch ist der CO₂-Ausstoß von einem Liter Diesel? Wie lässt sich der CO₂-Ausstoß von Benzin-Autos reduzieren? | 5 Wege Um den CO₂-Ausstoß eines Fahrzeugs zu verringern, gibt es mehrere Möglichkeiten. Effizientere Fahrzeuge:  Ein neueres Auto verbraucht im Vergleich zu einem 15 Jahre alten Fahrzeug in der Regel weniger Benzin pro Kilometer und produziert damit auch weniger Kohlendioxid. Alternative Antriebe:  Elektrofahrzeuge emittieren beim Fahren überhaupt kein CO₂. Idealerweise werden sie mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen. Auch Wasserstoffantriebe mit sogenanntem „grünem Wasserstoff“ (klimaneutral produziert) werden zunehmend interessanter. Vorausschauendes Fahrverhalten:  Das Vermeiden von abruptem Beschleunigen und Bremsen kann den Benzinverbrauch und somit die CO₂-Emissionen senken. Öffentliche Verkehrsmittel:  Wenn es nicht möglich ist zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren, kann der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Nutzen von Fahrgemeinschaften den individuellen CO₂-Ausstoß erheblich verringern. Erneuerbare Kraftstoffe:  Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe, die aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden, könnten langfristig die CO₂-Bilanz verbessern, stehen jedoch auch in der Kritik. Wahrscheinlich werden sich nicht alle Antriebe sinnvoll elektrifizieren lassen – z. B. in der Landwirtschaft. Dort könnten Biokraftstoffe in Zukunft zum Einsatz kommen. Buchtipps zum Artikel „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Wie hoch ist der COâ‚‚-Ausstoß von einem Liter Diesel?

    Verbrennerfahrzeuge zählen zu den größten CO₂-Emittenten – vor allem Dieselautos. Aber wie viel Kohlendioxid stoßen sie wirklich aus? Und wie kann man die CO₂-Bilanz von Dieselfahrzeugen verbessern bzw. den Kraftstoffverbrauch senken? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen! Warum wird beim Fahren mit Diesel CO₂ ausgestoßen?   Diesel wird aus Erdöl hergestellt – einem fossilen Energieträger – und ist ein Stoffgemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen. Er kommt unter anderem als Kraftstoff für Verbrennermotoren zum Einsatz. Doch bei der Verbrennung von Diesel entsteht unter anderem Kohlendioxid (CO₂) , das als Gas in unsere Atmosphäre gelangt. Wird Diesel im Motor verbrannt, reagiert der Kohlenstoff (C) aus dem Kraftstoff mit Sauerstoff (O₂) aus der Luft. Dabei verbindet sich ein Kohlenstoffatom jeweils mit zwei Sauerstoffatomen. Am Ende entsteht ein Kohlendioxidmolekül (CO₂).   Doch in unserer Erdatmosphäre ist Kohlendioxid ein Treibhausgas , das dafür sorgt, dass mehr Sonnenwärme auf unserem Planeten bleibt. Die reflektierende Wirkung von CO₂ führt dazu, dass sich die Erde immer weiter erwärmt. Das Resultat ist der Klimawandel , wie wir ihn derzeit erleben. Deshalb ist die Reduktion von Klimagasen wie Kohlendioxid eine der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen.   Wie viel CO₂ wird pro Liter Diesel ausgestoßen?   Bei der Verbrennung von einem Liter Diesel werden etwa 2,65 Kilogramm Kohlendioxid ausgestoßen, so das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) . Abhängig vom Fahrzeug und von verschiedenen Fahrbedingungen reicht ein Liter Diesel ungefähr für eine Strecke von 10 Kilometern.   Das ausgestoßene CO₂ ist also schwerer als der Kraftstoff, der insgesamt verbrannt wird. Aber warum? Das liegt an den chemischen Prozessen, die während der Verbrennung von Diesel stattfinden. Die beiden Sauerstoffatome, die sich mit dem Kohlenstoff verbinden, sind sehr schwer – schwerer als die Kohlenwasserstoffe, aus denen Diesel unverbrannt hauptsächlich besteht.   Grundsätzlich gilt: Je mehr Kohlenstoff im Kraftstoff vorhanden ist, desto mehr CO₂ entsteht bei der Verbrennung. Da Benzin im Vergleich zu Diesel weniger Kohlenstoffketten besitzt, produzieren Fahrzeuge mit Benzinmotor auch etwas weniger Kohlendioxid.   Auch interessant für dich: Wie hoch ist der CO₂-Ausstoß von einem Liter Benzin?   Wie lässt sich der CO₂-Ausstoß von Dieselautos reduzieren? | 5 Wege Um den CO₂-Ausstoß eines Fahrzeugs zu verringern, gibt es verschiedene Ansätze: Effizientere Fahrzeuge:  Ein neues Auto fährt mit der gleichen Menge Kraftstoff in der Regel mehr Kilometer als ein 15 Jahre altes Fahrzeug. Es verbraucht also weniger Diesel etc. und stößt damit auch weniger Kohlendioxid aus. Alternative Antriebe:  Während der Fahrt produzieren Elektrofahrzeuge überhaupt kein CO₂. Im besten Fall werden sie mit Strom aus erneuerbaren Energien angetrieben. Auch Wasserstoff kann ein klimaneutraler Energieträger sein und rückt deshalb immer mehr in den Fokus von Fahrzeugherstellern. Vorausschauendes Fahrverhalten:  Wer abruptes Beschleunigen und Bremsen vermeidet, reduziert seinen Kraftstoffverbrauch und damit die CO₂-Emissionen. Öffentliche Verkehrsmittel:  Nicht jeder kann immer zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Die CO₂-ärmere Alternative zum Auto sind öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn oder das Bilden von Fahrgemeinschaften. Erneuerbare Kraftstoffe:  Wahrscheinlich werden sich nicht alle Antriebe sinnvoll elektrifizieren lassen – zum Beispiel in der Landwirtschaft. Hier werden Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe immer interessanter, die jedoch auch in der Kritik stehen. Buchtipps zum Artikel „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ „Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen | Aktualisierte Ausgabe mit einem Vorwort von Harald Lesch“ „Zieht euch warm an, es wird noch heißer!: Können wir den Klimawandel noch beherrschen? Mit Extrakapiteln zu Wasserstoff und Kernfusion“ Offenlegung als Amazon-Partner:  Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

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