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  • Sapiosexualität: Was ist das? | Bedeutung & Selbsttest

    Was genau versteht man unter Sapiosexualität? Ist das eine echte sexuelle Orientierung? Warum finden Menschen Intelligenz bei ihrem Partner attraktiv? Und bist du eigentlich auch sapiosexuell? Finde es hier heraus! Kapitel in diesem Beitrag Was versteht man unter Sapiosexualität? Sapiosexuell: Warum ist Intelligenz attraktiv? Wie viele Menschen sind sapiosexuell? Warum ist Sapiosexualität so umstritten? Welche Flagge haben sapiosexuelle Menschen? Bin ich sapiosexuell? Der Selbsttest Was versteht man unter Sapiosexualität? Intelligenz ist sexy! Sapiosexualität beschreibt die erotische Hingezogenheit zum Intellekt einer anderen Person. Hierbei übt die Intelligenz die stärkste Anziehungskraft aus und kann auch erregungssteigernd sein. Faktoren wie das Geschlecht oder andere sexuelle Präferenzen wie Heterosexualität oder Homosexualität sind zweitrangig. Sapiosexuelle werden manchmal auch als „Nymphobrainiacs“ bezeichnet oder nennen sich „sapiophil“. Der Begriff der Sapiosexualität ist im englischen Sprachraum der 1990er Jahre entstanden und wurde 2002 sogar in das Urban Dictionary aufgenommen. Er basiert auf dem lateinischen Wort „sapere“ – auf Deutsch „wissen“. Sapiosexuell: Warum ist Intelligenz attraktiv? Im Jahr 2009 wurde eine Studie des Evolutionsbiologen Geoffrey Miller von der University of New Mexico veröffentlicht, in der ein Zusammenhang zwischen hoher Intelligenz und guter Spermaqualität nachgewiesen werden konnte. Hierfür wurden 400 Vietnam-Veteranen untersucht. Das Ergebnis: Je höher der IQ eines Mannes, desto hochwertiger sein Sperma. Hier könnte ein Grund dafür zu finden sein, warum Menschen Intelligenz im Allgemeinen attraktiv finden. In diesem Beispiel geht es – rein biologisch gesprochen – konkret um Frauen, die durch einen intelligenten Mann ihre Chancen auf gesunden Nachwuchs erhöhen wollen. Aber finden auch Männer Intelligenz bei Frauen anziehend? Eine Studie der University of Padova aus dem Jahr 2019 untersuchte die Rolle von Intelligenz bei der Partnerwahl. Hierbei wurde deutlich, dass Männer und Frauen – also beide Geschlechter – vor allem Partner mit einem ähnlichen oder sogar höheren IQ bevorzugen. Weniger intelligente Menschen wurden von den jeweiligen Probanden auch als weniger attraktiv empfunden. Laut einer ElitePartner-Befragung aus dem Jahr 2022 sind Intelligenz und Humor bei der Partnersuche heute so wichtig wie nie zuvor. Wie viele Menschen sind sapiosexuell? Laut der Ipsos-Studie aus dem Jahr 2017 können etwa 8 Prozent der Deutschen als sapiosexuell bezeichnet werden. Weitere 9 Prozent der Befragten gaben an, den Intellekt ihres Partners im Rahmen einer festen Beziehung erregender zu finden als körperliche Faktoren. Warum ist Sapiosexualität so umstritten? Sapiosexualität gilt im Allgemeinen nicht als „echte“ sexuelle Orientierung, sondern mehr als Bewegung, Trend oder auch „Hype“. Manche sehen darin sogar eine Diskriminierung von weniger intelligenten Menschen bzw. eine übertriebene Form der Selbstdarstellung. Das Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik bezeichnet Sapiosexualität als „fragwürdigen Neologismus“ (Neologismus = Wortneuschöpfung). Welche Flagge haben sapiosexuelle Menschen? Obwohl Sapiosexualität nicht als sexuelle Orientierung klassifiziert wird, gibt es eine eigene Flagge für die sapiosexuelle Community. Die dreifarbige Flagge setzt sich aus den Farben grün, braun und blau zusammen. Bin ich sapiosexuell? Der Selbsttest Findest auch du Intelligenz sexy? Hier kannst du herausfinden, wie wichtig der Intellekt einer anderen Person wirklich für dich ist und wie erregend du den Verstand eines Menschen findest. Wenn die meisten der folgenden 6 Aussagen auf dich zutreffen, hast du sehr wahrscheinlich sapiosexuelle Vorlieben. Ich stehe nicht konkret auf einen bestimmten Menschen-Typ. Das Aussehen ist mir nicht so wichtig. Smalltalk langweilt mich eher. Ich möchte lieber tiefgründige Gespräche führen – auch mit Menschen, die ich noch nicht so gut kenne. Eine korrekte Ausdrucksweise und eine hohe Allgemeinbildung finde ich bei anderen Menschen attraktiv. Flache Witze bringen mich nicht wirklich zum Lachen. Ich stehe auf intelligenten Humor. Bei Textnachrichten ist mir wichtig, dass mein Gegenüber auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik achtet. Ein gutes Gespräch kann für mich ein erregendes Vorspiel sein – mehr noch als ein attraktiver Körper. Buchtipp zum Artikel: „A Thousand Brains: Eine neue Theorie der Intelligenz – Neuste Erkenntnisse: emotionale, künstliche Intelligenz, Hirnforschung, Neurologie, KI“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ResearchGate: „Is smart sexy? Examining the role of relative intelligence in mate preferences“ (2) Ipsos: „Research & Results 2017“ (3) Urban Dictionary: „Sapiosexuality“ (4) Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik: „Sapiosexualität“ (5) The Telegraph: „Being smart really is sexy“ (6) ElitePartner: „Emotional oder erfolgreich? Diese Eigenschaften zählen bei der Partnersuche wirklich“

  • Pachycephalosaurus: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

    Mit seinem starken, kuppelartigen Schädel war der Pachycephalosaurus ein richtiger Dickkopf. In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten, die du über den außergewöhnlichen Dinosaurier vielleicht noch nicht wusstest. Pachycephalosaurus: Steckbrief Gattung: Pachycephalosaurus („Dickkopf-Echse“) Gruppe: Pachycephalosauridae Entdeckung: 1931 (Barnum Brown & Erich Maren Schlaikjer) Zeitliches Auftreten: vor 69,9 bis 66 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: USA Körperlänge: bis 4,5 Meter Höhe: bis 1,7 Meter Gewicht: bis 450 kg 1. Pachycephalosaurus: Was bedeutet sein Name? Dieser lange Dinosaurier-Name setzt sich aus folgenden altgriechischen Begriffen zusammen: pachys („dick“), kephale („Kopf“) und saurus („Echse“). Mit anderen Worten: Pachycephalosaurus ist eine „Dickkopf-Echse“. 2. Pachycephalosaurus war etwa so groß wie ein erwachsener Mensch. Mit einer Körperhöhe von rund 1,7 Metern reichte Pachycephalosaurus an die Größe eines durchschnittlichen erwachsenen Menschen heran. Der Dinosaurier konnte von Kopf bis Schwanzende jedoch bis zu 4,5 Meter lang werden und wog etwa eine halbe Tonne. 3. Pachycephalosaurus war der Namensgeber einer ganzen Dinosaurier-Gruppe. Der Pachycephalosaurus ist der bekannteste Vertreter der Pachycephalosauridae und ihr Namensgeber. Die Dinosaurier dieser Gruppe vereint ihr spezifisches Äußeres – das dicke, kuppelartige Schädeldach. 4. Der Schädel des Pachycephalosaurus war bis zu 25 Zentimeter dick. Der Name „Dickkopf-Echse“ ist an dieser Stelle passend gewählt. Das kuppelartige, aufgewölbte Schädeldach eines Pachycephalosaurus war bis zu 25 Zentimeter dick. Auf seinem Hinterkopf und seinem Nasenbein trug der Dinosaurier zusätzlich dazu noch spitze knöcherne Höcker. 5. Warum hatte Pachycephalosaurus einen so dicken Schädel? Über die Funktion des verdickten Schädeldaches des Pachycephalosaurus wird bis heute diskutiert. Viele Forscher vermuten, dass Männchen mit Rammstößen um das Vorrecht auf Paarung miteinander kämpften – ähnlich wie heutige Moschus-Ochsen oder Bergziegen. Möglicherweise haben diese Tiere mit ihrem Schädel auch die Flanken anderer, zum Beispiel fleischfressender Dinosaurier attackiert. Es ist auch denkbar, dass der Schädel mit den Höckern zur Kommunikation oder der Zurschaustellung während der Balz diente. 6. Pachycephalosaurus fraß Pflanzen und vielleicht auch Insekten. Der Pachycephalosaurus hatte sehr kleine Zähne verschiedener Zahntypen, die eine dreieckige und leicht gezackte Krone besaßen. Paläontologen schlussfolgerten, dass dieser Dinosaurier ein Pflanzenfresser war und sich von bodennahen Pflanzen wie Farnen ernährte. Es ist aber auch denkbar, dass er ab und zu Insekten und die Eier anderer Dinosaurier fraß. 7. Pachycephalosaurus wurde zunächst für einen Raptor gehalten. Die ersten Funde des Pachycephalosaurus aus dem Jahr 1931 wurden erst für einen Troodon – einen Raptor gehalten. Mehr als 10 Jahre später, im Jahr 1943 erkannten die Forscher jedoch, dass es sich hierbei um eine neue Art handelt – und zudem um einen Pflanzenfresser. 8. Pachycephalosaurus lebte vielleicht in den Bergen. Die Fossilien des Pachycephalosaurus auf dem nordamerikanischen Kontinent weisen häufig Anzeichen auf Fortspülung nach dem Tod hin. Die leblosen Körper wurden also häufig von Flüssen erfasst und fortgetragen. Forscher schließen daraus, dass dieser Dinosaurier vorwiegend in den Bergen lebte. 9. Pachycephalosaurus war vermutlich ein schneller Läufer. Die langen, kräftigen und muskulösen Hinterbeine des Pachycephalosaurus deuten darauf hin, dass dieser Dinosaurier hohe Laufgeschwindigkeiten erreichen konnte – wie schnell genau ist unklar. Pachycephalosaurus lief wahrscheinlich ausschließlich auf seinen Hinterbeinen. Dabei hielt er seine Wirbelsäule fast waagerecht zum Boden, während sein Schwanz als Gegengewicht zum Rumpf diente. Willst du wissen, wie schnell ein Velociraptor laufen konnte? Hier haben wir einen ausführlichen Beitrag dazu geschrieben. 10. Pachycephalosaurus wurde wahrscheinlich bis zu 30 Jahre alt. Rückblickend ist es natürlich schwierig, die genaue Lebenserwartung von Dinosauriern zu bestimmen. Es ist jedoch möglich, dass Pachycephalosaurus eine Lebenserwartung von bis zu 30 Jahren hatte. Zum Vergleich: Der Triceratops konnte vermutlich bis zu 40 Jahre alt und ein Brachiosaurus bis zu 120 Jahre alt werden. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Extreme Cranial Ontogeny in the Upper Cretaceous Dinosaur Pachycephalosaurus“ (2) PLOS ONE: „Cranial Pathologies in a Specimen of Pachycephalosaurus“ (3) Robert M. Sullivan: „A Taxonomic Review Of The Pachycephalosauridae“

  • Ichthyosaurus: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

    Der Ichthyosaurus war einer der bekanntesten „Fischsaurier“ und der Namensgeber einer ganzen Dinosaurier-Gruppe. In diesem Artikel erfährst du 10 spannende Fakten, die du über den Meeressaurier, der vor Millionen von Jahren lebte, vielleicht noch nicht wusstest. Ichthyosaurus: Steckbrief Gattung: Ichthyosaurus („Fischechse“) Gruppe: Ichthyosaurier Entdeckung: 1821 (Henry Thomas de la Bèche & William Daniel Conybeare) Zeitliches Auftreten: vor 201,3 bis 190,8 Mio. Jahren (Unterjura) Fundorte: Europa (England, Deutschland, Belgien, Schweiz) Körperlänge: bis 3 Meter Gewicht: bis 90 kg 1. Ichthyosaurus musste zum Luftholen an die Oberfläche. Auch wenn Ichthyosaurus – die „Fischechse“ – optisch sehr an einen Fisch erinnert, war er dennoch ein Reptil und besaß Lungen. Das bedeutet, er musste regelmäßig an die Wasseroberfläche kommen, um Luft zu holen. Vermutlich konnte Ichthyosaurus die Luft jedoch bis zu 2 Stunden anhalten – ähnlich wie heute lebende Pottwale. Grund dafür ist sein Jagdverhalten – dazu gleich mehr. 2. Ichthyosaurus war bei weitem nicht der größte Ichthyosaurier! Er ist zwar der Namensgeber für die ganze Gruppe der Ichthyosaurier, aber Ichthyosaurus selbst war im Vergleich zu anderen „Fischsauriern“ vergleichsweise klein. Durchschnittlich wurde Ichthyosaurus 2 Meter lang. Das größte bisher bekannte Individuum wurde 3,3 Meter lang. Die größten Vertreter der Gruppe der Ichthyosaurier (z. B. Mixosaurus) konnten jedoch bis zu 25 Meter lang werden und damit die Größe von heute lebenden Blauwalen erreichen. 3. Ichthyosaurus gebar seine Jungen lebend. Ichthyosaurier gelten als lebendgebärend. Das bedeutet, dass die Muttertiere keine Eier legten. Der Nachwuchs wurde bis zum Schluss im Mutterleib ausgetragen und dann geboren. Es konnten bereits Fossilien von mehr als 50 weiblichen Ichthyosaurier-Exemplaren gefunden werden, bei denen sich Jungtiere unter den Rippen befanden. Jedes Muttertier trug maximal 11 Junge. Vermutlich wurden sie, wie bei heutigen Delfinen, mit dem Schwanz zuerst geboren. Das sollte sicherstellen, dass sie nicht ertrinken und so schnell wie möglich an die Oberfläche schwimmen, um zum ersten Mal Luft zu holen. 4. Früher ging man davon aus, dass Ichthyosaurus zum Teil an Land lebte. Zu Beginn vermuteten Forscher, dass Ichthyosaurus an Land kam, um Eier abzulegen. Diese Theorie wurde jedoch schnell verworfen. Tatsächlich war das Reptil vollständig an das Leben im Wasser angepasst. „Sie (die Ichthyosaurier) geben uns einen Eindruck davon, wie aus einem an Land lebenden Reptil ein halb aquatisch lebendes und später fischähnliches Wesen werden konnte.“- Stephen L. Brusatte, US-amerikanischer Paläontologe und Evolutionsbiologe 5. Viele sehr gute Ichthyosaurus-Fossilien stammen aus Deutschland. In Holzmaden (Baden-Württemberg) wurden hunderte von Ichthyosaurier-Fossilien entdeckt. Manche von ihnen sind so gut erhalten, dass sich die Gelenke in den Knochen noch bewegen lassen. Außerdem blieben einige Hautumrisse sichtbar, durch die sich heute rekonstruieren lässt, dass Ichthyosaurus eine fleischige Rückenflosse und große Schwanzflosse besaß. 6. Was fraß Ichthyosaurus? Die Analyse von sogenannten Koprolithen (versteinertem Kot, auch „Kotstein“ genannt) und Überresten aus fossilen Mägen von Ichthyosaurus-Exemplaren ergab, dass sich dieser Meeresdinosaurier von Fischen und Tintenfischen ernährte. Er war also ein Fleischfresser. Es gab auch andere Ichthyosaurier, die sogar „härtere“ Beute wie Muscheln und Schildkröten fraßen. 7. Ichthyosaurus hatte ein gutes Gehör. Die Ohrknochen des Ichthyosaurus waren sehr robust, was darauf hindeutet, dass das Tier damit Schwingungen aus dem Wasser bis ins Innenohr übertragen konnte. Ichthyosaurus war also in der Lage Geräusche aus seiner Umgebung gut wahrzunehmen. 8. Ichthyosaurus hatte große, lichtempfindliche Augen. Die guten Augen des Ichthyosaurus lassen vermuten, dass das Tier auf Sicht jagte und sehr tief tauchte. Im Verhältnis zur Körperlänge hatte der Meeresdinosaurier sehr große Augäpfel. Vermutlich waren diese äußerst lichtstark und konnten auch bei wenig Licht sehen. Die Augen des Ichthyosaurus waren außerdem von einer knöchernen, ringförmigen Verstärkung (Skleralring) umgeben, die dafür sorgte, dass sich die Augen auch bei starkem Wasserdruck nicht verformten. 9. Ichthyosaurus hatte dunkle Haut. Bei Ichthyosaurus-Fossilien konnten Spuren von dunklen Pigmenten (Eumelanin) nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass zumindest einige Ichthyosaurier vollständig dunkel gefärbt waren und keinen hellen Bauch besaßen. Heute lebende Pottwale, die ebenfalls tief tauchen können, besitzen auch einfarbig dunkle Haut. 10. Es gibt ein klassisches Gedicht über den Ichthyosaurus. Der deutsche Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel schrieb im 19. Jahrhundert ein Gedicht, in dem er auf humoristische Weise das Aussterben des Ichthyosaurus hin zur Kreidezeit beschreibt. Hier ein Auszug: „Es rauscht in den Schachtelhalmen, verdächtig leuchtet das Meer, da schwimmt mit Tränen im Auge ein Ichthyosaurus daher. Ihn jammert der Zeiten Verderbnis, denn ein sehr bedenklicher Ton war neuerlich eingerissen in der Liasformation.* […]“ - „Der Ichthyosaurus“ von Joseph Victor von Scheffels *Lias: eine Bezeichnung für das Zeitalter des Unterjura Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde: „The Ichthyosauria“ (2) Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde: „Neue Erkenntnisse über die Fortpflanzungsbiologie der Ichthyosaurier (Reptilia)“ (3) Acta Palaeontologica Polonica: „On the largest Ichthyosaurus: A new specimen of Ichthyosaurus somersetensis containing an embryo“ (4) PeerJ: „The soft tissue and skeletal anatomy of two Late Jurassic ichthyosaur specimens from the Solnhofen archipelago“ (5) PLOS ONE: „A giant Late Triassic ichthyosaur from the UK and a reinterpretation of the Aust Cliff ‘dinosaurian’ bones“ (6) Taylor & Francis Online: „A new species of Ichthyosaurus from the Lower Jurassic of West Dorset, England, U.K.“ (7) Current Biology Magazine: „Earliest Triassic ichthyosaur fossils push back oceanic reptile origins“ (8) Spektrum: „Ichthyosaurier: Die Urzeit-Biester aus der Tiefe“

  • Dimetrodon: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

    Der Dimetrodon ist einer der berühmtesten Dinosaurier des Perm. Mit seinem großen Rückensegel fällt das auf allen Vieren laufende Tier definitiv auf. In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten, die du über Dimetrodon vielleicht noch nicht wusstest. Dimetrodon: Steckbrief Gattung: Dimetrodon („zwei Arten von Zähnen“) Gruppe: Fleischfressende Pelycosaurier Entdeckung: 1878 (Edward Drinker Cope) Zeitliches Auftreten: vor 300 bis 272,5 Mio. Jahren (Unterperm) Fundorte: Europa, USA Körperlänge: bis 3,5 Meter Höhe: bis 2 Meter Gewicht: bis 250 kg 1. Säugetier oder Dinosaurier? Dimetrodon gilt als „säugetierähnliches Reptil“. Es gibt viel Diskussion darüber, ob Dimetrodon ein Dinosaurier oder bereits ein Säugetier war. Dimetrodon gehört zu den Pelycosauriern aus denen sich später die Säugetiere (Mammalia) entwickelt haben. Dimetrodon selbst gilt aber als Reptil und wird manchmal auch als „Ursaurier“ oder „Urahn der Dinosaurier“ bezeichnet. Denn er lebte noch vor den ersten „richtigen“ Dinosauriern. 2. Dimetrodon war größer als ein Mensch. Mit einer Körperlänge von bis zu 3,5 Metern (so lang wie ein kleines Auto) und einer Höhe von bis zu 2 Metern war Dimetrodon definitiv größer als ein durchschnittlicher erwachsener Mensch. 3. Dimetrodon: Was bedeutet sein Name? Sein Name leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet „zwei Arten von Zähnen“. Damit unterschied sich Dimetrodon nämlich von anderen Reptilien. Seine Zähne waren nicht nur spitz, sondern auch scharf. 4. Dimetrodon-Fossilien wurden auch in Deutschland entdeckt. Im Jahr 2013 entdeckten Forscher in Gotha (Thüringen) ein vollständiges Dimetrodon-Skelett. Die genaue Fundstelle ist der sogenannte „Bromacker“ nördlich von Tambach-Dietharz. Die dort gelegenen Steinbrüche gelten neben Nordamerika als bedeutendster Ausgrabungsort für Landwirbeltiere des Unterperm. 5. Dimetrodon war ein wechselwarmes Tier. Wie andere Reptilien war Dimetrodon ein wechselwarmes Tier. Das bedeutet, dass seine Körpertemperatur von der Umgebung abhing. Wahrscheinlich war Dimetrodon deshalb auch tagaktiv. 6. Wozu diente das große Rückensegel des Dimetrodon? Paläontologen vermuten, dass Dimetrodon sein großes, senkrecht nach oben stehendes Rückensegel dafür einsetzte, um seine Körpertemperatur besser zu regulieren. Um schnell aktiv zu werden, richtete er sich mit seiner Flanke zur Sonne aus und nahm mit dem Segel warme Sonnenstrahlen auf. Es ist auch denkbar, dass Dimetrodon-Männchen mit ihrem „Rücken-Schmuck“ Weibchen beeindrucken wollten bzw. das Rückensegel auch bei der Paarung eine Rolle spielte. 7. Dimetrodon legte Eier. Es wird vermutet, dass Dimetrodon-Weibchen Eier legten und diese bewachten. Doch sobald die Jungen schlüpften, waren diese auf sich allein gestellt. Es heißt, Mütter hätten sogar ihren eigenen Nachwuchs gefressen. 8. Dimetrodon stand an der Spitze der Nahrungskette. Im Zeitalter des Unterperm war Dimetrodon eines der größten an Land lebenden Raubtiere. Er ernährte sich von Fleisch und damit von anderen, kleineren Landamphibien. Vielleicht zählte auch der bis zu 3 Meter lange Edaphosaurus zu seiner Beute (ein Pflanzenfresser, der Dimetrodon optisch sehr ähnlich sah). Vermutlich stand das Urzeitreptil seinerzeit an der Spitze der Nahrungskette. Allerdings hatte Dimetrodon auch Feinde. Er konnte wahrscheinlich von bis zu 5 Meter langen Gorgonopsiden gefressen werden – einer Gruppe von auf allen Vieren laufenden Landwirbeltieren mit großen, säbelzahnartigen Eckzähnen. 9. Es gab mehr als 20 verschiedene Dimetrodon-Arten. Zwischen 1878 und 2001 wurden insgesamt 21 Arten des Dimetrodon entdeckt und beschrieben. Möglicherweise werden noch weitere gefunden. 10. Dimetrodon lebte in einer trockenen, kargen Landschaft. Die Lebensräume des Dimetrodon und anderer Landwirbeltiere zur Zeit des frühen Perm waren trocken und wiesen nur wenig Vegetation auf. Zu Beginn war das Klima noch relativ kühl, es entwickelte sich aber zu einem stabilen Warmklima. Es wuchsen viele bodennahe Farne und im Laufe des Perm erschienen die ersten Nadelhölzer dieses Planeten. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ResearchGate: „A new species of Dimetrodon (Synapsida: Sphenacodontidae) from the Lower Permian of Germany records first occurrence of genus outside of North America“ (2) PubMed: „Comparative anatomy and osteohistology of hyperelongate neural spines in the sphenacodontids Sphenacodon and Dimetrodon (Amniota: Synapsida)“ (3) Focus Online: „Ursaurier: Spektakulärer Fund in Thüringen“

  • Utahraptor: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Der Utahraptor ist einer der bekanntesten Raptoren. Aber was weißt du wirklich über diesen Dinosaurier? Hatte er Federn? Wie groß war er tatsächlich? Lebte er im Rudel? Und wie schnell konnte er laufen? Dieser Beitrag klärt alle spannenden Fragen! Utahraptor: Steckbrief Gattung: Utahraptor („Utah-Räuber“) Art: Utahraptor ostrommaysorum Gruppe: Dromaeosauridae Entdeckung: 1993 (James Kirkland, Robert Gaston, Donald Burge) Zeitliches Auftreten: vor 130,7 bis 126,3 Mio. Jahren (Unterkreide) Fundorte: Utah (USA) Körperlänge: bis 7 Meter Höhe: bis 2 Meter Gewicht: bis 450 kg 1. Der Utahraptor ist der größte Raptor, der jemals gelebt hat. Mit einer Körperlänge von bis zu 7 Metern und einer Körperhöhe von bis zu 2 Metern ist der Utahraptor größer als ein erwachsener Mensch und damit auch der größte bisher bekannte Raptor. 2. Der Velociraptor aus „Jurassic Park“ war wohl eher ein Utahraptor. Die Velociraptoren in den Jurassic Park-Filmen sind auffallend groß. Tatsächlich erreichte der Velociraptor nur eine Körperhöhe von einem halben Meter. Damit der Raubsaurier bei den Zuschauern dennoch einen ordentlichen Eindruck hinterlässt, machten ihn die Filmemacher einfach größer. Damit ähnelt der Velociraptor jedoch eher dem Utahraptor, der nebenbei gesagt im selben Jahr entdeckt wurde (1993), in dem auch der erste Jurassic Park-Film in die Kinos kam. Im Allgemeinen werden die beiden nah verwandten Dinosaurier gerne miteinander verglichen. 3. Utahraptor hatte eine große Sichelkralle. Wie auch andere Raptoren, besaß Utahraptor eine große Klaue an der inneren Zehe jedes Fußes. Die Sichelkralle dieses Dinosauriers konnte bis zu 24 Zentimeter lang werden – größer als so manche menschliche Hand. 4. Wozu diente die große Klaue des Utahraptors? Über die Funktion der übermäßig langen Krallen von Raptoren wurde viel spekuliert. Zunächst ging man davon aus, dass die Dinosaurier damit Beutetiere aufschlitzten und ausweideten. Hydraulische Tests mit Robotermodellen konnten diese Theorie jedoch widerlegen. Forscher gehen heute vielmehr davon aus, dass der Utahraptor, aber auch der Velociraptor oder Deinonychus ihre Sichelkrallen als „Steigeisen“ benutzten, um sich auf ihrer Beute festzuhalten und ihr gezielt Bisse zuzufügen. 5. Der Utahraptor sollte zunächst nach Steven Spielberg benannt werden. Angelehnt an den erfolgreichen Dinosaurier-Film „Jurassic Park“, sollte der zu dieser Zeit neu entdeckte Utahraptor zunächst „Utahraptor spielbergi“ genannt werden – zu Ehren des Filmregisseurs Steven Spielberg. Diese Namensgebung kam jedoch nicht zustande. 6. Utahraptor hatte Zähne wie eine Säge. Auf der Vorder- und Rückseite jedes Zahns befanden sich Zacken – sogenannte „Dentikel“. Die Zähne des Utahraptors waren also gesägt. Im Gegensatz zu den Dentikeln von anderen Dromaeosauriden sind die des Utahraptors allerdings stumpf. 7. Hatte der Utahraptor Federn? Dass der Velociraptor Federn trug, ist heute allgemein bekannt. Den Beweis hierfür lieferten versteinerte Federkiele an den Fossilien eines dieser Tiere. Ob auch andere Dromaeosauriden wie der Utahraptor oder auch der Deinonychus Federn hatten, ist bisher unklar. Paläontologen gehen jedoch davon aus, dass alle Dinosaurier dieser Gruppe ein Federkleid besaßen. 8. Utahraptor lebte im Rudel. Ein Gruppenfund von gleich 6 Utahraptoren verschiedenen Alters in der Cedar Mountain Formation (Utah) lassen den Schluss zu, dass diese Tiere in Rudeln lebten. Vermutlich gerieten alle 6 Individuen zeitgleich in Treibsand und verendeten an Ort und Stelle. Doch nicht alle Raptoren waren Gruppentiere. Forscher vermuten, dass der Velociraptor ein Einzelgänger gewesen ist – anders als in „Jurassic Park“ dargestellt. 9. Utahraptor jagte mittelgroße Pflanzenfresser. Überreste eines Iguanodontiden (mittelgroßer, auf allen Vieren laufender Pflanzenfresser) neben den Fossilien von Utahraptoren, lassen vermuten, dass diese Raubsaurier eben solche Beute bevorzugten. Dafür sprechen auch Dromaeosauridae-typische Bissspuren an den Knochen der Pflanzenfresser. 10. Ein Utahraptor war nicht so schnell wie ein Velociraptor. Forscher gehen im Allgemeinen davon aus, dass der Utahraptor nicht so schnell laufen konnte wie seine kleineren Verwandten – Velociraptor und Deinonychus. Der Velociraptor konnte Spitzengeschwindigkeiten zwischen 40 und 60 km/h erreichen. Das Lauftempo des Utahraptors ist nicht genau bekannt. Er muss aber mindestens so schnell wie seine Beute – die Iguanodontiden – gewesen sein. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ResearchGate: „A large dromaeosaur (Theropoda) from the Lower Cretaceous of eastern Utah“ (2) PNAS: „A microraptorine (Dinosauria–Dromaeosauridae) from the Late Cretaceous of North America“ (3) MDPI: „Berriasian–Valanginian Geochronology and Carbon-Isotope Stratigraphy of the Yellow Cat Member, Cedar Mountain Formation, Eastern Utah, USA“ (4) Science: „A Basal Dromaeosaurid and Size Evolution Preceding Avian Flight“ (5) Science: „Feather Quill Knobs in the Dinosaur Velociraptor“ (6) ScienceDirect: „Gastroliths and Deinonychus teeth associated with a skeleton of Tenontosaurus from the Cloverly Formation (Lower Cretaceous), Montana, USA“

  • Deinonychus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Vielleicht kennst du den Deinonychus aus Filmen, Büchern oder Videospielen. Aber was weißt du wirklich über diesen Dinosaurier? Was bedeutet sein Name? Wie groß war der Raptor? Hatte er Schuppen oder Federn? Dieser Beitrag klärt alle spannenden Fragen! Deinonychus: Steckbrief Gattung: Deinonychus Art: Deinonychus antirrhopus Gruppe: Dromaeosauridae Entdeckung: 1969 (John H. Ostrom) Zeitliches Auftreten: vor 123 bis 110,2 Mio. Jahren (Unterkreide) Fundorte: USA (Montana, Wyoming, Oklahoma) Körperlänge: bis 3,5 Meter Höhe: bis 1,3 Meter Gewicht: bis 70 kg 1. Deinonychus: Was bedeutet sein Name? Der Name „Deinonychus“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „schreckliche Klaue“. Diesen Titel bekam der Dinosaurier aufgrund seiner auffallend großen, sichelförmigen Kralle am zweiten Zeh jedes Hinterbeins. Diese Klaue wurde mehr als 12 Zentimeter lang. Zu ihrer Funktion erfährst du später mehr. 2. Wie groß war Deinonychus? Die Körperhöhe des Deinonychus entspricht mit bis zu 1,3 Metern etwa dem Stockmaß vieler heute lebender Ponys. Der Dinosaurier war also kleiner als ein erwachsener Mensch. 3. Deinonychus hatte Zähne wie eine Säge. In den kräftigen Kiefern des Deinonychus befanden sich rund 70 Zähne. Diese waren klingenartig, gebogen und auf der Vorder- und Rückseite gesägt bzw. gezackt. Auffallend ist, dass die kleinen Zacken (Dentikel) auf der Rückseite jedes Zahns etwa doppelt so groß waren wie auf der Vorderseite. 4. Deinonychus hatte gute Augen. Die Schnauze des Dinosauriers war lang und schmal. Das paarige Jochbein verbreiterte seinen Schädel in der Augenregion. Das deutet darauf hin, dass Deinonychus ein gutes räumliches Sehvermögen besaß und seine Beute vermutlich auf Sicht jagte. 5. Wozu diente die lange Kralle des Deinonychus? Früher vermuteten Forscher, dass Deinonychus und andere Raptoren ihre großen Sichelkrallen zum Aufschlitzen und Ausweiden von Beutetieren verwendeten. Hydraulische Tests mit Robotermodellen widerlegten diese Theorie jedoch. Heute gehen Paläontologen davon aus, dass Deinonychus und auch der Velociraptor oder Utahraptor ihre großen Krallen als „Steigeisen“ benutzten, um sich auf ihrer Beute festzuhalten und dieser mit gezielten Bissen Wunden zuzufügen. 6. Deinonychus vs. Velociraptor: Wer war stärker? Diese beiden eng verwandten Dinosaurier werden gerne miteinander verglichen: Tatsächlich war der Deinonychus etwa doppelt so groß wie sein Cousin. Im Vergleich zum Velociraptor besaß der größere Deinonychus außerdem einen stärkeren Unterkiefer und eine robustere Schädeldecke. Im Zweikampf hätte Deinonychus den Velociraptor also besiegt. 7. Deinonychus vs. Velociraptor: Wer war schneller? Hier hat der Velociraptor buchstäblich die Nase vorn. Forscher schätzen, dass der Velociraptor eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 40 und 60 km/h erreichen konnte. Die Anatomie des Deinonychus hingegen deutet darauf hin, dass dieser Dinosaurier nicht zu einem solchen Lauftempo fähig war. Wie schnell er wirklich laufen konnte, ist unklar. 8. Hatte Deinonychus Federn? Heute ist allgemein bekannt, dass der Velociraptor Federn trug. Versteinerte Federkiele an seinen Fossilien lieferten den Beweis. Ob der eng verwandte Deinonychus ein Federkleid hatte, lässt sich bisher nicht eindeutig sagen. Forscher vermuten jedoch, dass dies der Fall gewesen ist. 9. Deinonychus war ein aktiver Jäger und ein Rudeltier. Bei Ernährung, Lebensweise und Jagdverhalten gehen die Meinungen der Forscher zum Teil weit auseinander. Manche sehen den Deinonychus trotz seiner großen Kralle und guten Augen eher als Aasfresser. Regelmäßige Bissspuren an Tenontosaurus-Knochen (ein mittelgroßer Pflanzenfresser aus der Gruppe der Iguanodontia) werden dem Deinonychus zugeschrieben und lassen eher einen aktiven Jagdstil vermuten. Im Vergleich zur Körpergröße soll Deinonychus eine äußerst starke Beißkraft gehabt haben. Funde von mehreren Skeletten an einem Ort und parallel verlaufenden fossilen Fußspuren deuten außerdem darauf hin, dass dieser Dinosaurier in Gruppen lebte. Vermutlich jagte Deinonychus also mittelgroße Pflanzenfresser im Rudel. 10. Wie viel kostet ein Deinonychus-Skelett? Im Jahr 2022 wurde im Auktionshaus Christie’s in New York ein Deinonychus-Fossil versteigert. Es bestand aus etwa 126 Knochen und wurde fast ein Jahrzehnt zuvor in Montana ausgegraben. Verkauft wurde es schließlich für 12,4 Millionen Dollar. Auch interessant für dich: „Fossilien suchen in Deutschland – Alles, was du wissen musst“ Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) John H. Ostrom: „On A New Specimen Of The Lower Cretaceous Theropod Dinosaur Deinonychus Antirrhopus“ (2) John H. Ostrom: „Osteology Of Deinonychus Antirrhopus, An Unusual Theropod From The Lower Cretaceous Of Montana“ (3) John H. Ostrom: „Stratigraphy And Paleontology Of The Cloverly Formation (Lower Cretaceous) Of The Bighorn Basin Area, Wyoming And Montana“ (4) christies.com: „Deinonychus Antirrhopus“ (5) Science: „Feather Quill Knobs in the Dinosaur Velociraptor“ (6) ScienceDirect: „Gastroliths and Deinonychus teeth associated with a skeleton of Tenontosaurus from the Cloverly Formation (Lower Cretaceous), Montana, USA“ (7) ResearchGate: „Further Description Of The Osteology Of Deinonychus Antirrhopus (Saurischian, Theropoda)“

  • Iguanodon: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

    Iguanodon: Viele würden diesen Dinosaurier in Filmen und Büchern wiedererkennen. Aber nur wenige wissen, wie er heißt. In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten über Iguanodon, die du vielleicht noch nicht wusstest. Iguanodon: Steckbrief Gattung: Iguanodon („Leguanzahn“) Gruppe: Iguanodontidae Entdeckung: 1809 Zeitliches Auftreten: vor 139,3 bis 112,9 Mio. Jahren (Unterkreide) Fundorte: Europa, Nordamerika, Asien, Afrika Körperlänge: bis 10 Meter Höhe: bis 4 Meter Gewicht: bis 5 Tonnen 1. Iguanodon – Was bedeutet sein Name? Im Jahr 1822 wurden in Cuckfield bei Sussex (England) gleich mehrere fossile Iguanodon-Zähne sichergestellt. Sie gehörten zu den frühesten Funden dieses Dinosauriers. Weil die Zähne heutigen Leguan-Zähnen sehr ähnlich sahen, nannte man diese neu entdeckte Art erst „Iguanosaurus“ (Leguan-Echse) und später schließlich „Iguanodon“ (Leguan-Zahn). 2. Iguanodon war so groß wie ein Kleinbus. Von Kopf bis Fuß erreichte ein ausgewachsener Iguanodon eine Körperlänge von bis zu 10 Metern. Das entspricht der Größe eines Kleinbusses. 3. Iguanodon ist der Namensgeber einer ganzen Dinosaurier-Gruppe. Der erste Knochenfund (Schienbeinknochen-Fragment) dieses Dinosauriers wurde über 150 Jahre lang nicht beachtet. Erst 1970 identifizierte man das Fossil als Iguanodon. Dieser wurde gleich zum Namensgeber einer ganzen Gruppe von Dinosauriern – den Iguanodontidae. 4. Auch in Deutschland wurden Iguanodon-Fossilien entdeckt. Überreste des Iguanodon wurden gleich auf mehreren Kontinenten gefunden. Auch in Deutschland – genauer in Nehden (Nordrhein-Westfalen) – konnten die Fossilien von gleich zwei Iguanodon-Jungtieren freigelegt werden. 5. Iguanodon lief auf vier Beinen, konnte sich aber auch auf seine Hinterbeine stellen. Darüber, ob Iguanodon auf zwei oder vier Beinen lief, wurde unter Forschern lange spekuliert. Zu Beginn dachte man, das Tier würde sich Känguru-artig auf zwei Beinen fortbewegen. Mittlerweile geht man davon aus, dass der Dinosaurier die meiste Zeit über auf allen Vieren unterwegs war und sich für kurze Zeit – zum Beispiel zum Fressen – auf seine Hinterbeine stellte. 6. Iguanodon hatte einen kräftigen Schwanz, um sein Gleichgewicht zu halten. Der Schwanz des Iguanodon war nicht übermäßig lang, aber dennoch schwer. Er war wenig beweglich und wurde wahrscheinlich die meiste Zeit waagerecht zum Boden gehalten. Die Anatomie dieses Dinosauriers lässt vermuten, dass der kräftige Schwanz dazu diente, den schweren, nach vorne gebeugten Rumpf des Iguanodon auszubalancieren – insbesondere dann, wenn das Tier auf seinen Hinterbeinen stand. 7. Iguanodon hatte einen großen Daumendorn. Ein wichtiges Merkmal des Iguanodon ist der lange Daumendorn an seinen beiden Vorderläufen. Vermutlich nutzte er diesen spitzen Daumenknochen zur Selbstverteidigung und als „Greifhilfe“ bei der Nahrungssuche. Iguanodon war ein Pflanzenfresser und ernährte sich wahrscheinlich von Blättern. 8. Der Daumenknochen des Iguanodon wurde zunächst für ein Horn gehalten. Zu Beginn dachte man, dass es sich bei den typischen Daumendornen des Iguanodon um Hörner handele. Auf frühen Zeichnungen sieht man den Dinosaurier deshalb manchmal mit einem Horn auf seiner Nase. 9. Iguanodon lebte in Herden. Die Tatsache, dass häufig gleich mehrere Iguanodon-Fossilien auf einmal gefunden wurden, spricht dafür, dass dieser Dinosaurier in großen Gruppen lebte. Im belgischen Bernissart wurden zum Beispiel gleich 38 Iguanodon-Individuen in einer Kohlegrube entdeckt. 10. Iguanodon wurde vermutlich bis zu 40 Jahre alt. Gemessen an der Größe und Lebensweise des Iguanodon, vermuten Paläontologen, dass dieser Dinosaurier ein Höchstalter von etwa 40 Jahren erreichte. Das entspricht etwa der Lebenserwartung eines Stegosaurus oder Triceratops. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Phylogeny of Basal Iguanodonts (Dinosauria: Ornithischia): An Update“ (2) Journal of Iberian Geology: „Early and “Middle” Cretaceous Iguanodonts in Time and Space“ (3) ScienceDirect: „Perinates of a new species of Iguanodon (Ornithischia: Ornithopoda) from the lower Barremian of Galve (Teruel, Spain)“ (4) Oxford Academic: „On Mongolian ornithopods (Dinosauria: Ornithischia). 1. Iguanodon orientalis Rozhdestvensky 1952“ (5) ResearchGate: „Notes on Neocomian (Lower Cretaceous) ornithopod dinosaurs from England - Hypsilophodon, Valdosaurus, "Camptosaurus", "Iguanodon" - and referred specimens from Romania and elsewhere“ (6) The Royal Society Publishing: „Notice on the Iguanodon, a newly discovered fossil reptile, from the sandstone of Tilgate forest, in Sussex.“ (7) MDPI: „New Iguanodon bernissartensis Axial Bones (Dinosauria, Ornithopoda) from the Early Cretaceous of Morella, Spain“

  • Baryonyx: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

    Baryonyx ist der nahe Verwandte des Spinosaurus und genauso interessant! In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten, die du über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier vielleicht noch nicht wusstest. Baryonyx: Steckbrief Gattung: Baryonyx („schwere Klaue“) Gruppe: Spinosauridae Entdeckung: 1983 Zeitliches Auftreten: vor 130,7 bis 126,3 Mio. Jahren (Unterkreide) Fundorte: England Körperlänge: bis 10 Meter Höhe: bis 4 Meter Gewicht: bis 2 Tonnen 1. Das Skelett eines Baryonyx zählt zu den besterhaltenen Dinosaurierfossilien. Im Jahr 1983 wurde in einer Tongrube in Surrey (England) eine Kralle entdeckt – das erste bekannte Fossil des Baryonyx. Wenige Monate später konnte ein nahezu komplettes und erstaunlich guterhaltenes Skelett an derselben Fundstelle freigelegt werden. Dieses Fossil mit der Kennzeichnung BMNH 9951 zählt zu den besterhaltenen Skeletten der Dinosauriergruppe der „Theropoden“ in Europa. Außerdem ist es einer der bedeutendsten paläontologischen Funde Englands und der Gattung Spinosauridae im Allgemeinen. 2. Baryonyx war so groß wie ein Kleinbus. Mit einer Länge von bis zu 10 Metern war Baryonyx buchstäblich so groß wie ein Kleinbus. Forscher sind sich jedoch nicht sicher, ob das gefundene Baryonyx-Skelett von einem ausgewachsenen Tier stammt. Es ist also auch denkbar, dass dieser Dinosaurier noch größer wurde. Zum Vergleich: Spinosaurus – der bekannteste Vertreter und Namensgeber der Spinosauridae – wurde stolze 18 Meter lang. Dieser lebte jedoch einige Millionen Jahre später im heutigen Norden Afrikas. Die beiden Arten sind sich also wahrscheinlich nie begegnet. 3. Baryonyx – Was bedeutet sein Name? Der Name „Baryonyx“ setzt sich aus den beiden altgriechischen Begriffen „barys“ und „onyx“ zusammen und bedeutet „schwere Klaue“. Dieser Dinosaurier besaß nur drei Finger an jeder Hand. Seine Daumen hatten jeweils eine über 30 Zentimeter lange Kralle, die den Forschern sofort auffiel. Daher bekam diese Gattung im Jahr 1986 – drei Jahre nach dem ersten Fund – seinen spezifischen Namen. Wenn die Krallen des Baryonyx zu Lebzeiten noch mit einer Schicht aus Keratin überzogen waren, wären sie sogar noch länger gewesen. 4. Baryonyx ernährte sich hauptsächlich von Fisch. Schon vorher wurde vermutet, dass Spinosauridae vorwiegend Fisch fraßen. Dafür sprach ihre krokodilähnliche, schmale und lange Schnauze mit klingenartigen, gesägten und stark ineinandergreifenden Zähnen. Doch erst das guterhaltene Skelett des Baryonyx aus England lieferte den Beweis: In seinem fossilen Magen befanden sich die Überreste von Fisch. Allerdings wurden auch Rückstände des an Land lebenden Pflanzenfressers „Iguanodon“ nachgewiesen. Spezifische Bissspuren an Flugsauriern lassen ebenfalls vermuten, dass Baryonyx auch andere Beute fraß. 5. Baryonyx lebte zum Teil im Wasser. Baryonyx und andere Spinosauridae führten eine sogenannte „semiaquatische Lebensweise“. Sie lebten im Wasser und an Land. Dafür sprechen die Ergebnisse der Sauerstoff-Isotopen-Analyse von Zähnen dieser Dinosauriergruppe. Die Isotopen-Verhältnisse von Land- und Wassertieren unterscheiden sich. Außerdem wurden markante Kratzspuren in Sedimenten entdeckt. Forscher vermuten, dass es sich dabei um die Abdrücke der Krallen eines in 3 Meter tiefem Wasser schwimmenden Spinosauridae handelt. Während er sich im Gewässer fortbewegte, hinterließ er mit seinen Hinterbeinen solche Kratzspuren am Grund. 6. Baryonyx schluckte womöglich Steine, um sich besser im Wasser fortbewegen zu können. Im Hinterleib des Baryonyx-Skeletts aus England wurden Magensteine – sogenannte „Gastrolithen“ – entdeckt. Viele Dinosaurier fraßen diese, um ihre Nahrung im Magen weiter zu zerkleinern. Allerdings gibt es noch einen zweiten Grund. Auch Krokodile schlucken Steine, um den Auftrieb im Wasser auszugleichen, der durch ihre mit Luft gefüllten Lungen entsteht. Forscher gingen zunächst davon aus, dass Baryonyx diese Steine „versehentlich“ verschluckt hätte. Vielleicht nahm er sie aber gezielt zu sich, um sich besser im Wasser fortbewegen zu können. 7. Baryonyx konnte auf zwei und vier Beinen laufen. Seine starken Hinterbeine lassen darauf schließen, dass Baryonyx vorzugsweise auf zwei Beinen lief. Die gut ausgeprägten Arme legen jedoch nahe, dass er zum Teil auch auf allen Vieren unterwegs war oder zumindest in dieser Position ruhte. 8. Baryonyx hatte kein Rückensegel wie Spinosaurus. Das wohl markanteste Erkennungsmerkmal des Spinosaurus war sein großes Rückensegel. Bisher gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt dafür, dass sein Verwandter „Baryonyx“ ebenfalls eines besaß. 9. Baryonyx wurde zunächst für einen Tyrannosauriden gehalten. Die Entdeckung des guterhaltenen Baryonyx-Skeletts in England sorgte schnell für großes Aufsehen. Medien auf der ganzen Welt berichteten darüber. „The Guardian“ titelte sogar mit „Dinosaur find of the century“ (deutsch: „Dinosaurier-Fund des Jahrhunderts“). Einer Pressemitteilung zufolge hielt man den neuentdeckten Dinosaurier für einen äußerst großen Tyrannosauriden (die Gruppe, zu der auch der Tyrannosaurus rex gehört). Einige Zeit später erkannte man jedoch, dass es sich um einen Spinosauriden handelte. 10. Baryonyx wurde wahrscheinlich nicht älter als 30 Jahre. Baryonyx war etwa zwei Drittel so groß wie ein T-Rex. Paläontologen schätzen das Höchstalter des Tyrannosaurus auf etwa 28 bis 30 Jahre. Vermutlich entspricht das auch der Lebenserwartung des Baryonyx und auch des Spinosaurus. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ScienceDirect: „Possible baryonychid dinosaur teeth from the Wessex Formation (Lower Cretaceous, Barremian) of the Isle of Wight, England“ (2) Cambridge University Press: „The spinosaurid dinosaur Baryonyx (Saurischia, Theropoda) in the Early Cretaceous of Portugal“ (3) Nature: „Baryonyx, a remarkable new theropod dinosaur“ (4) Taylor & Francis Online: „New information on the skull of the enigmatic theropod Spinosaurus, with remarks on its size and affinities“ (5) Taylor & Francis Online: „Functional morphology of spinosaur ‘crocodile-mimic’ dinosaurs“ (6) GeoScienceWorld: „Were non-avian theropod dinosaurs able to swim? Supportive evidence from an Early Cretaceous trackway, Cameros Basin (La Rioja, Spain)“ (7) Bulletin of the Natural History Museum, London: „Baryonyx walkeri, a fish-eating dinosaur from the Wealden of Surrey“ (8) PLOS ONE: „Feeding Mechanics in Spinosaurid Theropods and Extant Crocodilians“ (9) NOVA School of Science and Technology, Portugal: „A new specimen of the theropod dinosaur Baryonyx from the early Cretaceous of Portugal and taxonomic validity of Suchosaurus“

  • Argentinosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Viele vermuten, dass der Argentinosaurus der größte Dinosaurier der Welt gewesen ist. Aber war er das wirklich? Es gibt noch viele ungelöste Rätsel über diesen Urzeit-Giganten. Dieser Beitrag klärt alle spannenden Fragen! Argentinosaurus: Steckbrief Gattung: Argentinosaurus („Argentinische Echse“) Gruppe: Titanosauria (Sauropoden) Entdeckung: 1989 Zeitliches Auftreten: vor 100,5 bis 93,9 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Argentinien Körperlänge: bis 35 Meter Höhe: bis 15 Meter Gewicht: bis 100 Tonnen 1. Der Wirbel eines Argentinosaurus war so groß wie ein Mensch. Ein einziger Wirbel dieses Dinosauriers hatte einen Durchmesser von fast einem halben Meter und war bis zu 1,6 Meter hoch – so groß wie ein Mensch. Auch jeder Dornfortsatz auf dem Rücken des Argentinosaurus ragte bis zu 1,6 Meter in die Höhe. 2. War Argentinosaurus der größte Dinosaurier der Welt? Lange Zeit wurde vermutet, dass Argentinosaurus der größte Dinosaurier der Erdgeschichte war. Zum Vergleich: Er wurde bis zu 5 Meter länger, bis zu 2 Meter höher und wahrscheinlich doppelt so schwer wie ein Brachiosaurus. Allerdings scheint ein anderer Gigant noch ein bisschen größer als der Argentinosaurus gewesen zu sein: der Patagotitan. 3. Vom Argentinosaurus wurden bisher nur wenige Knochen gefunden. Paläontologen stehen leider nur fragmentarische Überreste des Argentinosaurus zur Verfügung, darunter einige Wirbel, ein unvollständiger Oberschenkelknochen und ein Schienbein. Bisher ist kein komplettes Fossil dieses Sauropoden entdeckt worden. Nur etwa 10 Prozent des Skeletts sind bekannt. Vollständige Ausstellungsstücke des Argentinosaurus in Museen sind deshalb immer Rekonstruktionen. 4. Argentinosaurus war sehr langsam unterwegs. Seine enorme Körpergröße und sein hohes Gewicht machten den Argentinosaurus zu einem schwerfälligen Dinosaurier. Im Jahr 2013 versuchten Forscher die Laufgeschwindigkeit dieses Titanosauriers zu rekonstruieren, nachdem sie die fossilen Knochen mithilfe eines Lasers gescannt hatten. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Argentinosaurus beim Gehen nur 7 km/h schnell wurde. 5. Argentinosaurus hatte eine „verstärkte“ Wirbelsäule. Paläontologen entdeckten, dass Argentinosaurus zusätzliche „Verbindungselemente“ zwischen seinen Rückenwirbeln hatte. Diese dienten dazu, die Wirbelsäule zusätzlich zu stabilisieren und dadurch sein enormes Körpergewicht tragen zu können. 6. Argentinosaurus hatte eine gepanzerte Haut. Auf dem Rücken von Argentinosaurus befanden sich sogenannte „Osteoderme“ – Hautknochenplatten. Dabei handelt es sich um Knochen, die in die Lederhaut eingebettet waren. Ein anderes sehr bekanntes Beispiel für diese Körperpanzerung ist der deutlich kleinere Ankylosaurus. Durch die Lederhaut entstand ein zusammenhängender, aber dennoch beweglicher Knochenpanzer. 7. Argentinosaurus legte bis zu 25 Eier auf einmal. In Argentinien wurde ein Nistplatz mit über 1.000 Eiern entdeckt. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um die Kinderstube von Argentinosauriern handeln könnte. Jedes Nest beherbergte durchschnittlich 25 Eier mit einem Durchmesser von 12 Zentimetern. 8. Argentinosaurus lebte wahrscheinlich in kleinen Gruppen. Forscher vermuten, dass Argentinosaurus kein Einzelgänger gewesen ist. Wahrscheinlich schloss er sich zu kleinen Gruppen zusammen. 9. Vermutlich schluckte Argentinosaurus Magensteine. Sauropoden bzw. Titanosaurier waren Pflanzenfresser. Viele von ihnen schluckten sogenannte „Magensteine“ (Gastrolithen), um ihre Verdauung anzuregen und die Pflanzen in ihrem Magen weiter zu zerkleinern. Das belegen unterschiedliche Funde von Steinen in den fossilen Mägen dieser Dinosaurier. Wahrscheinlich schluckte auch Argentinosaurus Steine für eine bessere Verdauung. 10. Argentinosaurus wurde wahrscheinlich bis zu 120 Jahre alt. Im Allgemeinen vermuten Paläontologen, dass Sauropoden wie auch der Brachiosaurus oder der Diplodocus zwischen 50 und 120 Jahre alt werden konnten. Dementsprechend lag auch das Höchstalter des Argentinosaurus wahrscheinlich bei 120 Jahren. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) BioOne: „Determining the Largest Known Land Animal: A Critical Comparison of Differing Methods for Restoring the Volume and Mass of Extinct Animals“ (2) The Dinosaur Report: „Big Sauropods - Really, Really Big Sauropods“ (3) Oxford Academic: „Titanosauria: A Phylogenetic Overview“ (4) PLOS ONE: „March of the Titans: The Locomotor Capabilities of Sauropod Dinosaurs“ (5) Historical Biology: „Giants and Bizarres: Body Size of Some Southern South American Cretaceous Dinosaurs“ (6) Ameghiniana: „Evolution of Titanosaurid Sauropods. I: Phylogenetic Analysis based on the Postcranial Evidence“

  • Parasaurolophus: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

    Parasaurolophus: Die meisten kennen diesen außergewöhnlichen Dinosaurier mit dem langen Knochenzapfen auf seinem Schädel. Aber nur wenige wissen, wie er heißt. In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten, die du über den Parasaurolophus vielleicht noch nicht wusstest. Parasaurolophus: Steckbrief Gattung: Parasaurolophus („Fast-Kammechse“), bisher 3 Arten bekannt Gruppe: Hadrosaurier Entdeckung: 1920 Zeitliches Auftreten: vor 76,4 bis 72 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Nordamerika (Alberta, New Mexico, Utah) Körperlänge: bis 10 Meter Höhe: bis 4 Meter Gewicht: bis 5 Tonnen 1. Es gibt bisher kein vollständiges Skelett eines Parasaurolophus. Die ersten Fossilien des Parasaurolophus wurden 1920 in Alberta (Kanada) entdeckt. Allerdings fehlten bei diesem Exemplar der Schwanz, sowie die unteren Beinknochen. Zwei Jahre später bekam die neue Gattung ihren Namen. Sehr bald schon folgten weitere Funde in Utah und New Mexico. Aber bis heute ist kein Skelett des Parasaurolophus vollständig. Dennoch existieren guterhaltene Überreste von verwandten Dinosauriern der Gruppe der „Hadrosaurier“, die viel Aufschluss über die Anatomie dieser Tiere geben. 2. Parasaurolophus war so groß wie ein Kleinbus. Mit einer Körperlänge von bis zu 10 Metern wurde Parasaurolophus so groß wie ein Kleinbus. Seine Schulterblätter und Oberschenkelknochen gelten als sehr robust. Das Tier hatte einen starken und kräftigen Körperbau. 3. Wozu diente der Knochenzapfen des Parasaurolophus? Der Knochenzapfen des Parasaurolophus wird manchmal auch als „Horn“ oder „Kamm“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine lange Knochenröhre, die innen hohl war, aus dem Nasenbein und dem Zwischenkieferbein gebildet wurde und hinten über den Kopf des Tieres hinausragte. Der ganze Schädel mitsamt Knochenzapfen war bis zu 2 Meter lang. Wozu dieser Kamm am Hinterkopf des Dinosauriers genau diente, ist unter Paläontologen umstritten. Dadurch, dass der Knochenzapfen hohl ist, wäre er für eine effektive Selbstverteidigung oder für Brunftkämpfe unter Männchen wahrscheinlich zu instabil gewesen. Forscher entdeckten, dass die Art Parasaurolophus walkeri eine Einkerbung an ihren Wirbelfortsätzen besaß – genau da, wo der Knochenzapfen den Rücken berührt hätte. Es wird zum Beispiel vermutet, dass der Dinosaurier sein Horn beim Laufen in diese Kerbe auf seinem Rücken legte. Allerdings gibt es dafür nur wenige konkrete Anhaltspunkte. Im Allgemeinen lässt sich vielleicht sagen, dass der Knochenzapfen des Parasaurolophus der Kommunikation unter Artgenossen und eventuell als Resonanzkörper bei Rufen diente. Möglicherweise erleichterte er die Temperaturregulierung des Dinosauriers. Vielleicht spielte er auch bei der Balz eine Rolle, um Weibchen zu beeindrucken oder Rivalen einzuschüchtern. Für Kämpfe oder zur Selbstverteidigung war das Horn jedoch zu zerbrechlich. Möglicherweise gab es geschlechterspezifische und altersbedingte Unterschiede in der Größe, Form oder Farbe des jeweiligen Knochenzapfens. 4. Zuerst dachte man, der Knochenzapfen des Parasaurolophus diente als Schnorchel. Da der Knochenzapfen innen hohl war und die Nase über Luftgänge mit dem Kamm verbunden war, gingen einige Forscher zunächst davon aus, dass der Parasaurolophus im Wasser lebte und den Knochenzapfen als „Schnorchel“ benutzte, um mit ihm unter Wasser atmen zu können. Diese Theorie wurde jedoch schnell verworfen. 5. Vielleicht trug Parasaurolophus einen großen Hautlappen zwischen Knochenzapfen und Rücken. Manche Paläontologen vermuten, dass ein Hautlappen zwischen Knochenzapfen und Wirbelkerbe gespannt war, der eventuell artspezifisch oder als „Brautwerbung“ bunt gefärbt gewesen ist. Wirklich belegen lässt sich diese Theorie heute jedoch nicht mehr. 6. Parasaurolophus hatte einen „Entenschnabel“. Parasaurolophus war ein Pflanzenfresser und besaß einen breiten, zahnlosen Schnabel. Dieser war perfekt dafür geeignet, um auch zähe Pflanzen abrupfen zu können. 7. Parasaurolophus hatte Kauleisten mit „Zahnbatterien“. Allerdings besaß Parasaurolophus sehr wohl Zähne – und davon ganz schön viele! In seinen gut entwickelten Kiefern befanden sich sogenannte „Zahnbatterien“, in denen mehrere hundert Mahlzähne zu finden waren. Von diesen waren jedoch nur sehr wenige gleichzeitig in Gebrauch. Im Allgemeinen nutzten sich die Zähne dieses Pflanzenfressers stark ab und wurden immerwährend durch die Reservezähne in den Zahnbatterien ersetzt. Vermutlich konnte Parasaurolphus sehr viele unterschiedliche Pflanzen fressen. 8. Parasaurolophus lebte in einer grünen, von Gewässern durchzogenen Landschaft. Zur Zeit der Oberkreide besaß der nordamerikanische Kontinent eine üppige Fauna mit zahlreichen Bäumen, Farnen und Blütenpflanzen. Die Winter waren frostfrei. Es gab nassere und trockenere Jahreszeiten und das Klima galt als maritim. Die Landschaft war von Flüssen und Sümpfen durchzogen. 9. Parasaurolophus konnte auch auf zwei Beinen laufen. Die meiste Zeit über bewegte sich Parasaurolophus auf allen Vieren fort. Seine Anatomie lässt jedoch vermuten, dass er auch zu einem zweibeinigen Gang in der Lage gewesen ist. Seine Hinterbeine waren sehr gut entwickelt. Die Vorderbeine hingegen waren kürzer und schlanker. Wahrscheinlich stellte er sich auf seine Hinterfüße, um höhergelegene Pflanzen zu erreichen. Interessant: Seine Vorderbeine besaßen jeweils 4 Zehen, seine Hinterbeine nur 3. 10. Parasaurolophus wurde wahrscheinlich etwa 40 Jahre alt. Es ist heute natürlich schwierig, die genaue Lebenserwartung von Dinosauriern zu bestimmen. Paläontologen vermuten jedoch, dass Parasaurolopus ein Höchstalter von 40 Jahren erreichen konnte – ähnlich wie Stegosaurus und Triceratops. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Cranial Growth and Variation in Edmontosaurs (Dinosauria: Hadrosauridae): Implications for Latest Cretaceous Megaherbivore Diversity in North America“ (2) PeerJ: „Description and rediagnosis of the crested hadrosaurid (Ornithopoda) dinosaur Parasaurolophus cyrtocristatus on the basis of new cranial remains“ (3) PeerJ: „Ontogeny in the tube-crested dinosaur Parasaurolophus (Hadrosauridae) and heterochrony in hadrosaurids“ (4) ResearchGate: „A new skull of Parasaurolophus (Dinosauria: Hadrosauridae) from the Kirtland Formation of New Mexico and a revision of the genus“ (5) Taylor & Francis Online: „Anatomy and Relationships of Lambeosaurus magnicristatus, a crested hadrosaurid dinosaur (Ornithischia) from the Dinosaur Park Formation, Alberta“ (6) Canadian Science Publishing: „An unusual hadrosaurid braincase from the Dinosaur Park Formation and the biostratigraphy of Parasaurolophus (Ornithischia: Lambeosaurinae) from southern Alberta“ (7) William Arthur Parks: „Parasaurolophus walkeri“

  • Plesiosaurus: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

    Diese langhalsigen Meeresreptilien gehören zu den bekanntesten Dinosauriern der Welt. Vielleicht kennst du den Plesiosaurus auch aus Jurassic World. Aber was weißt du wirklich über dieses außergewöhnliche Tier? Wir zeigen dir 10 spannende Fakten, die du über den Plesiosaurus vielleicht noch nicht wusstest. Plesiosaurus: Steckbrief Gattung: Plesiosaurus („Fast-Echse“) Gruppe: Plesiosaurier / Plesiosauria Entdeckung: 1821 Zeitliches Auftreten: vor 201,3 bis 190,8 Mio. Jahren (Unterjura) Fundorte: Großbritannien Körperlänge: bis 3,5 Meter Gewicht: bis 500 Kilogramm 1. Der Plesiosaurus gab einer ganzen Dinosaurier-Gruppe ihren Namen. Der Plesiosaurus ist der „Archetyp“ der Gruppe der Plesiosaurier. Von ihnen gibt es zahlreiche Gattungen, darunter Kaiwhekea, Polycotylus, Thalassiodracon, Macroplata und Microcleidus. Vom Plesiosaurus selbst gibt es nur eine einzige Unterart: den Plesiosaurus dolichodeirus. Und obwohl Plesiosaurus der Namensgeber war, ist er mit seinen bis zu 3,5 Metern Körperlänge ein relativ kleiner Vertreter der Plesiosaurier. Andere Arten konnten bis zu 20 Meter lang werden. 2. Manche halten einen Plesiosaurus für das „Monster von Loch Ness“. Da sehr viele entsprechende Fossilien in Großbritannien gefunden wurden und dieser Meeresdinosaurier optisch zu den bisherigen Sichtungen passt, wird von manchen vermutet, dass es sich beim „Loch Ness Monster“ um einen Plesiosaurus handele. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es jedoch unmöglich, dass ein solches Tier bis heute überlebt hat. Wissenswert: Im Jura vor rund 200 Mio. Jahren war Großbritannien ein urzeitliches Flachmeer. 3. Plesiosaurus hatte Flossen wie Paddel. Die charakteristischen Flossen des Plesiosaurus prägen sein Bild. Ursprünglich stammte das Meeresreptil von Landwirbeltieren ab. Ihre Beine entwickelten sich jedoch langsam zu 4 paddelartigen Beinflossen. Die vorderen beiden sind etwas länger als die hinteren. Damit war Plesiosaurus perfekt für das Leben im Wasser angepasst und wahrscheinlich ein ausgezeichneter und wendiger Schwimmer. 4. Plesiosaurus konnte im Wasser „fliegen“. Zunächst dachte man, dass das Meeresreptil mit seinen Flossen „ruderte“. Allerdings passt die Form seiner Paddel nicht zu dieser Theorie. Sie sehen viel mehr aus wie Flügel. Heute vermuten Paläontologen, dass Plesiosaurus wie eine Meeresschildkröte im Wasser „schwebte“ und sich „fliegend“ durch die Meere bewegte. Der Dinosaurier hatte vergrößerte Brust- und Beckenknochen, was auf eine ausgeprägte Muskulatur hindeutet – ein weiteres Indiz für den „Unterwasser-Flug“. Durch die Auf- und Abwärtsbewegungen der Paddel, das wie das Schlagen mit Flügeln aussehen, werden verschiedene Druckverhältnisse ober- und unterhalb der Flossen erzeugt. Diese werden dann zur Fortbewegung genutzt. Heute lebende Schildkröten verwenden zum Antrieb vor allem die vorderen Extremitäten. Plesiosaurus hingegen hatte auch gut entwickelte Hinterflossen und nutzte alle vier Paddel zum Schwimmen. 5. Warum hatte Plesiosaurus einen so langen Hals? Einen beträchtlichen Teil seines Körpers machte der lange Hals aus. Dieser war allerdings nicht so beweglich, wie er gerne dargestellt wird. Anatomische Untersuchungen zeigten, dass Plesiosaurus seinen Hals nur sehr begrenzt nach oben und zur Seite bewegen konnte. Zeichnungen, auf denen dieses Meeresreptil seinen langen Hals zu einer „S-Form“ krümmt, sind also inkorrekt. Allerdings konnte das Tier seinen Hals gut nach unten bewegen. Das lässt vermuten, dass Plesiosaurus zum Beispiel bei der Nahrungssuche viel am Meeresboden schwamm und der lange Hals hier von Vorteil war. 6. Plesiosaurus jagte nur kleine Beute. Der Plesiosaurus fraß vor allem Ammoniten, Muscheln, Krebse und kleine Tiere am Meeresgrund. Trotz seiner doch beachtlichen Körpergröße jagte das Meeresreptil keine großen Beutetiere. 7. Plesiosaurus musste regelmäßig an die Oberfläche, um Luft zu holen. Auch wenn der Plesiosaurus ein Meeresbewohner gewesen ist, hatte er dennoch Lungen und musste zum Luftholen regelmäßig an die Wasseroberfläche kommen. Wie lange er die Luft anhalten konnte, ist unklar. Zum Vergleich: Heute lebende Delfine können mehrere Minuten lang die Luft anhalten. Pottwale und Schnabelwale können sogar bis zu zwei Stunden lang bis in die Tiefsee tauchen, ohne atmen zu müssen. 8. Plesiosaurus schluckte Magensteine. In den Überresten vieler Plesiosaurier fanden sich Magensteine. Diese wurden von den Meeresreptilien verschluckt, um die Verdauung anzuregen und die Nahrung im Magen weiter zu zerkleinern. Es gibt jedoch eine zweite Theorie. Heute lebende Krokodile schlucken auch Steine, um den Auftrieb, der durch die mit Luft gefüllten Lungen entsteht, wieder auszugleichen. Da auch Plesiosaurus Lungen hatte, nutzte er das zusätzliche Gewicht der Steine vermutlich ebenso, um sich besser im Wasser fortbewegen zu können und nicht gegen den Auftrieb ankämpfen zu müssen. 9. Plesiosaurus hatte einen kleinen Kopf und spitze Zähne. Im Vergleich zu seiner Körpergröße hatte das Meeresreptil einen sehr kleinen Schädel und ein entsprechend kleines Gehirn. In seinen Kiefern befanden sich außerdem viele spitze Zähne. Seine Schnauze war relativ breit, wurde nach vorne hin aber immer schmaler. Vermutlich konnte er damit gut im Sand des Meeresbodens nach Nahrung wühlen. 10. Plesiosaurus gebar seine Jungen lebend und kümmerte sich noch lange um sie. Plesiosaurus legte keine Eier, sondern gebar seinen Nachwuchs lebend. Paläontologen gehen davon aus, dass die Eltern ihre Jungen noch lange umsorgten – ähnlich wie heutige Wale. Zum Vergleich: Delfinmütter kümmern sich manchmal mehr als 3 Jahre lang um ihren Nachwuchs, bevor dieser eigene Wege geht bzw. schwimmt. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ResearchGate: „Fluid dynamics, scaling laws and plesiosaur locomotion“ (2) Springer Link: „British Early Jurassic fossil reptile sites“ (3) Wiley Online Library: „Faunal turnover of marine tetrapods during the Jurassic–Cretaceous transition“ (4) Wiley Online Library: „Global interrelationships of Plesiosauria (Reptilia, Sauropterygia) and the pivotal role of taxon sampling in determining the outcome of phylogenetic analyses“ (5) Wiley Online Library: „The taxonomic and phylogenetic position of the Plesiosauroidea from the lower jurassic Posidonia Shale of South-West Germany“

  • Quetzalcoatlus: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Flugsaurier

    Der Quetzalcoatlus sorgt für viele Widersprüche. Dieser riesige Flugsaurier fällt auf – und trotzdem ist er ein Mysterium. Was wissen wir über den „König der Lüfte“? In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten, die du über Quetzalcoatlus vielleicht noch nicht wusstest. Quetzalcoatlus: Steckbrief Gattung: Quetzalcoatlus Gruppe: Azhdarchidae Entdeckung: 1975 Zeitliches Auftreten: vor 72 bis 66 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Nordamerika (Big-Bend-Nationalpark) Flügelspannweite: bis 13 Meter Körperlänge: bis 7 Meter Gewicht: bis 250 kg 1. Quetzalcoatlus – Was bedeutet sein Name? Diese Flugsaurier-Gattung wurde bisher nur auf dem nordamerikanischen Kontinent gefunden und nach der mesoamerikanischen Gottheit „Quetzalcoatl“ („leuchtende Schwanzfiederschlange“) benannt. Die Maya, Azteken und Tolteken verehrten diese Gottheit als Haupt- und Schöpfergott. 2. Quetzalcoatlus war der größte Flugsaurier aller Zeiten. Mit seiner Flügelspannweite von bis zu 13 Metern ist Quetzalcoatlus vermutlich der größte Flugsaurier, der jemals gelebt hat. Das Reptil erreichte ein Gewicht von bis zu einer Viertel-Tonne. Manche Paläontologen schätzen jedoch, dass Quetzalcoatlus leichter war. 3. Kaum ein anderer Dinosaurier sorgt für so viele Widersprüche wie Quetzalcoatlus. Die einen halten ihn für einen ausgezeichneten Flieger. Andere wiederum sagen, er hätte die meiste Zeit sogar am Boden verbracht. Unter Paläontologen gibt es sehr viel Streit darüber, welche Auswirkungen die Anatomie des Quetzalcoatlus in der Wirklichkeit hatte. Wir schauen uns das jetzt etwas genauer an. 4. Quetzalcoatlus war ein Muskelpaket. Die Flugmuskeln dieses Dinosauriers waren sehr stark ausgeprägt. Er besaß ein äußerst starkes Brustbein und kräftige Arme. Der ganze Oberkörper des Quetzalcoatlus war durch und durch muskulös. Dafür hatte er recht kleine Hinterbeine. 5. Quetzalcoatlus konnte stundenlang ohne viel Energie in der Luft bleiben. Den größten Teil des Körpers von Quetzalcoatlus machten seine riesigen Flügel aus. Alles an seinem Körper war perfekt für ein Leben in der Luft angepasst. Der Rumpf des Dinosauriers war sehr klein und seine Knochen von luftgefüllten Hohlräumen durchzogen – wie bei heute lebenden Vögeln. Alles das ermöglichte ihm stundenlang im Segelflug zu fliegen, ohne dabei viel Energieaufwand zu betreiben. Vermutlich nutzte er Luftströmungen, um weite Strecken zurückzulegen. Es gibt jedoch auch Forscher, die daran zweifeln, dass Quetzalcoatlus bei diesem enormen Körpergewicht lange in der Luft bleiben konnte. 6. Mit den Flügeln zu schlagen, war für Quetzalcoatlus sehr anstrengend. Im Film „Jurassic World Dominion“ gibt es eine Szene, in der ein Quetzalcoatlus ein großes Flugzeug angreift. Paläontologen würden hier mit dem Kopf schütteln. Es klingt verrückt, aber der „König der Lüfte“ war vielleicht doch eher ein schlechter Flieger. Seine enorme Körpergröße und sein stattliches Gewicht machten es dem Flugsaurier trotz seiner ausgeprägten Muskulatur schwer, mit den Flügeln zu schlagen. Für den Quetzalcoatlus muss dies sehr anstrengend gewesen sein, weshalb er die meiste Zeit wahrscheinlich entweder im Segelflug in großer Höhe oder am Boden verbrachte. In Wahrheit war dieses Tier vermutlich eher träge, langsam und nicht sehr wendig. 7. Quetzalcoatlus musste 3 Meter in die Luft springen, um abzuheben. Die erhebliche Größe und das Gewicht dieses Flugsauriers bereiteten Paläontologen lange Zeit Kopfzerbrechen. Die Forscher konnten sich nicht erklären, wie der Quetzalcoatlus vom Boden aus abheben konnte. Anatomisch betrachtet, hätte das Tier stehend nicht mit den Flügeln schlagen und dabei genug Auftrieb erzeugen können. Die riesigen Flügel würden auf dem Boden aufkommen. Zunächst vermutete man, dass er laufend in die Lüfte abhob – dafür wären seine Hinterbeine allerdings viel zu kurz. Mittlerweile glauben Wissenschaftler, dass Quetzalcoatlus auf allen Vieren mindestens 3 Meter hoch springen musste, um danach mit seinen beiden bis zu 7 Meter langen Flügeln zu schlagen und langsam in die Höhe zu steigen. Einfach aus dem Stand hätte das nicht funktioniert. Vielleicht ist er aber auch von hohen Klippen gesprungen, um seinen Flug zu beginnen. 8. An Land bewegte sich Quetzalcoatlus auf allen Vieren fort – und das ziemlich eigenartig. Es mag vielleicht ein lustiger Anblick gewesen sein. Ein riesiger Flugsaurier mit enormen Flügeln, der auf dem Boden auf allen Vierten krabbelt. Und dabei musste er aufpassen, nicht über seine eigenen Flügel zu stolpern. Ein Knochen am Schultergelenk verhinderte nämlich, dass Quetzalcoatlus seine Flügel zum Schreiten nach vorne bewegen konnte. Er musste sie also seitlich anheben. Auf diese Weise bewegen sich heute auch Vampirfledermäuse fort, wenn sie am Boden sind. „Um nicht über seine eigenen Beine zu stolpern, musste der Quetzalcoatlus daher erst seinen linken Vorderarm zur Seite anheben, dann bewegte er sein linkes Hinterbein einen Schritt nach vorne und setzte das Vorderbein wieder ab. Dieser Prozess wurde dann auf der rechten Seite wiederholt. Es erscheint uns ziemlich umständlich, aber der Pterosaurier konnte so wahrscheinlich relativ gut laufen.“ - Kevin Padian von der University of California in Berkeley. 9. Was fraß Quetzalcoatlus? Manche Forscher vermuteten, dass der Flugsaurier hauptsächlich Aas gefressen hat. Andere dachten, er würde im Wasser wie ein Pelikan mit seinem Schnabel fischen. Heute schätzen Paläontologen, dass beide Theorien nicht stimmen können. Der Schnabel des Quetzalcoatlus war zahnlos, sehr lang und schmal, mit einer dünnen, feinen Spitze. Für das Zerreißen von Fleisch wäre der Schnabel nicht stabil genug gewesen. Um Fische im Flug zu schnappen, hätte der Dinosaurier besser und wendiger fliegen müssen. Dafür war der Quetzalcoatlus zu schwerfällig. Vermutlich watete er wie ein Storch durch flaches Wasser und jagte mit seinem Schnabel nach kleinen Beutetieren wie Fischen, Krebsen und Amphibien. Auch sein langer Hals kam ihm dabei zugute. „Das Tier konnte dann seinen Kopf und Nacken senkrecht aufrichten, um so die mit dem Kiefer gepackten Beutetiere herunterzuschlucken.“ - Kevin Padian von der University of California in Berkeley. 10. Quetzalcoatlus erschien als Pteranodon ausstarb. Die ersten Hinweise auf Quetzalcoatlus finden sich vor 72 Mio. Jahren. Genau in diesem Zeitraum der Oberkreide verschwand ein anderer großer Flugsaurier – der Pteranodon. Ob der Quetzalcoatlus etwas mit dem Aussterben seines Verwandten zu tun hatte, ist ungewiss. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „A Reappraisal of Azhdarchid Pterosaur Functional Morphology and Paleoecology“ (2) Science: „Pterosaur from the Latest Cretaceous of West Texas: Discovery of the Largest Flying Creature“ (3) Taylor & Francis Online: „Phylogenetic systematics of Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea:Azhdarchoidea)“ (4) Taylor & Francis Online: „Morphology and taxonomy of Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea: Azhdarchoidea)“ (5) Taylor & Francis Online: „Habitat of the giant pterosaur Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea: Azhdarchoidea): a paleoenvironmental reconstruction of the Javelina Formation (Upper Cretaceous), Big Bend National Park, Texas“ (6) Taylor & Francis Online: „Functional morphology of Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea: Azhdarchoidea)“

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