Megalosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier
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  • Anastasia Michailova

Megalosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

Aktualisiert: 24. Feb.

Megalosaurus: Der Name dieses Dinosauriers bleibt im Gedächtnis. Aber was weißt du wirklich über diese Urzeit-Echse? Schauen wir uns den Megalosaurus in diesem Beitrag etwas genauer an und klären alle spannenden Fragen.


Megalosaurus, Steckbrief
10 spannende Fakten über den Megalosaurus

Megalosaurus: Steckbrief


  • Gattung/Art: Megalosaurus bucklandii

  • Gruppe: Theropoda

  • Entdeckung: 1822 (offizielle Erstbeschreibung 1824)

  • Zeitliches Auftreten: vor 168,3 bis 166,1 Mio. Jahren (Mitteljura)

  • Fundorte: England

  • Körperlänge: bis 9 Meter

  • Höhe: bis 3 Meter

  • Gewicht: bis 3 Tonnen



1. Megalosaurus war der erste Dinosaurier, der offiziell beschrieben wurde.

 

Die Dinosaurier-Art Megalosaurus bucklandii war der erste Dinosaurier, der wissenschaftlich beschrieben und benannt wurde. Bereits Völker in der Antike fanden Dinosaurier-Fossilien, nur wussten sie nicht, womit sie es hier zu tun hatten. Auch in England – dem Land, in dem der Megalosaurus entdeckt wurde – gab es bereits im 17. Jahrhundert Berichte von Fossilienfunden in Steinbrüchen von Oxfordshire.

 

Es ist also nicht ganz sicher, wann genau das erste Megalosaurus-Fossil entdeckt wurde. Zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben wurde der Dinosaurier im Jahr 1824 von William Buckland, dem ersten Professor für Geologie an der University of Oxford. Die Grundlage hierfür bildete ein Unterkieferfragment mit großen gebogenen Zähnen. Wichtig: Zu diesem Zeitpunkt galt die Idee, dass einst riesige Urzeit-Echsen auf der Erde lebten, als überaus radikal. Randnotiz: Im Jahr 1824 war die Evolutionstheorie von Charles Darwin, die unser Verständnis von Biologie bis heute maßgeblich prägt, noch nicht einmal in Arbeit.



2. Der Knochen eines Megalosaurus wurde einst für den „Hoden eines Riesen“ gehalten.

 

Im Jahr 1677 veröffentlichte Robert Plot in „The Natural History of Oxford-Shire“ die Zeichnung eines gigantischen Knochens, der später als „Hoden eines Riesen“ (Scrotum humanum) angesehen wurde. Tatsächlich handelte es sich dabei wahrscheinlich um das Kniestück eines Oberschenkelknochens von Megalosaurus.


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Diese Knochenzeichnung eines Megalosaurus wurde im 17. Jhd. für den Hoden eines Riesen gehalten. Bild (CC)

3. Megalosaurus: Was bedeutet sein Name?

 

Der Name Megalosaurus ist ans Altgriechische angelehnt und setzt sich aus den beiden Begriffen „megalo“ für „groß“ und „sauros“ für „Echse“ zusammen. Der Megalosaurus war also eine „große Echse“. Dieser schlichte Name ist dem Umstand zu verdanken, dass Megalosaurus der erste jemals beschriebene Dinosaurier war und man ihn einfach als das benannte, war er zu sein schien. Das Epitheton, also der sprachliche Zusatz für die spezifische Art der Gattung, verdankt der Dinosaurier seinem Erstbeschreiber: William Buckland. Die Art trägt also den vollständigen Namen „Megalosaurus bucklandii“ und ist bisher die einzige anerkannte Art der Gattung „Megalosaurus“.



4. Wie groß war Megalosaurus?

 

Mit einer Körperhöhe von bis zu 3 Metern war Megalosaurus in etwa so groß wie ein Afrikanischer Elefant. Und mit seiner Körperlänge von bis zu 9 Metern übertrifft er den heute lebenden Schwertwal, der maximal 8 Meter erreicht. Damit gehörte Megalosaurus zu den größten landlebenden Fleischfressern des mittleren Jura. Ein weiterer Vergleich aus der Dinosaurier-Welt: Der Tyrannosaurus Rex war bis zu 5 Meter hoch und bis zu 14 Meter lang.


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Wie groß war Megalosaurus?

5. Megalosaurus war ein muskulöser, aber nicht sehr robuster Fleischfresser.

 

Die Fossilienfunde deuten darauf hin, dass Megalosaurus einen muskulösen und breit gebauten Körper hatte, aber nicht so robust war, wie andere „ähnliche“ Dinosaurier. Seine Schnauze lief eher spitz zu und er besaß vergleichsweise lange Vorderarme mit drei Fingern inklusive Krallen. Seine Zähne waren sehr spitz, was typisch für einen Fleischfresser ist.

 

6. Forscher gingen zuerst davon aus, dass Megalosaurus auf vier Beinen lief.

 

Kurz nach der offiziellen Entdeckung des Megalosaurus im frühen 19. Jahrhundert, ging man zunächst davon aus, dass diese Urzeit-Echse auf vier Beinen lief. Es gab sogar eine „lebensechte“ Rekonstruktion aus dieser Zeit, die im Londoner Crystal Palace ausgestellt war und die den Dinosaurier als Vierbeiner zeigte – damals eine großartige Sehenswürdigkeit, heute eher eine Lachnummer.



7. Bis heute gibt es kein vollständiges Skelett eines Megalosaurus.

 

Die bisher bekannten Fossilien des Megalosaurus stammen von mehreren Individuen, wobei kein Skelett vollständig ist. Deshalb sind die Megalosaurus-Fossilien in Museen entweder Rekonstruktionen oder stark ergänzte Skelette.

 

Es existieren unter anderem mehrere Schädelfragmente inklusive Kieferknochen, einige lose Zähne, Wirbel, Rippen, Ober- und Unterarmknochen, Oberschenkelknochen, Beckenknochen, Kreuzbeine, Fragmente aus den Unterschenkeln und dem Mittelfuß, sowie ein einziges Finger-Endglied. Alle Fossilien stammen aus dem südlichen England – aus mitteljurassischen Ablagerungen der „Great Oolite Group“ der Cotswolds.


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Das stark ergänzte Skelett eines Megalosaurus im World Museum Liverpool, England. Bild: Reptonix (CC)

8. Megalosaurus war mit dem Spinosaurus verwandt.

 

Der Megalosaurus gehört zu der Gruppe der Megalosauridae, die auch Vertreter der sogenannten Spinosauroidea mit einschließt. Daraus ergibt sich, dass Megalosaurus näher mit dem Spinosaurus oder dem Baryonyx verwandt gewesen ist, als mit dem Tyrannosaurus.

 

9. Megalosaurus hatte ein „dorniges“ Aussehen.

 

Aus den bekannten Fossilien ergibt sich das Bild, dass Megalosaurus auf seinem Rücken und seinen Gelenkflächen „rippelige“ Strukturen hatte. Die Dornfortsätze auf seinem Rücken waren etwa doppelt so hoch wie die Wirbelzentren. Die Wirbelsäule des Dinosauriers war also nicht glatt, sondern „dornig“.



10. Megalosaurus gehört zu den wenig erforschten Dinosauriern.

 

Obwohl Megalosaurus als „der erste entdeckte Dinosaurier“ gilt, zählt er heute zu den eher schlecht erforschten Urzeit-Echsen. Das liegt vor allem an den wenigen und nicht zusammenhängenden Fossilienfunden.



 

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