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  • Edward Mordrake: Der Mann mit zwei Gesichtern | Die Wahrheit dahinter

    War es eine böse Laune der Natur oder ein skurriler Fake? Dieser Beitrag beleuchtet die Geschichte des berühmten Mannes mit zwei Gesichtern und erklärt, woher all die viral gegangenen Bilder von Edward Mordrake stammen, welche medizinischen Erklärungen es für seinen Fall gibt und wo die Legende ihren Ursprung hat. Wer war Edward Mordrake? Es heißt, Edward Mordrake (manchmal auch „Mordake“) gehörte zum englischen Adel, was ihm jedoch nicht viel Trost schenkte. Denn der junge Mann wurde von einer schrecklichen Missbildung geplagt. Auf seinem Hinterkopf befand sich ein zweites Gesicht (je nach Quelle entweder das einer wunderschönen Frau oder aber eine kleinere Form seines eigenen Gesichts). Dieser „Teufelszwilling“ besaß eine ganz eigene bösartige Intelligenz. Das Gesicht schlief niemals, sondern flüsterte Edward hasserfüllte Dinge im Geiste zu. Es seien Dinge, „von denen man nur in der Hölle spricht“. Das zweite Gesicht bewegte seine Lippen, konnte aber selbst nicht sprechen. Es sprach also nur in Edwards Kopf und das ununterbrochen. Wenn Edward weinte, schien ihn sein Zwilling nur zu verspotten. Die beiden waren auf ewig miteinander verbunden. Edwards „Dämonengesicht“ trieb ihn letztendlich in den Selbstmord. Mit 23 Jahren nahm er sich das Leben. Er hinterließ eine Anweisung, nach der das Gesicht auf seinem Hinterkopf zerstört werden sollte, „damit es sein schreckliches Flüstern nicht in meinem Grab fortsetzt“. Soweit die Geschichte. Doch wie gelangte der Fall Edward Mordrake in die Welt und was ist da wirklich dran? Der Fall Edward Mordrake: Die Spurensuche beginnt Die ersten Hinweise auf Edward Mordrake finden sich im späten 19. Jahrhundert und führen uns durch die Welt der US-amerikanischen Newspaper, hinein in frühe Formen von Science-Fiction und enden in einer Reihe von Missverständnissen. Ein skurriler Beitrag in einem medizinischen Sachbuch Im Jahr 1896 taucht die Geschichte von Edward Mordrake in dem Buch „Anomalies und Curiosities of Medicine“ auf, das von den beiden US-amerikanischen Ärzten Dr. George M. Gould und Dr. Walter L. Pyle herausgegeben wurde. In ihrem Werk sammelten sie sämtliche skurrilen Fälle aus der Medizin, darunter auch den Fall von Mordrake, welchen sie ausführlich beschreiben. Hier folgen ein paar Auszüge aus dem Originaltext auf Deutsch: „Eine der seltsamsten und melancholischsten Geschichten über menschliche Missbildungen ist die von Edward Mordake, der angeblich Erbe eines der edelsten adligen Geschlechter Englands war. Er hat den Titel jedoch nie beansprucht und in seinem dreiundzwanzigsten Lebensjahr Selbstmord begangen. [...] Er war ein junger Mann mit guten Leistungen, ein profunder Gelehrter und ein Musiker mit seltenen Fähigkeiten. [...] Aber auf seinem Hinterkopf war ein anderes Gesicht, das eines schönen Mädchens, „lieblich wie ein Traum, abscheulich wie ein Teufel“. Das weibliche Gesicht war eine bloße Maske, „die nur einen kleinen Teil des hinteren Schädels einnahm und dennoch alle Anzeichen von Intelligenz zeigte, allerdings von bösartiger Gesinnung.“ Man würde sehen, wie es lächelte und spottete, während Mordake weinte. Die Augen würden den Bewegungen des Zuschauers folgen, und die Lippen würden „ohne Unterlass quatschen“. Keine Stimme war hörbar, aber Mordake behauptet, dass er nachts durch das hasserfüllte Flüstern seines „Teufelszwillings“, wie er es nannte, von seiner Ruhe abgehalten wurde, „der niemals schläft, sondern für immer mit mir über solche Dinge redet, von denen man nur in der Hölle spricht. [...] Ich bitte und bitte dich, es [...] zu zerquetschen, auch wenn ich dafür sterbe.“ Dies waren die Worte des unglücklichen Mordake an Manvers und Treadwell, seine Ärzte. Trotz sorgfältiger Beobachtung gelang es ihm, Gift zu beschaffen, wovon er starb, und einen Brief zu hinterlassen, in dem er darum bat, das „Dämonengesicht“ vor seiner Beerdigung zu zerstören, „damit es sein schreckliches Flüstern nicht in meinem Grab fortsetzt“. Auf eigenen Wunsch wurde er auf einer Müllhalde beigesetzt, ohne Stein oder Legende, um auf sein Grab hinzuweisen.“ Woher stammt diese Geschichte? Leider haben Gould und Pyle nicht explizit erwähnt, woher sie diese Geschichte haben. Die Tatsache, dass es sich hier um ein medizinisches Sachbuch handelt und nicht einfach um eine Sammlung von Kurzgeschichten, verleiht der Veröffentlichung eine gewisse Authentizität und Seriosität. Die Mediziner selbst schreiben, die Geschichte sei „aus Laienquellen entnommen“. Sie haben sich den Fall von Edward Mordrake also wahrscheinlich nicht ausgedacht, sondern irgendwo davon gehört. Buchtipp zum Artikel: „Abgründe der Medizin: Die bizarrsten Arzneimittel und kuriosesten Heilmethoden der Geschichte“ Der US-amerikanische Wissenschaftshistoriker Alex Boese hat mehrere Artikel in alten US-amerikanischen Zeitungen recherchiert, die bereits vor dem Buch von Gould und Pyle über Edward Mordrake berichtet haben. Am Anfang steht ein Beitrag aus der „Boston Sunday Post“, der vom Dichter Charles Lotin Hildreth verfasst und am 08. Dezember 1895 veröffentlicht wurde. Damit erschien dieser Artikel rund ein Jahr vor der Publikation des medizinischen Sachbuchs. Einige Tage später folgten weitere Artikel in der „Parsons Daily Sun“ (11. Dezember) und „The Decatur Herald“ (14. Dezember). Die allererste Veröffentlichung über Edward Mordrake Damit ist der Beitrag aus der Boston Sunday Post vom 08. Dezember 1895 die erste relevante Veröffentlichung. Dieser Artikel von Charles Lotin Hildreth trägt den Titel: „The Wonders of Modern Science: some half human monsters once thinked to be the Devil’s brut”. Dort beschreibt Hildreth eine Vielzahl sogenannter „menschlicher Freaks” (wie er sie nennt), die er in alten Berichten der „Royal Scientific Society” gefunden haben will. Unter diesen bizarren Geschöpfen waren unter anderem (1) die „Fischfrau von Lincoln“ (eine Art Meerjungfrau), (2) ein Wesen – halb Mensch, halb Krebs – mit riesigen hartschaligen Krallen an Händen und Füßen und (3) die „Norfolk-Spinne“ – eine monströse Spinne mit einem menschlichen Kopf. Und natürlich befand sich unter diesen „Freaks“ auch die Geschichte vom Mann mit den zwei Gesichtern – Edward Mordrake. Hier könnten wir also den „Urtext“ für die Veröffentlichung von Gould und Pyle gefunden haben: Ein Artikel in einer Tageszeitung, geschrieben von einem Dichter. Die Texte sind im Wortlaut nämlich so gut wie identisch. Ein weiterer Hinweis, dass die Inspiration von Hildreth stammt, ist die Tatsache, dass Gould und Pyle eine weitere Geschichte aus Hildreths Artikel in ihrem eigenen Buch veröffentlichten: „Der vieräugige Mann von Cricklade“. Edward Mordrake: Alles nur eine Lüge? Gould und Pyle waren wohl davon überzeugt, dass die Informationen von Hildreth seriös waren, stammten sie doch von der „Royal Scientific Society“. Oder nicht? Tatsächlich scheint es nie eine „Royal Scientific Society“ gegeben zu haben. Und hätte er zufällig die „Royal Society of London“ gemeint, würden sich die Berichte mit großer Wahrscheinlichkeit in ihren Archivbeständen finden lassen, die heute vollständig digitalisiert sind. Doch Fehlanzeige. Keine Berichte über Edward Mordrake, eine Fischfrau oder einen vieräugigen Mann. Es scheint als hätte Hildreth alles nur erfunden. Und das entspräche auch seinem Stil. Der Schriftsteller erreichte neben seinen Gedichten nämlich auch Bekanntheit durch seine fiktiven Kurzgeschichten (die heute zum Genre Science-Fiction zählen würden) und ist zudem Autor des fantasievollen Kinderromans „The Mysterious City Of Oo“, in dem ein kleiner Junge in das australische Outback reist und dort auf eine weiße Zivilisation altgriechischen Ursprungs stößt. Doch warum veröffentlicht eine Tageszeitung eine so spekulative Geschichte? Im 19. Jahrhundert war es nichts Ungewöhnliches, dass auch belletristische Texte in Zeitungen landeten. Erst im 20. Jahrhundert kamen Zeitschriften auf den Markt, die gezielt Belletristik, also fiktive Literatur, veröffentlichten und Schriftstellern aus diesem Genre eine Plattform boten. Davor gab es diese einfach nicht. Aber es ist nicht klar, ob Hildreth seinen Text als mutwillige Täuschung oder als künstlerische Freiheit sah. Mit welcher Absicht er den Mann mit den zwei Gesichtern erschuf, lässt sich heute nicht mehr sagen. Vielleicht war alles nur ein Missverständnis. Edward Mordrake hat also wahrscheinlich nie existiert, sondern war eine literarische Erfindung von Charles Lotin Hildreth. Leider hat Hildreth den Erfolg seiner Schöpfung nicht mehr erleben können. Er starb im August 1896 kurz vor der Veröffentlichung von Gould und Pyle. Mann mit zwei Gesichtern – Woher stammen die ganzen Bilder? Auch hierfür gibt es eine Erklärung. Im Internet kursieren heute zahlreiche Aufnahmen eines Mannes mit einem Gesicht auf dem Hinterkopf, der Edward Mordrake sein soll. Und in gewisser Weise ist er das auch. Hierbei handelt es sich zum Teil um alte Fotos von Wachsfiguren, die von der Geschichte um Mordrake inspiriert wurden. Es gibt tatsächlich mehrere Wachsfiguren von Edward Mordrake und ein altes Foto davon in Schwarzweiß kann schon mal für Verwirrung sorgen, da es wirklich authentisch aussieht. Eine dieser Wachsfiguren steht sogar im „Panoptikum“ in Hamburg – dem ältesten Wachsfigurenkabinett Deutschlands: Das Bild eines mumifizierten Schädels, der angeblich die Echtheit von Edward Mordrake beweisen soll, ging 2018 im Internet viral. Zu sehen ist ein menschlicher Schädel mit zwei Gesichtern – eins davon auf dem Hinterkopf. In Wirklichkeit handelt es sich um ein ziemlich verblüffendes Kunstwerk von Ewart Shindler, der sich für seine Arbeit ebenfalls von Mordrake inspirieren lassen hat. Edward Mordrake: Eine medizinische Erklärung Wäre es dennoch möglich, dass ein Mensch mit einem Zwilling auf dem Hinterkopf geboren wird und beide überleben? In der Medizin gibt es tatsächlich „parasitäre Zwillinge“ (Craniopagus parasiticus). Wenn sich die Embryonen der Zwillinge im Mutterleib voneinander trennen sollen, geschieht dies fälschlicherweise nicht vollständig. Die beiden Embryonen verwachsen miteinander, wobei sich ein Zwilling vollständig weiterentwickelt, während der andere nur in Teilen am Körper des „dominanten“ Zwillings weiterexistiert und von ihm abhängig ist. Der unterentwickelte Zwilling lebt also parasitär vom anderen Fötus. Solche parasitären Zwillinge, die nach der Geburt überleben, sind sehr selten, aber kommen immer wieder vor. In einem Artikel aus dem Jahr 2017 berichtet „Der Stern“ über ein Mädchen aus Westafrika: „Die kleine Dominique ist ein besonderes Baby. Sie kam mit zwei zusätzlichen Beinen auf die Welt, die von einem fehlentwickelten Zwilling stammten. In einer Operation konnten Ärzte dem Mädchen nun helfen.“ Buchtipp zum Artikel: „Das Mädchen mit den zwei Blutgruppen: Unglaubliche Fallgeschichten aus der Medizin“ Edward Mordrake in der Popkultur Der Mythos um Edward Mordrake lebt hartnäckig weiter und sorgt auch heute noch für viel Faszination. Die Figur eines Mannes mit zwei Gesichtern klingt so außergewöhnlich, dass sie auch in der Popkultur immer wieder in Erscheinung tritt. Hier nur ein paar Beispiele: Es gibt eine Oper namens „Mordake“ von Ehrling Wold. Außerdem war er die Inspiration für den Song „Chained Together For Life“ von Tom Waits. 2016 wurde ein Kurzfilm mit dem Titel „Edward the Damned“ veröffentlicht. Neuerdings kam er gleich in mehreren Episoden der TV-Serie „Amercian Horror Story: Freak Show“ vor. Es heißt, es sei ein Film über ihn geplant. Wir dürfen also gespannt sein, wie die „Karriere“ von Edward Mordrake weitergeht. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Museum Of Hoaxes: „Edward Mordake - A Mystery Solved“ (2) allthatsinteresting: „Did Edward Mordrake’s ‘Devil Twin’ Force Him To Suicide? The Truth Behind The Legend“ (3) Newsweek: „Edward Mordrake's Mummified Head Photo Isn't Real, Two-Faced Skull Created by Artist“ (4) Panoptikum auf Youtube: „Panoptikum - Das Wachsfigurenkabinett in Hamburg“ (5) Der Stern: „Seltene Fehlbildung - Dominique kam mit einem parasitären Zwilling auf die Welt - Ärzte halfen ihr nun“ (6) Ewart Shindler auf DevianArt

  • Eklig, dreckig, gefährlich: Die 8 miesesten Berufe der Antike und des Mittelalters

    Die skurrilsten „Jobs“ der Geschichte: Sie waren eklig und unehrenhaft, verhasst und gefährlich. Manche Berufe überstanden die Jahrhunderte von der Antike, über das Mittelalter bis in die Neuzeit und existieren zum Teil heute noch. Willkommen zu dieser außergewöhnlichen Zeitreise! Disclaimer: Sicherlich gibt es noch weitere sonderbare „Professionen“ und auch zu jedem hier aufgeführten Beruf ließe sich bestimmt noch einiges mehr erzählen. Sklaven, die insbesondere das Bild zahlreicher Kulturen in der Antike prägten, wurden in diesem Artikel nicht thematisiert, da dies kein „Beruf“ im herkömmlichen Sinne ist. Die Rolle der Sklaven und der Leibeigenen in der damaligen Gesellschaft darf jedoch nicht vergessen werden. In gleichem Maße die der militärischen Berufe, welche ebenfalls nicht im Beitrag vorkommen. Zudem ist die moderne Auffassung eines „Berufes“ bei den hier aufgeführten Beispielen nicht immer zutreffend, wenn man historisch korrekt sein möchte. Doch das nur als kleiner Hinweis. Jetzt beginnen wir eine Zeitreise durch die mit Abstand miesesten Jobs der Antike und des Mittelalters, deren Geschichte häufig bis in die Neuzeit reicht: 1. Altes Ägypten: Der „Wächter des königlichen Anus“ Ja, genau SO hieß der „Proktologe“ des Pharaos im Alten Ägypten. Im Original „Neru phuyt“. In der medizinischen Papyrus-Sammlung von Chester Beatty, die aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammt, wird die Rolle dieses exklusiven ägyptischen Arztes genauestens beschrieben. Zu den Aufgaben des „Wächters des königlichen Anus“ gehörten die Behandlung der Hämorrhoiden des Pharaos und die Entleerung des Darms, wenn der Herrscher über Ägypten mal wieder zu viel gegessen hatte. Zur Entleerung des Darms führte der antike „Proktologe“ dem Pharao eine lange Goldkanüle in den Anus ein und blies Wasser durch sie hindurch. Diese Technik funktionierte im Grunde wie ein Einlauf. Verdauungsbeschwerden scheinen im Alten Ägypten allgemein ein großes Thema gewesen zu sein. In einer zwanzig Meter langen Papyrusrolle aus dem 15. Jahrhundert v. Chr., die der Ägyptologe Georg Moritz Ebers im Jahr 1872 einst in Luxor erworben hatte, kam der Begriff „Verstopfung“ ein dutzendmal vor. Auch hier empfehlen die Alten Ägypter einen Einlauf bzw. die Einnahme von Rizinussamen. Auch Herodot und Diodorus Siculus schreiben, dass die Ägypter rein vorsorglich mehrmals im Monat Einläufe machten, Brechmittel benutzten und Medikamente rektal einführten. 2. Der Abtrittanbieter: Toilette für unterwegs *erste Ursprünge vermutlich im Spätmittelalter Öffentliche Toiletten sind heute eine Selbstverständlichkeit. Bereits im antiken Rom gab es öffentliche Latrinen, Badehäuser und ein funktionierendes Abwassersystem. In römischen Städten gehörte dies zum Standard. Doch mit dem Fall des Römischen Reiches verfielen nicht nur ihre hochgelobten Straßen und Aquädukte, sondern auch ihre öffentlichen Toiletten und Badehäuser. Es gab im Mittelalter sehr wohl eine Badekultur, diese war jedoch bei weitem nicht so ausgeprägt, wie noch einige Jahrhunderte zuvor. Bald gab es in den Städten so etwas wie „Fahrdienste“, die von Haus zu Haus fuhren und regelmäßig die Nachttöpfe der einzelnen Haushalte entleerten. Aber wohin soll man gehen, wenn man in der Stadt (weit weg von Zuhause) unterwegs ist und nötig auf Toilette muss? Öffentliche Latrinen waren, wie gesagt, nicht die Regel. Mit dem Bau von umfassenden Kanalisationssystemen wurde in deutschen Städten erst im 19. Jahrhundert wieder begonnen. Seine Notdurft einfach an irgendeiner Hauswand, in einer schmalen Gasse oder dunklen Ecke zu verrichten war zumeist verboten und stand unter Strafe, weil die Menschen schon damals Fäkalien mit allerlei Krankheiten in Verbindung brachten. Für das „Geschäft zwischendurch“ gab es vorwiegend im 18. und 19. Jahrhundert, sogenannte „Abtrittanbieter“. Eigentlich war der Abtrittanbieter eher ein Phänomen der Neuzeit, der seinen Ursprung jedoch eventuell schon im ausgehenden Mittelalter hatte. Dieser Beruf wurde von Männern und von Frauen („Buttenweib“, „Madame Toilette“) gleichermaßen ausgeübt. Buchtipp zum Artikel: „Abgründe der Medizin: Die kuriosesten Arzneimittel und fragwürdigsten Heilmethoden der Geschichte“ Der Abtrittanbieter bot den Menschen auf den Straßen die Möglichkeit sich „unbehelligt“ zu erleichtern. Er trug einen übergroßen Mantel und hatte einen Eimer dabei. Wer dringend auf die Toilette musste, konnte sich für kleines Geld auf den Eimer setzen bzw. hocken und wurde vom Mantel des Abtrittanbieters umhüllt, sodass nur noch sein Kopf herausschaute. Auf diese Weise war man, zumindest in gewisser Weise, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Diese „mobilen Toiletten“ waren vorzugsweise in dichtgedrängten Städten, auf gutbesuchten Märkten und großen Veranstaltungen vertreten. Es gibt viele Berichte über Abtrittanbieter und den Mangel an öffentlichen Latrinen. Lieselotte von der Pfalz, Herzogin von Orleans, beschrieb das Problem sehr treffend und „vorzüglich“ in einem Brief vom 09. Oktober 1694: „Sie sind in der glücklichen Lage, scheißen gehen zu können, wann Sie wollen, scheißen Sie also nach Belieben. Wir sind hier nicht in derselben Lage, hier bin ich verpflichtet, meinen Kackhaufen bis zum Abend aufzuheben; es gibt nämlich keinen Leibstuhl in den Häusern an der Waldseite. Ich habe das Pech, eines davon zu bewohnen und darum den Kummer, hinausgehen zu müssen, wenn ich scheißen will, das ärgert mich, weil ich bequem scheißen möchte, und ich scheiße nicht bequem, wenn sich mein Arsch nicht hinsetzen kann.“ 3. Gerber und Färber Diese beiden Berufe waren alles andere als angenehm. Gerbereien lagen bevorzugt an Flüssen oder Bächen, weil man die Tierhäute häufig im Wasser bearbeitet hat. Das ständige Stehen in kaltem Wasser und das Schleppen von nassen schweren Häuten führte zu Rheuma, Infektionen und starken Erkältungen. Außerdem benutze man zum Gerben gerne Tierfett und Urin. Diese machten das Leder später „geschmeidig“. Der Gestank muss aber fürchterlich gewesen sein. Auch die Färber waren ständiger Feuchtigkeit und extremen Gerüchen ausgesetzt. Zum Beizen (Vorstufe des Bleichens) kam häufig Essig oder Pferdeurin zum Einsatz. Die Stoffe, die gefärbt werden sollten, mussten rund eine Stunde in einer Lösung aus Farb- und Beizmitteln schwimmen. Angefasst wurde alles mit bloßen Händen und natürlich ohne Handschuhe. 4. Der Urin-Sammler Da auch menschlicher Urin seinen Wert hatte bzw. bei fehlenden Abwassersystemen in großen Siedlungen wegbefördert werden musste, gab es natürlich auch hierfür Leute, die entweder (wie oben beschrieben) die Nachttöpfe eines jeden Haushaltes ausleerten oder aber Urin aus (den wenigen) öffentlichen Latrinen oder Senkgruben aufsammelten, um sie für die Gerbung, Färbung oder später auch für die Salpeterherstellung weiterzuverkaufen. 5. Der Latrinen-Reiniger Und natürlich mussten die öffentlichen Toiletten, die es in der Antike und zum Teil im Mittelalter gegeben hat, auch gereinigt werden. Insbesondere auf den Burgen gab es ein ganzes Netz aus Bediensteten, die das „Ökosystem“ Burg am Laufen hielten. Kloputzen gehörte auch dazu. 6. Der Henker Die Arbeit des Henkers bzw. Scharfrichters gehörte zu den „unehrlichen“ Berufen. Diese Menschen lebten am Rande der Gesellschaft, obwohl sie einer (zu der Zeit) wichtigen Tätigkeit nachgingen. Todesstrafen mussten regelmäßig verhängt werden, bis ins 20. Jahrhundert hinein. Gewöhnlich war der Henker auch gleichzeitig der Foltermeister. Sein Beruf wurde, wie viele andere, von Generation zu Generation weitergegeben. Ein Henker hatte es im Mittelalter und auch in der beginnenden Neuzeit nicht leicht. Er durfte weder Land besitzen noch ein öffentliches Amt bekleiden. In der Kirche mussten Henker ganz hinten stehen und waren beim gemeinsamen Abendmahl immer die letzten, die Essen durften. Wollte er ein Wirtshaus betreten, musste er sich den Anwesenden als Henker zu erkennen geben. Erst wenn keiner der anderen Gäste etwas dagegen hatte, durfte er eintreten. Er musste jedoch an einem speziellen Tisch essen und auf einem dreibeinigen Stuhl sitzen. Seine Krüge und Becher waren mit einer Kette an der Wand befestigt. Den Wein schenkte man ihm über die Hand ein, was einer Beleidigung gleichkam. Im Alltag mussten Henker immer als solche zu erkennen sein, weshalb sie spezielle auffällige Kleidung tragen sollten. Ihr „Dresscode“ änderte sich jedoch im Laufe der Zeit. Mal mussten sie rote oder grüne Kleidung tragen, später graue Mäntel und spitz zulaufende Hüte. In der Neuzeit etablierte sich ein schwarzer Gehrock mit Zylinder oder Melone. An manchen Orten mussten Henker sogar ein Glöckchen am Kragen befestigen, damit man sie von Weitem hören konnte. Henker durften nur die Töchter von anderen Henkern heiraten. Dafür gab es spezielle Heiratsmärkte. Es ist überliefert, dass eine zum Tode verurteilte Frau begnadigt werden konnte, wenn sie ihren Henker ehelichen würde. Es heißt, dass viele Frauen den Tod vorgezogen hätten. Einem Henker durfte nicht zugewunken werden. Man durfte sie weder grüßen noch berühren. Einer der Gründe, warum Henker nicht berührt werden durften, war die Angst vor einer Ansteckung mit möglichen Krankheiten, da diese Berufsgruppe dem Tod in gewisser Weise sehr nahestand. „Ehrliche Bürger“, die trotzdem mit einem Henker verkehrten, konnten ihre Privilegien verlieren. Buchtipp zum Artikel: „Vollstreckt - Johann Reichhart. Der letzte deutsche Henker“ 7. Der Abdecker Der Abdecker erfuhr ein ähnliches Schicksal wie der Henker. Aufgrund der Seuchengefahr war es seine Aufgabe tote Tiere zu entsorgen und diese weiterzuverwerten. Die tierischen Abfallprodukte dienten dem Abdecker als Lohnersatz. Er brachte die Knochen zum Seifensieder, verfaulte Fleischreste zum Salpetersieder und die Häute zum Gerber. Aufgrund des hohen Risikos sich mit Krankheiten anzustecken und des ständigen Gestanks, der mit ihrer Arbeit einherkam, lebten Abdecker außerhalb der eigentlichen Siedlungen. Sie mussten ebenso wie Henker untereinander heiraten. Für „ehrliche Bürger“ war es verboten, mit ihnen zu verkehren. 8. Die Prostituierte Die Rolle der Prostituierten änderte sich im Laufe der Zeit und dieses Thema allein füllt ganze Bücher. Diese Frauen waren seit jeher Teil des Stadtlebens. Wohl aus „praktischen Gründen“ mussten sie sich durch ihre Kleidung zu erkennen geben. An manchen Orten trugen sie rote Mützen, an anderen eine gelbe Armbinde. Für einen Freier hatte dies den Vorteil, dass er Prostituierte schnell erkennen und um ihre Dienste bitten konnte. Die Frauen mussten also keine „Werbung“ für sich machen. Die Kennzeichnungspflicht aufgrund der Kleiderordnung brachte den Frauen im Laufe des Mittelalters bzw. in der Frühen Neuzeit zunehmend Nachteile. Prostitution wurde immer häufiger als Werk des Teufels angesehen und Prostituierte als Hexen verurteilt. Das Frauenbild und die Vorstellungen von Sexualität wandelten sich im Laufe der Jahrhunderte kontinuierlich. Und die Hexenprozesse als solche sind ein sehr umfangreiches und kompliziertes Thema. Welchen Beruf fandest du am interessantesten oder vielleicht auch am furchtbarsten? Teile diesen Beitrag gerne mit deinen Freunden. Von der Geschichte zurück in die Gegenwart. Ein kleiner Video-Tipp: Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Neue Züricher Zeitung: „Hüter des Afters - Eine kurze Geschichte der Verdauung“ (2) Weird Universe: „Shepherd of the Royal Anus“ (3) Der Tagesspiegel: „Andere Zeiten, andere Berufe - Der Abtrittanbieter“ (4) Planet Wissen: „Werkstoffe - Leder“ (5) Planet Wissen: „Prostituierte im Mittelalter“ (6) Berufe dieser Welt: „Die Färber“ (7) Berufe dieser Welt: „Die Abdecker“ (8) Henker Museum: „Der Henker und Folterknecht“

  • Fliegentöter: Parasit verwandelt Fliegen in „Sex-Zombies“

    Die Natur ist bekannt für allerlei Grausamkeiten. Die Entdeckung eines Pilzes namens Entomophthora muscae, der den Sexualtrieb von Fliegen auf perfide Weise missbraucht, treibt es auf die Spitze! Man nennt diesen Parasiten auch den „Fliegentöter“. Dieser Beitrag erklärt dir warum. Eine Zombie-Apokalypse scheint für Menschen wohl (noch) nicht in Aussicht zu sein. Im Tierreich ist das etwas anders. Es gibt viele Parasiten, die ihren Wirt töten und dann in irgendeiner Form weiterbenutzen – also „zombifizieren“. Solche Fälle wurden bereits bei Ameisen und Bienen dokumentiert. Eine Entdeckung aus dem Reich der Fliegen ist besonders skurril. Hier nutzt ein Parasit gezielt den Sexualtrieb der Insekten aus, um sich zu vermehren. Ein skandinavisches Forscherteam hat sich diesen Fall etwas genauer angeschaut und einen Artikel auf der Biologie-Platform bioRxiv veröffentlicht. Fliegentöter: Gestorben, um Sex zu haben Der Pilz Entomophthora muscae bietet wohl gute Vorlagen für eine ganze Reihe an neuen Horrorfilmen. Zu seinen Wirten gehört u. a. Musca domestica – die Stubenfliege. Das Schlimme: Dieser Parasit beeinflusst nicht nur infizierte Fliegen, sondern weitet seinen gefährlichen Einfluss auch auf gesunde Tiere aus. Der Pilz befällt zunächst eine weibliche Fliege. Landet eine Spore auf dem Insekt, bildet es ein wurzelähnliches Myzelsystem, das bis ins Gehirn eindringt und beginnt, das Kriechverhalten der Fliege zu beeinflussen. Der Parasit treibt die weibliche Fliege dazu, eine erhöhte Position aufzusuchen und ihre Flügel zu spreizen – bereit, um von einem Männchen begattet zu werden. Während die arme Fliege den Weg in ihr Verderben entlangkriecht, frisst der Pilz das Insekt von innen auf und entwickelt seine eigenen Fortpflanzungsorgane – die Sporen. Es ist möglich, dass die Fliege noch während des Kriechvorgangs stirbt, von ihrem Parasiten jedoch „weiterbewegt“ wird. Am Ende sind viele Fliegen-Weibchen aufgebläht und platzen förmlich vor Pilzsporen. Infiziert! Männchen paaren sich mit toten Weibchen Nun setzt der parasitäre Pilz sein grausames Spiel fort: Mit einem Lockstoff verleitet er männliche Fliegen dazu, sich mit den – meist bereits toten und entstellten – Weibchen zu paaren. Das ausströmende „Fliegen-Aphrodisiakum“ ist tatsächlich so stark, dass Männchen sogar Kadaver begatten. Der Parasit macht männliche Fliegen also nekrophil. Dabei infizieren sich die Männchen selbst mit Pilzsporen und geben diese danach bei der Paarung mit gesunden Weibchen (eigentlicher Wirt) an diese weiter. Das Spiel beginnt von Neuem. „Gesunde männliche Stubenfliegen reagieren auf die chemischen Verbindungen des Pilzes und werden zur Paarung mit toten weiblichen Kadavern verleitet.“ - Andreas Naundrup, Biologe und Studienleiter Entomophthora muscae: Versuche mit Fliegen im Labor Biologen der Universität Kopenhagen wollten es ganz genau wissen und untersuchten, wie viel Macht der Pilz tatsächlich auf Fliegen hat. Sie setzten männlichen Fliegen infizierte und nicht-infizierte Weibchen vor. Tatsächlich gab es hier keinen eindeutigen „Favoriten“. Beide Weibchen wurden begattet. Zehn Tage nach der Paarung wurden die Männchen untersucht. Etwa 15 Prozent der Fliegen, die sich mit infizierten Weibchen im Frühstadium der Sporenbildung paarten, waren selbst infiziert. Bei fortgeschrittenem Stadium waren es über drei Viertel aller Männchen. Es gab zudem einige interessante Beobachtungen: Je fortgeschrittener das Stadium der Sporenbildung beim infizierten Weibchen war, desto eher versuchte das Männchen, sich danach noch mit gesunden Weibchen zu paaren. Auf diese Weise kann sich der Pilz auf andere Wirte ausbreiten. Buchtipp zum Artikel: „Wilder Sex: Das Liebesleben der Tiere“ Außerdem scheinen sich Fliegen von den Pilzsporen angezogen zu fühlen. Die Forscher legten nicht-infizierte Kadaver, sowie infizierte und bereits Sporen-bildende Kadaver in getrennte Fliegenfallen. Tatsächlich entschieden sich die meisten gesunden Fliegen für die Falle mit Sporen. Chemische Analyse der Kadaver Die Wissenschaftler untersuchten die Absonderungen aus infizierten toten Fliegen. Sie stellten fest, dass sich die Sekrete von gesunden und infizierten Fliegen in ihren einzelnen chemischen Verbindungen voneinander unterscheiden. Die Sporenbildung und die Entstehung der Lockstoffe hängen miteinander zusammen - je mehr Sporen, desto mehr Lockstoffe. Der Pilz nutzt diese „chemische Verführung“, um den Sexualtrieb der Fliegen aufs Äußerste auszunutzen, während er sie dabei in den Tod treibt. Willkommen in der nicht jugendfreien „Zombie-Apokalypse“ des Insektenreichs. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) bioRxiv: „A pathogenic fungus uses volatiles to entice male flies into fatal matings with infected female cadavers“ (2) ScienceAlert: „Creepy Zombie Fungus Turns Insects Into Horny 'Necrophiles', Proving Nature Is Sick“ (3) Die Welt: „Insekten-Grusel - Dieser Pilz verwandelt Fliegen in notgeile Zombies“

  • Fujiwhara-Effekt: Was passiert, wenn zwei Hurrikans aufeinandertreffen?

    Wetter extrem! Ein Hurrikan ist schon beeindruckend genug. Aber was geschieht, wenn sich zwei dieser Mega-Stürme zu nahe kommen? Dieser Beitrag erklärt dir den Fujiwhara-Effekt. Der japanische Meteorologe Dr. Sakuhei Fujiwhara beobachtete erstmals im Jahr 1921, dass Hurrikans miteinander interagieren können, wenn sie aufeinandertreffen. Dieses spektakuläre Wetterphänomen wurde daraufhin nach ihm benannt. Kommen sich zwei Hurrikans (oder sogar noch mehr) nah genug, entsteht eine Wechselwirkung. Die Zentren der Stürme beginnen um einen gemeinsamen Punkt zu kreisen. Dabei bewegt sich der kleinere Hurrikan schneller als der größere. Kann aus zwei Hurrikans ein noch größerer Hurrikan werden? Tatsächlich kann es passieren, dass beide um einen gemeinsamen Mittelpunkt rotierenden Hurrikans zu einem noch größeren „Mega-Hurrikan“ verschmelzen. Im Allgemeinen verändert jede Interaktion die ursprüngliche Zugbahn beider Hurrikans. Das erschwert es Meteorologen vorauszusagen, welche Gebiete von den Stürmen betroffen sein werden, was das Gefahrenpotenzial vergrößert. Bereits kleinste Veränderung können zu großen Abweichungen in Zugbahn und Intensität der Hurrikans führen. Die Verschmelzung zweier Wirbelstürme ist jedoch sehr selten. Häufig rotieren Hurrikans eine Weile gemeinsam, trennen sich wieder und ziehen aneinander vorbei. Einige Beispiele für den Fujiwhara-Effekt 1955: Hurrikan Connie und Hurrikan Diane entstanden zeitgleich sehr nah beieinander und schienen vorerst sogar zu einem Sturm zu verschmelzen. Connie wütete danach entlang der US-amerikanischen Ostküste. 1967: Die Tropenstürme Ruth und Thelma begannen im Pazifik miteinander zu interagieren und näherten sich gemeinsam dem Taifun Opal. 1995: Im Atlantik interagierten gleich vier Stürme miteinander – Humberto, Iris, Karen und Luis. Am Ende verschmolzen Iris und Karen zu einem Mega-Hurrikan. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) hr-fernsehen: „Online-Wetterthema - Der Fujiwhara-Effekt“ (2) Greelane: „Fujiwhara-Effekt - Zwei Hurrikane interagieren“

  • Wann lebten und starben die letzten Mammuts?

    Wir schreiben das Jahr 2.000 v. Chr. Auf der sibirischen Wrangelinsel streifen die letzten Mammuts durch die arktische Tundra. Da standen die Pyramiden von Gizeh bereits ein halbes Jahrhundert lang. Doch der plötzliche Tod der letzten Eiszeitgiganten wirft Fragen auf. Das Titelbild dieses Artikels erinnert an den Film „10.000 B.C.“ von Roland Emmerich. Doch ich muss euch enttäuschen. Mammuts haben leider nicht die Pyramiden gebaut. Verzeiht mir diese künstlerische Freiheit. Aber die Realität ist nicht weniger spannend! Kein Ort für Mammuts? - Die Welt im 2. Jahrtausend v. Chr. Was geschah eigentlich so alles vor 3 - 4.000 Jahren? Nun, Babylon entwickelte sich zu einem regionalen Machtzentrum. In Ägypten ragten schon längst Pyramiden in die Höhe (Es ist die Zeit von Echnaton, Tutanchamun und Ramses). Indien etablierte gerade sein Kastensystem. Außerdem wurde in dieser Zeit das Kamel domestiziert, woraufhin der Karawanenhandel begann. UND: Auf einer kleinen russischen Insel lebten noch Mammuts. Eine Population von rund 300 Tieren schaffte es auf der ostsibirischen Wrangelinsel im Arktischen Ozean zu überleben, isoliert vom Rest der Welt. Doch ganz plötzlich wurden diese riesigen Pflanzenfresser innerhalb kürzester Zeit ausgelöscht. Alle Individuen starben sozusagen „auf einen Schlag“. Schuld war nicht der Klimawandel, wie u. a. Wissenschaftler der Universität Tübingen herausgefunden haben. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Quaternary Science Reviews“. Die letzten Mammuts: Flucht vor Hunger und Menschen Vor 100.000 Jahren begann die letzte große Eiszeit und damit der Siegeszug der Wollhaarmammuts. Vor 15.000 Jahren erwärmte sich die Erde jedoch wieder, was nach und nach zum Aussterben vieler Eiszeittiere führte. Dies war ein langer Prozess, der durch das Schrumpfen der gewohnten Lebensräume gekennzeichnet war. Viele Tiere, darunter die Mammuts, fanden einfach keine Nahrung mehr. Eine intensive Bejagung durch den Menschen tat ihr Übriges. Auf der Wrangelinsel war das Leben dieser Urzeitriesen jedoch anders. „Auf der Insel waren die Mammuts komplett isoliert und geschützt vor der Klimaveränderung.“ - Paläobiologe Hervé Bocherens vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment, Tübingen Hoch im Norden, umgeben vom Arktischen Ozean, blieb es kalt und trocken. Außerdem gab es genügend Gräser als Nahrung für die Mammuts. Wie kamen die Mammuts auf die Insel? Diese Frage ist leicht zu beantworten. Aufgrund der Erderwärmung stieg der Meeresspiegel rasant an und schottete die zuvor zum Festland gehörende Landmasse ab. Es entstand eine Insel, umgeben vom Meer. Auf ihr blieb eine „Mammut-Kolonie“ von etwa 300 Tieren zurück. Sie wurden also einfach vom Wasser eingeschlossen. Die Mammuts blieben eine Zeit lang unbehelligt, doch dann ging alles ganz schnell. Eine so kleine Population ist sehr anfällig für rapide Veränderungen. Diese Schwäche führte zum ganz plötzlichen Aussterben der letzten Mammuts. Die Wissenschaftler sehen zwei mögliche Szenarien. Wie starben die letzten Mammuts? - Der Tod kam schnell Der Isotopen-Vergleich der Knochen-Überreste der Wrangelinsel-Mammuts mit anderen Artgenossen zeigte, dass langfristige Klima- bzw. Umweltveränderungen nicht die Ursache des plötzlichen Aussterbens dieser isolierten Population gewesen sind. Es ist möglich, dass ein Wetterphänomen den plötzlichen Tod gebracht hat. So könnte etwa gefrierender Regen auf die Schneedecke gefallen sein, der diese zu Eis werden ließ. Dadurch hätten die riesigen Pflanzenfresser keine Nahrung mehr gefunden. Der begrenzte Lebensraum einer Insel bietet kaum Ausweichmöglichkeiten. Knochenfunde könnten darauf hindeuten, dass Menschen und Mammuts gleichzeitig auf der nur 150 Kilometer nördlich von der sibirischen Küste gelegenen Insel gelebt haben. Auf kleinem Raum kann eine Population von 300 Tieren durch Jagd sensibel geschädigt werden. Ob dieses Szenario jedoch wirklich eintrat, ist umstritten. Das letzte Mammut: Eine Lektion für die Gegenwart Je isolierter eine Population existiert, desto anfälliger ist sie für Veränderungen. Extreme Umwelteinflüsse oder das Eingreifen durch den Menschen können schnell zur Dezimierung oder sogar zum Aussterben einer ganzen Art führen. Nach Angaben von Hervé Bocherens gibt es inzwischen viele Tierarten, die in so einer isolierten Umgebung leben und deshalb besonders gefährdet sind. Buchtipp zum Artikel: „2084 - Eine Zeitreise durch den Klimawandel“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ScienceDirect - Quaternary Science Reviews: „Thriving or surviving? The isotopic record of the Wrangel Island woolly mammoth population“ (2) WELT: „Vor 4000 Jahren - Was die letzten Mammuts plötzlich ausrottete“ (3) mdr: „Vor 4.000 Jahren - Wie die letzten Mammuts starben“ (4) RND: „Warum die letzten Mammuts auf einer russischen Insel starben“

  • Kannibalismus: Diese Tiere fressen sich gegenseitig

    Es gibt Tiere, die ihre Jungen, Partner, Geschwister, Mütter oder sogar sich selbst fressen. Schau dir an, welcher Kannibale in der Natur auf diese extreme Überlebensstrategie zurückgreift und was hinter Kannibalismus im Tierreich steckt. Kannibalismus im Tierreich: Es geht ums nackte Überleben Manche Tierarten verspeisen ihre Artgenossen systematisch, etwa nach der Paarung oder nach der Geburt. Diese außergewöhnliche Überlebensstrategie ist Teil ihres Lebenszyklus. Andere Tiere werden jedoch nur zu Kannibalen, wenn äußere Umstände sie dazu zwingen. Ein Mangel an Nahrung treibt einige von ihnen sogar so weit, dass sie damit beginnen ihre eigenen Körperteile zu fressen, nur um langfristig überleben zu können. Ob das nicht vielleicht auch schiefgehen kann? „Noch vor 20 Jahren galt Kannibalismus als sonderbares Ereignis im Tierreich. Inzwischen haben zahlreiche Forscher entdeckt, dass er recht häufig vorkommt.“ - Bill Schutt, Zoologe an der Long Island University in New York Manche Tiere lassen sich sogar scharfe Zähne wachsen, nur um Ihresgleichen zu fressen. Normalerweise wären sie nämlich „Vegetarier“ und gar nicht in der Lage Jagd auf tierische Beute zu machen. Ist die Nahrung jedoch knapp, muss improvisiert werden. Die Natur hat also so manches „skurriles“ Ass im Ärmel. Mahlzeit! Sexueller Kannibalismus: Schwarze Witwe & Rotrückenspinne Beginnen wir mit einem Klassiker aus der Kategorie des „Sexuellen Kannibalismus“. Der Begriff der „Schwarzen Witwe“ hat sich sogar unter uns Menschen etabliert. Gemeint sind Frauen, die ihre Partner aus perfiden Motiven töten. Berühmt ist zum Beispiel der Fall von Patricia Dagorn, die sich gezielt wohlhabende Liebhaber suchte und sie vergiftete, um an ihr Vermögen zu kommen. Die Medien nannten sie nur „die Schwarze Witwe“. Doch nun zurück ins Tierreich! Die Schwarze Witwe, die Rotrückenspinne und sogar die einheimische Kreuzspinne sind dafür bekannt ihre Partner zu verspeisen. Tatsächlich sind viele Spinn(innen?) sexuelle Kannibalen und haben ihre Liebhaber buchstäblich „zum Fressen gern“. Für dieses Verhalten gibt es mehrere Gründe. In vielen Fällen werden die Männchen während oder nach der Paarung gefressen, damit die Weibchen mit ausreichend Nahrung versorgt sind. Gleichzeitig bewirkt dieses Verhalten auch, dass der Geschlechtsakt möglichst kurz bleibt. Auf diese Weise kann sich das Weibchen noch mit anderen Männchen paaren, was für einen größeren Genpool sorgt. Wissenschaftler stellten fest, dass die Gelege von Partner-fressenden Spinnen-Weibchen größer sind als die von nicht-kannibalistisch lebenden Spinnen. Der Fortpflanzungsakt der Australischen Rotrückenspinne ist sogar besonders akrobatisch. Dort gehört das Verspeisen der Männchen fest zur „Performance“ dazu. Die männliche Spinne macht während der Paarung einen Salto und landet direkt in den Mundwerkzeugen seiner Liebhaberin. Während er gefressen wird, gibt er sein Sperma an das Weibchen ab. In seltenen Fällen werden jedoch auch Weibchen beobachtet, die die Spinnen-Männchen noch vor der eigentlichen Paarung fressen, weil sie entweder einfach Hunger haben oder sogar die Paarung verhindern wollen. Es gibt auch Männchen, die die erste Paarung überleben. Doch ihr starker Fortpflanzungswille (was für eine schöne Umschreibung für „Notgeilheit“) zwingt sie dazu, sich noch mit einer zweiten Dame zu paaren. Diese Entscheidung bezahlen die männlichen Spinnen jedoch meistens mit ihrem Leben. Kindermörder: Präriehund & Komodowaran Die Schwarzschwanz-Präriehunde sind kannibalistische Kindermörder. Alle Weibchen paaren sich, doch nur wenige haben Junge. Bei den Utah-Präriehunden ist dies ebenfalls der Fall. Viele Präriehund-Weibchen gehen in die Bauten ihrer engsten Verwandten, um deren Nachwuchs zu töten und zu fressen. Der Wettbewerb zwischen diesen kleinen Nagern aus der Gattung der Hörnchen scheint so enorm zu sein, dass sie zu Kannibalen unter Verwandten werden, um die Überlebenschancen ihrer eigenen Jungen zu erhöhen. Es gibt jedoch auch weitere Kindermörder im Tierreich. Wölfe und Komodowarane sind ebenfalls dafür bekannt Jungtiere zu fressen, wenn der Hunger zu groß wird oder das eigene Überleben bzw. das der ganzen Gruppe gefährdet ist. Geschwisterrivalität: Der Sandtigerhai Bei den Sandtigerhaien passiert etwas wirklich Erstaunliches. Trächtige Weibchen bilden bis zu sieben Embryonen aus, die in ihnen heranwachsen. Sandtigerhai-Weibchen besitzen paarige Eierstöcke und zwei Gebärmuttersäcke. Am Ende wird jedoch nur ein neuer „Babyhai“ aus jedem Gebärmuttersack geboren. Die beiden ältesten Haie töten und fressen ihre Geschwister also noch im Mutterleib. Dafür besitzen die Junghaie bereits als Embryonen gut ausgebildete Zähne. Nachdem sie ihren eigenen Dottersack, der als Nahrungsreserve dient, verspeist haben, machen sie sich an den anderen Nachwuchs ran. Das ist wirklich mal eine extreme „Geschwisterrivalität“. Maskuliner Konkurrenz-Kannibalismus: Löwe & Bär Hier haben wir einen Fall von echter männlicher Dominanz. Wenn Löwen-Männchen eine fremde Gruppe übernehmen, töten sie die Jungtiere des vorherigen „Chefs“ und fressen diese in der Regel. Dadurch werden die ab sofort kinderlosen Weibchen schneller wieder paarungsbereit. Das neue Alphamännchen kann dementsprechend zügig seine eigenen Gene weitergeben. Dieser Kannibalismus dient also dazu die eigene Stellung zu verbessern. Bei Bären tritt dieses Verhalten ebenfalls regelmäßig auf. „Ödipus“-Kannibalismus: Kellerspinne Diese Spinne schauen wir uns noch einmal gesondert an. Es heißt ja, eine Mutter würde alles für ihre Kinder tun. Die Kellerspinne geht dabei jedoch ziemlich weit. Nach der ersten Häutung ihrer Kinder, sind diese so hungrig, dass die Mutterspinne nur noch eine Option sieht. Sie ruft ihren Nachwuchs zu sich, indem sie auf das Spinnennetz klopft. Die Jungspinnen kommen daraufhin zu ihr und fressen sie bei lebendigem Leib auf. Clankrieg-Kannibalismus: Schimpansen Die berühmte britische Verhaltensforscherin Jane Goodall war die erste, die dokumentierte, wie Schimpansenweibchen schwächere Schimpansenmütter angreifen, ihre Kinder rauben und am Ende fressen. Es passiert sogar, dass ganze Gruppen von Schimpansen an den Grenzen ihrer Territorien patrouillieren und dabei gut organisiert systematisch benachbarte Gruppen angreifen und auch Individuen fressen. Dieses Verhalten dient weniger der Nahrungssuche, sondern vielmehr dem Vernichten von Feinden. Die koordinierten Angriffe können sogar kriegsähnliche Züge annehmen. Business as usual: Kobra & Klapperschlange Während sich Kannibalismus häufig auf bestimmte Situationen wie Paarung oder Hungersnöte reduziert, gibt es jedoch auch Tiere, die gewohntermaßen Jagd auf Artgenossen machen. Viele Schlangenarten sind dafür bekannt andere Schlangen zu fressen, die ganz natürlicherweise zu ihrem Beuteschema gehören. Strumpfband- und Königsnattern jagen auch andere Schlangen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Klapperschlangen fressen außerdem ihren toten Nachwuchs, um Nährstoffe zurückzugewinnen. Die „New York Times“ schrieb in einem Artikel von 1901, dass eine weibliche Kobra im Bronx Zoo eine solche Vorliebe für Erdnattern hatte, dass es irgendwann keine Erdnattern im Park mehr gegeben hätte. Ausnahme-Kannibalen: Kaulquappen & Tigersalamander Es gibt auch Tierarten, die mehr oder weniger „unfreiwillig“ zu Kannibalen werden, wenn die äußeren Umstände es erfordern. Diese Tiere wären im Normalfall gar nicht in der Lage ihre Artgenossen zu fressen, weshalb sie sich körperlich an die neue Situation anpassen müssen. Die Kaulquappen der Amerikanischen Schaufelfusskröte ernähren sich in der Regel von Plankton. Die Tümpel, in denen sie leben, können schnell austrocknen, sodass die kleinen Tierchen einen eher unkonventionellen Plan B haben. Bei vegetarischer Ernährung brauchen die Kaulquappen 30 Tage, um sich vollständig zu Kröten zu entwickeln. Wenn ihnen jedoch aufgrund von drohender Dürre die Zeit fehlt, entwickeln sie anstatt flacher Kauflächen plötzlich spitze Zähne und beginnen damit andere Kaulquappen zu fressen. Mit dieser Ernährungsweise benötigen die überlebenden Tiere nur 20 Tage, um zur Kröte heranzuwachsen. Wenn der Lebensraum zu knapp wird, lassen sich auch einige im Wasser lebende Tigersalamander-Larven spitze Zähne wachsen, um ebenfalls ihre jungen Artgenossen zu fressen. Forscher beobachteten diese Entwicklung immer dann, wenn die Larven häufig aneinanderstießen. Mit anderen Worten: Wenn es im Wasser zu eng wurde. Autokannibalismus: Python und Riemenfisch Jeder ist sich selbst der Nächste. Deshalb gibt es Tiere, die sich (eher unfreiwillig) selbst fressen. Bei Schlangen, wie etwa Königsnattern oder Pythons, wurde bereits in mehreren Fällen beobachtet, wie sie damit begannen ihren eigenen Schwanz zu verschlucken, wodurch sie sich nach und nach selbst auffraßen. Es wird vermutet, dass dafür eine „Überhitzung“ der Schlange verantwortlich ist. Dadurch verliere das Tier die Orientierung und bekäme großen Hunger. So könnte es passieren, dass eine Schlange irgendwann ihren eigenen Schwanz findet und diesen dann zu fressen beginnt. Auch der seltsam anmutende Riemenfisch - ein schlangenartiger, bis zu acht Meter langer und senkrecht schwimmender Tiefseefisch – beißt sich im Zweifelsfall den eigenen Schwanz ab. Forscher vermuten an dieser Stelle einfach Hunger als Ursache. Als wäre dieser sonderbare Meeresbewohner nicht schon gruselig genug. Buchtipp zum Artikel: „Wie Psychopathen denken: Eine schockierende Reise in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Ein Klassiker der True-Crime-Literatur“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Die Welt: „Wissenswert: Warum fressen manche Spinnenweibchen ihre Männchen?“ (2) Die Welt: „Schwarze Witwe: Kaum vertrauten ihr die Männer, ging es ihnen schlecht“ (3) Die Welt: „Riemenfisch: Das Tiefseeungeheuer, das sich selbst amputiert“ (4) National Geographic: „5 tierische Kannibalen“ (5) Tagesanzeiger: „Kannibalismus im Tierreich“ (6) Allianz Deutschland: „Bär frisst Bär: Kannibalismus im Tierreich“ (7) GRIN: „Kannibalismus im Tierreich: Warum Tiere ihre Artgenossen verzehren“ (8) 20 Minuten: „Autokannibalismus: In der Not fressen Schlangen sich selbst“

  • Vitamin rich fruits & veggies

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  • A healthy alternative to fries

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  • Triple berry granola bars

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  • The no carb challenge: results after one week

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  • A parfait a day keeps the doctor away

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  • No guilt popsicle recipe

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