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Anastasia Michailova

Ist CO₂ giftig für Menschen? | Kohlendioxid

Aktualisiert: 26. Aug.

Kohlendioxid ist überall. Es ist neben Sauerstoff ein natürlicher Bestandteil unserer Atmosphäre, der Natur und unseres Körpers. Aber was passiert, wenn die CO₂-Konzentration in unserer Atemluft steigt? Wie gefährlich ist das unsichtbare Gas?


Ist Kohlendioxid giftig für Menschen, CO2
Ist Kohlendioxid giftig für Menschen?

Was ist Kohlendioxid (CO₂)?

 

Kohlendioxid ist ein farbloses und geruchloses Gas. Es entsteht zum Beispiel bei der Atmung von Lebewesen, Verbrennungs- und Vergärungsprozessen und wird natürlicherweise von Vegetation, Böden und unseren Ozeanen freigesetzt.



Seit der Industrialisierung stößt die Menschheit große Mengen CO₂ durch die Verbrennung der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas aus. In der Atmosphäre wirkt Kohlendioxid als Treibhausgas. Es reflektiert die Wärmestrahlen der Sonne, die auf die Erde treffen und normalerweise wieder in den Weltraum entweichen würden, zurück auf die Erde. Dadurch erwärmt sich unser Planet. Dieser Treibhauseffekt ist die Grundlage für Leben. Das Übermaß an Treibhausgasen (insbesondere Kohlendioxid) führte jedoch zum Klimawandel, wie wir ihn derzeit erleben.

 

Ist CO₂ giftig für den Menschen?

 

Kohlendioxid ist an sich nicht giftig. Doch in höheren Konzentrationen kann das Gas gefährlich werden und zu einer Kohlendioxidvergiftung führen. Unsere Luft besteht zu 0,04 Prozent aus CO₂. Ab Konzentrationen von 1 Prozent können erste Symptome wie Konzentrationsstörungen auftreten.



  • 1 bis 1,5 Prozent CO₂: leichte Konzentrationsstörungen möglich

  • 2 bis 3 Prozent CO₂: Müdigkeit, Kopfschmerzen, vertiefte Atmung, erhöhter Blutdruck, höhere Herzfrequenz, Gehörverlust

  • 4 bis 5 Prozent CO₂: deutliche Vergiftungssymptome, Kopfschmerzen, Übelkeit, tiefere und schnellere Atmung

  • 5 bis 10 Prozent CO₂: sehr schwere Atmung, starke Kopfschmerzen und Übelkeit, Wahrnehmungsstörungen

  • Über 10 Prozent CO₂: Bewusstlosigkeit innerhalb 1 Minute, akute Lebensgefahr

 


Warum sind hohe CO₂-Konzentrationen gefährlich?

 

Kohlendioxid ist ein Abfallprodukt des Zellstoffwechsels und wird von Menschen und Tieren ausgeatmet. Beim Einatmen wird das Gas über das Blut zu den Lungenbläschen transportiert. Dort findet ein Gasaustausch statt. Sauerstoff (Gehalt in der Atemluft: ca. 21 Prozent) gelangt ins Blut, während CO₂ (Gehalt in der Atemluft: 0,04 Prozent) in die Lunge übergeht und ausgeatmet wird.

 

Sauerstoff und Kohlendioxid bewegen sich in unserem Körper immer in Richtung der jeweils niedrigeren Konzentration. So wird ein Gleichgewicht des Gashaushalts in unserem Körper garantiert. Wenn die CO₂-Konzentration in unserer Atemluft ansteigt, gerät das Gleichgewicht durcheinander und unser Blut kann nicht mehr ausreichend Sauerstoff aufnehmen. Wenn es zu so einer Situation kommt, ist das Hauptproblem also nicht zu wenig Sauerstoff in der Atemluft, sondern zu viel Kohlendioxid.



In ungelüfteten Räumen, Silos, Weinkellern und brennenden Gebäuden kann die Kohlendioxid-Konzentration schnell steigen, was zum Teil zu erheblichen Risiken führt. Auch Trockeneis (festes, mindestens –78,5 Grad Celsius kaltes Kohlendioxid) ist eine unterschätzte CO₂-Quelle und wird zum Beispiel als Kühlmittel oder für Bühneneffekte eingesetzt.


Langfristige Auswirkungen von zu viel CO₂ in der Atemluft

 

Wer über mehrere Stunden pro Tag regelmäßig zu hohen Kohlendioxid-Werten ausgesetzt ist, kann chronische Beschwerden entwickeln. Dies kann zum Beispiel Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Personen in Versammlungsgebäuden bzw. Großraumbüros betreffen. Bei chronischen Beschwerden bleiben Kopfschmerzen auch bei Frischluftzufuhr bestehen. Es kann zu ständigem Unwohlsein und Mattigkeitsgefühl, zu Schlafstörungen und einer erhöhten Sensibilität gegenüber Allergenen kommen.


 

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Quellen bzw. weiterführende Links:


(1) Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): „Trockeneis: Kohlendioxid-Vergiftungen sind möglich“

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