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  • Anastasia Michailova

Säbelzahntiger: Steckbrief & 10 Fakten über Säbelzahnkatzen

Aktualisiert: 7. Mai

Smilodon ist der größte Säbelzahntiger, der jemals gelebt hat. Aber wie groß wurde er wirklich? Und wie lang waren die Zähne einer Säbelzahnkatze? Hier erfährst du 10 spannende Fakten, die du über diese faszinierenden Tiere vielleicht noch nicht wusstest.


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Was weißt du über Säbelzahntiger?

Säbelzahntiger: Steckbrief


  • Gattung: Säbelzahnkatzen (Machairondontinae), mehrere Arten bekannt

  • Zeitliches Auftreten: vor 15 Mio. bis 10.000 Jahren (Miozän bis Pleistozän)

  • Fundorte: Nordamerika, Südamerika, Europa, Asien, Afrika

  • Höhe: bis 1,2 Meter

  • Länge: bis 2,1 Meter

  • Gewicht: bis 400 Kilogramm



1. Wie lang war der Zahn eines Säbelzahntigers?


Ihre langen, gebogenen Eckzähne gaben den Säbelzahnkatzen ihren Namen. Die größten jemals gefundenen Zähne dieser Raubtiere waren bis zu 28 Zentimeter lang – länger als eine menschliche Hand.


Fun Fact: Junge Säbelzahnkatzen hatten zunächst Milchzähne, durch die sie den Umgang mit langen Säbelzähnen erlernten, bevor die bleibenden Zähne kamen. Doch als die neuen Reißzähne wuchsen, fielen die Milchzähne nicht sofort aus. Sie blieben weiterhin im Kiefer, um während des Wachstums der neuen Zähne als Stütze zu dienen, was das Bruchrisiko der bleibenden Eckzähne verringerte. Das führte dazu, dass Säbelzahntiger eine Zeit lang 4 Säbelzähne gleichzeitig hatten.


2. Wie groß waren Säbelzahntiger?


Unter den Säbelzahnkatzen gab es mehrere Arten. Die kleinste Art war der „Paramachairodus“ mit einer Schulterhöhe von 60 Zentimetern. Der größte Säbelzahntiger, der jemals gelebt hat, war der südamerikanische „Smilodon populator“ (Smilodon bedeutet „Meißelzahn“). Er erreichte eine Schulterhöhe von 1,2 Metern – so groß wie ein Pony. Ähnlich groß war vermutlich der „Machairodus giganteus“ – allerdings war sein Körperbau nicht so kräftig.


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Die Größe eines Smilodon im Vergleich zu einem Menschen.

3. Säbelzahntiger konnten ihr Maul viel weiter aufreißen als heutige Katzen.


Damit Säbelzahnkatzen ihre langen Zähne überhaupt einsetzen konnten, mussten sie ihr Maul sehr weit aufreißen. Heutige Katzen erreichen eine Maulöffnung von bis zu 66 Grad. Säbelzahntiger konnten ihr Maul in einem Winkel von bis zu 113 Grad öffnen. Computersimulationen zeigten jedoch, dass diese prähistorischen Raubtiere im Vergleich zu heutigen Katzen-Arten eine geringere Beißkraft besaßen.


4. Säbelzahntiger waren nachtaktiv.


Paläontologen vermuten, dass Säbelzahnkatzen ihre Beute vornehmlich in der Nacht jagten und sich tagsüber ausruhten.



5. Wozu dienten die großen Zähne des Säbelzahntigers?


Über diese Frage streiten Forscher seit langem. Die Theorie, dass Säbelzahntiger mit ihren Zähnen im Kampf tiefe Reiß- und Stichwunden zufügten, ist stark umstritten. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Säbelzähne in dieser Situation gebrochen wären. Es gilt als viel wahrscheinlicher, dass die riesigen Katzen ihre Beute mit ihren kräftigen Vordergliedmaßen zu Boden drückten und die Halsschlagader mit einem gezielten „Tötungsbiss“ durchtrennten – wie mit einem Säbel.


6. Was fraßen Säbelzahntiger?


Aufgrund des Körperbaus wird vermutet, dass Säbelzahnkatzen vergleichsweise große Tiere erlegen konnten. Die Theorie, dass Smilodon und Co. Aasfresser waren, gilt als unwahrscheinlich. Es ist allerdings auch fraglich, ob sie so große Beute wie Elefanten und Mammuts reißen konnten. Ein Fund in der Friesenhahn-Höhle in Texas, bei dem Säbelzahntiger-Knochen neben den Überresten von Mammuts entdeckt wurden, lässt diese Vermutung jedoch zu. Grundsätzlich gelten Bisons, Elche, Mastodons und Riesenfaultiere als bevorzugte Beute von Säbelzahnkatzen.


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Die langen Zähne eines Säbelzahntigers

7. Säbelzahntiger lebten in Rudeln.


Es wird vermutet, dass Säbelzahnkatzen – ähnlich wie heute lebende Löwen – in sozialen Verbänden unterwegs waren. Skelette von Säbelzahntigern zeigen, dass manche Exemplare trotz schwerer Erkrankungen und Verletzungen noch Jahre gelebt haben. Obwohl sie ihre Jagdfähigkeit verloren hatten, konnten sie dennoch genug zu fressen finden. Das spricht dafür, dass diese Tiere in Gruppen lebten und füreinander sorgten. Fossilienfunde weisen außerdem darauf hin, dass Jungtiere trotz ihres schnellen Wachstums noch lange bei ihrer Mutter blieben – mindestens zwei Jahre lang.


8. Es gab auch Säbelzahntiger in Deutschland.


Fundorte für Überreste von Säbelzahnkatzen erstrecken sich über die ganze Bundesrepublik. Hier wurden bereits Säbelzahntiger-Fossilien gefunden: Eppelsheim, zwischen Meinigen und Untermaßfeld, Wiesbaden-Mosbach, Mauer bei Heidelberg, Neuleiningen bei Gründstadt, Schöningen (Niedersachsen).



9. Säbelzahntiger starben mit dem Ende der letzten großen Eiszeit aus.


Vor etwa 10.000 Jahren endete die letzte große Eiszeit. Mit den Mammuts, Höhlenlöwen und Wollnashörnern verschwanden auch die Säbelzahntiger. Die Tierwelt der Eiszeit wird häufig auch als „Megafauna“ bezeichnet – eine Periode der Erdgeschichte, in der die Natur äußerst große Landsäugetiere hervorbrachte.


Zum Aussterben der Säbelzahntiger gibt es eine Theorie. Sie besagt, dass der moderne Mensch zur größten Nahrungskonkurrenz wurde und den anderen Fleischfressern die Beute streitig machte. Unsere Vorfahren standen an der Spitze der Nahrungskette. In Kombination mit dem Faktor Klima sorgte das für das endgültige Aussterben der Säbelzahnkatzen weltweit.



10. Säbelzahntiger wurden wahrscheinlich bis zu 10 Jahre alt.


Forscher schätzen die Lebenserwartung von Säbelzahnkatzen auf 8 bis 10 Jahre – ähnlich wie die von heutigen Tigern. Löwen leben sogar noch etwas länger. Löwen-Männchen werden in freier Wildbahn bis zu 13 Jahre alt, Löwen-Weibchen bis zu 18 Jahre. In Gefangenschaft leben diese Tiere aufgrund geringerer Gefahren und regelmäßigem Futter häufig länger. Der älteste bekannte Löwe wurde in Gefangenschaft erstaunliche 27 Jahre alt.




 

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