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  • Pteranodon: Steckbrief & 10 Fakten über den Flugsaurier

    Pteranodon ist heute einer der bekanntesten Flugsaurier überhaupt. Aber was weißt du wirklich über ihn? Was bedeutet sein Name? Wie schnell konnte Pteranodon fliegen? Und wozu diente sein charakteristischer Hinterhauptkamm? Hier erfährst du alles! Pteranodon: Steckbrief Gattung: Pteranodon Gruppe: Pteranodontidae Entdeckung: 1870 Zeitliches Auftreten: vor 86,3 bis 72 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Nordamerika Flügelspannweite: bis 7 Meter Höhe von Kopf bis Fuß: bis 1 Meter Gewicht: bis 20 kg 1. Pteranodon: Was bedeutet sein Name? Die ersten Überreste des Pteranodon wurden 1870 vom Paläontologen Othniel Charles Marsh in den Smoky Hills in Kansas (USA) entdeckt. Hierbei gab es zwei Besonderheiten. Es handelte sich zu diesem Zeitpunkt um den ersten Flugsaurier, der außerhalb Europas entdeckt wurde. Den Archaeopteryx fand man zum Beispiel bisher nur in Deutschland. Außerdem besaß Pteranodon einen zahnlosen Schnabel. Alle anderen bekannten Flugsaurier hatten Zähne. Aus diesem Grund wurde dieses Tier im Jahr 1876 Pteranodon („zahnloser Flügel“) genannt. Wissenswert: Etwa 100 Jahre später wurde in Nordamerika der Quetzalcoatlus entdeckt – der größte Flugsaurier aller Zeiten. 2. Pteranodon lebte an Meeresküsten. Nordamerika war zur Zeit der Oberkreide ein warmes Flachmeer. Fossilien des Pteranodon wurden zusammen mit Überresten von Meeresschildkröten, Mosasauriern und frühen Vögeln gefunden. Die Landschaft war durch und durch maritim. 3. Was fraß Pteranodon? Die Hauptnahrung des Pteranodon war Fisch. Den Beweis hierfür liefern versteinerte Gräten, die in seinem Magen gefunden wurden. Zusätzlich dazu fraß der Flugsaurier wahrscheinlich auch Aas und kleinere Meeresbewohner. 4. Pteranodon hatte Flughäute wie eine Fledermaus. Die Anatomie des Pteranodon war perfekt an ein Leben in der Luft angepasst. Zwischen seinen Armen und Beinen besaß er Flughäute. Seine Knochen waren leicht, dünnwandig und hatten mit Luft gefüllte Hohlräume – wie bei heutigen Vögeln. Diese Knochenstruktur erleichtert das Fliegen. 5. Wozu diente der Hinterhauptkamm des Pteranodon? Insgesamt gibt es mehrere Pteranodon-Arten mit unterschiedlichen Kämmen auf ihren Schädeln. Der Pteranodon longiceps besaß einen charakteristisch langen, nach hinten spitz zulaufenden Kamm. Der Kamm des Pteranodon sternbergi hingegen war kurz und breit. Männchen hatten einen größeren Kamm als die Weibchen. Vermutlich nutzten ihn die Männchen für die Balz, um Weibchen zu beeindrucken und Konkurrenten einzuschüchtern. Weitere Theorien nehmen an, dass der Kamm den langen Schnabel ausbalancieren sollte, der Kommunikation diente oder für mehr Stabilität während des Fliegens sorgte – insbesondere beim Fischfang. 6. Wie schnell konnte Pteranodon fliegen? Forscher vermuten, dass Pteranodon vor allem den Gleitflug und Segelflug nutzte, um sich in der Luft fortzubewegen. Auf diese Weise konnte der Flugsaurier weite Strecken zurücklegen und auch bei schlechtem Wetter Beute jagen. Dabei erreichte er wahrscheinlich Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Die Wissenschaftler orientierten sich bei dieser Einschätzung an den Fluggeschwindigkeiten heute lebender Flughunde. 7. An Land bewegte sich Pteranodon auf allen Vieren fort. In der Luft war Pteranodon ein schneller Jäger. Aber an Land bewegte sich der Flugsaurier vermutlich langsam auf allen Vieren fort und klappte seine Flügel zusammen. Er stützte sich dabei auf seinen Armen ab. Jede Hand besaß 3 Krallen, mit denen er sich an Felsen festhalten konnte. Während seines Kriechgangs an Land, drohte er zur Beute für fleischfressende Dinosaurier zu werden. In der Luft hingegen war er für sie unerreichbar. 8. Pteranodon ließ sich zum Fliegen von Klippen fallen. Pteranodon lebte in Küstennähe. Vermutlich ließ sich der Flugsaurier von Klippen oder hohen Bäumen in den Wind fallen, um seinen Gleitflug zu starten. 9. Konnte Pteranodon überhaupt mit den Flügeln schlagen? Ob Pteranodon mit den Flügeln schlagen und aus dem Stand vom Boden aus starten konnte, war unter Paläontologen lange Zeit umstritten. Einige Forscher gehen mittlerweile davon aus, dass Pteranodon ein „aktiver Flieger“ gewesen ist und durchaus in der Lage war, vom Boden abzuheben. Wahrscheinlich nutzte der Flugsaurier dennoch vorzugsweise erhöhte Stellen, um den Start in die Lüfte zu erleichtern. 10. Pteranodon lebte in Gruppen. Paläontologen gehen davon aus, dass Pteranodon in Gruppen bzw. in sogenannten Kolonien lebte. Die Männchen konkurrierten untereinander wahrscheinlich gleich um das Paarungsrecht mit mehreren Weibchen. Untersuchungen der Beckenknochen lassen vermuten, dass die Weibchen an den Küsten nisteten und Eier legten. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „On the Size and Flight Diversity of Giant Pterosaurs, the Use of Birds as Pterosaur Analogues and Comments on Pterosaur Flightlessness“ (2) PLOS BIOLOGY: „Late Maastrichtian pterosaurs from North Africa and mass extinction of Pterosauria at the Cretaceous-Paleogene boundary“ (3) Taylor & Francis Online: „Sexual dimorphism of Pteranodon and other pterosaurs, with comments on cranial crests“ (4) ResearchGate: „Biomechanics of Pteranodon“

  • Diplodocus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Bestimmt kennst du den Diplodocus. Aber was weißt du wirklich über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier mit dem langen, peitschenartigen Schwanz? Dieser Beitrag beantwortet alle spannenden Fragen. Diplodocus: Steckbrief Gattung: Diplodocus („Doppelbalken“), mehrere Arten bekannt Gruppe: Sauropoden Entdeckung: 1878 Zeitliches Auftreten: vor 157,3 bis 145 Mio. Jahren (Oberjura) Fundorte: Nordamerika Körperlänge: bis 27 Meter Höhe: bis 11 Meter Gewicht: bis 15 Tonnen 1. Diplodocus war doppelt so groß wie ein Bus. Dieser Dinosaurier war ein Tier der Superlative. Die Körperlänge des Diplodocus betrug bis zu 27 Meter – so lang wie zwei Busse. Allein 6 Meter davon entfielen auf seinen Hals. 2. Diplodocus besaß einen übermäßig langen, peitschenartigen Schwanz. Der Schwanz eines Diplodocus machte mehr als die Hälfte seiner Körperlänge aus. Wahrscheinlich half ihm dieser dabei, seinen ebenfalls langen Hals auszubalancieren. Es gibt außerdem die Theorie, dass der Dinosaurier mit seinem zum Ende hin sehr dünn werdenden, peitschenartigen Schwanz laute Geräusche erzeugen konnte, um beispielsweise Raubsaurier abzuschrecken. 3. Diplodocus: Was bedeutet sein Name? Der Name „Diplodocus“ heißt übersetzt „Doppelbalken“. Der Entdecker des Dinosauriers – Othniel Charles Marsh – wählte diesen Namen, weil die sogenannten Chevronknochen (Sparrknochen) an der mittleren Unterseite des Schwanzes von Diplodocus eine außergewöhnliche Form besaßen: Sie sahen aus wie ein „Y“ – also zwei Balken. Vermutlich sorgte diese besondere Knochenform dafür, dass der lange Schwanz des Sauropoden nicht abknickte und Blutgefäße nicht zerdrückt wurden, wenn der Schwanz auf dem Boden lag. Diese Art von Knochen finden sich auch bei heute lebenden Reptilien und Walen. 4. Forscher vermuteten zunächst, dass Diplodocus im Wasser lebte. Nach der Entdeckung der ersten Fossilien dieses Dinosauriers im Jahr 1878 gingen Paläontologen davon aus, dass Diplodocus im Wasser lebte (aquatische Lebensweise) und seinen langen Hals als Schnorchel benutzte. Grund für diese Vermutung war unter anderem die Lage der Nasenöffnungen. Diese befanden sich an der äußersten Schädelspitze. Die Theorie wurde jedoch bald verworfen. 5. Diplodocus hatte einen ziemlich kleinen Kopf. Im Vergleich zu seinem Körper besaß Diplodocus nur einen sehr kleinen Schädel und damit ein ziemlich kleines Gehirn. Diese Anatomie diente wahrscheinlich dazu, den langen Hals des Dinosauriers nicht unnötig mit Gewicht zu belasten. 6. Wahrscheinlich konnte Diplodocus seinen Kopf nicht lange aufrecht halten. Paläontologen schätzen, dass Diplodocus seinen Kopf nicht lange aufrecht halten konnte. Grund dafür ist die Vermutung, dass das Herz des Dinosauriers in diesem Fall nicht in der Lage gewesen wäre, dauerhaft genügend Blut bis ins Gehirn zu pumpen. Das Organ bekäme also nicht ausreichend Sauerstoff und das Tier würde sein Bewusstsein verlieren. Wahrscheinlich trug Diplodocus seinen Kopf und Hals die meiste Zeit über waagerecht zum Boden. Diese Hypothese lässt sich auch auf andere Sauropoden wie den Brachiosaurus oder Brontosaurus übertragen. 7. Diplodocus besaß im Vergleich zu anderen Sauropoden ungewöhnliche Zähne. Die Zähne des Diplodocus waren schmal und stiftartig. Wahrscheinlich konnte der Dinosaurier damit nur weiche Pflanzen fressen. Zum Vergleich: Die Zähne des Brachiosaurus waren spatelförmig und dazu geeignet, auch zähe Blätter und Nadeln abzureißen. Vermutlich schluckte Diplodocus, ebenso wie Brachiosaurus, sogenannte „Magensteine“ um die Verdauung zu fördern und Nahrung im Magen weiter zu zerkleinern. 8. Diplodocus stellte sich zum Fressen auch auf zwei Beine. Forscher gehen davon aus, dass sich Diplodocus für einen kurzen Moment auf seine Hinterbeine stellen konnte, um an höhergelegene Blätter zu gelangen. Wahrscheinlich diente ihm sein langer Schwanz hierfür als Stütze. Es wird vermutet, dass auch andere Sauropoden auf diese Weise die Baumspitzen großer Bäume erreichten. 9. Diplodocus war ziemlich langsam. Sauropoden waren aufgrund ihres hohen Gesamtgewichts und ihres massigen Körperbaus wirklich nicht die schnellsten. Forscher vermuten, dass Diplodocus eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 25 km/h erreichen konnte. Beim Gehen wurde er wahrscheinlich zwischen 2 und 4 km/ schnell. Auch interessant für dich: „Wie schnell war der Velociraptor wirklich?“ 10. Diplodocus konnte bis zu 120 Jahre alt werden. Forscher schätzen die Lebenserwartung von Diplodocus und anderen Sauropoden auf etwa 50 bis 120 Jahre. Diese Dinosaurier erreichten ihre Geschlechtsreife im Vergleich zu anderen Dinosauriern relativ früh – ungefähr mit 11 Jahren. Darauf deuten Untersuchungen des Stoffwechsels der Tiere hin. In jungen Jahren wuchsen Sauropoden sehr schnell. Danach entschleunigte sich ihr Stoffwechsel und sie wuchsen nur noch langsam. Das schnelle Wachstum sollte Diplodocus und Co. wahrscheinlich vor großen Raubsauriern schützen. Kleinere Dinosaurier wurden allerdings nicht so alt wie Sauropoden: Die Lebenserwartung von Stegosaurus und Triceratops lag vermutlich bei etwa 40 Jahren – ähnlich wie bei heutigen Nashörnern. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Academia: „Case 3700: Diplodocus Marsh, 1878 (Dinosauria, Sauropoda): proposed designation of D. carnegii Hatcher, 1901 as the type species“ (2) ResearchGate: „Description of a nearly complete juvenile skull of Diplodocus (Sauropoda: Diplodocoidea) from the Late Jurassic of North America“ (3) PeerJ: „Evidence of integumentary scale diversity in the late Jurassic Sauropod Diplodocus sp. from the Mother’s Day Quarry, Montana“ (4) American Association For Anatomy: „Finite-element model construction for the virtual synthesis of the skulls in vertebrates: Case study of Diplodocus“ (5) PaleorXiv Papers: „The Morrison Formation Sauropod Consensus: A freely accessible online spreadsheet of collected sauropod specimens, their housing institutions, contents, references, localities, and other potentially useful information“ (6) UtahGeology: „What factors influence our reconstructions of Morrison Formation sauropod diversity?“

  • Therizinosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Dieser Dinosaurier gehört mit Sicherheit zu den außergewöhnlichsten Urzeittieren, die jemals gelebt haben. Der Therizinosaurus fällt aufgrund seiner übermäßig langen Klauen bzw. Krallen auf. Doch es gibt noch so viele weitere spannende Dinge über die „Sensenechse“. Therizinosaurus: Steckbrief Gattung: Therizinosaurus („Sensenechse“) Gruppe: Theropoda Entdeckung: 1954 Zeitliches Auftreten: vor 76,4 bis 69,9 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Mongolei Körperlänge: bis 9 Meter Höhe: bis 6 Meter Gewicht: bis 4 Tonnen 1. Die Klauen des Therizinosaurus wurden bis zu einem Meter lang. Die langen Krallen gaben dem Dinosaurier seinen Namen: „Sensenechse“. An seinen 2,5 Meter langen Armen konnten diese Klauen bis zu einem Meter lang werden. Im Verhältnis zur Körperlänge (bis zu 9 Meter) auffallend groß. 2. Therizinosaurus hatte nur drei Finger an jeder Hand. An jeder Hand besaß Therizinosaurus drei Klauen, weil er auch nur jeweils drei Finger hatte. Dafür waren seine Arme in ihrer Beweglichkeit und Muskulatur stark entwickelt. 3. Therizinosaurus war ein Pflanzenfresser. Sein gefährliches Aussehen kann täuschen. Therizinosaurus jagte keine anderen Dinosaurier, sondern ernährte sich von Pflanzen. Forscher vergleichen seine Lebensweise mit der von heutigen Gorillas. 4. Die Krallen des Therizinosaurus dienten vermutlich der Futtersuche. Seine langen Klauen waren ideal, um Rinde von Bäumen zu reißen oder an höhergelegene Blätter zu gelangen, indem Therizinosaurus Äste zu sich runterbog. Die Krallen waren in dieser Hinsicht vermutlich ein „verlängerter Arm“. 5. Vielleicht versuchte Therizinosaurus potenzielle Geschlechtspartner mit seinen langen Klauen zu beeindrucken. Es ist auch denkbar, dass die auffallenden Krallen während der Balz eingesetzt worden sind. Vielleicht versuchten Männchen paarungsreife Weibchen damit zu beeindrucken bzw. Rivalen einzuschüchtern. Womöglich kämpften Therizinosaurus-Individuen auch untereinander oder setzten die Krallen zur Selbstverteidigung ein. 6. Therizinosaurus wurde zuerst für eine Schildkröte gehalten. Nach dem ersten Skelettfund eines Therizinosaurus im Jahr 1954 in der Mongolei, hielt man die riesigen Klauen versehentlich für Rippen und interpretierte dies als Fossil einer riesigen prähistorischen Schildkröte. 7. Bis heute gibt es kein einziges vollständiges Skelett eines Therizinosaurus. Leider sind alle Fossilien des Therizinosaurus bisher unvollständig. Trotzdem konnten Forscher umfangreiche Erkenntnisse über die Anatomie des Dinosauriers gewinnen. Er besaß einen kleinen Schädel, langen Hals und großen Rumpf. Vermutlich ging er auf zwei Beinen. 8. Die genaue Abstammung des Therizinosaurus war lange ungeklärt. Für Paläontologen war es schwierig, die Gattung des Therizinosaurus in eine Gruppe bzw. Dinosaurier-Familie einzuordnen. Heute geht man davon aus, dass Therizinosauridae zu der Gruppe der Theropoda gehören, genauer gesagt zu den Maniraptora. Diese sind eine Gruppe von Dinosauriern mit sehr weit entwickelten Handknochen – ein wichtiger evolutionärer Schritt hin zum Vogelflug. 9. Therizinosaurus hatte eine sogenannte „Afterkralle“. Die Füße des Therizinosaurus unterscheiden sich grundlegend von den Füßen anderer Theropoden. Eine markante Abweichung ist ein höhergelegener Zeh an der Innenseite jedes Hinterbeins, der beim Laufen keinen Bodenkontakt hatte – die sogenannte „Afterkralle“. Bei Hunden nennt man diese häufig auch „Wolfskralle“ oder „Wolfsklaue“. Allerdings besitzen Wölfe keine Afterkralle. 10. Therizinosaurus lebte in einer trockenen, subtropischen Umgebung. Das Gebiet der heutigen Mongolei hatte während der Kreidezeit ein subtropisches Klima und war von Sandstürmen geprägt. Auch interessant: Die Gattung Therizinosaurus kam auf, als der Velociraptor gerade ausstarb. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ResearchGate: „A taxonomic and phylogenetic re-evaluation of Therizinosauria (Dinosauria: Maniraptora)“ (2) Nature: „Functional space analyses reveal the function and evolution of the most bizarre theropod manual unguals“ (3) Royal Society Publishing: „Morphological and functional diversity in therizinosaur claws and the implications for theropod claw evolution“ (4) PLOS ONE: „The Endocranial Anatomy of Therizinosauria and Its Implications for Sensory and Cognitive Function“

  • Dilophosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Im Film „Jurassic Park“ ist er eine hinterhältige giftspuckende Echse. Aber was wissen wir wirklich über den Dilophosaurus? Dieser Beitrag räumt mit ein paar hartnäckigen Mythen auf und zeigt dir 10 spannende Dinge, die du über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier vielleicht noch nicht wusstest. Dilophosaurus: Steckbrief Gattung: Dilophosaurus („Zweikammechse“) Gruppe: Theropoda Entdeckung: 1970 Zeitliches Auftreten: vor 199,3 Mio. Jahren (Unterjura) Fundorte: Nordamerika, eventuell Volksrepublik China Körperlänge: bis 7 Meter Höhe: bis 2,5 Meter Gewicht: bis 500 kg 1. Dilophosaurus war viel größer als im Film „Jurassic Park“. Hollywood-Blockbuster wie „Jurassic Park“ und „Jurassic World“ haben unser Bild von Dinosauriern nachhaltig geprägt. Doch viele Eigenschaften aus den Filmen stimmen nicht mit paläontologischen Erkenntnissen überein. Der Dilophosaurus ist gleich in mehreren Punkten ein Opfer von „künstlerischer Freiheit“ geworden. Beginnen wir mit seiner Körpergröße. In Wirklichkeit war er doppelt so groß, wie seine Darstellung in den Dinosaurier-Filmen von Stephen Spielberg: bis zu 7 Meter lang und 2,5 Meter hoch. 2. Konnte Dilophosaurus Gift spucken? Im Film „Jurassic Park“ wird gezeigt, wie Dilophosaurus Gift, Säure bzw. giftigen Speichel spuckt. Dafür gibt es aber keinen wissenschaftlichen Beweis. Der Dinosaurier war also wahrscheinlich nicht „giftig“. 3. Besaß Dilophosaurus wirklich eine „Nackenkrause“? Die Filme „Jurassic Park“ und „Jurassic World“ zeigen Dilophosaurus außerdem mit einer abspreizbaren Nackenkrause, wie sie bei heute lebenden Kragenechsen zu finden ist. Doch auch hier fehlen wissenschaftliche Anhaltspunkte. Wahrscheinlich diente diese körperliche Modifikation im Film vor allem dazu, den Dilophosaurus optisch vom Velociraptor abzuheben. 4. Dilophosaurus hatte einen starken Biss. Die Untersuchung des fossilen Schädels weist darauf hin, dass Dilophosaurus einen kräftigen Unterkiefer mit ausgeprägter Kaumuskulatur besaß. Forscher vermuten, dass der Dinosaurier mit seiner starken Beißkraft und seinen stabilen Zähnen sogar Knochen durchbeißen konnte. 5. Dilophosaurus war ein schneller Läufer. Trotz einer Länge von bis zu 7 Metern, wog Dilophosaurus nur 500 kg. Das ist im Vergleich zur Körpergröße ein ziemlich geringes Gewicht. In Kombination mit seinen langen Hinterbeinen gehen Forscher davon aus, dass dieser Dinosaurier schnell laufen konnte und seine Beute auch im Sprint jagte. Möglicherweise erbeutete er kleine flinke Dinosaurier. Dank seiner großen Klauen hätte Dilophosaurus aber auch größere Beute töten können. Auch interessant für dich: „Welcher Dinosaurier war der schnellste von allen?“ 6. Dilophosaurus jagte vermutlich auch Fische. Hinter der ersten Zahnreihe im Oberkiefer des Dilophosaurus befand sich eine Kerbe. Man nennt diese auch die „Subnarialspalte“. Dadurch hatte der Dinosaurier ein „krokodilähnliches“ Aussehen. Einige Wissenschaftler vermuten deshalb, dass sich Dilophosaurus auch von Fisch ernährte. Die weitere Ähnlichkeit zu dem ebenfalls fischfressenden (piscivoren) Spinosaurus scheint diese Theorie zu bekräftigen. 7. Der Doppelkamm auf Dilophosaurus‘ Kopf spielte bei der Paarung eine Rolle. Ein weiteres spezifisches Erkennungsmerkmal des Dilophosaurus ist der Doppelkamm auf seinem Schädel, der ihm auch den Namen „Zweikammechse“ bescherte. Forscher fanden Skelette mit unterschiedlich großen Doppelkämmen. Sie gehen deshalb davon aus, dass die Größe ein Geschlechtermerkmal (Sexualdimorphismus) gewesen ist – also Männchen und Weibchen unterschiedlich große Kämme hatten. Paläontologen vermuten außerdem, dass der Doppelkamm bei der Paarung von Dilophosaurus eine Rolle spielte. Vielleicht haben Männchen mit ihrem „Kopfschmuck“ versucht, Weibchen zu beeindrucken und Rivalen einzuschüchtern. 8. Dilophosaurus hatte einen wüsten und aktiven Lebensstil. Skelette des Dilophosaurus sind häufig voller Knochenbrüche und Frakturen. Diese zeigen, dass der Dinosaurier ein aktives und gefährliches Leben führte. Insbesondere ein Fossil erregte große Aufmerksamkeit. Bei diesem Dilophosaurus-Exemplar handelt es sich um das Skelett mit den meisten Knochenverletzungen in der Gruppe der Theropoda. Ein vergleichbares wurde bisher nicht gefunden. 9. Dilophosaurus lebte wahrscheinlich in Gruppen. Die zahlreichen Verletzungen, die bei Dilophosaurus-Fossilien entdeckt wurden, zeigen häufig Anzeichen für Verheilung. Die Tiere lebten also vielleicht noch jahrelang mit ihren Beschwerden weiter. Das lässt die Vermutung zu, dass Dilophosaurus ein Rudeltier war und die Dinosaurier füreinander sorgten. Ein einzelner stark verletzter Dilophosaurus hätte allein wohl kaum ausreichend Nahrung für sich gefunden. 10. Dilophosaurus wurde etwa 30 Jahre alt. Heute ist es natürlich schwierig, die Lebenserwartung von Dinosauriern zu bestimmten. Aber vermutlich besaß der Dilophosaurus ein ähnliches Höchstalter wie der Velociraptor: etwa 30 Jahre. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Record-Breaking Pain: The Largest Number and Variety of Forelimb Bone Maladies in a Theropod Dinosaur“ (2) Spektrum: „Paläontologie: Entzauberung eines Filmbösewichts“ (3) GeoScienceWorld: „New Jurassic Dinosaur from the Kayenta Formation of Arizona“ (4) Cambridge University Press: „A comprehensive anatomical and phylogenetic evaluation of Dilophosaurus wetherilli (Dinosauria, Theropoda) with descriptions of new specimens from the Kayenta Formation of northern Arizona“ (5) JSTOR: „Dilophosaurus (Reptilia: Saurischia), a New Name for a Dinosaur“

  • Ankylosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Viele kennen den Ankylosaurus vor allem aufgrund seiner großen Schwanzkeule und schweren Panzerung. Aber was weißt du noch über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier? Erfahre hier mehr! Ankylosaurus: Steckbrief Gattung: Ankylosaurus („versteifte“ bzw. „gebogene Echse“), mehrere Arten bekannt Gruppe: Ankylosauria bzw. Ankylosauridae Entdeckung: 1908 Zeitliches Auftreten: vor 69,9 bis 66 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Nordamerika Körperlänge: bis 8 Meter Höhe: bis 2 Meter Gewicht: bis 3,5 Tonnen 1. Wie groß war Ankylosaurus? Der Ankylosaurus war die größte Art unter den Ankylosauriern und gab dieser Gruppe auch ihren Namen. Insgesamt konnte der Dinosaurier bis zu 8 Meter lang werden – so groß wie ein Kleinbus. 2. Ankylosaurus war mit dicken Knochenplatten gepanzert. Rumpf, Nacken und Hüfte des Ankylosaurus wiesen eine umfangreiche Panzerung mit Knochenplatten auf. Diese waren fest in die Haut eingelassen und verliefen in horizontalen Reihen über den Körper des Tieres. Sogar sein Kopf und seine Augenlider wurden mit Knochenplatten geschützt. Die Platten selbst variierten jedoch stark in ihrer Größe und Beschaffenheit. Manche waren breit und flach. Andere waren kleiner und besaßen runde Höcker, die auch schmalere Stellen wie den Schwanz bedeckten. Die Panzerung ist auf Fossilien des Ankylosaurus, sowie anderer Vertreter der Ankylosauria gut zu erkennen. 3. Mit seiner Schwanzkeule konnte Ankylosaurus Knochen brechen. Ein weiteres wichtiges Merkmal des Ankylosaurus war seine knöcherne Schwanzkeule, die mit den letzten Schwanzwirbeln des Dinosauriers verbunden war. Starke Sehnen sorgten für einen großen Bewegungsspielraum. Wahrscheinlich setzte Ankylosaurus seine Keule zur Verteidigung ein. Vermutlich konnte er anderen Dinosauriern damit ernsthafte Verletzungen zufügen und sogar Knochen brechen. 4. Ankylosaurus-Männchen kämpften untereinander um die Weibchen. Die umfangreiche Panzerung des Ankylosaurus diente wahrscheinlich auch dazu, die Schwanzkeulen von Artgenossen abzuwehren. Es wird vermutet, dass Männchen zum Beispiel um das Vorrecht auf Paarung gewaltsam miteinander konkurrierten. 5. Ankylosaurus hatte nur ein kleines Gehirn. Der Schädel des Dinosauriers war schwer und massiv. Am Hinterkopf und an jeder Wange trug Ankylosaurus Hörner bzw. hornartige Auswüchse. Doch sein Gehirn war im Vergleich zu seinem restlichen Körper recht klein. Forscher gehen deshalb davon aus, dass Ankylosaurus ein „eingeschränktes Verhaltensrepertoire“ aufwies und kein ausgeprägtes Sozialverhalten hatte. 6. Ankylosaurus war ein Einzelgänger. Sein kleines Gehirn und seine gute Selbstverteidigung lassen darauf schließen, dass Ankylosaurus vorwiegend allein unterwegs war. Eventuell schlossen sich diese Dinosaurier bei Wanderungen zu Gruppen zusammen, aber gingen ansonsten getrennte Wege. 7. Ankylosaurus kämpfte lieber, anstatt zu fliehen. Der kompakte und kräftige Körperbau des Ankylosaurus legt nahe, dass dieser Dinosaurier nicht der schnellste gewesen ist. Paläontologen gehen davon aus, dass er eine Laufgeschwindigkeit von maximal 7 km/h erreichen konnte. Sie schätzen Ankylosaurus deshalb auch nicht als Fluchttier ein – das musste er aber auch nicht sein. Die starke Panzerung schützte ihn gut vor Angreifern, während er sich mit seiner schweren Schwanzkeule effizient verteidigen konnte. Auch interessant für dich: „Welcher Dinosaurier war der schnellste von allen?“ 8. Ankylosaurus hatte einen Hornschnabel. Der Ankylosaurus war ein Pflanzenfresser. Seine Schnauze bestand vorne aus einem breiten zahnlosen Hornschnabel. In seinen hinteren Kiefern wuchsen kleine blattförmige Zähne. Vermutlich zupfte er mit seinem Schnabel weiche bodennahe Pflanzen, wie etwa Farne ab. 9. Ankylosaurus schluckte Steine für eine bessere Verdauung. Da seine Kiefer nicht zu ausgeprägten Kaubewegungen fähig waren, schluckte Ankylosaurus wahrscheinlich sogenannte Magensteine (Gastrolithen), die seine Nahrung im Magen weiter zerkleinerten und dem Dinosaurier damit bei seiner Verdauung halfen. Dieses Verhalten ist auch bei einigen heute lebenden Vogelarten bekannt. Paläontologen gehen davon aus, dass andere Dinosaurier wie der Brachiosaurus oder der Brontosaurus ebenfalls Magensteine schluckten. 10. Ankylosaurus wurde nicht älter als 40 Jahre. Die genaue Lebenserwartung von Dinosauriern zu bestimmen, ist heute natürlich nicht so einfach. Forscher gehen dennoch davon aus, dass Ankylosaurus ein Höchstalter von 40 Jahren erreichte – ähnlich wie Triceratops oder Stegosaurus. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Estimating Impact Forces of Tail Club Strikes by Ankylosaurid Dinosaurs“ (2) PLOS ONE: „Long Bone Histology and Growth Patterns in Ankylosaurs: Implications for Life History and Evolution“ (3) ResearchGate: „Redescription of Ankylosaurus magniventris Brown 1908 (Ankylosauridae) from the Upper Cretaceous of the Western Interior of North America“ (4) FACETS Journal: „Unusual cranial and postcranial anatomy in the archetypal ankylosaur Ankylosaurus magniventris“

  • Brontosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Der Brontosaurus ist in vielerlei Hinsicht ein interessanter Dinosaurier und sorgte unter Paläontologen lange Zeit für Verwirrung. Dieser Beitrag verrät dir 10 spannende Fakten über dieses Urzeit-Tier, die du vielleicht noch nicht wusstest. Brontosaurus: Steckbrief Gattung: Brontosaurus („Donnerechse“), bisher 3 Arten bekannt Gruppe: Sauropoden Familie: Diplodocidae Entdeckung: 1879 Zeitliches Auftreten: vor 157,3 bis 145 Mio. Jahren (Oberjura) Fundorte: Nordamerika Körperlänge: bis 26 Meter Höhe: bis 14 Meter Gewicht: bis 32 Tonnen 1. Waren Brontosaurus und Apatosaurus dieselbe Dinosaurier-Art? Über einen langen Zeitraum gingen Forscher davon aus, dass es sich beim Brontosaurus und dem Apatosaurus um ein und denselben Dinosaurier handelte. Grund hierfür waren die erstaunlichen Ähnlichkeiten zwischen den entsprechenden Knochenfunden. Im Jahr 2015 nahmen sich Paläontologen die Fossilien noch einmal vor und schlussfolgerten, dass Brontosaurus sehr wohl eine eigene Art gewesen ist. Brontosaurus war im Durchschnitt etwas kleiner als Apatosaurus. 2. Brontosaurus besaß einen langen peitschenartigen Schwanz. Ein außergewöhnliches Markenzeichen des Brontosaurus war sein langer Schwanz, der zum Ende hin immer dünner wurde. Er wird von Paläontologen deshalb als peitschenartig beschrieben. Ob der Schwanz eine bestimmte Funktion besaß, ist ungewiss. Grundsätzlich wird er dabei geholfen haben, den Körper des Dinosauriers aufgrund des langen Halses im Gleichgewicht zu halten. Eventuell diente der Schwanz auch zur Verteidigung. 3. Brontosaurus fraß Blätter von sehr hohen Bäumen. Mit seinem langen Hals war Brontosaurus perfekt darauf spezialisiert, Blätter von großen Bäumen zu fressen – in einer Höhe von bis zu 14 Metern. Wahrscheinlich konnte er sich für einen kurzen Zeitraum auf seine Hinterbeine stellen, um noch höher gelegene Pflanzen zu erreichen. Brontosaurus lebte zeitgleich mit dem Brachiosaurus und anderen Sauropoden. Die Warmzeit des Oberjura sorgte in manchen Erdteilen für dichte und nährstoffreiche Wälder, die eine Vielzahl von großen Pflanzenfressern ernährten. 4. Brontosaurus konnte seinen Kopf wahrscheinlich nicht lange aufrecht halten. Brontosaurus und andere vergleichbare Dinosaurier werden gerne mit erhobenem Kopf dargestellt. Forscher vermuten jedoch, dass diese Tiere ihren Kopf nicht dauerhaft aufrecht halten konnten, da ihr Gehirn ansonsten nicht genügend Blut und damit zu wenig Sauerstoff bekommen hätte. Wahrscheinlich hielt Brontosaurus seinen Kopf die meiste Zeit über vergleichsweise waagerecht zum Boden. 5. Brontosaurus konnte bis zu 1.700 Liter Luft auf einmal einatmen. Forscher versuchten das Brustvolumen des Dinosauriers zu rekonstruieren, um herauszufinden, wie viel Liter Luft der Brontosaurus einatmen konnte. Wissenschaftler vermuten, dass das Tier zusätzlich zu seiner Lunge außerdem „Luftsäcke und Luftschläuche“ in den Hohlräumen seiner Wirbel besaß, um die Atmung effizienter zu machen. Es wird geschätzt, dass Brontosaurus damit bis zu 1.700 Liter Luft einatmen konnte. 6. Brontosaurus schluckte Steine für eine bessere Verdauung. Es ist allgemein bekannt, dass Sauropoden sogenannte „Magensteine“ schluckten, um ihre Verdauung zu verbessern. Dieses Verhalten wurde auch bei einigen heute lebenden Vogelarten beobachtet. Brontosaurus besaß stiftartige Zähne, mit denen er weiche Pflanzen abreißen konnte – aber er kaute seine Nahrung nicht. Dafür zerkleinerten die verschluckten Steine alles, was in seinen Magen gelangte. 7. Die Hinterbeine des Brontosaurus waren länger und hatten Krallen. Seine Vorderbeine waren etwas kürzer als seine Hinterbeine. Dafür besaß Brontosaurus an seinen Hinterbeinen vergrößerte Zehen mit nach innen gewölbten Krallen. Wozu diese Krallen dienten, ist unklar. Möglicherweise grub er mit ihnen Löcher in die Erde, um seine Eier darin abzulegen. 8. Brontosaurus besaß Dornfortsätze auf seinem Rücken. Beim Skelett des Brontosaurus ist erkennbar, dass der Dinosaurier zwei Reihen von Dornfortsätzen auf seinem Rücken hatte. Manche Forscher stellen diese „Rückenstacheln“ auf Zeichnungen sichtbar dar – andere vermuten, dass sie unter der Haut blieben und damit nicht zu erkennen waren. Deshalb gehen die Darstellungen des Brontosaurus manchmal weit auseinander. 9. Brontosaurus war kein schneller Läufer. Brontosaurus und andere Sauropoden waren aufgrund ihrer enormen Körpergröße und ihres Gewichts nicht zu Spitzengeschwindigkeiten fähig. Es wird vermutet, dass Brontosaurus maximal 25 km/h schnell laufen konnte. Seine durchschnittliche Gehgeschwindigkeit lag wahrscheinlich bei 2 bis 4 km/h. 10. Brontosaurus konnte bis zu 120 Jahre alt werden. Die genaue Lebenserwartung von Dinosauriern zu bestimmen ist heute natürlich schwierig. Allerdings vermuten Paläontologen, dass Sauropoden (darunter der Brontosaurus) zwischen 50 und 120 Jahre alt werden konnten. Dieses vergleichsweise hohe Alter hängt ebenfalls mit der Körpergröße der Tiere zusammen. Ein Tyrannosaurus rex oder Triceratops wurde dementsprechend nicht so alt. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PeerJ: „A specimen-level phylogenetic analysis and taxonomic revision of Diplodocidae (Dinosauria, Sauropoda)“ (2) scinexx: „Der Brontosaurus kehrt zurück - Neue Studie belegt: Die Ikone der Langhalssaurier ist doch eine eigene Gattung“ (3) ScienceDaily: „Brontosaurus is back! Brontosaurus is a unique genus after all“

  • Archaeopteryx: Steckbrief & 10 Fakten über den Urvogel

    Der Archaeopteryx ist einer der bedeutendsten Dinosaurier der Erdgeschichte. Das vogelähnliche Reptil markiert einen wichtigen evolutionären Übergang. Doch es gibt noch weitere spannende Dinge über den mysteriösen Urvogel! Archaeopteryx: Steckbrief Gattung: Archaeopteryx (altgriechisch „archaios“ und „pteryx“ – „uralte Feder“) Gruppe: Archosaurier Entdeckung: 1860 Zeitliches Auftreten: vor 152,1 bis 145 Mio. Jahren (Oberjura) Fundorte: Deutschland, eventuell Portugal Körperlänge: bis 50 Zentimeter Flügelspannweite: bis 50 Zentimeter Gewicht: bis 1 Kilogramm 1. Archaeopteryx wurde in Deutschland entdeckt. Bisher wurden ein Dutzend gut erhaltender Archaeopteryx-Fossilien gefunden, alle von ihnen in Deutschland. Genauer gesagt in Gesteinsschichten aus dem Oberjura bei Eichstätt, Solnhofen, Langenaltheim, Jachenhausen bei Riedburg und Schamhaupten. Das Erste, was man vom Archaeopteryx fand, war eine lose Feder im Jahr 1860. Ein Jahr später folgte die Entdeckung des ersten vollständigen Skeletts. Ein jüngerer Fund von Zähnen in einer Kohlegrube in Portugal könnte ebenfalls einer Art der Gattung Archaeopteryx zugeordnet werden. Bisher sind drei Arten bekannt. 2. Wie groß war Archaeopteryx? Der Archaeopteryx besaß eine recht geringe Körpergröße (Länge: bis 0,5 Meter). Forscher vergleichen ihn deshalb auch gerne mit einem Raben, einer Elster oder einer Taube. Er wog nicht mehr als eine handelsübliche Packung Mehl (Gewicht: bis 1 Kilogramm). 3. Archaeopteryx gilt als „Brückentier“ zwischen Reptilien und Vögeln. Ein sogenanntes „Brückentier“ oder eine „Mosaikform“ vereint Merkmale zweier verschiedener Tiergruppen. Im Falle des Archaeopteryx die von Reptilien und Vögeln. Die Zähne, Krallen und der lange, aus Wirbeln bestehende Schwanz deutet auf ein Reptil hin. Die Federn und die gut ausgebildeten Flügel hingegen zeigen einen Vogel. Deshalb wird der Archaeopteryx auch gerne als „Urvogel“ bezeichnet. Mit anderen Worten: Er ist der „erste bekannte Vogel“ der Welt. 4. Archaeopteryx lebte in einer subtropischen Küstenlandschaft. Die Fundorte des Archaeopteryx in Deutschland waren zur Zeit des Oberjura ein flaches Meer mit Stränden, Korallenriffen und kleinen Inseln. Das Klima war subtropisch und das Wasser warm. Es gab eine üppige Vegetation mit großen Bäumen, Palmen und Farnen. Möglicherweise konnte Archaeopteryx von Insel zu Insel fliegen. 5. Archaeopteryx war ein Fleischfresser. Im Gegensatz zu einem „richtigen“ Vogel, besaß Archaeopteryx keinen Schnabel, sondern eine spitz zulaufende, reptilienartige Schnauze mit Zähnen. Diese, sowie seine drei Fingerklauen an jeder Hand, halfen ihm Beute zu jagen. An seinen Füßen besaß er, wie auch heutige Vögel, einen nach hinten geklappten Zeh. Zu seiner Beute gehörten wahrscheinlich Insekten und kleine Reptilien. Trotz seines maritimen Lebensraumes waren seine Flugkünste wahrscheinlich nicht gut genug, um gezielt Fische zu fangen. 6. Archaeopteryx konnte gut klettern und baute seine Nester auf Bäumen. Forscher gehen davon aus, dass Archaeopteryx dank seiner Krallen sehr gut an Bäumen klettern konnte. Vermutlich baute er auch seine Nester in großer Höhe, um sie besser vor Feinden zu schützen. 7. Archaeopteryx konnte wahrscheinlich nicht vom Boden aus starten. Paläontologen sind sich absolut sicher, dass Archaeopteryx in der Luft gleiten und auch mit seinen Flügeln schlagen konnte. Allerdings soll er nicht in der Lage gewesen sein, seinen Flug vom Boden aus zu starten. Vermutlich sprang er dafür von höhergelegenen Stellen – wie Klippen an den Küsten. Die Untersuchung der Anatomie des Urvogels ergab außerdem, dass er seine Flügel wohl nicht wie heutige Vögel auf seinen Rücken klappen konnte. Sie standen also immer ein Stück von seinem Körper ab. 8. Warum hatte Archaeopteryx überhaupt Federn? Neben dem Urvogel gab es auch Flugsaurier, die ohne Federn fliegen konnten (zum Beispiel Pteranodon oder Quetzalcoatlus). Nur für das Fliegen hätte Archaeopteryx also keine Federn entwickeln müssen. Sie besitzen jedoch noch weitere Funktionen. Federn bieten einen Schutz vor Kälte und sind beim Brüten von Vorteil. Sie können auch während der Balz eingesetzt werden, um potenzielle Geschlechtspartner anzulocken und zu beeindrucken. Außerdem wirken Tiere mit Federn in einer gefährlichen Situation häufig größer und bedrohlicher, wenn sie sich „aufplustern“. 9. Archaeopteryx hatte schwarze Federn. Die Analyse von Pigmentresten einer Archaeopteryx-Feder mittels Rastertunnelmikroskop ergab, dass der Urvogel pechschwarze Federn besaß. Welche Vorteile die schwarze Farbe hatte, ist nicht restlos geklärt. Vielleicht half sie dem Dinosaurier bei der Temperaturregulierung oder bei der Tarnung. 10. Archaeopteryx flog ziemlich langsam. Wissenschaftler vermuten, dass Archaeopteryx eine Fluggeschwindigkeit von 28 km/h erreichen konnte. Damit war er kein „schneller Flieger“. Die durchschnittliche „Reisegeschwindigkeit“ von heutigen Zugvögeln liegt bei 60 bis 100 km/h. Manche Raubvögel erreichen im Sturzflug Geschwindigkeiten zwischen 200 und 340 km/h. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) SLAC: „Archaeopteryx Feathers and Bone Chemistry Fully Revealed via Synchrotron Imaging“ (2) ResearchGate: „Allometric Scaling in the Earliest Fossil Bird, Archaeopteryx lithographica“ (3) Nature Communications: „New evidence on the colour and nature of the isolated Archaeopteryx feather“ (4) BMC: „Re-evaluation of the Haarlem Archaeopteryx and the radiation of maniraptoran theropod dinosaurs“ (5) Acta Palaeontologica Polonica: „Archaeopteryx and its Palaeoecology“ (6) PeerJ: „The oldest Archaeopteryx (Theropoda: Avialiae): a new specimen from the Kimmeridgian/Tithonian boundary of Schamhaupten, Bavaria“

  • Carnotaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Der Carnotaurus bleibt im Gedächtnis! Besonders auffallend sind die zwei charakteristischen Hörner über seinen Augen. Doch es gibt noch viele weitere spannende Dinge über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier. Hier erfährst du alles! Carnotaurus: Steckbrief Gattung: Carnotaurus („Fleischfressender Stier“) Einzige bekannte Art: Carnotaurus sastrei Gruppe: Theropoda (genauer „Ceratosauria“ – „Gehörnte Echsen“) Entdeckung: 1985 Zeitliches Auftreten: vor 72 bis 69,9 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Argentinien Höhe: 3,5 Meter Länge: 9 Meter Gewicht: 2,1 Tonnen 1. Vom Carnotaurus wurde bisher nur ein einziges Skelett gefunden. Bisher haben Paläontologen nur ein einziges fossiles Skelett vom Carnotaurus entdecken können. Trotzdem gilt er als gut erforscht. Das liegt daran, dass die Überreste dieses einen Exemplares sehr gut erhalten sind. Nur die unteren Partien der Beine und ein Teil des Schwanzes fehlen, weil sie der Verwitterung zum Opfer gefallen sind und die Jahrmillionen nicht überdauert haben. Das einzige echte Fossil befindet sich im Argentinischen Museum für Naturwissenschaften Rivadavia in Buenos Aires. Alle anderen Skelette sind Abgüsse bzw. Nachbildungen. 2. Die Hörner des Carnotaurus waren mehr als 15 Zentimeter lang. Zu seinem Namen – „Fleischfressender Stier“ – gelangte der Carnotaurus dank seiner beiden Hörner über den Augen. Die Knochenreste der Hörner sind 15 Zentimeter lang. Forscher vermuten jedoch, dass diese noch mit einer „hornigen Substanz“ überzogen waren. Das würde bedeuten, dass die paarigen Hörner des Carnotaurus zu Lebzeiten noch deutlich länger gewesen sind. 3. Die Arme des Carnotaurus waren nutzlos. Die Vordergliedmaßen des Carnotaurus waren so kurz, dass sie – ähnlich wie bei Tyrannosaurus rex – vermutlich keinerlei praktische Funktion erfüllten. Die Arme des Carnotaurus waren keine 50 Zentimeter lang. Und das bei einer Körperlänge von bis zu 9 Metern. Du wirst es nie erraten: „T-Rex: Warum hatte Tyrannosaurus so kurze Arme?“ 4. Wozu dienten die Hörner des Carnotaurus? Forscher sehen zwei Möglichkeiten dafür, wozu die Hörner über den Augen des Carnotaurus gedient haben könnten. Auf der einen Seite besaßen sie vermutlich eine visuelle Funktion, die zum Beispiel bei der Kommunikation half oder potenzielle Geschlechtspartner anlocken sollte. Auf der anderen Seite ist es durchaus denkbar, dass die Hörner in Kombination mit dem muskulösen Nacken des Dinosauriers als Waffe eingesetzt wurden. 5. Carnotaurus war vermutlich ein schneller Läufer. Die starken und überproportional langen Beine des Carnotaurus in Verbindung mit seinen extrem kurzen Armen deuten darauf hin, dass dieser Dinosaurier vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten erreichen konnte – vermutlich bis zu 55 km/h. Seine Beinknochen scheinen sehr widerstandsfähig gewesen zu sein und waren in der Lage, sich beim schnellen Laufen flexibel zu biegen. Carnotaurus gehörte wahrscheinlich zu den Großtheropoden mit der schnellsten Laufgeschwindigkeit. Ganz anders dieser Dinosaurier: „Tyrannosaurus: Wie schnell war ein T-Rex wirklich?“ Auch interessant: „Welcher Dinosaurier war der schnellste von allen?“ 6. Die Schuppen des Carnotaurus sahen aus wie ein Mosaik. Paläontologen konnten die Hautabdrücke des Carnotaurus im Gestein rund um das Skelett untersuchen. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Haut dieses Dinosauriers aus großen kegelförmigen Schuppen bestand, die durch kleinere Schuppen miteinander verbunden waren. Auf diese Weise ergänzten sich die Schuppen und bildeten förmlich ein Mosaik. Bei kaum einem anderen Dinosaurier gilt die Haut als so gut erforscht wie bei dem Carnotaurus. 7. Welche Beute jagte der Carnotaurus? Aufgrund der Vermutung, dass Carnotaurus ein schneller Läufer gewesen ist, gehen Forscher davon aus, dass er ein aktiver Jäger und vielleicht nur in Ausnahmefällen ein Aasfresser war. Der Dinosaurier hatte sich wahrscheinlich auf die Jagd nach kleineren, flinken Tieren spezialisiert. 8. Carnotaurus besaß ein gutes Sehvermögen. Die Augen des Carnotaurus waren nach vorne gerichtet. Forscher vermuten deshalb, dass er ein sogenanntes „binokulares Sehvermögen“ besaß. Das bedeutet, dass er beide Augen gleichzeitig auf ein Objekt richten konnte und das Gehirn aus zwei Bildern eines zusammenfügte. Beidäugiges Sehen bewirkt eine verbesserte räumliche Tiefenwahrnehmung. Wahrscheinlich jagte Carnotaurus auf Sicht. 9. Carnotaurus hatte wenig Beißkraft. Im Vergleich zu anderen großen Fleischfressern, war der Biss des Carnotaurus nicht sehr stark, vermuten Forscher. Dafür hatte er sehr flexible Gelenke in seinem Schädel und konnte sein Maul äußerst weit öffnen. 10. Carnotaurus lebte in einer maritimen Umgebung. Das einzige bekannte Carnotaurus-Skelett wurde im Gestein der La-Colonia-Formation des Comarca Nordpatagonica Massivs entdeckt. Die Überreste von anderen Tieren wie Schildkröten, Krokodilen, Plesiosauriern, Eidechsen und Lungenfischen deuten darauf hin, dass dies zur Zeit der Oberkreide eine Küstenregion mit Flussmündungen und Wattflächen gewesen ist. Das Klima war warm und geprägt durch saisonale Regen- und Trockenzeiten. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Dinosaur Speed Demon: The Caudal Musculature of Carnotaurus sastrei and Implications for the Evolution of South American Abelisaurids“ (2) ResearchGate: „Carnotaurus sastrei Bonaparte, the Horned, Lightly Built Carnosaur from the Middle Cretaceous of Patagonia“ (3) Projecto ARCA: „On the Palaeobiology of the South American Horned Theropod Carnotaurus Sastre Bonaparte“ (4) Wiley Online Library: „The hand structure of Carnotaurus sastrei (Theropoda, Abelisauridae): implications for hand diversity and evolution in abelisaurids“ (5) Taylor & Francis Online: „Cranial mechanics and functional interpretation of the horned carnivorous dinosaur Carnotaurus sastrei“

  • Säbelzahntiger: Steckbrief & 10 Fakten über Säbelzahnkatzen

    Smilodon ist der größte Säbelzahntiger, der jemals gelebt hat. Aber wie groß wurde er wirklich? Und wie lang waren die Zähne einer Säbelzahnkatze? Hier erfährst du 10 spannende Fakten, die du über diese faszinierenden Tiere vielleicht noch nicht wusstest. Säbelzahntiger: Steckbrief Gattung: Säbelzahnkatzen (Machairondontinae), mehrere Arten bekannt Zeitliches Auftreten: vor 15 Mio. bis 10.000 Jahren (Miozän bis Pleistozän) Fundorte: Nordamerika, Südamerika, Europa, Asien, Afrika Höhe: bis 1,2 Meter Länge: bis 2,1 Meter Gewicht: bis 400 Kilogramm 1. Wie lang war der Zahn eines Säbelzahntigers? Ihre langen, gebogenen Eckzähne gaben den Säbelzahnkatzen ihren Namen. Die größten jemals gefundenen Zähne dieser Raubtiere waren bis zu 28 Zentimeter lang – länger als eine menschliche Hand. 2. Wie groß waren Säbelzahntiger? Unter den Säbelzahnkatzen gab es mehrere Arten. Die kleinste Art war der „Paramachairodus“ mit einer Schulterhöhe von 60 Zentimetern. Der größte Säbelzahntiger, der jemals gelebt hat, war der südamerikanische „Smilodon populator“ (Smilodon bedeutet „Meißelzahn“). Er erreichte eine Schulterhöhe von 1,2 Metern – so groß wie ein Pony. Ähnlich groß war vermutlich der „Machairodus giganteus“ – allerdings war sein Körperbau nicht so kräftig. 3. Säbelzahntiger konnten ihr Maul viel weiter aufreißen als heutige Katzen. Damit Säbelzahnkatzen ihre langen Zähne überhaupt einsetzen konnten, mussten sie ihr Maul sehr weit aufreißen. Heutige Katzen erreichen eine Maulöffnung von bis zu 66 Grad. Säbelzahntiger konnten ihr Maul in einem Winkel von bis zu 113 Grad öffnen. Computersimulationen zeigten jedoch, dass diese prähistorischen Raubtiere im Vergleich zu heutigen Katzen-Arten eine geringere Beißkraft besaßen. 4. Säbelzahntiger waren nachtaktiv. Paläontologen vermuten, dass Säbelzahnkatzen ihre Beute vornehmlich in der Nacht jagten und sich tagsüber ausruhten. 5. Wozu dienten die großen Zähne des Säbelzahntigers? Über diese Frage streiten Forscher seit langem. Die Theorie, dass Säbelzahntiger mit ihren Zähnen im Kampf tiefe Reiß- und Stichwunden zufügten, ist stark umstritten. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Säbelzähne in dieser Situation gebrochen wären. Es gilt als viel wahrscheinlicher, dass die riesigen Katzen ihre Beute mit ihren kräftigen Vordergliedmaßen zu Boden drückten und die Halsschlagader mit einem gezielten „Tötungsbiss“ durchtrennten – wie mit einem Säbel. 6. Was fraßen Säbelzahntiger? Aufgrund des Körperbaus wird vermutet, dass Säbelzahnkatzen vergleichsweise große Tiere erlegen konnten. Die Theorie, dass Smilodon und Co. Aasfresser waren, gilt als unwahrscheinlich. Es ist allerdings auch fraglich, ob sie so große Beute wie Elefanten und Mammuts reißen konnten. Ein Fund in der Friesenhahn-Höhle in Texas, bei dem Säbelzahntiger-Knochen neben den Überresten von Mammuts entdeckt wurden, lässt diese Vermutung jedoch zu. Grundsätzlich gelten Bisons, Elche, Mastodons und Riesenfaultiere als bevorzugte Beute von Säbelzahnkatzen. 7. Säbelzahntiger lebten in Rudeln. Es wird vermutet, dass Säbelzahnkatzen – ähnlich wie heute lebende Löwen – in sozialen Verbänden unterwegs waren. Skelette von Säbelzahntigern zeigen, dass manche Exemplare trotz schwerer Erkrankungen und Verletzungen noch Jahre gelebt haben. Obwohl sie ihre Jagdfähigkeit verloren hatten, konnten sie dennoch genug zu fressen finden. Das spricht dafür, dass diese Tiere in Gruppen lebten und füreinander sorgten. Fossilienfunde weisen außerdem darauf hin, dass Jungtiere trotz ihres schnellen Wachstums noch lange bei ihrer Mutter blieben – mindestens zwei Jahre lang. 8. Es gab auch Säbelzahntiger in Deutschland. Fundorte für Überreste von Säbelzahnkatzen erstrecken sich über die ganze Bundesrepublik. Hier wurden bereits Säbelzahntiger-Fossilien gefunden: Eppelsheim, zwischen Meinigen und Untermaßfeld, Wiesbaden-Mosbach, Mauer bei Heidelberg, Neuleiningen bei Gründstadt, Schöningen (Niedersachsen). 9. Säbelzahntiger starben mit dem Ende der letzten großen Eiszeit aus. Vor etwa 10.000 Jahren endete die letzte große Eiszeit. Mit den Mammuts, Höhlenlöwen und Wollnashörnern verschwanden auch die Säbelzahntiger. Die Tierwelt der Eiszeit wird häufig auch als „Megafauna“ bezeichnet – eine Periode der Erdgeschichte, in der die Natur äußerst große Landsäugetiere hervorbrachte. Zum Aussterben der Säbelzahntiger gibt es eine Theorie. Sie besagt, dass der moderne Mensch zur größten Nahrungskonkurrenz wurde und den anderen Fleischfressern die Beute streitig machte. Unsere Vorfahren standen an der Spitze der Nahrungskette. In Kombination mit dem Faktor Klima sorgte das für das endgültige Aussterben der Säbelzahnkatzen weltweit. 10. Säbelzahntiger wurden wahrscheinlich bis zu 10 Jahre alt. Forscher schätzen die Lebenserwartung von Säbelzahnkatzen auf 8 bis 10 Jahre – ähnlich wie die von heutigen Tigern. Löwen leben sogar noch etwas länger. Löwen-Männchen werden in freier Wildbahn bis zu 13 Jahre alt, Löwen-Weibchen bis zu 18 Jahre. In Gefangenschaft leben diese Tiere aufgrund geringerer Gefahren und regelmäßigem Futter häufig länger. Der älteste bekannte Löwe wurde in Gefangenschaft erstaunliche 27 Jahre alt. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Sabretoothed Carnivores and the Killing of Large Prey“ (2) ScienceDirect: „Paleobiology of sabretooth cat Smilodon populator in the Pampean Region (Buenos Aires Province, Argentina) around the Last Glacial Maximum“ (3) iScience: „Smilodon fatalis siblings reveal life history in a saber-toothed cat“ (4) SCIELO: „A first record of the Pleistocene saber-toothed cat Smilodon populator Lund, 1842 (Carnivora: Felidae: Machairodontinae) from Venezuela“

  • Allosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    Der Allosaurus mag auf den ersten Blick ein eher unscheinbarer prähistorischer Fleischfresser gewesen sein. Dabei gibt es einige Dinge, die diesen interessanten Dinosaurier von anderen Urzeit-Echsen unterscheiden. Hier erfährst du alles! Allosaurus: Steckbrief Gattung: Allosaurus („Andersartige Echse“), mehrere Arten bekannt Gruppe: Theropoda Entdeckung: 1877 Zeitliches Auftreten: vor 157,3 bis 145 Mio. Jahren (Oberjura) Fundorte: Nordamerika, Tansania (Ostafrika), Portugal, Frankreich, Deutschland Höhe: bis 4 Meter Länge: bis 10 Meter Gewicht: bis 3 Tonnen 1. Die Anatomie des Allosaurus sorgte zunächst für Verwirrung. Der Allosaurus lief auf seinen Hinterbeinen, hatte kurze Arme und zwei charakteristische Hörner über seinen Augen, weshalb er zu den sogenannten Carnosauriern gehört. Aber seine Wirbelknochen sorgten unter Paläontologen bei seiner Entdeckung für Verwirrung. Diese waren anders geformt, als es bei anderen ähnlichen Dinosauriern bisher der Fall gewesen ist. Vermutlich hielt das Tier seine Wirbelsäule beim Laufen ziemlich waagerecht. 2. Der lange Schwanz des Allosaurus musste seinen großen Kopf ausbalancieren. Im Vergleich zu seinem Rumpf besaß Allosaurus einen ziemlich großen Kopf. Um dieses Gewicht auszubalancieren, hatte Allosaurus einen sehr langen Schwanz und kurze Vordergliedmaßen. Seine Arme waren jedoch trotzdem länger als die eines Tyrannosaurus rex. Du wirst es nie erraten: „T-Rex: Warum hatte Tyrannosaurus so kurze Arme?“ 3. Die Ernährungsweise des Allosaurus ist umstritten. Allosaurus war ein Fleischfresser. Trotzdem sind sich die Forscher nicht einig, was genau der Dinosaurier gefressen hat. Sein vergleichsweise geringes Körpergewicht, seine belastbaren Kiefer und starken Beine sprechen dafür, dass er ein guter Jäger gewesen ist. Es wird vermutet, dass Allosaurus bis zu 55 km/h schnell laufen konnte. Der schmale Kopf und die damit recht eingeschränkte Sicht deutet jedoch eher auf einen Aasfresser hin. Mit seinen starken Beinen hätte Allosaurus zwar gut rennen können, aber sein schmaler Schädel eignet sich nicht gut dafür Beute zu erlegen. Außerdem ist die schlechte räumliche Sicht für einen Jäger sehr unvorteilhaft. 4. Allosaurus nahm jedes Jahr 148 Kilogramm Körpergewicht zu. Paläontologen gehen davon aus, dass Allosaurus mit 15 Jahren am schnellsten wuchs. Sie geben an, dass der Dinosaurier im Laufe seines Lebens bis zu seinem Zenit (falls er ihn erreichte) jedes Jahr im Durchschnitt 148 Kilogramm an Gewicht zugenommen hat. 5. Allosaurus konnte sich bereits in jungen Jahren fortpflanzen. Forscher kamen nach der Untersuchung des Knochengewebes von Allosaurus zu dem Schluss, dass er sich bereits in einem Alter von etwa 10 Jahren fortpflanzen konnte – was sehr früh für einen Dinosaurier ist. Bereits mit 10 Jahren wiesen die Knochen des Allosaurus ausreichend Kalziumreserven auf, um Eier produzieren zu können. 6. Allosaurus-Fossilien weisen überdurchschnittlich viele Knochenbrüche auf. Bei kaum einem anderen Dinosaurier finden sich so viele Verletzungen an den Fossilien, wie bei dem Allosaurus. Das deutet darauf hin, dass dieser einen aktiven und riskanten Lebensstil pflegte. 7. Allosaurus lebte vermutlich in Gruppen. Nebeneinander verlaufende fossile Fußspuren, die dem Allosaurus zugeschrieben werden, lassen den Schluss zu, dass dieser Dinosaurier in Gruppen lebte und kein Einzelgänger war. 8. Allosaurus wurde wahrscheinlich keine 30 Jahre alt. Forscher schätzen das Höchstalter des Allosaurus auf 22 bis 28 Jahre. Das ähnelt der Lebenserwartung von T-Rex, die bei etwa 30 Jahren gelegen haben soll. 9. Allosaurus verlor häufig Zähne. In den Kiefern des Allosaurus befanden sich bis zu 41 Zähne. Diese waren spitz, gekrümmt und außen gesägt. In der Nähe der Knochen potenzieller Beutetiere (mittelgroße Pflanzenfresser) finden sich häufig lose versteinerte Allosaurus-Zähne. Das deutet darauf hin, dass der Fleischfresser regelmäßig Zähne verlor und diese nachwuchsen. 10. Allosaurus lebte in einer Savannenlandschaft. Die Fundorte von Allosaurus-Fossilien waren zur Zeit des Oberjura eine sogenannte semiaride Savanne. Das Klima war geprägt von einer langanhaltenden Trockenzeit. In der Landschaft gab es kleine Waldinseln und ab und zu Süßwassersümpfe. Versteinerte Bäume lassen trotz der Trockenphasen eine üppige Vegetation mit einem hohen Grundwasserspiegel vermuten. Allosaurus lebte zeitgleich mit Brachiosaurus, Stegosaurus und Diplodocus. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „High frequencies of theropod bite marks provide evidence for feeding, scavenging, and possible cannibalism in a stressed Late Jurassic ecosystem“ (2) PeerJ: „Cranial anatomy of Allosaurus jimmadseni, a new species from the lower part of the Morrison Formation (Upper Jurassic) of Western North America“ (3) Frontiers: „Histology and Geochemistry of Allosaurus (Dinosauria: Theropoda) From the Cleveland-Lloyd Dinosaur Quarry (Late Jurassic, Utah): Paleobiological Implications“ (4) ResearchGate: „A computational analysis of locomotor anatomy and body mass evolution in Allosauroidea (Dinosauria: Theropoda)“ (5) Palaeontologia Electronica: „Multibody dynamics model of head and neck function in Allosaurus (Dinosauria, Theropoda)“ (6) Palaeontologia Electronica: „How Big Was 'Big Al'? Quantifying the effect of soft tissue and osteological unknowns on mass predictions for Allosaurus (Dinosauria:Theropoda)“

  • Giganotosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

    In diesem Beitrag erfährst du alles über den Giganotosaurus – einen Dinosaurier, der gerne mit dem Tyrannosaurus verglichen wird. Hier werden alle spannenden Fragen über die riesige Urzeitechse geklärt. Los geht's! Giganotosaurus: Steckbrief Gattung: Giganotosaurus („Riesenechse des Südens“) Einzige bekannte Art: Giganotosaurus carolinii Gruppe: Theropoda Entdeckung: 1995 Zeitliches Auftreten: vor 100,5 bis 96,2 Mio. Jahren (Kreidezeit) Fundorte: Argentinien Höhe: bis 5 Meter Länge: bis 13 Meter Gewicht: bis 14 Tonnen 1. Bisher wurde kein vollständiges Giganotosaurus-Skelett entdeckt. Über den Giganotosaurus wird bis heute viel spekuliert. Denn es existiert kein einziges vollständiges fossiles Skelett von diesem Dinosaurier. Es gibt also noch das ein oder andere Rätsel zu lösen. 2. Giganotosaurus hatte bis zu 20 Zentimeter lange Zähne. Der Giganotosaurus war ein Fleischfresser. Seine bis zu 20 Zentimeter langen Zähne waren oval und messerscharf. Mit diesen Eigenschaften waren sie perfekt dafür geeignet, Fleisch zu zerbeißen. Allerdings konnte Giganotosaurus mit ihnen wahrscheinlich keine Knochen brechen. 3. Giganotosaurus hatte einen ausgezeichneten Geruchssinn und gute Augen. Die Untersuchung der Schädelanatomie ergab, dass Giganotosaurus einen sehr feinen Geruchssinn hatte und Beute aus weiter Entfernung riechen konnte. Seine großen, nach vorne gerichteten Augenhöhlen lassen außerdem vermuten, dass dieser Dinosaurier ein gutes räumliches Sehvermögen besaß. 4. Ein durchschnittlicher Giganotosaurus brauchte täglich rund 20 Kilogramm Fleisch. Ein 8 Tonnen schwerer Giganotosaurus hatte einen täglichen Fleischbedarf von etwa 20 Kilogramm. Das entspräche dem Tagesbedarf von drei bis vier großen Löwen oder Tigern. Allerdings konnte Giganotosaurus auch bis zu 14 Tonnen schwer werden und noch weitaus größeren Hunger besitzen. 5. Giganotosaurus machte Jagd auf Sauropoden. Um seinen Hunger zu stillen, jagte Giganotosaurus sehr große Beute. Wahrscheinlich fraß er vor allem Sauropoden, wie den Andesaurus oder den Limaysaurus, die größer wurden als Giganotosaurus selbst. 6. Trotz des Namens: Giganotosaurus war nicht der größte an Land lebende fleischfressende Dinosaurier. Auch wenn es sein Name vermuten lässt – Giganotosaurus war nicht der größte Raubsaurier, der jemals an Land gelebt hat. Der Tyrannosaurus hatte in etwa dieselbe Körpergröße. Beide Dinosaurier wurden aber von dem Spinosaurus übertroffen. 7. Giganotosaurus war ein „gleichwarmes“ Tier. Eine Studie aus dem Jahr 1999 untersuchte die Isotopenverhältnisse des Sauerstoffs im Phosphat der gefundenen Giganotosaurus-Knochen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Körperwärme des Dinosauriers gleichmäßig verteilt war und er somit gleichwarm (homoiotherm) gewesen ist. Die Stoffwechselrate des Giganotosaurus lag also über der von heute lebenden Reptilien, aber unter der von Säugetieren. Der Giganotosaurus war damit unabhängiger von seiner Umgebungstemperatur und konnte seine eigene Körpertemperatur selbst regulieren. Er benötigte dafür aber auch mehr Energie. 8. Der Giganotosaurus hatte nur 3 Finger an jeder Hand. Ähnlich wie der Tyrannosaurus besaß der Giganotosaurus kurze Vordergliedmaßen. An jeder Hand hatte Giganotosaurus nur drei Finger – T-Rex sogar nur zwei. 9. Giganotosaurus lief womöglich deutlich schneller als T-Rex! Verschiedene Computersimulationen zeigten, dass Tyrannosaurus eine maximale Laufgeschwindigkeit von 27 km/h erreichen konnte. Eine biomechanische Studie aus dem Jahr 2001 untersuchte den sehr ähnlichen Giganotosaurus und kam zu dem Schluss, dass dieser hingegen bis zu 50 km/h schnell war. Die Ergebnisse sind jedoch umstritten. 10. Giganotosaurus lebte und jagte in einer offenen Waldlandschaft. Argentinien war während der Kreidezeit üppig bewaldet. Vermutlich zog Giganotosaurus auf der Suche nach Nahrung durch offene Wälder und lauerte dort seiner Beute auf. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Nature: „A new giant carnivorous dinosaur from the Cretaceous of Patagonia“ (2) ResearchGate: „Cranial endocast of the carcharodontosaurid theropod Giganotosaurus carolinii CORIA & SALGADO“ (3) Projecto ARCA: „New specimen of Giganotosaurus carolinii“ (4) Taylor & Francis Online: „The braincase of Giganotosaurus carolinii (Dinosauria: Theropoda) from the Upper Cretaceous of Argentina“

  • Mosasaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Meeressaurier

    Vielleicht kennst du den Mosasaurus aus Filmen wie „Jurassic World“. Aber was weißt du wirklich über diesen außergewöhnlichen Meeressaurier? In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Fakten, die du über den tödlichen Spitzenräuber, der vor Millionen von Jahren lebte, vielleicht noch nicht wusstest. Mosasaurus: Steckbrief Gattung: Mosasaurus („Echse von der Maas“), bis zu 50 Arten möglich Gruppe: Mosasauridae Entdeckung: 1770, nahe Maastricht (Niederlande) Zeitliches Auftreten: vor 83,6 bis 66 Mio. Jahren (späte Kreidezeit) Fundorte: Nord- und Südamerika, Europa, Afrika, Westasien, Australien, Antarktis Länge: bis 18 Meter Gewicht: bis 14 Tonnen Größte Art: Mosasaurus hoffmannii 1. Das erste Mosasaurus-Fossil war eine Kriegsbeute. Das erste bekannte Fossil des Mosasaurus – ein Schädel – wurde bereits um 1770 in der Nähe von Maastricht entdeckt. Während der Französischen Revolution nahmen französische Truppen diesen Schädel im Jahr 1794 als Kriegsbeute nach Paris mit. Im Jahr 1808 erkannte der Naturforscher Georges Cuvier, dass es sich hierbei um eine ausgestorbene Meeresechse handeln muss. Den Namen „Mosasaurus“ bekam das Tier erst 1822. 2. Man vermutete zuerst, dass Mosasaurus auch an Land lebte. Im 19. Jahrhundert ging man zunächst davon aus, dass es sich beim Mosasaurus um ein „amphibisches Reptil“ handelt, das Schwimmhäute besaß, aber auch an Land laufen konnte. Dass der Mosasaurus ein Meeressaurier war, fanden Forscher erst später heraus. 3. Der Kopf des Mosasaurus konnte fast 2 Meter lang werden. Im Vergleich zu seiner Körpergröße hatte Mosasaurus einen sehr großen Schädel. Der Kopf machte etwa ein Zehntel bis ein Elftel seiner Gesamtlänge aus. Der längste jemals gefundene Kiefer dieses Meeressauriers war 1,7 Meter lang. 4. Mosasaurus war sehr robust und anpassungsfähig. Die fossilen Funde des Mosasaurus erstrecken sich buchstäblich über den ganzen Erdball – von Nord- und Südamerika über Europa bis Afrika, Westasien, Australien und die Antarktis. Mosasaurus lebte also in unterschiedlichen Klimazonen – von subtropisch bis kühl. Das bedeutet, dass dieser Meeressaurier sehr anpassungsfähig war und mit verschiedenen Wassertemperaturen zurechtkam. 5. Mosasaurus hatte gute Augen und jagte auf Sicht. Forscher gehen davon aus, dass der Geruchssinn des Mosasaurus schlecht ausgeprägt war. Dafür besaß er aber ein gutes zweidimensionales Sehvermögen. Da seine Augen seitlich am Schädel saßen, hatte der Meeressaurier ein weites Blickfeld und jagte vermutlich auf Sicht. 6. Die Zähne des Mosasaurus wuchsen nach. Ein Mosasaurus besaß in seinen Kiefern bis zu 40 Zähne, die der Meeresräuber jedoch regelmäßig verlor. In diesem Fall wuchsen sie jedoch einfach wieder nach. Aus diesem Grund haben Forscher auf der ganzen Welt eine Vielzahl von Mosasaurus-Zähnen gefunden. 7. Die Kiefer des Mosasaurus waren extrem kräftig und voller Muskeln. Untersuchungen fossiler Kieferknochen des Mosasaurus lassen Rückschlüsse auf die Kopfmuskulatur zu. Hier deutet alles darauf hin, dass der Meeresräuber eine sehr starke Beißkraft hatte und sein Maul schnell öffnen und wieder schließen konnte. Die Unterkiefer des Mosasaurus waren in der Lage „vorwärts und rückwärts zu schwingen“, wodurch Beute in seinem Maul wie auf einem Förderband in den Rachen befördert wurde. 8. Was fraß Mosasaurus? Der Speiseplan des Mosasaurus war sehr breit gefächert: Fische, Haie, Meeresschildkröten, Ammoniten, Meeresvögel, andere Meeresreptilien und sogar andere Mosasaurier. Zahlreiche Frakturen an Mosasaurus-Skeletten legen nahe, dass dieser Meeresräuber einen „wüsten und kampfreichen“ Lebensstil pflegte. Es gibt sogar Mosasaurus-Kiefer, die gebrochen und wieder verheilt sind. 9. Die Schwanzflosse des Mosasaurus funktionierte wie ein riesiges Paddel. Mosasaurus war perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Sein stromlinienförmiger Körper und seine große abwärts gebogene Schwanzflosse machten ihn zum schnellen Jäger. Seine Schwanzflosse funktionierte wie ein großes Paddel. 10. Mosasaurus musste regelmäßig Luftholen. Der Mosasaurus besaß keine Kiemen und musste, wie heute lebende Wale, regelmäßig an die Wasseroberfläche schwimmen, um Luft zu holen. Seine Knochen weisen jedoch darauf hin, dass der Meeresräuber auch in tieferen Gewässern schwimmen konnte, ohne dass ihm der Wasserdruck Schaden zufügte. Möchtest du mehr über Meeressaurier erfahren? Hier findest du spannende Beiträge über den Plesiosaurus und den Ichthyosaurus. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Microanatomical and Histological Features in the Long Bones of Mosasaurine Mosasaurs (Reptilia, Squamata) – Implications for Aquatic Adaptation and Growth Rates“ (2) PLOS ONE: „Mosasauroid phylogeny under multiple phylogenetic methods provides new insights on the evolution of aquatic adaptations in the group“ (3) ScienceDirect: „Thalassotitan atrox, a giant predatory mosasaurid (Squamata) from the upper Maastrichtian phosphates of Morocco“ (4) The Royal Society Publishing: „Anatomy and functional morphology of the largest marine reptile known, Mosasaurus hoffmanni (Mosasauridae, Reptilia) from the Upper Cretaceous, Upper Maastrichtian of The Netherlands“ (5) Edinburgh University Press: „Hermann Schlegel's investigation of the Maastricht mosasaurs“ (6) Science: „Ancient sea monster battle revealed in unusual fossil“

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