Liopleurodon: Steckbrief & 10 Fakten über den Meeressaurier
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  • Anastasia Michailova

Liopleurodon: Steckbrief & 10 Fakten über den Meeressaurier

Aktualisiert: 24. März

Der Liopleurodon war ein großer Meeressaurier mit langen Zähnen und einem gewaltigen Schädel. In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Dinge über diesen außergewöhnlichen Spitzenräuber – unter anderem, warum die BBC ihn in einer Fernsehreihe wahrscheinlich völlig falsch dargestellt hat.


Liopleurodon, Steckbrief
10 spannende Fakten über Liopleurodon.

Liopleurodon: Steckbrief


  • Gattung: Liopleurodon

  • Arten: Liopleurodon ferox, Liopleurodon pachydeirus (weitere Arten möglich)

  • Gruppe: Pliosaurier (Pliosauridae)

  • Entdeckung: 1873

  • Zeitliches Auftreten: vor 166,1 bis 163,5 Mio. Jahren (Mitteljura)

  • Fundorte: England, Frankreich, eventuell Deutschland (unbestätigt)

  • Körperlänge: bis 7 Meter

  • Gewicht: bis 2 Tonnen



1. Wie groß war der Liopleurodon?

 

In der Vergangenheit gab es Schwierigkeiten manche Fossilien sicher zuzuordnen. Das (und sein außergewöhnlich langer Schädel) führte dazu, dass Liopleurodon größer geschätzt wurde, als er wahrscheinlich gewesen ist. Frühere Schätzungen gingen von einer Körperlänge von bis zu 18 Metern aus. Heute sehen Forscher eine Körperlänge von 7 Metern als realistisch (in etwa so lang wie ein Minibus) – mit einem Schädel-Körper-Verhältnis von 1:5 (früher 1:7). Zum Gewicht: Ein 7 Meter großer Liopleurodon hätte ungefähr 2 Tonnen gewogen.


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Wie groß war der Liopleurodon?

2. Liopleurodon: Was bedeutet sein Name?

 

Der Name „Liopleurodon“ ist ans Altgriechische angelehnt und setzt sich aus den Begriffen „leios“ (glatt), „pleuron“ (Seite oder Flanke) und „odous“ (Zahn) zusammen. Der vollständige Name der bekanntesten Art lautet „Liopleurodon ferox“ (lateinisch, ferox = wild).

 

3. Liopleurodon hatte „extra starke“ Zähne.

 

Liopleurodon besaß auf jedem Unterkieferast zwischen 25 und 28 Zähne. Im vorderen Teil des langen Schädels sind die Zähne länger – bis zu 8 Zentimeter lang – mit einem runden Querschnitt. Die Zähne im hinteren Teil der Kiefer besitzen einen dreieckigen Querschnitt. Aber alle Zähne des Fleischfressers sind scharf, an einer Seite gesägt und an der anderen glatt. Außerdem besitzen sie eine tiefe Zahnwurzel, ähnlich wie bei heute lebenden Schwertwalen (Orcas) und Leistenkrokodilen. Das sorgt für zusätzliche Stabilität und lässt vermuten, dass Liopleurodon sehr fest zubeißen konnte.

 

Wissenswert: Das Tier mit der stärksten Beißkraft aller Zeiten, war der Urzeit-Hai „Megalodon“. (Klicken und mehr erfahren!)



4. Liopleurodon war ein Spitzenjäger.

 

Der Meeresräuber stand seinerzeit vermutlich an der Spitze der marinen Nahrungskette. Starke Abnutzungsspuren fossiler Zähne deuten darauf hin, dass Liopleurodon sehr große Beute jagte.

 

5. Liopleurodon nutze seine 4 Flossen als Paddel.

 

Liopleurodon besaß 4 paddelartige Beinflossen, mit denen er perfekt an das Leben im Wasser angepasst war. Durch das Auf- und Abwärtsbewegen dieser Paddel, wurden unterschiedliche Druckverhältnisse über- und unterhalb der Flossen erzeugt, die eine schnelle Fortbewegung ermöglichten. Auch andere Pliosaurier und der Plesiosaurus nutzten dieses Vier-Flossen-Prinzip, um schnell und wendig im Wasser voranzukommen.



6. Liopleurodon hatte ein kleines Gehirn.

 

Das Gehirn des Liopleurodon nahm insgesamt weniger als 1 Prozent seiner gesamten Körpermasse ein, was erstaunlich wenig ist.

 

7. Liopleurodon hatte gute Augen.

 

Das kleine Gehirn des Meeressauriers deutet darauf hin, dass Liopleurodon auf Sicht jagte und Informationen schnell verarbeiten musste. Sein Sehvermögen sollte dementsprechend gut gewesen sein.



8. Liopleurodon tauchte nicht sehr tief.

 

Da er ein visueller Räuber war, jagte Liopleurodon vermutlich in einer Wassertiefe von nicht mehr als 15 Metern. Er blieb also auf das Tageslicht angewiesen. Der Meeressaurier beschleunigte schnell und konnte wahrscheinlich mehrere Meter hoch aus dem Wasser springen – ähnlich wie der heute lebende Weiße Hai. Andere Pliosaurier tauchten jedoch auch bis in die Tiefsee hinab, um Kopffüßer zu jagen – aber nicht der Liopleurodon.

 

9. Liopleurodon zerdrückte die Beutetiere in seinen Kiefern, anstatt sie aufzuschlitzen.

 

Die Zähne des Liopleurodon waren sehr dick und kräftig. Diese Zahnform deutet darauf hin, dass der Meeressaurier seine Beute nicht aufschlitzte, sondern sie vielmehr in seinem Maul zerdrückte.



10. Die BBC hat Liopleurodon im Fernsehen falsch dargestellt.

 

In der Fernsehreihe „Dinosaurier – Im Reich der Giganten“ (engl. Original „Walking with Dinosaurs“) aus dem Jahr 1999 stellte die BBC den Liopleurodon fälschlicherweise als 25 Meter langen und 150 Tonnen schweren Riesen-Meeresräuber vor. Diese Annahme basierte auf dem sogenannten „Monster von Aramberri“ – einem Fossilienfund, der bisher nicht zugeordnet werden konnte und wahrscheinlich sogar eine eigene Art ist (also kein Liopleurodon). Die Fernsehreihe wurde in dieser Hinsicht stark kritisiert.


Hier ein Videoauszug aus der BBC-Reihe, die Liopleurodon zeigt:



 

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Quellen bzw. weiterführende Links:


(5) Bulletin Of The British Museum: „A Review Of The Upper Jurassic Pliosaurs“

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