Kohlendioxid: Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus?
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  • Anastasia Michailova

Kohlendioxid: Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus?

Aktualisiert: vor 1 Tag

Atmen wir das Klima kaputt, wie manche behaupten? Wie viel Kohlendioxid atmet ein einziger Mensch aus? Wie stark trägt unsere Atmung zum CO₂-Gehalt in der Atmosphäre bei? Und wovon hängt die CO₂-Konzentration in unserer Ausatemluft ab? Dieser Beitrag klärt alle wichtigen Fragen.


Kohlendioxid: Wie viel CO2 atmet ein Mensch aus
Wie viel CO2 befindet sich in der Luft, die wir ausatmen?

Ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland verursacht in einem Jahr insgesamt etwa 11,17 Tonnen CO₂-Äquivalent* – pro Tag sind das im Schnitt 30 Kilogramm an Treibhausgasen. Statistisch gesehen erzeugt ein Mensch hierzulande im Laufe seines Lebens rund 916 Tonnen CO₂-Äquivalent. Doch all das ist natürlich eine ziemlich vage Berechnung. Der tatsächliche CO₂-Abdruck eines jeden Menschen hängt von seiner Lebensweise und damit von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab.



*CO₂-Äquivalent: Berücksichtigt nicht nur Kohlendioxid-Emissionen, sondern auch andere Treibhausgase wie Methan oder Lachgas.


Klima: Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus?


Nicht nur der Konsum und Lebensstil eines Menschen verursacht CO₂, sondern bereits seine bloße Atmung. Ganz einfach gesagt: Jeder von uns atmet Sauerstoff ein und Kohlendioxid wieder aus. In der Ausatemluft befindet sich immer noch eine gewisse Menge an Sauerstoff (weshalb die Mund-zu-Mund-Beatmung als lebensrettende Maßnahme überhaupt funktioniert), aber der Gehalt an CO₂ erhöht sich.



Ein Mensch atmet im Durchschnitt pro Tag 1 Kilogramm CO₂ aus (zum Vergleich: tägliche Emissionen an CO₂-Äquivalent pro Kopf = 30 kg). Der Wert schwankt jedoch zwischen 0,5 und 5,5 Kilogramm. In Prozenten ausgedrückt, besteht unsere Ausatemluft aus 4 Prozent CO₂ – also 40 Milliliter Kohlendioxid pro 1 Liter Luft. Laut Dr. Matthias Heil vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung atmet ein durchschnittlicher Mensch im Jahr zwischen 168 Kilogramm CO₂ (2.100 Kubikmeter Luft) und 2.040 Kilogramm CO₂ (25.500 Kubikmeter Luft) aus.


Wovon hängt der CO₂-Gehalt beim Ausatmen ab? – 3 Faktoren


  1. Körpergröße

  2. Aktivität

  3. Körperfettanteil und Muskulatur


Kohlendioxid: Wie viel CO2 atmet ein Mensch aus
Trägt unsere Atmung zum Klimawandel bei?

Je größer ein Mensch ist und je mehr er sich bewegt, desto mehr Kohlendioxid atmet er aus. Außerdem besitzt Muskulatur im Vergleich zu Fettgewebe einen höheren Grundumsatz an Energie. Ein muskulöser Mensch erzeugt bei seiner Atmung auch in Ruhe mehr CO₂, als ein untrainierter Mensch. Daraus sollten jedoch nicht die falschen Schlüsse gezogen werden.



„Die Zahlen zeigen vor allem eines: Die individuelle Lebensweise hat einen enormen Einfluss auf unseren CO₂-Ausstoß. So gesehen, hätte der kleine, unsportliche Typ, der sich nie bewegt, sondern den ganzen Tag auf dem Sofa liegt, die beste Klimabilanz. Liefe dabei jedoch der Fernseher, würde die Rechnung schon wieder nicht mehr aufgehen.“ - Dr. Matthias Heil (Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung)

Kohlenstoffkreislauf: Warum wir das Klima nicht „kaputt atmen“


Unsere Atmung ist Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs und erhöht den CO₂-Gehalt in der Atmosphäre demnach nicht. Der Kreislauf funktioniert folgendermaßen:



  1. Wir atmen Kohlendioxid (CO₂) aus.

  2. Pflanzen wandeln Kohlendioxid aus der Atmosphäre im Rahmen der Fotosynthese mithilfe von Sonnenlicht in Kohlenstoff um.

  3. Diesen Kohlenstoff lagern Pflanzen in ihrem Gewebe ein (Blätter, Früchte, Wurzeln etc.).

  4. Wir Menschen essen die Pflanzen (Kohlenhydrate) und unser Körper wandelt sie in Energie, Wasser und CO₂ um.

  5. Unser Körper erzeugt also nur so viel CO₂, wie vorher durch die Pflanzen, die wir essen, aus der Atmosphäre aufgenommen wurde.


Im Gegensatz dazu ist das massive Verbrennen von fossilen Energieträgern, die Millionen von Jahren unter der Erde eingeschlossen waren, kein geschlossener Kreislauf. Diese enorme Freisetzung von CO₂ sorgt dafür, dass auch die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre steigt. Das Ergebnis ist der menschengemachte Klimawandel.



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