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  • Anastasia Michailova

Quetzalcoatlus: Steckbrief & 10 Fakten über den Flugsaurier

Aktualisiert: 6. Mai

Der Quetzalcoatlus sorgt für viele Widersprüche. Dieser riesige Flugsaurier fällt auf – und trotzdem ist er ein Mysterium. Was wissen wir über den „König der Lüfte“? In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Dinge, die du über Quetzalcoatlus vielleicht noch nicht wusstest.


Quetzalcoatlus, Steckbrief
10 spannende Fakten über Quetzalcoatlus

Quetzalcoatlus: Steckbrief


  • Gattung: Quetzalcoatlus

  • Gruppe: Azhdarchidae

  • Entdeckung: 1975

  • Zeitliches Auftreten: vor 72 bis 66 Mio. Jahren (Oberkreide)

  • Fundorte: Nordamerika (Big-Bend-Nationalpark)

  • Flügelspannweite: bis 13 Meter

  • Körperlänge: bis 7 Meter

  • Gewicht: bis 250 kg



1. Quetzalcoatlus: Was bedeutet sein Name?


Diese Flugsaurier-Gattung wurde bisher nur auf dem nordamerikanischen Kontinent gefunden und nach der mesoamerikanischen Gottheit „Quetzalcoatl“ („leuchtende Schwanzfiederschlange“) benannt. Die Maya, Azteken und Tolteken verehrten diese Gottheit als Haupt- und Schöpfergott.


2. Quetzalcoatlus war der größte Flugsaurier aller Zeiten.


Mit seiner Flügelspannweite von bis zu 13 Metern war Quetzalcoatlus vermutlich der größte Flugsaurier, der jemals gelebt hat. Das Reptil erreichte ein Gewicht von bis zu einer viertel Tonne. Manche Paläontologen schätzen jedoch, dass Quetzalcoatlus leichter war.


Quetzalcoatlus, Größe, wie groß, Vergleich, Mensch
Die Größe eines Quetzalcoatlus im Vergleich zu einem Menschen.

3. Kaum ein anderer Saurier sorgt für so viele Widersprüche wie Quetzalcoatlus.


Die einen halten ihn für einen ausgezeichneten Flieger. Andere wiederum sagen, er hätte die meiste Zeit sogar am Boden verbracht. Unter Paläontologen gibt es sehr viel Streit darüber, welche Auswirkungen die erstaunliche Anatomie des Quetzalcoatlus in der Wirklichkeit hatte. Schauen wir uns das etwas genauer an.


4. Quetzalcoatlus war ein Muskelpaket.


Die Flugmuskeln des Quetzalcoatlus waren sehr gut entwickelt. Er besaß ein äußerst starkes Brustbein und kräftige Arme. Der ganze Oberkörper des Flugsauriers war durch und durch muskulös. Dafür hatte er recht kleine Hinterbeine.



5. Quetzalcoatlus konnte stundenlang ohne viel Energie in der Luft bleiben.


Den größten Teil des Körpers von Quetzalcoatlus machten seine riesigen Flügel aus. Alles an seinem Körper war perfekt an ein Leben in der Luft angepasst. Der Rumpf des Flugsauriers war sehr klein und seine Knochen von luftgefüllten Hohlräumen durchzogen – wie bei heute lebenden Vögeln. Alles das ermöglichte es ihm stundenlang im Segelflug zu fliegen, ohne dabei viel Energie zu benötigen. Vermutlich nutzte er Luftströmungen, um weite Strecken zurückzulegen. Es gibt jedoch Forscher, die daran zweifeln, dass Quetzalcoatlus bei diesem enormen Körpergewicht überhaupt lange in der Luft bleiben konnte.


6. Mit den Flügeln zu schlagen, war für Quetzalcoatlus sehr anstrengend.


Im Film „Jurassic World Dominion“ gibt es eine Szene, in der ein Quetzalcoatlus ein großes Flugzeug angreift. Paläontologen würden hier mit dem Kopf schütteln. Es klingt verrückt, aber der „König der Lüfte“ war vielleicht doch eher ein schlechter Flieger.



Seine enorme Körpergröße und sein stattliches Gewicht machten es dem Flugsaurier trotz seiner ausgeprägten Muskulatur schwer, mit den Flügeln zu schlagen. Für den Quetzalcoatlus muss dies sehr anstrengend gewesen sein, weshalb er die meiste Zeit wahrscheinlich entweder im Segelflug in großer Höhe oder am Boden verbrachte. In Wahrheit war dieses Tier vermutlich eher träge, langsam und nicht sehr wendig.


7. Quetzalcoatlus musste 3 Meter hoch springen, um abzuheben.


Die erhebliche Größe und das Gewicht dieses Flugsauriers bereiteten Paläontologen lange Zeit Kopfzerbrechen. Die Forscher konnten sich nicht erklären, wie der Quetzalcoatlus vom Boden aus abheben konnte. Anatomisch betrachtet hätte das Tier stehend nicht mit den Flügeln schlagen und dabei genug Auftrieb erzeugen können. Die riesigen Flügel würden auf dem Boden aufkommen.



Zunächst vermutete man, dass er laufend in die Lüfte abhob – dafür wären seine Hinterbeine allerdings viel zu kurz gewesen. Mittlerweile glauben Wissenschaftler, dass Quetzalcoatlus auf allen Vieren mindestens 3 Meter hoch springen musste, um danach mit seinen beiden bis zu 7 Meter langen Flügeln zu schlagen und langsam in die Höhe zu steigen. Einfach aus dem Stand heraus hätte das nicht funktioniert. Vielleicht ist er aber auch von hohen Klippen gesprungen, um seinen Flug zu starten.


8. An Land bewegte sich Quetzalcoatlus auf allen Vieren fort – und das ziemlich eigenartig.


Es mag vielleicht ein lustiger Anblick gewesen sein. Ein riesiger Flugsaurier mit enormen Flügeln, der am Boden auf allen Vierten krabbelt. Und dabei musste er aufpassen, nicht über seine eigenen Flügel zu stolpern. Fossilien zeigen nämlich, dass ein Knochen am Schultergelenk verhinderte, dass Quetzalcoatlus seine Flügel zum Schreiten nach vorne bewegen konnte. Er musste sie also seitlich anheben. Auf diese Weise bewegen sich heute auch Vampirfledermäuse fort, wenn sie am Boden sind.


Quetzalcoatlus, Aussehen
Lebenddarstellung eines Quetzalcoatlus. Bild: Johnson Mortimer (CC)
„Um nicht über seine eigenen Beine zu stolpern, musste der Quetzalcoatlus daher erst seinen linken Vorderarm zur Seite anheben, dann bewegte er sein linkes Hinterbein einen Schritt nach vorne und setzte das Vorderbein wieder ab. Dieser Prozess wurde dann auf der rechten Seite wiederholt. Es erscheint uns ziemlich umständlich, aber der Pterosaurier konnte so wahrscheinlich relativ gut laufen.“ – Kevin Padian von der University of California, Berkeley.

9. Was fraß Quetzalcoatlus?


Manche Forscher vermuteten, dass Quetzalcoatlus hauptsächlich Aas von an Land lebenden Dinosauriern gefressen hat. Andere dachten, er würde im Wasser wie ein Pelikan mit seinem Schnabel fischen. Heute schätzen Paläontologen, dass beide Theorien nicht stimmen können.



Der Schnabel des Quetzalcoatlus war zahnlos, sehr lang und schmal, mit einer dünnen, feinen Spitze. Für das Zerreißen von Fleisch wäre der Schnabel nicht stabil genug gewesen. Um Fische im Flug zu schnappen, hätte der Flugsaurier besser und wendiger fliegen müssen. Dafür war der Quetzalcoatlus zu schwerfällig. Vermutlich watete er wie ein Storch durch flaches Wasser und jagte mit seinem Schnabel nach kleinen Beutetieren wie Fischen, Krebsen und Amphibien. Auch sein langer Hals kam ihm dabei zugute.


„Das Tier konnte dann seinen Kopf und Nacken senkrecht aufrichten, um so die mit dem Kiefer gepackten Beutetiere herunterzuschlucken.“ – Kevin Padian von der University of California, Berkeley.

10. Quetzalcoatlus erschien als Pteranodon ausstarb.


Die ersten Hinweise auf Quetzalcoatlus finden sich vor 72 Mio. Jahren. Genau in diesem Zeitraum der Oberkreide verschwand ein anderer großer Flugsaurier – der Pteranodon. Ob der Quetzalcoatlus etwas mit dem Aussterben seines entfernten Verwandten zu tun hatte, ist ungewiss.


 
 

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