Baryonyx: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier
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  • Anastasia Michailova

Baryonyx: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Dinosaurier

Aktualisiert: 26. Mai 2023

Baryonyx ist der nahe Verwandte des Spinosaurus und genauso interessant! In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten, die du über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier vielleicht noch nicht wusstest.


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Baryonyx: Robinson Kunz (Creative Commons) & Hintergrund: Lubo Minar (Unsplash)

Baryonyx: Steckbrief

  • Gattung: Baryonyx („schwere Klaue“)

  • Gruppe: Spinosauridae

  • Entdeckung: 1983

  • Zeitliches Auftreten: vor 130,7 bis 126,3 Mio. Jahren (Unterkreide)

  • Fundorte: England

  • Körperlänge: bis 10 Meter

  • Höhe: bis 4 Meter

  • Gewicht: bis 2 Tonnen



1. Das Skelett eines Baryonyx zählt zu den besterhaltenen Dinosaurierfossilien.


Im Jahr 1983 wurde in einer Tongrube in Surrey (England) eine Kralle entdeckt – das erste bekannte Fossil des Baryonyx. Wenige Monate später konnte ein nahezu komplettes und erstaunlich guterhaltenes Skelett an derselben Fundstelle freigelegt werden. Dieses Fossil mit der Kennzeichnung BMNH 9951 zählt zu den besterhaltenen Skeletten der Dinosauriergruppe der „Theropoden“ in Europa. Außerdem ist es einer der bedeutendsten paläontologischen Funde Englands und der Gattung Spinosauridae im Allgemeinen.


2. Baryonyx war so groß wie ein Kleinbus.


Mit einer Länge von bis zu 10 Metern war Baryonyx buchstäblich so groß wie ein Kleinbus. Forscher sind sich jedoch nicht sicher, ob das gefundene Baryonyx-Skelett von einem ausgewachsenen Tier stammt. Es ist also auch denkbar, dass dieser Dinosaurier noch größer wurde. Zum Vergleich: Spinosaurus – der bekannteste Vertreter und Namensgeber der Spinosauridae – wurde stolze 18 Meter lang. Dieser lebte jedoch einige Millionen Jahre später im heutigen Norden Afrikas. Die beiden Arten sind sich also wahrscheinlich nie begegnet.


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Baryonyx: Robinson Kunz (Creative Commons)

3. Baryonyx – Was bedeutet sein Name?


Der Name „Baryonyx“ setzt sich aus den beiden altgriechischen Begriffen „barys“ und „onyx“ zusammen und bedeutet „schwere Klaue“. Dieser Dinosaurier besaß nur drei Finger an jeder Hand. Seine Daumen hatten jeweils eine über 30 Zentimeter lange Kralle, die den Forschern sofort auffiel. Daher bekam diese Gattung im Jahr 1986 – drei Jahre nach dem ersten Fund – seinen spezifischen Namen. Wenn die Krallen des Baryonyx zu Lebzeiten noch mit einer Schicht aus Keratin überzogen waren, wären sie sogar noch länger gewesen.


4. Baryonyx ernährte sich hauptsächlich von Fisch.


Schon vorher wurde vermutet, dass Spinosauridae vorwiegend Fisch fraßen. Dafür sprach ihre krokodilähnliche, schmale und lange Schnauze mit klingenartigen, gesägten und stark ineinandergreifenden Zähnen. Doch erst das guterhaltene Skelett des Baryonyx aus England lieferte den Beweis: In seinem fossilen Magen befanden sich die Überreste von Fisch. Allerdings wurden auch Rückstände des an Land lebenden Pflanzenfressers „Iguanodon“ nachgewiesen. Spezifische Bissspuren an Flugsauriern lassen ebenfalls vermuten, dass Baryonyx auch andere Beute fraß.



5. Baryonyx lebte zum Teil im Wasser.


Baryonyx und andere Spinosauridae führten eine sogenannte „semiaquatische Lebensweise“. Sie lebten im Wasser und an Land. Dafür sprechen die Ergebnisse der Sauerstoff-Isotopen-Analyse von Zähnen dieser Dinosauriergruppe. Die Isotopen-Verhältnisse von Land- und Wassertieren unterscheiden sich. Außerdem wurden markante Kratzspuren in Sedimenten entdeckt. Forscher vermuten, dass es sich dabei um die Abdrücke der Krallen eines in 3 Meter tiefem Wasser schwimmenden Spinosauridae handelt. Während er sich im Gewässer fortbewegte, hinterließ er mit seinen Hinterbeinen solche Kratzspuren am Grund.


6. Baryonyx schluckte womöglich Steine, um sich besser im Wasser fortbewegen zu können.


Im Hinterleib des Baryonyx-Skeletts aus England wurden Magensteine – sogenannte „Gastrolithen“ – entdeckt. Viele Dinosaurier fraßen diese, um ihre Nahrung im Magen weiter zu zerkleinern. Allerdings gibt es noch einen zweiten Grund. Auch Krokodile schlucken Steine, um den Auftrieb im Wasser auszugleichen, der durch ihre mit Luft gefüllten Lungen entsteht. Forscher gingen zunächst davon aus, dass Baryonyx diese Steine „versehentlich“ verschluckt hätte. Vielleicht nahm er sie aber gezielt zu sich, um sich besser im Wasser fortbewegen zu können.


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Skelett-Nachbildung eines Baryonyx in der Giga Dinosaur Exhibition im National Museum of Nature and Science, Tokyo. Bild: Kumiko (Creative Commons)

7. Baryonyx konnte auf zwei und vier Beinen laufen.


Seine starken Hinterbeine lassen darauf schließen, dass Baryonyx vorzugsweise auf zwei Beinen lief. Die gut ausgeprägten Arme legen jedoch nahe, dass er zum Teil auch auf allen Vieren unterwegs war oder zumindest in dieser Position ruhte.


8. Baryonyx hatte kein Rückensegel wie Spinosaurus.


Das wohl markanteste Erkennungsmerkmal des Spinosaurus war sein großes Rückensegel. Bisher gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt dafür, dass sein Verwandter „Baryonyx“ ebenfalls eines besaß.



9. Baryonyx wurde zunächst für einen Tyrannosauriden gehalten.


Die Entdeckung des guterhaltenen Baryonyx-Skeletts in England sorgte schnell für großes Aufsehen. Medien auf der ganzen Welt berichteten darüber. „The Guardian“ titelte sogar mit „Dinosaur find of the century“ (deutsch: „Dinosaurier-Fund des Jahrhunderts“). Einer Pressemitteilung zufolge hielt man den neuentdeckten Dinosaurier für einen äußerst großen Tyrannosauriden (die Gruppe, zu der auch der Tyrannosaurus rex gehört). Einige Zeit später erkannte man jedoch, dass es sich um einen Spinosauriden handelte.


10. Baryonyx wurde wahrscheinlich nicht älter als 30 Jahre.


Baryonyx war etwa zwei Drittel so groß wie ein T-Rex. Paläontologen schätzen das Höchstalter des Tyrannosaurus auf etwa 28 bis 30 Jahre. Vermutlich entspricht das auch der Lebenserwartung des Baryonyx und auch des Spinosaurus.


 

 

Quellen bzw. weiterführende Links:


(7) Bulletin of the Natural History Museum, London: „Baryonyx walkeri, a fish-eating dinosaur from the Wealden of Surrey“

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