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  • Symptome radioaktiver Strahlung: Folgen von Radioaktivität auf den menschlichen Körper

    Sie ist unsichtbar, aber sehr gefährlich. Sie kommt mit der Luft durch Türen und Fenster. Man kann sie nicht riechen oder anderweitig wahrnehmen. Radioaktive Strahlung ruft je nach Intensität verschiedene Symptome im menschlichen Körper hervor und kann zur Strahlenkrankheit führen. Was sind die kurzfristigen und langfristigen Folgen von Radioaktivität? Ab wann wird sie gefährlich? Wie kann man Verstrahlung behandeln und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen gibt es? In diesem Beitrag werden alle wichtigen Fragen geklärt. Kapitel in diesem Beitrag Was ist die Strahlenkrankheit? Tschernobyl-AIDS Wie viel radioaktive Strahlung ist gefährlich? Symptome bei Menschen je nach Strahlungsintensität (in 10 Schritten) Erste Hilfe, Behandlung und Therapie bei radioaktiver Verstrahlung Was ist die Strahlenkrankheit? Die sogenannte „Strahlenkrankheit“ tritt zum Beispiel nach Atombomben-Explosionen oder Strahlungsunfällen auf. Der bisher bekannteste Unfall in einem Kernkraftwerk war die nukleare Katastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986. Opfer des Reaktorunfalls gibt es viele. Manche von ihnen (z. B. einige der Feuerwehrmänner, die bereits kurz nach der Explosion vor Ort waren, um den Brand zu löschen) starben nach wenigen Tagen. Andere Opfer (z. B. Bewohner der naheliegenden Stadt „Prypjat“) lebten noch 20 Jahre oder länger. Auch die Nuklearkatastrophe von Fukushima ging in die Geschichte ein. Ein Tsunami beschädigte das Atomkraftwerk in Japan und damit begann am 11. Mai 2011 eine ganze Unfallserie. Das Gebiet ist so verstrahlt, dass die Bewohner von Fukushima auch zehn Jahre nach der Katastrophe nicht in ihre Häuser zurückkehren konnten. Was passiert, wenn man hoher radioaktiver Strahlung ausgesetzt ist? Die ionisierende Strahlung, wie z. B. Röntgen- oder Gammastrahlung, tötet die bestrahlten Zellen nicht sofort, sondern verhindert ihre Teilungsfähigkeit. Hautzellen haben eine sehr hohe Zellaustauschrate. Wenn hier also plötzlich keine neuen Zellen gebildet werden können, ist die Haut bereits nach wenigen Tagen zerstört. Knochen hingegen haben eine niedrige Zellaustauschrate und wachsen deutlich langsamer. Hier zeigen sich Strahlenschäden erst nach Monaten. Erste Anzeichen einer Strahlenkrankheit sind Kopfschmerzen („Strahlenkater“), Übelkeit und Erbrechen. Doch es kann noch viel schlimmer werden. Tschernobyl-AIDS Die Körperabwehr vieler Menschen, die unmittelbar von der Tschernobyl-Katastrophe betroffen waren, ist zum Teil so beschädigt gewesen, dass man vom sogenannten „Tschernobyl-AIDS“ sprach. Das Immunsystem dieser Personen funktionierte nicht mehr richtig. Die Schilddrüsen wurden dicker, weil sich das radioaktive Jod in ihnen ansammelte. Die Menschen fühlten sich müde und schwach. Das Infektionsrisiko erhöhte sich drastisch, was typisch für so einen Vorfall ist. Im Rahmen einer Behandlung werden in entsprechenden Fällen Antibiotika gegeben. Eine enorme Schwächung des Immunsystems durch radioaktive Strahlung wurde auch nach Atomtests beobachtet und ist keineswegs ein reines Tschernobyl-Phänomen. Wie viel radioaktive Strahlung ist gefährlich? Ab wann spricht man von hoher radioaktiver Strahlung? Es heißt ja, die Dosis macht das Gift. Bei der Radioaktivität ist das auch der Fall. Die Strahlendosis wird in Gray (Gy – absorbierte Energiedosis) bzw. in Sievert (Sv – effektive Energiedosis) gemessen. Um etwas mehr Klarheit zu schaffen sei gesagt, dass diese Einheiten im Grunde identisch sind (mit Ausnahmen!). Sie beschreiben ein Joule pro Kg. Der gesetzliche Grenzwert im Rahmen des Strahlenschutzes liegt bei 20 mSv. Ab einem Wert von 1 Gy Ganzkörperbestrahlung spricht man von einer Strahlenkrankheit. Doch bereits bei niedrigeren Werten können Spätfolgen wie Krebs und Erbgutveränderungen auftreten. Zum Vergleich: Es wurden bereits Strahlungswerte von mehr als 80 Gy gemessen. Im Allgemeinen gilt, je höher die Strahlenwerte: desto stärker sind die Symptome desto schneller treten die Symptome auf desto länger dauert der Genesungsprozess desto geringer sind die Überlebenschancen [Einkaufstipp: Vindor Geigerzähler – Dosimeter Strahlungsdetektor zur Messung von Radioaktivität (hier bei Amazon anschauen)] Symptome bei Menschen je nach Strahlungsintensität (in 10 Schritten): Die folgenden Daten stammen u. a. aus den Untersuchungen von Atomtests in Bezug auf eine Ganzkörperbestrahlung mit Röntgen- und Gammastrahlen. Es handelt sich hier nur um eine Einschätzung. Bis 1 Gy: Nicht tödlich, aber Spätfolgen möglich Keine Strahlenkrankheit Keine Symptome möglich Kopfschmerzen Eventuelle Spätfolgen: Krebs, Erbgutveränderungen Häufigste Krebsart: Leukämie (Blutkrebs) 1 – 2 Gy: 10 % Todesfälle nach 30 Tagen Leichte Strahlenkrankheit Übelkeit mit Erbrechen Müdigkeit Vorübergehende Unfruchtbarkeit bei Männern Signifikante Schwächung des Immunsystems („Tschernobyl-AIDS“) Verletzungen heilen langsamer Symptome können bis zu einem Monat andauern 2 – 3 Gy: 35 % Todesfälle nach 30 Tagen Schwere Strahlenkrankheit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall Haarausfall am ganzen Körper Bereits dauerhafte Unfruchtbarkeit bei Frauen möglich Symptome können mehrere Monate andauern 3 – 4 Gy: 50 % Todesfälle nach 30 Tagen Schwere Strahlenkrankheit Symptome wie bisher Blutungen im Mund, unter der Haut und in den Nieren 4 – 6 Gy: 60 % Todesfälle nach 14 Tagen Akute Strahlenkrankheit Symptome wie bisher Erste Symptome bereits 30 Minuten nach Verstrahlung möglich 6 – 10 Gy: Bis zu 100 % Todesfälle nach 14 Tagen Kaum Überlebenschancen Einzige Hilfe: Knochenmarktransplantation Symptome wie bisher Vollständige Genesung unwahrscheinlich 10 – 20 Gy: 100 % Todesfälle nach 7 Tagen Keine Überlebenschancen Erste Symptome bereits 5 Minuten nach Verstrahlung Einzige Therapie: Schmerzstillung bis zum Tod 20 – 50 Gy: 100 % Todesfälle nach 3 Tagen Keine Überlebenschancen Einzige Therapie: Schmerzstillung bis zum Tod Über 50 Gy: 100 % Todesfälle innerhalb weniger Stunden Sofortige Desorientierung und Koma Über 80 Gy: Sofortiger Tod Erste Hilfe, Behandlung und Therapie bei radioaktiver Verstrahlung Entfernen von radioaktiv verstrahlten Substanzen vom Körper der betroffenen Person (Dekontamination) Gabe von Iod (verhindert, dass sich radioaktives Iod in der Schilddrüse anreichert – hilft im Grunde aber nur, wenn es vor der Kontamination eingenommen wird) Eventuelle Bluttransfusion bzw. Stammzellen-Transplantation Knochenmarktransplantation bei sehr starker Verstrahlung Gabe von Antibiotika, da das Infektionsrisiko nach radioaktiver Verstrahlung stark erhöht ist („Tschernobyl-AIDS“) Buchtipp zum Artikel: „Heller als tausend Sonnen: Das Schicksal der Atomforscher“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Bundesamt für Strahlenschutz: „Folgen eines Strahlenunfalls“ (2) chemie.de: „Strahlenkrankheit“ (3) Spiegel Wissenschaft: „Folgen von Radioaktivität: Was die Strahlen im Menschen anrichten“ (4) Crisis Prevention: „Tschernobyl - Der Feuerwehreinsatz aus heutiger Sicht“ (5) Ärzte Zeitung: „Glossar zum Strahlenschutz“

  • Berühmte Legastheniker: Diese 40 bekannten Personen hatten eine Lese-Rechtschreibschwäche

    Dieser Beitrag ist Motivation und Inspiration für alle Legastheniker, die Angst haben, nicht gut genug für diese Welt zu sein. Unter den berühmtesten Menschen mit Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) befinden sich weltbekannte Schriftsteller, Wissenschaftler, Nobelpreisträger und millionenschwere Unternehmer. Legastheniker können nicht gut lesen und schreiben. Doch das bedeutet nicht, dass sie weniger intelligent sind als andere. Es fällt ihnen einfach schwerer, die gesprochene Sprache in geschriebenen Text umzuwandeln und umgekehrt. Betroffene fühlen sich deshalb oft minderwertig und haben ein geringes Selbstbewusstsein. Versagensängste und sogar Schulangst sind für Legastheniker nicht selten bitterer Alltag. Viele von ihnen werden oder wurden in der Schule gehänselt. Man geht davon aus, dass etwa 5 Prozent der Weltbevölkerung von Legasthenie betroffen sind. Allein in Deutschland soll es rund 3,5 Millionen Legastheniker geben. Doch eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) zu haben ist noch lange kein Grund, um aufzugeben. Die folgenden Personen haben bewiesen, dass auch Legastheniker viel erreichen können, darunter weltbekannte Schriftsteller, Wissenschaftler, Politiker, Musiker, Schauspieler, Milliardäre und Nobelpreisträger. Die Geschichten dieser 40 Menschen können allen Legasthenikern Mut machen. Wenn möglich, wurden die persönlichen handschriftlichen Signaturen (Autogramme) mit eingefügt. 1. Albert Einstein Der deutsche Physiker, Nobelpreisträger und Entdecker der Relativitätstheorie beschrieb die Legasthenie in seinen biografischen Aufzeichnungen. Diese sind heute in der Sammlung seiner handschriftlichen Notizen erhalten. Es heißt, es fiel Albert Einstein schwer vorzulesen und seine Gedanken auf Papier zu bringen bzw. schriftlich auszudrücken. Auch Texte und Wörter im Gedächtnis zu behalten, war nicht einfach für ihn. Deshalb hatte er auch starke Probleme damit, Englisch zu lernen, als er in die USA auswanderte. Trotzdem schrieb er viel und war ein mathematisches und naturwissenschaftliches Genie. Seine Einschränkung hielt ihn nicht davon ab, die Welt nachhaltig zu verändern. Auch interessant für dich: „Albert Einstein: 20 spannende Fakten über den genialen Physiker“ 2. Benjamin Franklin Er war einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika und beteiligte sich mit am Entwurf der Unabhängigkeitserklärung. Außerdem war er Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Erfinder des Blitzableiters, Drucker und Verleger. In seinen überlieferten handschriftlichen Notizen offenbarte Benjamin Franklin seine Lese-Rechtschreibschwäche. 3. Charles Darwin Er ist wohl der berühmteste Naturforscher aller Zeiten. Der Brite Charles Darwin ist der Verfasser der Evolutionstheorie. Er hat unser Bild der Menschheit und der gesamten Natur maßgeblich verändert. Was viele nicht wissen: Lesen und schreiben war für ihn nicht leicht. Dennoch hinterließ er zahlreiche wertvolle Schriften. 4. Cher Die US-amerikanische Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin ist heute eine Pop-Ikone. Dabei hatte die Kalifornierin einst große Probleme im Unterricht und entwickelte sogar Angst vor der Schule. In einem Interview mit der US-Zeitschrift „Parade“ erzählte sie: “Ich war schlecht in der Schule. Ich mochte sie nicht. Niemand kannte damals Legasthenie, deshalb lernte ich alles übers Zuhören, denn ich konnte nicht richtig lesen. Ich konnte schreiben, wenn ich das ganz langsam machte. Ich wusste, dass ich nicht blöd war. Meine Mutter sagte immer: 'Das macht nichts. Das wird für dich später nicht wichtig sein. Mach es so gut du kannst.' Sie hat immer an mich geglaubt.“ Mittlerweile besitzt Cher viele Auszeichnungen, darunter einen Oscar, drei Golden Globes, einen Grammy und einen Emmy. 5. David H. Murdock Er zählt zu den erfolgreichsten US-amerikanischen Unternehmern und ist self-made Milliardär - obwohl er eine Lese-Rechtschreibschwäche hat. Mit 14 Jahren brach David H. Murdock die Schule ab und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg obdachlos. Mit einer Immobilienfirma gelang ihm in seinen 20ern der große Durchbruch. Buchtipp zum Artikel: „Kreativität: Wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht“ 6. Ernest Hemingway Der US-amerikanische Schriftsteller gehört zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Lese-Rechtschreibschwäche hinderte ihn nicht daran, Bestseller zu schreiben. 7. Franklin D. Roosevelt Er war in der Schule immer nur mittelmäßig und brach sogar sein Studium ab. Trotzdem wurde der Legastheniker Franklin D. Roosevelt später Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. 8. Galileo Galilei Heute geht man davon aus, dass der berühmte Physiker, Astronom und Philosoph auch Legastheniker war. Galileo Galilei brach einst sein Studium ab und wurde dennoch zum Universalgelehrten seiner Zeit. 9. George Bernard Shaw Er war ein weltweit bekannter irischer Schriftsteller, der sogar mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde und den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch bekam. Tatsächlich war George Bernard Shaw Legastheniker. 10. Hans Christian Andersen Ein weiterer weltberühmter Schriftsteller mit Legasthenie. Der Däne Hans Christian Andersen verzaubert noch heute viele Kinderherzen mit seinen rührenden Geschichten. In seinen Tagebüchern erzählt er von seiner Lese-Rechtschreibschwäche. 11. Henry Ford Er zählt zu den erfolgreichsten und wohlhabendsten US-amerikanischen Unternehmern, die jemals gelebt haben. Mit seiner Ford Motor Company revolutionierte er einst die Automobilherstellung. Henry Ford selbst hatte jedoch nur wenig schulische Bildung. Ein Grund hierfür war seine Legasthenie. Trotzdem ist er heute einer der bekanntesten Menschen der Geschichte. 12. Jennifer Aniston Die erfolgreiche und international bekannte US-amerikanische Schauspielerin und Filmproduzentin hat sehr unter ihrer Lese-Rechtschreibschwäche gelitten. In einem Interview erzählt sie: „Ich dachte lange, ich bin nicht sehr intelligent, weil ich mir nichts merken konnte.“ 13. Johann Wolfgang von Goethe Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber der wohl bekannteste deutsche Dichter und Denker war Legastheniker. Ihm kam zugute, dass eine einheitliche deutsche Rechtschreibung damals keine Priorität hatte. Deshalb konnte er im Grunde frei schreiben, wie er wollte. Dazu hielt er fest: „Ein Wort schreibe ich mit dreierlei Orthografie, und was die Unarten alle sein mögen, deren ich mir recht wohl bewusst bin und gegen die ich auch nur im äußersten Notfall zu kämpfen mich überwinde.“ 14. John Lennon Er war ein weltberühmter englischer Musiker und Mitglied der Beatles. Doch John Lennon litt nicht nur an LRS, sondern auch an ADHS, die sich durch mangelnde Konzentrationsfähigkeit und Hyperaktivität äußerte. Als Junge musste er die Schule bereits früh verlassen. 15. Katy Perry Die US-amerikanische Sängerin und Songwriterin ist eine der großen Pop-Ikonen unserer Zeit. Doch aufgrund ihrer Lese-Rechtschreibschwäche fällt es ihr schwer, Bücher zu lesen und Texte zu schreiben, wie sie in einem Interview mit der „Vogue“ verriet. 16. Keira Knightley Die britische Schauspielerin ist mit zahlreichen Filmen erfolgreich gewesen und dadurch weltberühmt. Als sie 6 Jahre alt war, wurde bei ihr Legasthenie diagnostiziert, was auch erklärt, warum sie nicht gerne liest. In einem Interview mit der „Daily Mail“ erzählt Keira Knightley: „Ich kann nicht gut lesen oder schreiben – aber mit Drehbüchern komme ich gut klar.“ 17. Leonardo da Vinci Heute geht man davon aus, dass der italienische Universalgelehrte, Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Naturforscher eine Lese-Rechtschreibschwäche hatte. Seine Aufzeichnungen sind voller Fehler und haben ein sehr ungleichmäßiges Schriftbild. Aus autobiografischen Quellen wird deutlich, dass Leonardo da Vinci in Anwesenheit von anderen Personen nicht gerne lesen mochte. Auch interessant für dich: „Leonardo da Vinci: 15 spannende Fakten über den genialen Künstler und Erfinder“ 18. Lewis Hamilton Der britische Rennfahrer ist gleich mehrfacher Formel-1-Weltmeister. Aufgrund seiner Lese-Rechtschreibschwäche hat ihm die Schule damals aber nie Spaß gemacht. Bei dem Besuch einer Londoner Schule erzählt er: „Mir wurde erst mit 17 Jahren bewusst, dass ich Legastheniker bin, und ich musste einfach so viel kämpfen.“ 19. Ludwig van Beethoven Der weltbekannte Musiker und Komponist litt nicht nur unter Gehörverlust, sondern laut Historikern auch an Legasthenie. Insgesamt werden Ludwig van Beethoven mehrere Erkrankungen nachgesagt, darunter Typhus, Gelbsucht und regelmäßige Fieberkrämpfe. 20. Mark Zuckerberg Er ist einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Unternehmer und der Gründer von Facebook. Sein Studium brach Mark Zuckerberg jedoch bereits mit 19 Jahren ab. Manche spekulieren, er habe neben LRS auch Asperger. 21. Michael Jackson Der King of Pop wurde in den Herzen seiner Fans unsterblich. Das Multitalent und Pop-Idol litt an einer Lese-Rechtschreibschwäche, was sein musikalisches Genie jedoch nicht beeinflusste und sicherlich vielen Menschen Mut macht. 22. Napoleon Bonaparte Weniger beliebt, aber nicht weniger bekannt: Der französische Kaiser, Diktator und General Napoleon Bonaparte war ein eindrucksvoller Zeitgenosse – und Legastheniker. 23. Orlando Bloom Der weltbekannte britische Schauspieler besuchte in seiner Kindheit mehrere Schulen und litt stark unter seiner LRS. In einem Interview mit „Bunte“ erzählt Orlando Bloom: „Aufgrund dieser Leseschwäche kann ich meine Texte nicht so schnell auswendig lernen und es fällt mir auch schwerer, als meinen Kollegen, sie zu behalten.“ 24. Quentin Tarantino Der berühmte US-amerikanische Filmregisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Schauspieler hatte es aufgrund deiner Legasthenie nicht leicht. Mit 15 Jahren brach Quentin Tarantino bereits die Schule ab, um Schauspieler zu werden. 25. Pablo Ruiz Picasso Der spanische Maler, Bildhauer und Grafiker hatte zwar LRS, war dafür aber ein genialer Künstler. Seine Werke sind heute in den bedeutendsten Kunstmuseen auf der ganzen Welt ausgestellt. 26. Paul Ehrlich Dem deutschen Wissenschaftler gelangen Meilensteine in der Medizin – darunter die Mitentwicklung der Chemotherapie und die Behandlung von Syphilis. Für seine Beiträge im Bereich der Immunologie bekam Paul Ehrlich den Medizin-Nobelpreis. Aufgrund seiner Legasthenie empfand er die Schule damals jedoch „immer als drückende Last“. 27. Pjotr Tschaikowski Der russische Komponist erlangte mit seinen musikalischen Meisterwerken große Popularität weit über die Grenzen des damaligen Zarenreiches hinaus. Bereits zu Lebzeiten war er international bekannt. Pjotr Tschaikowski ließ sich von seiner Legasthenie nicht davon einschränken, leidenschaftlich Musik zu machen. 28. Robbie Williams Die Tonträger des britischen Sängers und Songwriters wurden weltweit fast 80 Millionen Mal verkauft. In seiner Kindheit wurde der Superstar jedoch wegen seines Übergewichts und seiner Lese-Rechtschreibschwäche gehänselt. 29. Sir Winston Churchill Er war nicht nur ein britischer Staatsmann und zweimaliger Premierminister, sondern auch Autor und Literatur-Nobelpreisträger. Aufgrund seiner Legasthenie musste Winston Churchill als Kind in der Schule mehrere Klassenstufen wiederholen. 30. Steve Jobs Der US-amerikanische Unternehmer und Mitgründer des Tech-Giganten „Apple“ war Legastheniker. Er studierte insgesamt nur ein Semester lang. 31. Stephen Hawking Der britische Physiker ist noch weit über seinen Tod hinaus zu einer Ikone der Wissenschaft geworden. Seine Bücher sind weltweite Bestseller und er gilt als „Erklärer des Universums“. Seine Lese-Rechtschreibschwäche sollte sein mathematisches und physikalisches Genie nicht trüben. 32. Steven Spielberg Der einflussreiche US-amerikanische Filmregisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor und Schauspieler bekam die Diagnose seiner Legasthenie erst mit 51 Jahren. Bereits in der Schule wurde er häufig gehänselt, weil er einfach nie richtig lesen und schreiben konnte. Er galt als durchschnittlicher Schüler und Einzelgänger. 33. Thomas Edison Der geniale US-amerikanische Erfinder, den heute jedes Kind kennt, bekam von seinen Lehrern damals einen Zettel mit nach Hause, auf dem stand: „Dieser Junge ist zu dumm zum Lernen.“ Seine Lehrer hielten Thomas Edison für absolut unfähig. Legasthenie war damals unbekannt. 34. Tom Cruise Der US-amerikanische Schauspieler erzählte in einem Interview, wie er als Kind versuchte einen Text konzentriert zu lesen. Doch am Ende einer Seite konnte er nicht einmal mehr sagen, was am Anfang der Seite stand. Er fühlte sich leer, ängstlich und frustriert. Er dachte, dass er einfach zu dumm dafür sei. In Wirklichkeit hat Tom Cruise LRS. 35. Tommy Hilfiger Der weltbekannte US-amerikanische Modedesigner hat die Schule gehasst. In einem Interview verrät er: „Ich war kein guter Schüler. Später stellte sich heraus, dass ich Legastheniker bin. Mein Hauptproblem war, dass ich kaum lesen und mich im Unterricht überhaupt nicht konzentrieren konnte. Ich träumte immer vor mich hin.“ 36. Vincent van Gogh Der niederländische Maler und Zeichner litt unter mehreren geistigen Erkrankungen. Es werden neben Legasthenie auch Epilepsie und eine bipolare Störung vermutet. Seine bedeutendsten Kunstwerke malte Vincent van Gogh vor allem in der Psychiatrie. 37. Walt Disney Der US-amerikanische Filmproduzent gilt trotz seiner Lese-Rechtschreibschwäche als eine der einflussreichsten und meistgeehrten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seine Filme unterhalten bis heute Kinder auf der ganzen Welt. 38. Whoopi Goldberg Die US-amerikanische Schauspielerin, Sängerin und Grammy-Preisträgerin bekam die Diagnose ihrer Legasthenie erst im Erwachsenenalter. In der Schule sagten ihr die Lehrer, sie sei „langsam oder zurückgeblieben“. 39. William (Bill) Henry Gates Ein weiteres Tech-Genie mit LRS. Der US-amerikanische Unternehmer, Programmierer und Mitgründer von „Microsoft“ ist heute einer der reichsten Menschen der Welt. Sein Studium hat er damals jedoch abgebrochen. 40. Wolfgang Amadeus Mozart Der weltbekannte österreichische Komponist galt bereits in jungen Jahren als Wunderkind. Er hatte jedoch, wie auch andere geniale Musiker, ein geistiges Handicap: Er war Legastheniker. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) lrs.koeln: „Berühmte Legastheniker und Dyskalkulenten“ (2) Spiegel Psychologie: „Genie und Wahnsinn - Wohl dem, der eine Macke hat“ (3) ph-heidelberg.de: Dissertation zum Thema „Legasthenie“ (4) Business Insider: „Diese Schwäche teilen überraschend viele erfolgreiche Menschen“ (5) Hinweis: Alle in diesem Beitrag verwendeten Signaturen sind „Public Domain“ (Wikimedia Commons). Beim Klick auf die Signatur gelangt man zu dem jeweiligen Original.

  • Diese 12 Tiere masturbieren | Selbstbefriedigung im Tierreich

    Sexuelle Handlungen dienen nur der Fortpflanzung? Von wegen! In diesem Artikel findest du 12 Tiere, die masturbieren - und erfährst auch, wie sie es tun. Ganz nach dem Motto: Not macht erfinderisch. Nebenbei wird die Frage beantwortet, ob es Tierarten gibt, bei denen die Weibchen einen Orgasmus haben können. Also nichts für verklemmte Persönlichkeiten. Selbstbefriedigung im Tierreich scheint, genauso wie bei uns Menschen, ein Tabuthema zu sein. Sehr lange wurde Masturbation bei Tieren geleugnet. Der italienische Schriftsteller und Politiker Alberto Moravia schrieb: „Die Selbstbefriedigung stellt den einzigen Sexualakt dar, der etwas mit Kultur zu tun hat, weil er ganz aus der Fantasie kommt.“ Andere wiederum, darunter Mark Twain und der Regenwald-Ökologe Adrian Forsyth berichteten immerhin von Selbstbefriedigung bei Affen. Adrian Forsyth veröffentlichte dazu eine Art zoologisches Liebeslexikon: „A Natural History of Sex“. Doch mit den Jahren wurden immer weitere Tierarten dabei beobachtet, wie sie sexuelle Handlungen an sich selbst vollzogen. Deshalb interessieren sich auch immer mehr Forscher für das Sexualleben der Tiere. Insbesondere die Selbstbefriedigung bei Primaten kann uns viel über uns selbst verraten und intuitive Verhaltensmuster bei Menschen erklären. In diesem Beitrag geht es nur um Selbstbefriedigung bei Tieren und nicht um Sex zwischen zwei verschiedenen Tierarten. Andere Artikel bringen das häufig durcheinander und sehen zum Beispiel Delfine, die Fische penetrieren oder Affen, die sich an anderen Tieren wie Schildkröten oder Hunden vergehen, ebenfalls als Masturbation. Darum geht es in diesem Beitrag nicht. Warum masturbieren Tiere? Die britischen Biologen Robin Baker und Mark Bellis erklären, dass Selbstbefriedigung bei Männchen dazu diene, die Spermien „frisch“ zu halten. Jüngere Spermien sind bei der Befruchtung einer Eizelle erfolgreicher, insbesondere dann, wenn ein Weibchen von mehreren Männchen begattet wurde. Frische Spermien haben also einen „Starterbonus“. Laut der Biologin Jane Waterman diene das Masturbieren nach dem Sex bei Männchen außerdem der Verhütung von sexuell übertragbaren Infektionen. Doch auch den Weibchen bringt Masturbation gewisse Vorteile. Regelmäßige Selbstbefriedigung „erfrischt“ die vaginalen Sekrete und trainiert die Scheidenmuskulatur. Diese 12 Tiere befriedigen sich selbst Mit Sicherheit gibt es viele weitere Tierarten, die masturbieren. Bei den folgenden konnte es jedoch nachweislich beobachtet und dokumentiert werden. 1. Affen Es wurden bereits unzählige Affenarten dabei „erwischt“, wie sie masturbieren. In Bulindi, Uganda sorgte ein männlicher Schimpanse einst für großes Aufsehen, weil er sein Glied in eine Plastikflasche steckte, dabei „dynamische Beckenstöße vollzog“ und sichtlich Spaß hatte. Doch auch weibliche Affen wissen anscheinend, was sie wollen: Im Menschenaffenhaus des Frankfurter Zoos, befriedigte sich eine Schimpansin mit dem Wasserstrahl eines Schlauchs. Ein weiteres Zwergschimpansen-Weibchen „verwöhnte“ sich mit ihren Händen und steckte sich dabei sogar einen Finger in den Anus. Ein Zoodirektor beschreibt zwei junge Orang-Utan-Weibchen, die „ihre Genitale gegen die aus dem Gitterwerk vorstehenden Schweißkuppen rieben“. Es wurde dokumentiert, wie weibliche Schimpansen Holzstücke zurechtbeißen, um sie sich im Anschluss einzuführen. 2. Elefanten Elefantenbullen benutzen ihren eigenen Rüssel, um damit an ihrem erigierten Glied zu saugen. Weibliche Elefanten wurden dabei beobachtet, wie sie mit dem Rüssel an ihren zwischen den Beinen befindlichen Zitzen „suckeln“, während sie sich mit ihrem Schwanz von hinten auf ihre Vulva schlagen. 3. Fledermäuse Männliche Vampirfledermäuse und Fruchtfledermäuse befriedigen sich, kopfüber hängend, mit ihren eigenen Zungen und erreichen dabei sogar einen Samenerguss. 4. Pinguine Insbesondere bei Pinguinen, die keinen Partner gefunden haben, konnte beobachtet werden, dass sie ihre Genitalien an Steinen reiben. 5. Bären Bären-Männchen sind anscheinend so gelenkig und biegsam, dass sie sich mit der eigenen Schnauze oral an ihren Genitalien befriedigen können. 6. Delfine und andere Wale Die US-Navy berichtete, dass die Delfine, die sie zum Bergen von Torpedos einsetzen, ihre Geschlechtsorgane an eben diesen Waffen reiben. Es wurde schon häufiger beobachtet, wie verschiedene Delfinarten und sogar Killerwale masturbierten. Dabei reiben sie ihre Genitalien zum Beispiel am Meeresboden oder an anderen festen Dingen. 7. Nashörner Es wurde einmal ein Nashornbulle gesehen, der seinen Penis immer wieder „klatschend“ gegen seinen Unterleib schlug, bis er ejakulierte. 8. Hunde Viele Hundebesitzer durften bereits miterleben, wie sich ihre Vierbeiner selbst befriedigen. Hündinnen reiben ihre Genitalien manchmal wie wild auf dem Erdboden entlang, während Hunde-Männchen mit erigierter „Rute“ in Gegenstände wie Kuscheltiere oder Kissen hineinstoßen. Es wurden Hunde mit dem Handy gefilmt, die ihren Penis in eine Plastikflasche steckten oder sogar zwischen den eigenen Pfoten vor ihrem Körper auf zwei Beinen stehend hin und her rieben. 9. Wilde Nubische Steinböcke In Grzimeks Enzyklopädie heißt es, dass sich die Männchen dieser Steinbockart zur Masturbation ihre eigene Penisspitze in den Mund stecken. 10. Fleckenhyänen Weibliche Fleckenhyänen wurden dabei beobachtet, wie sie ihre übergroße Klitoris mit ihrem eigenen Maul penetrierten. 11. Stachelschweine Während der Brutzeit reiben männliche und weibliche Stachelschweine ihre Genitalien an Holz. 12. Hirsche Remy de Gourmont schreibt in seinem Werk „Physik der Tiere“, dass männliche Hirsche ihre erigierten Glieder an Bäumen reiben. Buchtipp zum Artikel: „Das Liebesleben der Tiere“ EXTRA: 6 interessante Fakten zur Masturbation im Tierreich 1. Tiere in Zoos masturbieren häufiger Tiere in Gefangenschaft scheinen häufiger zu masturbieren als in freier Wildbahn. Forscher vermuten, das liege daran, dass sich Tiere in Zoos etc. nicht um die Nahrungsbeschaffung kümmern müssen und daher „mehr Zeit“ für sexuelle Stimulation hätten. 2. Männchen masturbieren häufiger als Weibchen Generell lässt sich sagen, dass aufs gesamte Tierreich bezogen Männchen anscheinend häufiger masturbieren als Weibchen. Umfragen unter uns Menschen zeigen ein ähnliches Bild. Allerdings lässt sich die Erregung der Männchen im Tierreich viel leichter erkennen als die eines Weibchens. Wenn Weibchen ihr Hinterteil zum Beispiel an einem Baum reiben oder auf dem Boden „herumrutschen“, kann das bereits Masturbation sein oder aber etwas ganz anderes. 3. Tiere masturbieren trotz vorhandener Sexualpartner Manche Tiere befriedigen sich selbst, weil sie keinen Partner finden - andere, weil sie keinen wollen. Es wurden bereits Alphamännchen unter Affen beobachtet, die - umgeben von ihrem paarungswilligen Harem - voller Genuss masturbierten. 4. Tiere masturbieren voreinander und miteinander Bei Affen wurde dokumentiert, wie sie gemeinsam voreinander sitzend masturbierten und sich sogar gegenseitig dabei halfen, ohne „richtigen“ Sex miteinander zu haben. 5. Es gibt weibliche Tiere, die nachweislich einen Orgasmus haben können Über den weiblichen Orgasmus wird schon unter uns Menschen heftig spekuliert. Wissenschaftlern gelang es tatsächlich nachzuweisen, dass Affen beiderlei Geschlechts einen sexuellen Höhepunkt wie wir Menschen erleben können. Hierfür wurden Hirnströme und Muskelkontraktionen der Primaten gemessen. Außerdem ließe sich dieser „besondere Moment“ körperlich erkennen. Wenn eine Bärenmakake zu einem Orgasmus kommt, hebt sie ihren Oberkörper an und formt ihren Mund zu einem „O“. Der Zoodirektor Lothar Dittrich beschrieb ein Indisches Languren-Weibchen, das regelmäßig masturbierte und „fast anfallartige, krampfartige Erschütterungen des ganzen Körpers anzeigte“. Er ging so weit, dass er meinte: „Einen Orgasmus solcher Intensität erleben bei der normalen Paarung weder die Hulmans (Languren) noch andere Affenarten.“ 6. Die sexuelle Kreativität der Tiere ist unermesslich Wenn es ums Masturbieren geht, sind Tiere genauso einfallsreich wie wir Menschen. Tiere scheinen gemäß ihren Möglichkeiten zum Teil viele „verrückte“ Dinge auszuprobieren, um ihr sexuelles Verlangen zu stimulieren. Dieser Artikel hat das mit Sicherheit deutlich gemacht. Und er zeigt, dass Selbstbefriedigung bei Tieren - wie bei uns Menschen - ganz natürlich ist. Auch interessant für dich: „Homosexualität im Tierreich: Diese 20 Tiere können schwul, lesbisch oder bisexuell sein“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen und weiterführende Links: (1) welt.de: „Elefantenbullen masturbieren mit dem Riechorgan“ (2) Deutschlandfunk Nova: „Auch Tiere tun es“ (3) Tagblatt: „Was macht der denn da?! Dieser Hund holt sich gerade einen runter – und das ist ganz normal“ (4) tag24: „Wissenschaftler schmunzeln: Affe masturbiert mit Plastikflasche“ (5) iHow: „9 Tiere, die masturbieren (andere als Menschen)“ (6) taz: „Im Zoo der wilden Wichser“ (7) news.de: „Selbstbefriedigung im Tierreich: Ganz schön wild! Wie Tiere onanieren und masturbieren“

  • Achillesferse bis Zerberus: 20 Redewendungen aus der griechischen Mythologie

    Viele Begriffe und Redewendungen wurden aus der griechischen Mythologie in die deutsche Sprache übernommen. Manche von ihnen sind fast jedem bekannt, andere gerieten in Vergessenheit und einige lassen kaum vermuten, dass sie in Wirklichkeit aus der griechischen Mythologie stammen. Dieser Beitrag führt dich durch ein paar interessante Beispiele für solche Sprichwörter, erklärt dir aus welchem Epos sie stammen und was sie bedeuten. Was war das gleich nochmal mit der Hydra und dem Ödipuskomplex? Und was ist eigentlich ein Ikarusflug und ein Damoklesschwert? An alle Frauen: Was Nymphomanie bedeutet, müsst ihr unbedingt wissen! Viele dieser Begriffe sind beliebte Motive in der Kunst und Literatur geworden und werden seit Jahrhunderten dargestellt. Zu jedem Begriff und jeder Redewendung aus der griechischen Mythologie gibt dir dieser Beitrag nach Möglichkeit Hintergrundinformationen zu Parallelen in anderen Kulturen, Beispiele aus der literarischen Verarbeitung und künstlerischen Darstellung - von der Antike bis zur heutigen Popkultur. Begriffe Archillesferse Adonis Amazone Aphrodisiakum Argusaugen Bezirzen Damoklesschwert Herkulesaufgabe Hydra Ikarusflug Mentor Narzissmus Nymhomanie Ödipus Pandora Sisyphusarbeit Skylla und Charybdis Sphinx Tantalusqualen Zerberus 1. Achillesferse Bedeutung: eine Schwachstelle, eines ansonsten Schwächelosen In der griechischen Mythologie war Achilles (auch Achilleus oder Achill) der Sohn des Menschen Peleus und der Meeresgöttin Thetis. Trotz seiner göttlichen Herkunft war der Sagenheld sterblich. Deshalb versuchte ihn seine Mutter unverwundbar zu machen, indem sie ihn in den Fluss „Styx“ tauchte, der die Unterwelt von der Oberwelt trennt. Dabei hielt sie ihren Sohn an der Ferse fest, sodass diese Stelle nicht mit dem Wasser des Flusses in Berührung kam. Und so blieb dies sein einzig verwundbarer Punkt. Die Stelle am Fuß wird bis heute als „Achillessehne“ bezeichnet. Je nach Version des Epos starb Achilles durch einen eventuell vergifteten Pfeil, der von Paris, dem Sohn des trojanischen Königs, abgeschossen wurde. Der Pfeil landete in Achilles' verwundbarer Ferse. Das Motiv der scheinbaren Unverwundbarkeit kommt auch in anderen Erzählungen vor und findet sich zum Beispiel in der Nibelungensage wieder, in der Siegfrieds Rücken von einem Lindenblatt bedeckt wird, während er in Drachenblut badet. Im Verlauf der Sage stößt Hagen einen Speer in die einzig verwundbare Stelle in Siegfrieds Rücken und der Held stirbt. 2. Adonis Bedeutung: ein attraktiver junger Mann Die Gestalt von Adonis ist neben der griechischen Mythologie auch in der vorderorientalischen und römischen Mythologie bekannt. Adonis ist ein Sinnbild für Schönheit, der Gott der Vegetation und ein Geliebter der Göttin Aphrodite (römisch „Venus“). Wahrscheinlich war er ursprünglich ein syro-phönizischer Vegetationsgott und gelangte durch die Expansion eines Fruchtbarkeitskultes nach Europa. Viele Epen über Adonis handeln jedoch von unerfüllter Liebe, Tod und Auferstehung. Adonis stirbt, ohne sich mit seiner großen Liebe Aphrodite zu vereinigen. Seit dem, so heißt es, färbt sein Blut im Frühjahr Blumen rot. William Shakespeare widmete den beiden seine Versdichtung „Venus und Adonis“. Hier die beiden ersten Verse: „Als von dem weinenden Morgen schied die Sonne Mit Purpurantlitz, eilt' Adonis schon, Der rosenwangige, zu des Jagens Wonne; Jagd liebt' er, doch der Liebe lacht' er Hohn. Von Liebe siech, tritt Venus ihm entgegen Und wirbt um ihn, wie kecke Werber pflegen. »Du, dreimal schöner, als ich selbst«, begann Die Liebliche mit buhlerischem Kosen, »Süß über alles, holder als ein Mann, Mehr weiß und rot, als Tauben sind und Rosen; Sich selbst besiegend, da sie dich vollendet, Sagt die Natur, daß mit dir alles endet.“ Zeno.org: „William Shakespeare - Venus und Adonis“ 3. Amazone Bedeutung: eine kriegerische oder streitsüchtige Frau Der Name leitet sich aus dem Sammelbegriff „Amazonen“ für verschiedene Völker ab, bei denen Frauen gemeinsam mit Männern in den Krieg zogen und „männergleich“ kämpften. Verschiedene antike Autoren schreiben, dass es Amazonen in der Schwarzmeerregion, nördlich des Kaukasusgebietes, in Nordanatolien aber auch in Karien, Lykien und Libyen gegeben haben soll. Es heißt zum Beispiel, dass Amazonen unter ihrer Königin Penthesilea den Trojanern im Krieg gegen die Griechen zur Hilfe geeilt sind. Viele antike Städte wie Kyme, Myrine oder Smyrna (heute „Izmir“) sollen von Amazonen gegründet worden sein. Auch römische und altägyptische Erzählungen liefern Hinweise auf Amazonen-Kriegerinnen und von Frauen beherrschte Reiche. Archäologische Funde lassen stark ausgeprägte matriarchale Strukturen in Georgien, der Ukraine, Südrussland und Kasachstan bis in die heutige Mongolei vermuten. Die Amazonen wurden seit jeher künstlerisch illustriert und sind ein beliebtes literarisches Motiv, das häufig sexuell konnotiert ist. Die Herkunft des Namens ist heute sehr umstritten. Die Kriegerinnen wurden, angelehnt an viele alte Überlieferungen, häufig zu Pferd dargestellt. Die Amazone (Gedicht) Aus ihren Augen lacht die Freude, Auf ihren Lippen blüht die Lust, Und unterm Amazonenkleide Hebt Mut und Stolz und Drang die Brust. Doch unter Locken, welche fliegen Um ihrer Schultern Elfenbein, Verriet ein Seitenblick beim Siegen Den schönen Wunsch, besiegt zu sein. Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) Die Deutsche Gedichtebibliothek: „Die Amazone“ Buchtipp zum Artikel: „Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen“ 4. Aphrodisiakum Bedeutung: ein Mittel zur Steigerung der sexuellen Lust Der Begriff ist an „Aphrodite“, die griechische Göttin der Liebe, angelehnt. Bereits in der Antike kannte man viele Pflanzen mit einer berauschenden und gleichzeitig luststeigernden (d. h. „aphrodisischen“) Wirkung – darunter die Alraune, der Sauerampfer oder die Stranddistel. Im Aphrodite-Kult spielte auch Wein eine wichtige Rolle, der zusätzlich mit aphrodisischen Pflanzen versetzt wurde. Bereits im alten Ägypten wurden luststeigernde Substanzen im Rahmen der Verehrung der ägyptischen Liebes-Göttin „Hathor“ eingenommen. Bis heute suchen die Menschen nach natürlichen Substanzen, um ihre Libido zu steigern. Als moderne Aphrodisiaka gelten zum Beispiel Asant, Camu-Camu, die Spanische Fliege oder Schokolade. Fun Fact: Im Mittelalter bezeichnete man Grünkohl als Liebeskraut, welches das Verlangen nach Sex wecken sollte. Wichtig: Es muss jedoch immer zwischen aphrodisischen und potenzsteigernden Substanzen unterschieden werden. Das erste dient der Intensivierung des sexuellen Verlangens, das letztere der Steigerung der gezielten körperlichen Erregung. 5. Argusaugen Bedeutung: „etwas mit Argusaugen beobachten“ – etwas nicht aus den Augen lassen, etwas unermüdlich beobachten bzw. ansehen Der griechische Gott Zeus hatte eine „Affäre“ mit Io, der Tochter des Flussgottes Inachos. Hera, die betrogene Gattin des Zeus, ließ Io daher von dem Riesen Argos (lat. Argus) bewachen, damit sich die beiden Geliebten nicht treffen konnten. Argos hatte einhundert Augen, von denen nur jeweils ein Augenpaar schlief, während die restlichen unaufhörlich beobachteten. Am Ende schicke Zeus den Götterboten Hermes, um Argos mithilfe einer Panflöte zum Schlafen zu bringen und ihn danach mit einem Schwert zu töten. Aus Trauer um den Tod ihres treuen Dieners, übertrug Hera die hundert Augen des Argos auf das Federkleid des Pfaus. Auf diese Weise sollte Argos unsterblich werden. 6. Bezirzen Bedeutung: „jemanden bezirzen“ – jemanden verführen, bezaubern, mit Liebreiz und Charme überzeugen Dieser Begriff ist angelehnt an die Zauberin „Kirke“ (lat. Circe – im Deutschen später „Zirze“). In der griechischen Mythologie heißt es, dass Odysseus während seiner Irrfahrt gemeinsam mit seinen Weggefährten auf der Insel „Aiaia“ landete, auf der die Hexe „Kirke“ lebte. Sie verzauberte die Männer und verwandelte sie in Schweine. Am Ende konnte Kirke jedoch besiegt werden. Allerdings sollte die gemeinsame Geschichte von ihr und Odysseus noch weitergehen. Sie bekommen drei gemeinsame Söhne. Die Figur der Kirke – die verführerisch, aber auch gefährlich ist – hat sich zum Beispiel effektiv in der Musik, der Oper und im Theater etabliert. Gemeinsam mit dem Theaterdirektor Pasquale Anfossis entwickelte Johann Wolfgang von Goethe die Oper „La Maga Circe“ (Die Zauberin Circe). Es wurden noch zahlreiche weitere Stücke über Kirke geschrieben, darunter von Giuseppe Zamponi, Reinhard Keiser, Théodore Dubois, Herbert Trantow oder Werner Egk. In vielen Aufführungen werden Kirke offensichtlich erotische Eigenschaften zugeschrieben. Außerdem ist Kirke u. a. die Namensgeberin einer Pflanzengattung, einer Spinnenart, eines Asteroiden im Asteroiden-Hauptgürtel, eines Berges in der Antarktis und einer Spielvariante im Schach. 7. Damoklesschwert Bedeutung: „das Damoklesschwert schwebt über jemandem“ – sein Glück wird bald ein Ende haben Einer Legende nach war Damokles ein Diener und Günstling von Dionysios (I. oder II.), dem König von Syrakus. Heute ist nicht restlos geklärt, ob Damokles wirklich existiert hat. Der Diener des Tyrannen war unzufrieden mit seinem Leben und beneidete Dionysios um seinen Reichtum und seine Macht. Deshalb ließ er keine Gelegenheit aus, dem König zu schmeicheln. Dionysios wollte Damokles demonstrieren, dass Macht und Reichtum vergänglich sind, dass Gefahren überall lauern können und nichts so gut sein muss, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Also lud der König von Syrakus seinen Diener zu einer Tafel ein und bot ihm sogar an, auf seinem Thron zu sitzen. Über dem Thron ließ der Herrscher jedoch ein Schwert hängen, das nur von einem Pferdehaar gehalten wurde. Als Damokles die Gefahr über ihm bemerkte, konnte er den übermäßigen Luxus der Feierlichkeiten nicht genießen und bat den König, die Tafel verlassen zu dürfen. Die Metapher des Damoklesschwertes ist durch Cicero und Horaz überliefert. Ende des 18. Jahrhunderts inspirierte die Legende aus der griechischen Mythologie den Schriftsteller Friedrich Maximilian Klinger zu seinem Trauerspiel namens „Damokles“. In der Juniausgabe der Satirezeitschrift „Titanic“ aus dem Jahr 1999 wurde eine Karikatur mit folgendem Text veröffentlicht: „Über mir schwebte das Damenkloschwert. Ich hatte mich in der Tür geirrt“. Zu sehen war ein Mann, der versehentlich auf die Damentoilette gegangen war und über dem plötzlich ein Schwert hing. 8. Herkulesaufgabe Bedeutung: eine gewaltige Aufgabe, die von einer überragenden Persönlichkeit bewältigt werden muss Herakles (lat. Hercules) war ein Held der griechischen Mythologie. Er ist insbesondere für seine übermenschliche Stärke berühmt. Aufgrund seiner überragenden Leistungen ehrten ihn sogar die Götter und nahmen ihn zu sich in den Olymp auf. Hier eine Hintergrundgeschichte: Herakles wurde von der Göttin Hera verhext. In diesem Zustand tötete er seine Kinder, was ihn zutiefst bestürzte. Er fragte das Orakel von Delphi um Rat, welches ihm sagte, dass er sich für zwölf Jahre in den Dienst des Eurystheus, dem König von Argos, stellen und alle Aufgaben erfüllen soll, die dieser ihm aufträgt. Der König formuliert daraufhin zwölf Aufgaben, die jedoch unmöglich auszuführen sind. Doch Herakles bewältigt sie alle. Darunter die Tötung der neunköpfigen Hydra, das Einfangen des Kretischen Stiers und das Heraufbringen von Zerberus, des Wachhundes der Unterwelt, an die Oberwelt. 9. Hydra Bedeutung: „der Hydra den Kopf abschlagen“ – jeder Versuch, ein Problem zu lösen/zu bekämpfen/einzudämmen ergibt nur weitere Probleme Die Hydra ist ein Ungeheuer aus der griechischen Mythologie. Das Monster besitzt mehrere Köpfe. Wird ein Kopf abgeschlagen, wachsen zwei neue wieder nach. Der Kopf in der Mitte ist unsterblich. Ihr Atem ist tödlich. Die Hydra wird auch als Wasserschlange beschrieben. Im Rahmen seiner zwölf Aufgaben gelingt es Herakles, die Hydra zu töten. Gemeinsam mit Iolaos legte Herakles ein großes Feuer und brannte jeden enthaupteten Hals der Hydra aus, damit kein neuer Kopf mehr nachwachsen konnte. Zuletzt schlug er ihr den unsterblichen Kopf in der Mitte ab. Zur Zeit der Französischen Revolution wurde das Bild der Hydra im französischen Volk wieder populär. Die Franzosen sahen sich als Herakles. Der Sturm auf die Bastille wurde als Kampf gegen die Hydra inszeniert. Bis heute ist die Hydra auch ein beliebtes Motiv in der Popkultur. Hydra ist zum Beispiel eine fiktive Terrororganisation im sogenannten „Marvel-Universum“. 10. Ikarusflug Bedeutung: „Hochmut kommt vor dem Fall“ – jemand will zu hoch hinaus, Strafe durch Übermut Ikarus (auch Ikaros, lat. Icarus) wurde nach der griechischen Mythologie mit seinem Vater Daidalos von König Minos im Labyrinth des Minotauros auf Kreta festgehalten. Daidalos war ein brillianter Erfinder. Er baute Flügel, um wegfliegen zu können. Dafür befestige er Federn mit Wachs an einem Gestänge. Er wies seinen Sohn Ikaros jedoch an, nicht zu hoch zu fliegen, da die Sonne das Wachs sonst schmelzen würde. Dadurch lösen sich die Federn und die Flügel gehen kaputt. Und so geschah es. Irakos flog in die Höhe und wurde zu übermütig. Er flog so hoch, dass sich die Federn lösten und er ins Meer stürzte. Dieses Meer heißt heute das Ikarische Meer und befindet sich in der östlichen Ägais. Die Figur des Ikarus ist bis heute ein beliebtes künstlerisches Motiv. Maler wie Pieter Bruegel der Ältere, Werner Holz, Franz Radziwill und Wolfgang Mattheuer ließen sich für ihre Gemälde von Ikarus inspirieren. Die Schriftstellerin Eveline Hasler erschuf für ihren Roman „Die Wachsflügelfrau“ einen „weiblichen Ikarus“. Auch in der Musik und in der Filmindustrie wird die Figur immer wieder dargestellt. Hier jeweils nur ein Beispiel: Im Actionthriller „James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag“ gibt es eine Satellitenwaffe, die den Namen Ikarus trägt. Ein Songtitel von der Band „Iron Maiden“ heißt „Flight of Icarus“. 11. Mentor Bedeutung: ein älterer, väterlicher Freund – auch Ratgeber, Berater Der Begriff des Mentors hat sich mit der Zeit gewandelt. Heute ist ein Mentor jemand, der als erfahrene Person einer anderen zur Seite steht, sie berät und in ihrem Erfolg unterstützt. Die unerfahrenere Person wird dabei „Mentee“ oder „Protegé“ genannt. Zentral geht es um den Wissenstransfer zwischen Mentor und Mentee im Dienste einer Ausbildung, Karriere oder der Freizeit, bis hin zur Spiritualität und Persönlichkeitsentwicklung. Es gibt zum Beispiel Mentoring-Programme in Unternehmen, Hochschulen, Stiftungen, Behörden oder Vereinen. Der Unterschied zwischen Mentor und Coach besteht darin, dass ein Coach eine entsprechende Ausbildung zum Coach hat. Ein Mentor sticht allein aufgrund seiner Erfahrung oder seines Wissens hervor. Der Begriff „Mentor“ hat seinen Ursprung in der griechischen Mythologie. Mentor war ein Freund von Odysseus, der sich um seinen Sohn Telemachos kümmerte, ihn beschützte und erzog. 12. Narzissmus Bedeutung: Selbstverliebtheit, Selbstbewunderung, übermäßige Eitelkeit Namensgeber für diesen Begriff ist Narziss. Der Jüngling aus der griechischen Mythologie war so schön, dass er zahlreiche Verehrer beider Geschlechter hatte. Doch er wies sie alle zurück und konnte keine Liebe erwidern. Eines Tages rief ein Verschmähter, dass Narziss selbst einmal lieben möge, ohne diese Person jemals für sich gewinnen zu können. Und so geschah es. Er verliebte sich in sein eigenes Spiegelbild. Als er sich selbst im Wasser erblickte, verliebte er sich unsterblich in das, was er darin sah. Doch erreichen konnte er seine große Liebe nicht. Als seine Tränen ins Wasser fielen und die stille Oberfläche aufrührten, verschwand das Bild. Narziss erkannte, dass es sich nur um sein Spiegelbild handelte, aber die Liebe blieb unüberwindbar. Narziss starb an dem Schmerz der unerfüllten Liebe zu diesem unerreichbaren Liebesobjekt – zu sich selbst. Die Figur des jungen schönen Narziss ist so emotional und inspirierend, dass es unzählige Skulpturen, künstlerische und dichterische Darstellungen gibt. Durch Sigmund Freud wurde der Begriff „Narzissmus“ für eine psychopathologische Störung und infantile Entwicklungsphase geprägt. Heute gehört „Narzissmus“ zur Umgangssprache. Narziss (Gedicht) Narziss, verging. Von seiner Schönheit hob sich unaufhörlich seines Wesens Nähe, verdichtet wie der Duft vom Heliotrop. Ihm aber war gesetzt, dass er sich sähe. Er liebt, was ihm ausging, wieder ein und war nicht mehr im offnen Wind enthalten und schloss entzückt den Umkreis der Gestalten und hob sich auf und konnte nicht mehr sein. Rainer Maria Rilke, April 1913, Paris rainer-maria-rilke.de 13. Nymphomanie Bedeutung: gesteigerter Sexualdrang bei Frauen, „Mannstollheit“ Genauer gesagt handelt es sich hier um das gesteigerte Verlangen von Frauen nach Geschlechtsverkehr, der mit häufigem Partnerwechsel einhergeht. Das männliche Gegenstück hierzu ist der „Satyrismus“ – das übermäßige sexuelle Verlangen von Männern nach vielen Frauen. Der Begriff ist auf die „Nymphen“ aus der griechischen und römischen Mythologie zurückzuführen. Nymphen sind weibliche Naturgeister, niedere Gottheiten bzw. Personifikationen von Naturkräften. Sie sind zudem häufig die Begleiterinnen von anderen Göttern. Sie gelten als das Symbol für Fruchtbarkeit und Sexualität schlechthin. Sie werden als wunderschöne junge Frauen dargestellt, meistens nackt oder sehr leicht bekleidet. Nymphen tragen häufig Blumen mit sich. Die Mischung aus jugendlicher Sexualität und Naturverbundenheit inspirierte viele Künstler. Es gibt unzählige Gemälde und Skulpturen von Nymphen, darunter von Arnold Böcklin, Édouard Manet und Henryk Siemiradzki. In der Literatur waren Nymphen ein beliebtes Thema zu Zeiten der Renaissance und Romantik. Aber auch in der Musik kommt dieses Motiv immer wieder zum Tragen – damals wie heute. Der französische Komponist Debussy schrieb das Musikstück „Syrinx“, in dem der Gott Pan einer Nymphe nachstellt. Außerdem veröffentlichte die Band „In Extremo“ ein Lied mit dem Titel „Nymphenzeit“. Sogar die Filmindustrie bedient die Legenden aus der griechischen Mythologie. „Nymphs“ ist eine finnische TV-Serie über drei Nymphen. Speziell dem Thema der Nymphomanie widmete sich der Film „Nymphomaniac“, in dem unter anderem Shia LaBeouf mitspielt. Das Filmdrama erzählt die Lebensgeschichte einer sexsüchtigen Frau. 14. Ödipuskomplex Bedeutung: Verlangen nach einer sexuellen Beziehung mit einem Elternteil, vorwiegend der eigenen Mutter Der Begriff wurde von Sigmund Freud geprägt und ist angelehnt an die Geschichte um „Ödipus“ in der griechischen Mythologie. Das Gegenstück hierzu ist der sogenannte „Elektrakomplex“ – die übermäßige Bindung einer Tochter zu ihrem eigenen Vater bei gleichzeitiger Feindseligkeit gegenüber der Mutter. Der Legende zufolge heiratete Ödipus versehentlich seine Mutter, nachdem er nichtsahnend seinen Vater getötet hatte. In dem griechischen Drama „König Ödipus“ von Sophokles erhängt sich die Mutter, nachdem sie die Wahrheit erfährt, und Ödipus sticht sich die Augen aus, bevor er ins Exil flieht. Insgesamt gibt es mehrere Versionen der Geschichte, aber die Kernhandlung bleibt immer gleich. Das Schicksal von Ödipus wird bis heute gerne in Kunst, Literatur und als Theater dargestellt. Das Drama von Sophokles wird weiterhin aufgeführt und neu interpretiert. 15. Pandora Bedeutung: „die Büchse der Pandora öffnen“ – mit einer Handlung viel Leid und Übel verursachen Die berühmtesten Erzählungen über Pandora stammen vom griechischen Dichter Hesiod. Er beschreibt sie in seinen Schriften als „schönes Übel“. Der Name „Pandora“ wird als „Allbegabte“ übersetzt und ist in der griechischen Mythologie eine Frau, die aus Lehm erschaffen wurde. Zeus trägt Hephaistos – dem Gott des Feuers – auf, Pandora aus Lehm zu formen und zu den Menschen zu schicken. Sie ist die göttliche Rache dafür, dass Prometheus das Feuer gestohlen hatte. Pandora bekam außerdem eine Büchse, in der alles Übel der Welt, aber auch Hoffnung enthalten ist. Sie schenkte diese Büchse den Menschen mit der Anweisung, sie niemals zu öffnen. Doch Pandora ist sehr verführerisch und wurde von den Göttern mit zahlreichen positiven Eigenschaften ausgestattet: Schönheit, Geschicklichkeit und musikalisches Talent. Sie gilt jedoch auch als neugierig und übermütig. Der Mythos endet damit, dass Prometheus alle Warnungen ignoriert und Pandora heiratet. Daraufhin öffnet sie die Büchse und alle Laster und Untugenden, alle Mühen und Krankheiten, ja sogar der Tod entweichen in die Welt. Seitdem erobert das Schlechte die Reiche der Menschen und quält sie. Nietzsche beschreibt in seinem Werk „Menschliches, Allzumenschliches“, dass die Hoffnung das übelste aller Übel sei: „weil der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen“. Eventuell war der ursprüngliche Mythos einst nicht so apokalyptisch und Pandora galt vielmehr als eine Göttin der Erde und Fruchtbarkeit, die dieser Welt ihre Gaben schenkte. Früheste antike Darstellungen rücken Sie in eine Reihe mit den Göttinnen „Demeter“ und „Gaia“. Es ist durchaus möglich, dass Hesiods Darstellung von Pandora eine misogyne Verfremdung eines viel älteren und positiv bewerteten Mythos gewesen ist. Bis heute werden Parallelen zwischen der Legende von Pandora und dem Sündenfall in der Bibel gezogen. In der Neuzeit wird Pandora mit ihrer unheilbringenden Büchse auch als Sinnbild für die Verführungskünste der Frauen gesehen. Künstler und Schriftsteller aller Epochen stilisierten Pandora zum Teil auf unterschiedliche Arten und Weisen, darunter Dante Gabriel Rossetti, Edwin Scharff, Frank Wedekind oder Johann Wolfgang von Goethe. 16. Sisyphusarbeit Bedeutung: eine schwere, ertrag- und aussichtslose Arbeit, die niemals ein Ende haben wird Dieser Begriff ist angelehnt als „Sisyphos“ aus der griechischen Mythologie (lat. Sisyphus). Er war der König von Korinth und galt als Götter verachtender Frevler. Er war sehr gerissen und trieb gerne seine Späße mit den griechischen Göttern. Es gelang ihm mehrmals den Tod zu überlisten und auch den Tod anderer zu verhindern, indem er den Totengott „Thanatos“ fesselte. Auf diese Weise konnten keine neuen Seelen in den Hades eintreten. Irgendwann bewältigte es Gott Hermes jedoch, Sisyphos in die Unterwelt zu verbannen. Als Strafe für seinen Übermut muss der Gotteslästerer bis in alle Ewigkeit einen großen Felsbrocken einen Berg im Hades hinaufschleppen, der immer wieder runterrollt, kurz bevor er den Gipfel erreicht. Die Redewendung der „Sisyphusarbeit“ ist wie kaum eine andere über Ländergrenzen hinweg bekannt geworden. Heute gibt es diesen Begriff zum Beispiel auch im Englischen, Französischen, Spanischen, Italienischen, Polnischen und Russischen. Der französische Biologie, Chemiker und Nobelpreisträger Jacques Monod wählte Sisyphos als Symbol für die Wissenschaft – die sich immer wieder aufs Neue selbst infrage stellen muss. 17. Skylla und Charybdis Bedeutung: „die Wahl zwischen Skylla und Charybdis“ – die Wahl zwischen zwei Übeln; ein auswegloses Dilemma, aus dem man nicht unbeschadet herauskommen kann Skylla und Charybdis sind zwei Ungeheuer der griechischen Mythologie. Sie lebten beide an zwei unterschiedlichen Enden einer Meerenge. Skylla fraß alles Lebende, das ihr zu nahe kam. Mit ihren großen Fangarmen ergriff sie jeden unvorsichtigen Seefahrer. Der Legende zufolge fuhr Odysseus durch die Meerenge. Dabei wurden sechs seiner Gefährten von Skylla gefressen. Auf der anderen Seite der Meerenge lebte Charybdis. Sie sog mehrmals am Tag das Meerwasser ein und spuckte es wieder aus. Alle Schiffe, die in den Sog dieser Wassermengen gerieten, waren für immer verloren. Es wurde viel spekuliert, wo sich diese berüchtigte Meerenge befinden könnte und was genau hinter diesen Naturgewalten steckt. Der Historiker Heinz Warnecke vermutet diese Stelle zwischen dem Golf von Patras und dem Golf von Korinth. Dort entstehen bis heute regelmäßig Wasserhosen, die in der Antike als Arme eines Monsters interpretiert werden konnten, die Menschen sogar vom Deck eines Schiffes mitrissen. 18. Sphinx Bedeutung: eine Person, die rätselhalft ist oder in Rätseln spricht bzw. schwierig zu verstehen ist Dieser Ausdruck geht nicht auf die Sphinx in Ägypten zurück, sondern auf die thebanische Sphinx der griechischen Mythologie, die auf einem hohen Felsen bei Theben lebte. Sie gab jedem, der an ihr vorbeiziehen wollte, ein schwieriges Rätsel auf, das dieser lösen musste. Die Sphinx gilt als Dämon der Zerstörung und des Unheils. Sie ist u. a. die Schwester von Hydra und Zerberus. Jeder, der ihr Rätsel nicht lösen konnte, wurde von ihr erwürgt und gefressen. Das Rätsel der Sphinx lautete im Original: „Was ist es, das mit einer Stimme begabt, bald vierbeinig, zweibeinig und dreibeinig wird?“ Frei im Deutschen übersetzt heißt es: „Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien?“. Ödipus war der erste, der dieses Rätsel lösen konnte. Die Antwort darauf war: „der Mensch“. Als Kleinkind krabbelt er auf allen Vieren. Als Erwachsener geht er aufrecht auf zwei Beinen. Als alter Mensch geht er mit einem Stock als drittes Bein. Ödipus sprach die richtige Antwort aus und die Sphinx stürzte sich von ihrem Felsen hinab in den Tod. In der Kunst des 19. Jahrhunderts wurde die Begegnung der Sphinx mit Ödipus häufig als ein symbolisches Treffen zwischen Mann und Frau interpretiert, das konfliktbehaftet ist. Die Sphinx steht hierbei für „das Rätsel der Frau“. 19. Tantalusqualen Bedeutung: Qualen, die entstehen, wenn scheinbar in Reichweite befindliche verlockende Dinge in Wirklichkeit unerreichbar sind Dieser Begriff geht auf den phrygischen König Tantalos (lat. Tantalus) in der griechischen Mythologie zurück. Er war unermesslich reich und mächtig. Gleichzeitig frevelte er gegen die Götter und zog ihren Zorn auf sich. Hier nur ein Beispiel: Er gab einst ein Festmahl für die Götter in seinem eigenen Heim, tötete dabei seinen Sohn und servierte ihn den Göttern zum Essen, nur um zu schauen, ob sie es bemerken würden. Sie bemerkten es und ließen den Sohn wiederauferstehen. Am Ende wurde Tantalos mit einem Fluch belegt und in die tiefste Region des Hades verbannt. Dort erlitt er die „Tantalusqualen“. Er sollte auf ewig Hunger und Durst leiden. Frisches Wasser und süße Früchte („Tantalusfrüchte“) waren überall, doch er konnte sie nicht erreichen. Zeitgleich schwebte über ihm ein riesiger Felsbrocken, der jederzeit hinabzustürzen drohte. Homer schildert die Tantalusqualen in seiner Odyssee folgendermaßen: „Auch den Tantalos sah ich, mit schweren Qualen belastet. Mitten im Teiche stand er, den Kinn von der Welle bespület, Lechzte hinab vor Durst, und konnte zum Trinken nicht kommen. Denn so oft sich der Greis hinbückte, die Zunge zu kühlen; Schwand das versiegende Wasser hinweg, und rings um die Füße Zeigte sich schwarzer Sand, getrocknet vom feindlichen Dämon. Fruchtbare Bäume neigten um seine Scheitel die Zweige, Voll balsamischer Birnen, Granaten und grüner Oliven, Oder voll süßer Feigen und rötlichgesprenkelter Äpfel. Aber sobald sich der Greis aufreckte, der Früchte zu pflücken; Wirbelte plötzlich der Sturm sie empor zu den schattigen Wolken.“ – Odyssee 11, 582–592; übersetzt von Johann Heinrich Voß (Creative Commons) 20. Zerberus Bedeutung: „Wie ein Zerberus über etwas wachen“ – ein Wächter, an dem niemand vorbeikommt Grundlage für diese Redewendung ist der Höllenhund Kerberos in der griechischen Mythologie (lat. Cerberus, dt. Zerberus) – ein Dämon mit drei Köpfen, der die Pforte zur Unterwelt bewacht, sodass kein Lebender hineinkommen und kein Toter flüchten kann. Es gibt unterschiedliche Darstellungen von ihm, in denen er manchmal ein, zwei, fünfzig oder sogar hundert Köpfe hat. Manche Dichter und Künstler zeigten ihn mit einem Schlangenschwanz oder Fell aus Schlangen. Sein Bellen klang je nach Überlieferung metallisch und sein Atem war tödlich. Als Herakles den Höllenhund Zerberus im Rahmen seiner zwölf Aufgaben in die Oberwelt hinauftrug, lief dem Monster Speichel aus dem Maul und tropfte auf den Boden. An dieser Stelle spross sogleich eine giftige Blume, die heutzutage als Eisenhut bekannt ist. Dante beschrieb den Dämon in seiner „Göttlichen Komödie“ (Sechster Gesang): Der Zerberus, das Untier grausam wild, Bellt jeden an, der kommt, aus dreien Kehlen, Daraus nach Hundeart sein Kläffen schrillt. Schwarz trieft sein Bart, glutrot die Lichter schwelen, Mit Tatzen, krallenscharf, den Bauch geschwollen, Packt, schindet, vierteilt er die armen Seelen. Wie Hunde heulen die im Regen, rollen Sich hin und her, bald jenes Glied, bald dies Als Schirm emporgekehrt, die Jammervollen. Uns witternd riß die Mäuler auf und wies Die Hauer Zerberus, der Höllendrachen, Und blieb kein Haar in Ruh an seinem Vlies. (projekt-gutenberg.org) Im ersten Teil der Harry Potter Reihe wurde ebenfalls ein riesiger dreiköpfiger Hund dargestellt, der eine Falltür bewacht und – angelehnt an das griechische Epos um Orpheus – mit Musik zum Schlafen gebracht werden kann. In der Informatik ist „Kerberos“ heute ein Authentifizierungsdienst für offene Computernetze im Internet. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Hellenica World: „Achillesferse“ (2) Archäologiemseum Schloss Eggenberg: „Adonis und Venus“ (3) Süddeutsche Zeitung: „Das Geheimnis der Amazonen“ (4) chemie.de: „Aphrodisiakum“ (5) GEO: „Mit Argusaugen bewachen“ (6) Hellenica World: „Kirke“ (7) GEO: „Damoklesschwert“ (8) GEO: „Die Sage des Herakles“ (9) de-academic.com: „Hydra (Mythologie)“ (10) Griechische Mythologie Fandom: „Ikarus“ (11) wissen.de: „Mentor“ (12) Hellenica World: „Narziss“ (13) Hellenica World: „Nymphe“ (14) Hellenica World: „Ödipus“ (15) GEO: „Die Büchse der Pandora öffnen“ (16) GEO: „Sisyphusarbeit“ (17) SRF: „Odysseus für Eilige: Skylla und Charybdis“ (18 freud-zentrum.ch: „Das Rätsel der Sphinx“ (19) wissen.de: „Tantalusqualen“ (20) Griechische Mythologie Fandom: „Zerberus“

  • Meteoritenjäger: So kannst du Meteoriten suchen, finden und erkennen

    Welche Meteoriten gibt es? Woran erkennt man sie? Wo sucht man am besten nach ihnen und wie viel Geld bekommt man für einen Meteoritenfund? Gibt es rechtliche Grundlagen zu beachten? Was ist die Standard-Meteoritenjäger-Ausrüstung? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel. Kapitel in diesem Artikel Welche Meteoriten gibt es? Woran erkenne ich einen Meteoriten? Meteoriten-Suche: Achtung Verwechslungsgefahr! Wüste, Antarktis und Dachterrasse: Wo finde ich Meteoriten? Welche Ausrüstung brauche ich, um Meteoriten zu finden? Meteoriten richtig „bergen“ Rechtliche Hinweise zur Meteoriten-Suche Wie viel ist ein Meteorit wert? Die 10 teuersten Meteoriten, die jemals verkauft wurden Welche Meteoriten gibt es? Grundsätzlich gibt es drei Arten von Meteoriten, die sich je nach Herkunft des Objektes unterscheiden: Stein-Meteoriten, Eisen-Meteoriten und Stein-Eisen-Meteoriten. Eisenhaltige Meteoriten lassen sich mit einem Metalldetektor ausfindig machen. Bei Stein-Meteoriten muss sich der Sucher auf seine Augen verlassen. Es heißt, pro Jahr landen etwa 20.000 Meteoriten auf der Erde. Die meisten davon fallen ins Meer und verschwinden für immer. Zusätzlich dazu regnet es etwa 15.000 Tonnen Weltraumstaub – sogenannte Mikrometeoriten. Von diesen erreichen rund 5.000 Tonnen die Erdoberfläche. „Nicht alle Meteoriten enthalten Metall und sind magnetisch, zum Beispiel jene vom Mars oder Mond sind es nicht. Verlässt man sich nur auf diese Eigenschaft, würde vieles unentdeckt bleiben.“ - Ludovic Ferrière, Geologe & Kurator der Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museums in Wien Woran erkenne ich einen Meteoriten? Eventuell hast du beim Feldspaziergang bereits versehentlich einen Meteoriten bzw. Fragmente eines Meteoriten in der Hand gehabt und wusstest es gar nicht. Zugegeben, die Chance einen Meteoriten spontan zu entdecken ist ziemlich gering, aber nicht unmöglich. Viele große Entdeckungen waren reiner Zufall. Hier findest du eine Checkliste, um einen Meteoritenfund einzuordnen und einen echten „Himmelsstein“ zu erkennen: hohe Dichte: das Objekt ist für seine Größe vergleichsweise schwer magnetisch: das Objekt lässt sich von einem Magneten anziehen bzw. der Metalldetektor zeigt ein Signal an eine schwarze oder braune Kruste das Objekt zeigt beim Anschleifen metallischen Glanz oder metallische Einschlüsse Meteoriten haben meistens eine schwarze Schmelzkruste, die durch den Eintritt in die Erdatmosphäre entsteht. Wenn ein Meteorit bereits lange auf der Erde liegt, oxidiert er und seine Oberfläche wird bräunlich. An Bruchstellen zeigt er meistens sein grau-schimmerndes Inneres. Zur Bestimmung eines Meteoriten findest du zusätzlich ein Video am Ende dieses Artikels. Meteoriten-Suche: Achtung Verwechslungsgefahr! Es gibt auch einige irdische Gesteine bzw. Produkte, die mit Meteoriten verwechselt werden können. Zu diesen zählen: metallhaltige Schlacken: diese besitzen Vesikel (Löcher), Meteoriten jedoch nicht sulfidische Sedimentknollen Konkretionen (unregelmäßige mineralische Körper in Gesteinen) aus Hämatit bzw. Magnetit verwitterte Überreste von metallischen Werkzeugen Wüste, Antarktis und Dachterrasse: Wo finde ich Meteoriten? Statistisch gesehen landen überall auf der Erdoberfläche gleich viele Meteoriten. Die meisten von ihnen werden jedoch in der Wüste oder in der Antarktis gefunden und liegen dort bereits sehr lange. Aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit verwittern Meteoriten an solchen extremen Orten nicht so schnell und sind aufgrund der geologisch einseitigen Landschaft auch gut zu erkennen. In Deutschland sieht das anders aus. Hier verwittern Meteoriten schnell. Deshalb stützen sich viele Meteoritenjäger auf Videoaufnahmen des Nachthimmels, Augenzeugenberichte und Prognosen über Meteoritenschauer. Das Europäische Feuerkugelnetzwerk ist ein Verbund aus 25 festinstallierten Kameras, die den Nachthimmel über Mitteleuropa nach Meteoriten absuchen, um sie danach finden zu können. Wenn erstmal ein Meteorit auf der Erde eingeschlagen ist, muss er schnell gefunden werden. Feuchtigkeit und wuchernde Vegetation machen das Auffinden einer Einschlagstelle innerhalb kürzester Zeit bereits unmöglich. Auch die starke landwirtschaftliche Nutzung ist ein Problem. Ein Meteorit, der auf einem Acker untergepflügt wird oder im Wald landet, verschwindet buchstäblich. Aufgrund des Klimas erodiert seine Schmelzkruste und das Eisen verrostet bis zur Unkenntlichkeit. Bereits nach einigen Jahrzehnten kann sich ein kleinerer Meteorit vollständig auflösen. Bei reinen Stein-Meteoriten geht das zum Teil sogar noch schneller. Meteoriten können direkt auf der Erdoberfläche oder auch in bis zu einem Meter Tiefe zu finden sein. Ein geschultes Auge erkennt Meteoriten an ihrer dunklen Schmelzkruste bereits aus der Ferne. In der Wüste heben sie sich besonders gut vom hellen Sand ab. Eisenhaltige Meteoriten, die unter der Erde liegen, können mithilfe von Metalldetektoren gefunden werden. Es gibt aber auch besonders kleine Meteoriten, die unbemerkt auf unseren Dächern liegen können. Mikrometeoriten, die maximal wenige Millimeter groß sind, lassen sich auf ebenen Flächen wie Dachterrassen mit starken Magneten anziehen. Für eine genaue Bestimmung müssen diese jedoch unter einem Mikroskop untersucht werden. Auch hierzu gibt es ein Video am Ende dieses Artikels. Welche Ausrüstung brauche ich, um Meteoriten zu finden? Zur Standardausrüstung eines Meteoritenjägers gehören folgende Dinge: Metalldetektor Spaten Pickel starker Magnet Handschuhe Behältnis für gefundene Meteoriten eventuell Mikroskop zur Untersuchung von Mikrometeoriten Tipp: Gute Metalldetektoren gibt es bereits günstig bei Amazon zu kaufen. [Hier klicken und anschauen] Tipp: Auch Mikroskope müssen nicht teuer sein. [Hier klicken und anschauen] Eines sollte ein Meteoritenjäger auch mitbringen: viel Geduld! Wer die Dinge nicht nur dem Zufall überlassen möchte und seine Chancen auf einen Meteoritenfund erhöhen will, sollte astronomische Prognosen mit einbeziehen und/oder in Gebiete mit geringer Witterung reisen. Meteoriten richtig „bergen“ Der Geologe und Kurator Ludovic Ferrière empfiehlt den Meteorit nicht sofort aufzuheben, sondern zunächst die Fundstelle zu fotografieren und die genauen GPS-Daten festzuhalten. Mit dem Smartphone geht das ganz einfach. Aufheben sollte man den Meteoriten mit Gummihandschuhen, Alufolie oder einem Plastiksack, um ihn nicht zu kontaminieren. Rechtliche Hinweise zur Meteoriten-Suche Anders als bei der Metalldetektor-Suche nach archäologischen Objekten, braucht man für die Jagd nach Meteoriten in Deutschland keine behördliche Genehmigung. Die Eigentumsverhältnisse sind nicht geregelt. Es handelt sich nicht um verlorene Gegenstände oder Bodendenkmäler. Auf öffentlichen Flächen ist die Suche nach Meteoriten also theoretisch uneingeschränkt erlaubt und der Finder darf seinen Fund erstmal behalten. Ein anderes Beispiel: Bei dem ersten Teilfund des Meteoriten von Neuschwanstein haben sich der Finder (Privatperson) und der Grundeigner (das Bundesland Bayern) gemäß dem Schatzfundparagraphen § 984 BGB darauf geeinigt, dass beide gleichberechtigte Teilhaber des Meteoriten sind. Das Bundesland Bayern hat dem Finder seine Hälfte im Endeffekt abgekauft. Wer die Echtheit seines potenziellen Meteoriten prüfen lassen möchte, kann dies zum Beispiel im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) tun oder sich an Naturkundemuseen wenden, die eine entsprechende Abteilung besitzen. Weil Meteoriten einen nicht zu unterschätzenden wissenschaftlichen Wert besitzen, stellen viele Sammler ihre Stücke in Museen aus und bieten diese auch für weiterführende Forschungszwecke an. Wie viel ist ein Meteorit wert? Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zahlt in der Regel einen Finderlohn für einen echten Meteoriten. Das können durchaus bis zu mehrere Tausend Euro pro Fund sein. Auch Sammler haben Interesse an Meteoriten. Hier spielt der reine Materialwert kaum eine Rolle. Dieser ist, anders als bei Gold, ziemlich gering. Je nach Gesamtgewicht, Beschaffenheit und Optik zahlen Sammler einen Preis von 30 Cent bis zu mehreren Hundert Euro pro Gramm. Hier kommt es zum Beispiel darauf an, ob eine gute Schmelzkruste vorhanden ist oder ob der Meteorit im Inneren funkelt. Je ausgefallener, desto besser. Die 10 teuersten Meteoriten, die jemals verkauft wurden 10. Der Gibeon Meteorit - 280.000 Euro 9. Zagami Meteorit - 278.000 Euro 8. Dar al Gani 1058 Mondmeteorit - 281.000 Euro 7. Der Meteor von Tscheljabinsk - 336.000 Euro 6. Zagami Marsmeteorit - 383.000 Euro 5. Der Springwater Meteorit - 511.000 Euro 4. Der Meteorit aus Conception Junction - 724.000 Euro 3. Willamette Meteorit - 851.000 Euro 2. Die Hauptmasse des Brenham Meteoriten - 896.000 Euro 1. Der Fukang Meteorit - 1,7 Millionen Euro Buchtipp zum Artikel: „Geheimnisvolle Schatzsuche: Legendäre Schätze die noch zu finden sind“ Dieser Beitrag könnte dich auch interessieren: „Fossilien suchen in Deutschland – Alles, was du wissen musst“ Zwei Videos, die dich interessieren könnten: Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Institut für Planetenforschung: „Woran erkenne ich einen Meteoriten?“ (2) futurezone: „So findet und sammelt man Meteoriten“ (3) meteorite-shop: „Wie kann ich einen Meteoriten finden und wenn ja, wo?“ (4) Meteoritenland: „Meteorit selbst suchen und finden – geht das?“ (5) catawiki: „Die 10 teuersten Meteoriten, die jemals auf der Erde verkauft wurden“ (6) web.de: „Meteoritenjäger: So lukrativ ist ein Meteoritenfund“ (7) scinexx: „Es regnet Weltraumstaub“

  • Nachhaltige Lampen aus Holz: stilvoll & umweltfreundlich

    Wer auf der Suche nach umweltfreundlichen Materialien ist, wird Holz lieben. Und auch bei der Inneneinrichtung ist Holz ein interessanter Werkstoff. Die Holz-Lampen von leuchtenladen.com sind dabei nicht nur nachhaltig, sondern auch stilvoll und zeitlos. Holz: der Werkstoff der Zukunft Kaum ein anderes Material hat eine so günstige Ökobilanz wie Holz. Dieser Rohstoff liefert mehr Energie, als er bei der Herstellung, Nutzung, Instandhaltung und Entsorgung benötigt. Holz wächst nach und Wälder bieten bei guter Forstwirtschaft viel Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Während des Wachstums zieht ein Baum das klimaschädliche Treibhausgas CO₂ aus der Luft. Ein Festmeter Holz nimmt rund eine Tonne CO₂ auf, während bei der gleichen Menge an Holz gleichzeitig 750 kg Sauerstoff freigesetzt werden. Ob beim Hausbau oder bei der Inneneinrichtung – Architekten haben schon längst das Potenzial von Holz entdeckt. Ein Trend, der nie vergeht. Deckenlampen aus Holz: Zeitloses Design für jedes Interieur Die Holz-Deckenlampen von leuchtenladen.com sind zeitlos und passen in jeden Einrichtungsstil. Ob modernes Loft-Ambiente oder klassischer Landhausstil. Deckenlampen aus Holz geben jedem Raum das gewisse Etwas. Und obwohl Holz als Baumaterial so offensichtlich ist, achtet kaum jemand bei der Einrichtung seiner vier Wände bewusst auf die Verwendung dieses nützlichen Werkstoffs. Deshalb bleiben Deckenlampen aus Holz trotzdem fast schon eine Seltenheit und werden dadurch zu etwas ganz Besonderem. Leuchtenladen.com – eine CO₂-Neutrale Website Der Onlineshop legt viel Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Mit ihrem Zertifikat für eine „CO₂-Neutrale Webseite“ lässt leuchtenladen.com den CO₂-Ausstoß, den ihre Seite und ihre Besucher erzeugen, ermitteln. Der Onlineshop zahlt regelmäßig Beträge an die globale CO₂-Neutralisierungsarbeit, die zum Beispiel in Windkraft- und Photovoltaikanlagen investiert werden. Auf diese Weise lassen sich dauerhaft CO₂-Emissionen reduzieren. Die jährlichen CO₂-Angaben werden unabhängig geprüft. Dank intelligenter Investition in nachhaltige Projekte, liegt der durchschnittliche Kompensationsgrad der CO₂-Emissionen, die durch leuchtenladen.de erzeugt werden, bei stolzen 200 Prozent. *Dieser Beitrag wurde gesponsert und enthält Werbung.

  • Der Albigenser-Kreuzzug: Als Christen Christen töteten

    Der vergessene Kreuzzug? Die Albigenserkriege gelten als „erster Genozid der modernen europäischen Geschichte“ und offenbaren ein düsteres Kapitel der Französischen Krone und des Christentums. Bei Kreuzrittern und Kreuzzügen denken die meisten an die Eroberungen des durch Muslime besetzten Heiligen Landes. Doch es gab auch Kreuzzüge, die sich gegen Christen richteten. Von 1209 bis 1229 führten der Papst und später auch der König von Frankreich insgesamt zwei Kreuzzüge gegen die Albigenser. Doch der Krieg galt nicht nur einer religiösen Minderheit, sondern einem ganzen Landstrich, der kulturell unabhängig war – Okzitanien. Es ist nicht so leicht zu sagen, ob es sich hier vorwiegend um einen Kreuzzug gegen Ketzerei oder einen verschleierten erbarmungslosen Eroberungskrieg gegen die südfranzösischen Grafen handelte. Wahrscheinlich traf beides zu. Viele Albigenser starben nicht nur während der Kreuzzüge, sondern auch in den Jahren danach. Eine großangelegte Inquisition verbrannte die letzten von ihnen auf dem Scheiterhaufen. Kapitel in diesem Beitrag: 1. Wer waren die Albigenser? 2. Woran glaubten die Katharer? 3. Okzitanien: Wo unterschiedliche Religionen miteinander lebten 4. Simon de Montfort: Der Kreuzritter, der Frankreich blutrünstig veränderte 5. Der Verlauf der Albigenserkreuzzüge 6. Was geschah nach dem Ende der Kreuzzüge mit den Katharern? Wer waren die Albigenser? Die Albigenser waren eine christliche Sekte des Mittelalters. Benannt wurden sie nach der südfranzösischen Stadt Albi, doch eigentlich waren sie hauptsächlich unter dem Namen „Katharer“ bekannt und werden in diesem Beitrag auch vorwiegend so dargestellt. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab: „katharos“ = „rein“ bzw. „Katharoi“ = „die Reinen“. Sie selbst bezeichneten sich u. a. als „gute Christen“ und „Vollkommene“ (lat. „hereticus perfectus“). Daraus wurden später die Begriffe Häretiker und Häresie abgeleitet. Aus der Eindeutschung des Wortes „Katharer“, entstand der Begriff der „Ketzerei“. Katharer lebten neben Frankreich auch in Spanien, Italien und Deutschland. Woran glaubten die Katharer? Die Katharer folgten dem Manichäismus, der die Welt radikal in zwei Seiten teilt: Das Gute und das Böse. Diese Glaubensbewegung ist auf den persischen Gelehrten „Mani“ zurückzuführen und entstand im 3. Jahrhundert n. Chr. Nach diesem Manichäischen Dualismus ist die Welt im Grunde schwarzweiß. Gott schuf das Licht und ist „das Gute“. Der Teufel schuf die Finsternis und ist „das Böse“. Wenn der Mensch seine Begierden und Laster überwindet, kann seine Seele zu Gott gelangen. Aus diesem Grund lebten die Katharer in strenger Askese. Sie organisierten sich und besaßen Diözesen, also christliche Bezirke mit einem Bischof als Vorstand, in: Agen, Albi, Carcassonne, Toulouse und Razés. Die Katharer in Südfrankreich wurden von vielen französischen Adligen unterstützt. Okzitanien: Wo unterschiedliche Religionen miteinander lebten Zwischen Provence und Pyrenäen lag das mediterrane und romanisch geprägte Okzitanien. Der Norden Frankreichs war zu dieser Zeit hingegen fränkisch-normannisch beeinflusst. Okzitanien hatte sogar eine eigene Sprache, was für das Mittelalter recht ungewöhnlich war. In der Region herrschte ein relativ liberales Miteinander, was die Glaubensrichtungen betraf. Hier lebten Katharer, Katholiken und Juden friedlich zusammen. Wegen dieser „Religionsfreiheit“ bekamen die Katharer insbesondere in Okzitanien viel Zulauf. Deshalb finden sich ihre Diözesen insbesondere in dieser Region. Die kulturelle Eigenständigkeit Okzitaniens war der Französischen Krone und dem Papsttum ein Dorn im Auge. Die Katharer weigerten sich den Zehnten an die römische Kirche zu zahlen und der Unabhängigkeitsdrang dieses riesigen Gebietes erzürnte den französischen König. Simon de Montfort: Der Kreuzritter, der Frankreich blutrünstig veränderte „Tötet sie, der Herr wird die Seinen schon erkennen.“ – Dieses Zitat spiegelt das Wesen eines der berühmtesten Kreuzritter wider. Kurz nach Beginn des ersten Albigenserkreuzzuges führt Simon de Montfort das Kreuzfahrerheer an. Er gilt als ultra-religiös, grausam, gierig und blutrünstig. Aus tiefem Glauben unterjochte er die okzitanischen Fürstentümer und ermordete viele Katharer, die für ihn und den Papst nur Ketzer waren. Er selbst war ein „nordfranzösischer Edelmann“ und gelangte durch seine englische Mutter sogar an den Titel „Earl of Leicester“. Montfort stand treu zur Französischen Krone und zum Papst. Er kämpfte bereits als Kreuzritter im Heiligen Land gegen Muslime. Nun, so heißt es, sei er „aus purer Habgier“ in den Kampf gegen die Katharer gezogen. Der Papst versprach ihm die Metropole Toulouse im Gegenzug für den Sieg. Kurzzeitig herrschte er auch tatsächlich über die Stadt am Fluss Garonne. Während seiner Abwesenheit verwaltete Montforts Frau „Alice“ das eroberte Toulouse. Sie beschäftigte sich insbesondere mit der Verfolgung der dort lebenden Juden. Kinder wurden ihren Eltern weggenommen und zwangsgetauft. Den Eltern drohte der Tod, wenn sie nicht zum Christentum konvertierten. Erstaunlicherweise war dieses Vorgehen seiner Frau sogar Montfort zu radikal. Er ließ gefangene Juden wieder frei und gab ihnen ihren konfiszierten Besitz zurück. Die Kinder durften jedoch nicht zurück zu ihren Familien. Er meinte, das verbiete ihm seine Religion. Montfort wurde gefürchtet, aber auch verehrt. Er galt unter europäischen Kreuzrittern als eine Art „Star“. Angeblich wollten ihn englische Barone zum Gegenkönig ausrufen und ein Textorakel hätte gedeutet, dass Montfort ein Auserwählter sei. Montforts Bilanz: Er belagerte knapp 40 Städte und Burgen – davon fast alle erfolgreich. Doch bei einer Belagerung sollte er sein Leben verlieren. Sein Tod war spektakulär: Im Jahr 1218 will Montfort das mittlerweile wieder verlorene Toulouse zurückerobern und wird von einem Felsbrocken zerschmettert, der von einem Katapult aus der Stadt geschleudert wurde. Doch das war nicht das Ende des Krieges. Der Verlauf der Albigenserkreuzzüge Für unsere Chronologie beginnen wir knapp 40 Jahre vor dem ersten Kreuzzug gegen die Albigenser. Insgesamt gab es zwei Kreuzzüge gegen die Katharer in Südfrankreich. Dieser Beitrag geht die wichtigsten Jahreszahlen durch und erklärt kompakt, was passiert ist. 1165: Es kommt zu einem Streitgespräch zwischen Katharern und katholischen Würdenträgern in Lombers. 1167: Das Konzil von Saint Félix de Caraman findet statt, welches als Meilenstein in der Geschichte der Organisation der Katharer gilt. Daraufhin gründen sie vier Bistümer in Okzitanien: Toulouse, Albi, Carcasonne und Agen. 1179: Im Rahmen des dritten Laterankonzils wird zum ersten Mal ein militärisches Vorgehen gegen die Katharer in Okzitanien beschlossen. 1198: Papst Innozenz III. bekleidet sein Amt und will die Einheit der Kirche Roms wiederherstellen. Buchtipp zum Artikel: „Das Geheimnis der Templer: Von Leonardo da Vinci bis Rennes-le-Château“ 1208: Der päpstliche Legat Pierre de Castelnau wird (vermutlich von einem Gefolgsmann des Grafen von Toulouse) ermordet. Papst Innozenz III. sieht dies als Anlass für den Albigenserkreuzzug. 1209: Der Kreuzzug beginnt. In Lyon versammeln sich etwa 10.000 Kreuzritter. Die Städte Béziers und Carcassonne werden erobert. Bei der Eroberung von Béziers sterben 15.000 Männer, Frauen und Kinder – Katharer, Katholiken und Juden. Während der Belagerung von Carcassonne flüchten die meisten Einwohner über unterirdische Gänge in die umliegenden Wälder. Es verbleiben aber rund 500 Einwohner. Von diesen dürfen Greise, Kranke und Kinder die Stadt nackt verlassen („nur mit ihren Sünden beladen“). Die 400 Übriggebliebenen werden ermordet. Simon de Montfort übernimmt die Führung des Kreuzzuges, nachdem sein Vorgänger Raymond Roger Trencavel abgesetzt wird und im Verlies stirbt. Die Stadt Bram wird erobert und 100 Katharer auf Befehl Montforts verstümmelt. Minerve, Thermes und Puivert werden belagert und in Minerve 140 Menschen verbrannt. 1211: Lavaur und Cassés werden erobert und 400 Katharer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ritter werden gehängt oder mit dem Schwert erstochen. Die Herrin von Lavaur wird in den Brunnen geworfen und gesteinigt. Toulouse wird belagert und künftig zum Zentrum dieses Konflikts. Raimund Roger, Graf von Foix, ist ein entschiedener Gegner des Albigenserkreuzzuges und richtet ein Massaker an den Kreuzfahrern an. Er wird jedoch bei der Schlacht von Castelnaudary besiegt. 1218: In den vergangenen Jahren wurde die Stadt Toulouse hart umkämpft und fiel in unterschiedliche Hände. Bei dem Versuch einer Rückeroberung von Toulouse stirbt Simon de Montfort und die Kreuzfahrer ziehen sich zurück. 1219: Der zweite Kreuzzug gegen die Katharer beginnt. 1226: Ludwig VIII., König von Frankreich, beginnt seinen königlichen Kreuzzug. Nach seinem Tod wird Toulouse einfach annektiert. Es kommt zur ersten Inquisition in der Stadt. 1229: Der Vertrag von Meaux in Paris erklärt den Albigenserkreuzzug für beendet. 1233: Beginn der päpstlichen Inquisition gegen die Katharer, mit der die Dominikaner beauftragt werden. 1234: Dominikus, der Ordensgründer der Dominikaner, wird heiliggesprochen. 1235: Toulouse, Albi und Narbonne erheben sich gegen die Inquisition. 1236: Die Inquisitoren kehren jedoch wieder nach Toulouse zurück. 1243: Das Konzil von Béziers beschließt die Belagerung, Eroberung und Zerstörung der Stadt Montségur. 225 Katharer werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Was geschah nach dem Ende der Kreuzzüge mit den Katharern? Das ursprüngliche päpstliche Ziel war mit dem Ende der Kreuzzüge nicht erreicht. In den nachfolgenden Jahren fallen etliche Katharer der Inquisition zum Opfer und sterben auf dem Scheiterhaufen. Im Jahr 1329 findet in Carcassonne die letzte Verbrennung statt. Die Katharer in Südfrankreich galten damit „offiziell“ als ausgelöscht. Es ist unklar, wie viele von ihnen dabei ihr Leben verloren haben. Außerdem wurde das kulturell ziemlich eigenständige Okzitanien in das Königreich Frankreich eingegliedert. Die kulturellen Gegensätze von Nord und Süd sind in Frankreich bis heute spürbar. Die Blütezeit der okzitanischen Kultur im Mittelalter wurde jedoch nicht vergessen. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es Bemühungen eine einheitliche okzitanische Schriftsprache zu schaffen und eine entsprechende literarische Kultur in Südfrankreich zu etablieren, um das alte Okzitanien ein Stück weit wiederzubeleben. Einer Schätzung zufolge sprechen heute nur noch knapp zwei Millionen Franzosen die okzitanische Sprache. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) GRIN: „Der Albigenserkreuzzug. Ein Kampf gegen die Häresie oder die Eroberung Südfrankreichs?“ (2) Süddeutsche Zeitung: „Der Kreuzritter, der Frankreich blutig veränderte“ (3) Universität Regensburg: „Albigenserkreuzzug“ (4) cathares.org: „Bienvenue en Terres Cathares“ (5) Lernhelfer: „Die Katharer“ (6) Mittelalter Wiki: „Albigenserkreuzzug“ (7) france.fr: „Okzitanien - Südfrankreich“

  • Planeten: Warum hat der Saturn Ringe?

    Warum hat der Saturn überhaupt Ringe? Wie und wann sind sie entstanden und woraus bestehen sie? Wusstest du, dass das Ringsystem des Planeten eines Tages wahrscheinlich vollständig verschwinden wird? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen. Kapitel in diesem Beitrag 1. Woraus bestehen die Saturn-Ringe? 2. Wie viele Ringe hat der Saturn? 3. Wie groß sind die Saturn-Ringe? 4. Wie entstanden die Ringe des Saturn? 4.1. Die Mond-Theorie 4.2. Die Kometen-Theorie 4.3. Die Sonnensystem-Theorie 5. Wie alt sind die Ringe des Saturn? 6. Ring-Regen: Aus den Saturn-Ringen regnet es 7. Warum die Ringe des Saturn verschwinden werden 8. Welche Planeten haben noch Ringe? Woraus bestehen die Saturn-Ringe? Die Ringe des Saturn bestehen aus Milliarden von Gesteinsbrocken und Eiskristallen. Manche Partikel haben die Größe von Staubkörnern, andere sind so groß wie ein Haus. Das Material kreist in einer dichten, flachen Wolke gleichmäßig um den Planeten. Von außen betrachtet, sehen die Ringe aus wie eine Scheibe. Als Galileo Galilei die Saturn-Ringe im Jahr 1610 entdeckte, bezeichnete er sie fälschlicherweise als „Henkel“, weil er die Ringe als solche mit damaligen Mitteln noch nicht erkennen konnte. Doch der französische Astronom Giovanni Domenico Cassini schlussfolgerte bald, dass die Ringe des Saturn aus einzelnen Objekten zusammengesetzt sein müssen, die den Planeten umkreisen. Lange Zeit vermuteten Wissenschaftler, dass die Ringe aufgrund ihrer Helligkeit aus bis zu 90 Prozent Eis bestehen würden. Mittlerweile ist man sich nicht mehr so sicher. Die einzelnen Ringe erscheinen in einer Vielzahl von Farben und besitzen sogar unterschiedliche Temperaturen. All das ist auf verschiedene Materialien zurückzuführen. Ringe mit einem hohen Anteil an Eis sind so gut wie farblos. Andere bestehen aus Gestein und „leuchten“ in Rottönen. In der Praxis vermischen sich die unterschiedlichen Bestandteile. Es heißt, die Cassini-Sonde, die 20 Jahre lang Daten sammelte und den Saturn untersuchte, hätte sogar organisches Material entdeckt, das von einem der Ringe auf die Saturn-Oberfläche gefallen sei. Die Forscher nennen dieses Phänomen „Ring-Regen“. Dazu später mehr. Wie viele Ringe hat der Saturn? Heute geht man davon aus, dass der Saturn über 100.000 Ringe besitzt. Zwischen ihnen befinden sich Lücken. Die Ringe und Lücken sind dabei unterschiedlich groß. Das Ringsystem des Planeten ähnelt in dieser Hinsicht einer Schallplatte: Alle Ringe befinden sich auf einer Ebene und haben breitere und schmalere Stellen. Um die Saturn-Ringe übersichtlicher darzustellen, hat man sie in größere Bereiche eingeteilt und von innen nach außen benannt (nicht alphabetisch): D-, C-, B-, A-, F-, G-, und E-Ring. Wie groß sind die Saturn-Ringe? Der äußere Ring besitzt einen Durchmesser von fast einer Million Kilometern. Gleichzeitig sind die Ringe tatsächlich nur rund 100 Kilometer hoch. Das gesamte Ringsystem ist also sehr schmal. Der innere Ring befindet sich etwa 7.000 Kilometer über der Planetenoberfläche. Die unterschiedlich großen Lücken zwischen den Ringen entstehen dadurch, dass sich die Partikel der einzelnen Ringe unterschiedlich schnell bewegen. Die äußeren Ringe brauchen für eine Umrundung ca. 12 bis 14 Stunden – die inneren nur 6 bis 8 Stunden. Wie entstanden die Ringe des Saturn? Es gibt drei gängige Theorien, wie der Saturn einst zu seinen Ringen kam. Wissenschaftler sind sich jedoch bis heute nicht einig. Die Mond-Theorie Heute besitzt der Saturn ganze 82 Monde, die in den Ring-Lücken um den Planeten kreisen. Viele von ihnen sind sehr klein und haben einen Durchmesser von weniger als vier Kilometern. Es könnte sein, dass ein Asteroid einst einen solchen kleinen Mond getroffen und zerstört hat. Die Überreste dieses Mondes verteilten sich anschließend in einer Wolke um den Planeten. Es heißt, ein Asteroid von 20 bis 30 Kilometern Durchmesser hätte ausgereicht, um so einen Mond zu zerstören. Während der Zeit des „letzten großen Bombardements“ vor rund vier Milliarden Jahren, zog ein Schauer aus Asteroiden und Kometen durch unser Sonnensystem. Bis heute speist der Mond Enceladus die Saturn-Ringe mit salzhaltigen Eispartikeln. Diese gelangen durch Geysire auf der Mondoberfläche ins All und sammeln sich in den Ringen des großen Planeten. Es wird vermutet, dass sich unter der vereisten Oberfläche von Enceladus ein ganzer Ozean verbergen könnte. Die Kometen-Theorie Es könnte auch sein, dass ein vorbeiziehender Komet dem Saturn zu nahe gekommen ist und von den gewaltigen Gravitationskräften des Planeten zerrissen wurde. Demnach bestünden die Saturn-Ringe zu einem großen Teil aus den Überresten dieses Kometen. Die Sonnensystem-Theorie Die Saturn-Ringe können jedoch auch aus den Anfängen unseres Sonnensystems stammen. Forscher gehen davon aus, dass zu Beginn alle Planeten von einer „Staubwolke“ umgeben waren. Aus dieser formten sich entweder Monde, oder das Material verflüchtigte sich mit der Zeit. Doch beim Saturn geschah vielleicht etwas anderes. Wissenschaftler sind immer noch dabei zu verstehen, welche Kräfte den Ringen überhaupt ihre Form geben. Es wird vermutet, dass die Anziehungskräfte des Saturn so stark sind, dass die Partikel in ihren Bahnen festgehalten werden. Warum die Ringe dabei eine Scheibe bilden, ist nicht klar. Wie alt sind die Ringe des Saturn? Auch bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Es kommt darauf an, wie die Ringe entstanden sind. Wenn sich die Saturn-Ringe in der Anfangszeit des Sonnensystems gebildet haben, sind sie so alt wie das Sonnensystem selbst – 4,5 Milliarden Jahre. Es gibt jedoch auch Forscher, die vermuten, dass die Ringe viel jünger sind. Möglicherweise nur 10 bis 100 Millionen Jahre. Wenn das stimmt, hätten die Ringe des Saturn vielleicht noch nicht existiert, als auf der Erde bereits Dinosaurier lebten. Ring-Regen: Aus den Saturn-Ringen regnet es Bei der Auswertung von Daten der Cassini-Sonde fanden Wissenschaftler heraus, dass komplexe organische Verbindungen aus dem D-Ring in die obere Saturn-Atmosphäre herabfallen: Bis du 10.000 Kilogramm Material in einer Sekunde! (Also eher ein „Ring-Wolkenbruch.“) Hierbei handele es sich um Wasser, Methan, Ammoniak, Kohlenmonoxid, molekularen Stickstoff und Kohlendioxid. Die starken Anziehungskräfte des Saturn ziehen die Substanzen nach und nach aus den Ringen auf seine Oberfläche. James O’Donoghue von der NASA schrieb in einer Studie, dass allein die Wassermenge, die in einer halben Stunde aus den Saturn-Ringen auf den Planeten niederfallen würde, ausreicht, um ein Olympiade-Schwimmbecken zu füllen. Das Wasser würde jedoch nicht auf der Planetenoberfläche eintreffen, sondern vorher verdampfen. Die Atmosphäre des Saturn besteht aus dichten Wolken, die sich unter anderem aus Wasserdampf, Wasserstoff, Helium, Ammoniak und Methan zusammensetzen. Warum die Ringe des Saturn verschwinden werden Dieser Ring-Regen ist der Grund dafür, dass die Saturn-Ringe mit der Zeit verschwinden werden, so die Forscher. Es wird geschätzt, dass der Saturn in 300 Millionen Jahren keine Ringe mehr haben wird. Es landet mehr Material aus den Ringen auf der Planetenoberfläche, als von außen nachkommt. Welche Planeten haben noch Ringe? Auch Jupiter, Uranus und Neptun besitzen Ringe. Doch die Saturn-Ringe bestehen aus so hellem Material (insbesondere Eis), dass sie am sichtbarsten sind. Uranus hat zum Beispiel sogar 13 definierte Ringe. Die beiden äußeren sind rot und blau. Auch hier wird vermutet, dass es sich bei den Uranus-Ringen um Überreste von Monden handeln könnte. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller von Stephen Hawking „Kurze Antworten auf große Fragen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) science.org: „Close-range remote sensing of Saturn’s rings during Cassini’s ring-grazing orbits and Grand Finale“ (2) wissenschaft.de: „Warum nur der Saturn Ringe hat“ (3) weltderphysik.de: „Wie Saturn seine Ringe bekam“ (4) mdr.de: „Geheimnis der Saturn-Ringe gelüftet“ (5) dlr.de: „Wie kam Saturn zu seinen Ringen?“ (6) daswetter.com: „Erstaunlich: Die Ringe des Saturn verschwinden!“ (7) Spiegel Wissenschaft: „Uranus' neue Ringe sind rot und blau“

  • Selbsterfüllende Prophezeiungen: Warum deine Gedanken Wirklichkeit werden

    Buchvorstellung: Viele fragen sich, warum unsere größten Ängste manchmal wahr werden und warum sich die Dinge, mit denen wir uns immer wieder geistig beschäftigen, in unserem Leben manifestieren. Dahinter steckt das Prinzip der „selbsterfüllenden Prophezeiungen“. Gabriela Herold studierte Germanistik, Anglistik, Erziehungswissenschaften und Entwicklungspsychologie. Sie ist Lehrerin und selbst Mutter, arbeitet viel mit Kindern, Jugendlichen und Eltern. In ihrem Buch „Die Prophezeiung über dich – du bist viel mehr als du denkst“ spricht sie ausführlich über Glaubenssätze, die unser Leben nicht selten seit der Kindheit prägen – und das nicht immer zum Guten. Viele Grundeinstellungen, mit denen wir jeden Tag aufs Neue aufwachen, sind immer und immer wieder Ursache für unser Scheitern. Unsere „Prophezeiungen“ sind es, sie uns unglücklich machen und unserem Leben eine schlechte Wendung nach der anderen geben. „In diesem Buch versammeln sich viele unangenehme Wahrheiten.“ Sie enthüllt in ihrem Buch einige Techniken, wie wir unsere schlechten Glaubenssätze umformulieren, Frieden mit unserer Vergangenheit schließen und uns von ihr befreien. Dabei ist ihr Buch gnadenlos ehrlich und weniger spirituell, sondern mehr auf die menschliche Psyche fokussiert. „Dieses Buch ist eine Entdeckungsreise zu dir selbst, auf der du ein paar Monster erlegen wirst.“ Hier geht es um ein paar unangenehme Themen, mit denen fast jeder in irgendeiner Form zu kämpfen haben: schlechte Erfahrungen in der Kindheit, ein ungesundes Verhältnis zu seinen Eltern, negative Gedanken und Gefühle, aber auch Selbstbewusstsein, Selbstliebe und Selbstakzeptanz, Dankbarkeit und Eigenverantwortung. „Ich muss etwas erreichen“ ist der Glaubenssatz, aus dem das Hamsterrad gebaut ist. Diese Überzeugung ist nämlich nicht weg, sobald du ein Ziel erreichst. Du suchst dir dann die nächste und die nächste und die nächste Herausforderung. Unsere physische Situation ist eng mit unserer Gedankenwelt verknüpft. Unsere inneren Glaubenssätze hindern uns nicht nur an innerem Frieden, sondern auch an materiellem Erfolg und gesunden Beziehungen zu anderen Menschen. Deshalb spielen Themen wie Geld und Liebe in Gabriela Herolds Buch ebenfalls eine wichtige Rolle. „Das Unterbewusstsein träumt davon, alles Schlechte aus deiner Kindheit zu einem guten Ende zu bringen. Der Traumpartner – bzw. die Traumpartnerin – deines Unterbewusstseins verkörpert das schmerzhafteste Muster, das du jemals gelebt hast. Dein Unterbewusstsein sucht jemanden, der dir helfen kann, deine tiefste Verletzung an die Oberfläche zu bringen und mit Liebe zu heilen.“ Gabriela Herold gibt im Laufe ihres Buches viele Beispiele für negative Glaubenssätze, die Menschen ihr Leben lang ins Unglück treiben. Sie bietet Alternativen an, mit denen sich diese destruktiven Denkmuster durchbrechen lassen. Negativ: Ich kann mich auf andere nicht verlassen. Positiv: Ich kann mir selbst vertrauen und mich auf mich selbst verlassen. Da draußen gibt es Menschen, auf die ich mich verlassen kann, und ich finde sie und freunde mich gut mit ihnen an. Negativ: Ich sage Ja, wenn ich Nein meine, weil ich feige bin. Positiv: Mein Nein ist valide, einfach weil ich mich dafür entschieden habe. Ich beschütze mich, meine Energie und meine Zeit mit einem klaren Nein. Ich respektiere die Zeit anderer Leute und ich erwarte, dass andere auch meine (Frei-)Zeit respektieren. Negativ: Die Menschen, die ich liebe, werden mich sowieso wieder verlassen. Positiv: Wenn ich jemanden liebe oder mag, bleibt derjenige bei mir, wenn er wirklich zu mir passt. Negativ: Ich muss erfolgreich sein. Ich muss etwas erreichen. Positiv: Erfolg darf anders aussehen als das, was ich erwartet habe. Nichts kann meinen Wert als Mensch heben oder senken. „Dein Unterbewusstsein folgt seit deiner Kindheit einer Prophezeiung. Prophezeiungen erfüllen sich, wenn man daran glaubt. Finde heraus, was in deiner Prophezeiung enthalten ist, und wie du sie ganz einfach austauschen kannst. Bessere Prophezeiung, besseres Leben.“ Das Buch „Die Prophezeiung über dich – du bist viel mehr als du denkst“ von Gabriela Herold Besuche die Autorin auf ihrer Homepage: dieprophezeiung.de Dieser Beitrag wurde gesponsert und enthält Werbung. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Ein Baum so stark wie 10 Klimaanlagen: Wie Bäume unsere Städte kühlen

    Der Klimawandel hat längst auch Deutschlands Städte erreicht. Und eins ist sicher: Die Stadt der Zukunft soll grün sein. Studien zeigen, dass Bäume und Grünflächen unsere Metropolen nachhaltig kühlen. Auf welche Faktoren kommt es dabei ganz besonders an und wie lässt sich dieser Effekt maximal nutzen? Klimatologen erwarten, dass es in Zukunft immer heißere und trockenere Sommer geben wird. Rekordsommer, die heute noch als Extremwetter gelten, könnten schon bald zur Normalität werden. Städte trifft es dabei jetzt schon besonders stark. Bei hohen Temperaturen staut sich die Hitze vornehmlich in Ballungszentren und Innenstädten. Aufgeheizte Fassaden und glühender Asphalt speichern die Wärme. Ersehnte Abkühlung findet sich auch in der Nacht meistens nur im Umland. In Stadtzentren ist es nicht selten bis zu 10 Grad Celsius wärmer als auf dem Land. Städteplaner suchen dringend nach Möglichkeiten, um Hitzestau in Zukunft zu verhindern und die Temperaturen in dichten Siedlungen und Metropolen zu regulieren. Warum Bäume ihre Umgebung kühlen Bäume haben viele positive Effekte für Städte. Sie werten Straßen und offene Plätze optisch auf, filtern Schadstoffe aus der Luft und verbessern die Lebensqualität der Stadtbewohner. Mehrere Studien haben herausgefunden, dass Bäume auch eine natürliche Kühlfunktion haben, die unseren Städten nützlich werden kann. Wie funktioniert das? Bäume geben Feuchtigkeit ab. Ein Wald schafft sich sein optimales Klima nach Möglichkeit selbst. An warmen Tagen verdunstet mehr Wasser. Diese Feuchtigkeit, die an die Luft abgegeben wird, kühlt die Umgebung wie eine „natürliche Klimaanlage“. Dadurch bleibt es in Wäldern auch an sehr heißen Sommertagen meist angenehm kühl. Der Schattenwurf der Bäume spielt hier ebenfalls eine Rolle, da dieser die direkte Sonneneinstrahlung reduziert. Ein Baum bewirkt so viel wie 10 Klimaanlagen Diese Überschrift klingt zugegebenermaßen nach einer etwas verwirrenden Gleichung. Aber Wissenschaftler der niederländischen Universität Wageningen haben die durchschnittliche Kühlleistung eines Baumes ermittelt: 20-30 Kilowatt. Eine konventionelle Klimaanlage hat hingegen nur eine Kühlleistung von 2 Kilowatt. Hierbei ist die Größe des Baumes natürlich von Bedeutung. Auch interessant für dich: „Wald in Zahlen: Wie viele Bäume gibt es auf der Erde? Wie viele werden gefällt und gepflanzt?“ Welche Baumart kühlt am besten? Die Kühlleistung der Bäume hängt noch von weiteren Faktoren ab, als nur ihrer Größe. Es zeigte sich, dass auch die Art des Baumes einen Unterschied macht. Wissenschaftler der TU München haben die Kühlungseffekte von zwei verschiedenen Stadtbaum-Arten untersucht und miteinander verglichen - der Robinie und der Winterlinde. Leider gibt es bisher nur Untersuchungen zu diesen beiden Baumarten, aber die Ergebnisse sind bereits sehr informativ und lassen sich zum Teil auch auf andere Arten übertragen. Beide Baumarten kühlen nämlich auf ihre eigene Weise effektiv. Wo sie die beste Kühlleistung erzielen, hängt von der Umgebung ab, in die man sie pflanzt. Zwei Dinge wurden bei der Studie der TU München deutlich: Erstens: Bäume mit geringem Wasserbedarf auf Rasenflächen kühlen an heißen Tagen besser. Wenn es besonders heiß ist, hat sich die Robinie als ideale grüne Klimaanlage für die Stadt bewährt. Der Baum hat kleinere Blätter und damit eine lichtere Krone, wodurch er weniger Wasser verbraucht und seiner Umgebung auch weniger Wasser entzieht. Durch den geringeren Wasserbedarf des Baumes und das Sonnenlicht, das durch die durchlässigere Baumkrone scheint, kann eine ausgedehnte Grasfläche um die Robinie herum wachsen. Dieser Rasen verdunstet ebenfalls Wasser, was auch einen Kühlungseffekt hat. Robinien auf einer Wiese sind eine ideale Bepflanzung, um starken Temperaturen in Städten entgegenzuwirken. Sie eignen sich also hervorragend für Parkanlagen. Eine andere Baumart, die ebenfalls einen niedrigen Wasserbedarf hat, ist die Eiche. „Baumarten wie die Robinie, die wenig Wasser verbrauchen, können für einen höheren Kühlungseffekt sorgen, wenn sie in Grasumgebung gepflanzt werden. Das Erdreich rundum bleibt durch die Bäume feuchter, das Gras gibt über die Wasserverdunstung zusätzlich Hitze ab und reduziert somit die Temperatur in Bodennähe.“ – Dr. Mohammad Rahman, Pflanzenökologe an der TU München Zweitens: Bäume mit einem hohen Wasserbedarf ohne Rasen sind besser für milde Tage. Bei der Linde funktioniert der Kühlungseffekt etwas anders. Diese Baumart benötigt sehr viel Wasser und hat ein dichtes Blätterdach, weshalb Rasen hier in direkter Umgebung nur sehr schwer wachsen kann. Dadurch fällt der Kühlungseffekt des Rasens weg. Allerdings schlussfolgerten die Wissenschaftler, dass die Baumkrone viel Schatten spendet und an milderen Tagen gut vor der Mittagssonne schützen kann. Linden eignen sich besser für die Kühlung von versiegelten Flächen oder Straßen, auf denen sowieso kein Rasen wachsen kann. Andere Baumarten, die hierfür infrage kämen, wären die Rosskastanie oder der Spitzahorn. Buchtipp zum Artikel: „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ Bäume kühlen besser als Grünflächen Forscher der Universität ETH Zürich wollten wissen, wie Natur-Oasen in der Stadt idealerweise aussehen müssten. Sie stellten fest, dass Bäume in jedem Fall besser kühlen als bloße Rasen- bzw. Grünflächen mit Blumen. Das liegt nicht nur am Schatten der Bäume, sondern im Allgemeinen an den Wassermengen, die verdunsten. Flächen mit Bäumen kühlen nach dieser Untersuchung zwei bis viermal besser als Flächen mit nacktem Rasen. Der Temperaturunterschied zwischen beiden beträgt nach dieser Studie bis zu 12 Grad Celsius. „Parks mit Bäumen haben tagsüber in ganz Europa einen deutlich höheren Kühlungseffekt als Parks ohne Bäume.“ - Dr. Jonas Schwaab, Geoökologe an der ETH Zürich Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie insgesamt Temperaturdaten von 293 europäischen Städten aus, darunter 36 deutschen Städte. Die Messungen der Oberflächentemperaturen stammen von Satelliten. Allerdings wurden keine präzisen Informationen wie etwa die Anordnung der Bäume (Baumreihen, einzelne Bäume) berücksichtigt und die Satellitenaufnahmen geschahen praktischerweise nur bei wolkenlosem Himmel. Schwammstädte: Woher kommt das Wasser für die ganzen Bäume? Manche Forscher machen düstere Prognosen und raten sogar ganz davon ab, Bäume mit einem hohen Wasserbedarf anzupflanzen. Aufgrund des Klimawandels sind extreme und langanhaltende Dürreperioden zu erwarten. Können sich die Städte da überhaupt eine Dauerbewässerung ihrer Bäume leisten? Es gibt ein neues Konzept in der Städteplanung, das vor Dürre und vor Überschwemmung gleichermaßen schützen soll: Die Schwammstadt (auch „Sponge City“ genannt). Das Prinzip ist simpel: Regenwasser soll nicht einfach über den Asphalt und Beton fließen, um dann in den Kanalisationen zu verschwinden. Dieses System macht die Stadt nämlich anfällig für Überschwemmungen. Ein neuer Plan: Es sollen vielseitig bepflanzte Grünflächen, sowie begrünte Fassaden und Dächer errichtet und zusätzliche Rinnen mit künstlichen Wasserreservoirs gebaut werden. Ziel ist es, das Wasser langsamer abfließen zu lassen und dezentral zu speichern. Auf diese Weise könnte das natürliche Regenreservoir Stadtbäume im Idealfall von ganz allein versorgen und die Wassermengen würden sich bei Starkregen nicht an einer Stelle stauen. Im Umkehrschluss hat das Wasser wieder einen nachhaltigen Kühlungseffekt, wenn es langsam und kontinuierlich verdunsten kann. China hat angekündigt 30 Metropolen, darunter Peking und Shenzhen, zu Schwammstädten umzubauen. Auch Berlin hat das Potenzial von Sponge Cities erkannt. So wurde die Fassade des Uni-Gebäudes in Berlin-Adlershof bereits begrünt. Die Stadt Essen hat Mietshäuser mit zusätzlichen Rinnen und künstlichen Wasserreservoirs ausgestattet. „Schwammstädte sind eine intelligente Lösung, um mehrere Probleme zu beseitigen.“ - Guido Halbig, Dipl.-Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst Gut zu wissen: Wie viel CO₂ kann ein Baum binden? Gerade weil es sich bei der Debatte zur Klimakrise häufig um die Frage der CO₂-Emissionen dreht, ist es interessant zu wissen, wie viel CO₂ ein Baum binden kann. Es gibt verschiedene Rechnungen zu unterschiedlichen Baumarten. Hier ein Beispiel: Es heißt, eine Buche bindet im Jahr etwa 12,5 kg CO₂. Um jährlich eine Tonne CO₂ aus der Luft zu ziehen, müsste man also 80 Buchen pflanzen. Hier ist jedoch zu beachten, dass ein Baum mehr CO₂ binden kann, je älter er wird. Das liegt daran, dass er in jungen Jahren weniger Biomasse besitzt. Auch interessant für dich: „Kohlendioxid: Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus?“ Ein kleiner Disclaimer: Allein mit dem Pflanzen von Bäumen kann der Klimawandel nicht verhindert werden. Aber Bäume können in vielerlei Hinsicht die Lebensqualität der Menschen, insbesondere in den Städten, verbessern und sind ein wichtiger Bestandteil zahlreicher Ökosysteme. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Spiegel Wissenschaft: „Klimawandel in Ballungsräumen: Bäume kühlen Städte besser als Grünflächen“ (2) Spiegel Wissenschaft: „Klimawandel in Städten: Mit Grün gegen die Hitzewellen“ (3) Nature: „The role of urban trees in reducing land surface temperatures in European cities“ (4) TUM: „Bäume mit Grasflächen mildern Sommerhitze“ (5) Botanik Guide: „Bäume kühlen Städte wie natürliche Klimaanlagen“ (6) ScienceDirect: „Sponge City in China - A breakthrough of planning and flood risk management in the urban context“ (7) Humboldt Foundation: „Herr Rahman, welcher Baum kühlt im Sommer am besten?“ (8) Umwelt Bundesamt: „Dauerregen in Deutschland: Wie können wir vorsorgen?“ (9) co2online: „Wie viele Bäume braucht es, um eine Tonne CO2 zu binden?“

  • Warum sterben Menschen beim Sex? | Pathologie-Studien

    Wir alle wissen es: Sex ist gesund. Und trotzdem sterben jedes Jahr Menschen während oder nach dem Geschlechtsverkehr. Mehrere Studien haben dieses Phänomen untersucht und erklären, warum es auch junge Menschen treffen kann. Zum Glück ist die Zahl, um die es hier geht, ziemlich gering (aber nicht weniger interessant). Insgesamt stehen 0,6 Prozent aller plötzlichen Todesfälle im Zusammenhang mit sexueller Aktivität, schreibt Dr. David C. Gaze – Dozent für Chemische Pathologie an der University of Westminster. Manche Untersuchungen sprechen nur von 0,2 Prozent. Studien aus Deutschland, England, den USA, Frankreich und Südkorea haben dieses Phänomen etwas genauer untersucht und die Gründe für plötzliche Todesfälle während bzw. nach dem Sex gefunden. Einige Studien schauen wir uns etwas genauer an. Alle anderen sind ebenfalls am Ende dieses Beitrags als weitere Quellen verlinkt. Good News First: Sex ist gesund Viele von uns kennen die gesundheitlichen Vorteile von Geschlechtsverkehr. Damit dieser Artikel nicht so pessimistisch wird, wollen wir die positiven Effekte nicht unerwähnt lassen. Regelmäßiger Sex senkt den Blutdruck, stärkt das Immunsystem, baut Stress ab und sorgt für einen besseren Schlaf. Ein Orgasmus und der körperliche Akt an sich setzen das Hormon Oxytocin frei, das auch das „Liebeshormon“ genannt wird. Dieses ist wichtig, um Vertrauen und Bindung zwischen zwei Menschen aufzubauen. Woran sterben Menschen beim Sex? Wenn Menschen im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr sterben, lautet der Befund in der Regel „plötzlicher Herztod“. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Häufig ist es eine Kombination aus starker körperlicher Belastung und verschreibungspflichtigen Medikamenten (z. B. Viagra) bzw. Drogen (z. B. Kokain). Risikofaktoren für plötzlichen Herztod beim Sex Eine forensische Autopsie-Studie aus Deutschland hat rund 32.000 plötzliche Todesfälle über einen Zeitraum von 33 Jahren untersucht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass 0,2 Prozent aller Fälle im Zusammenhang mit sexueller Aktivität standen. Männer waren hiervon am meisten betroffen. Ihr Durchschnittsalter für einen plötzlichen Tod beim Geschlechtsverkehr lag bei 59 Jahren. Die häufigste Todesursache war ein Herzinfarkt. Andere Studien kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Nach dem Sex gestorben: Nicht nur ältere Männer betroffen Erst vor kurzem fand die St. George’s University of London heraus, dass auch junge Männer durch plötzlichen Herztod beim Geschlechtsverkehr sterben können. Die JAMA Cardiology veröffentlichte hierzu eine Studie, in der sie insgesamt 6.847 Fälle von plötzlichem Herztod zwischen Januar 1994 und August 2020 untersuchte, die in das Zentrum für Herzpathologie an der Universität eingeliefert wurden. 17 Todesfälle (0,2 Prozent) traten während oder im Zeitraum von einer Stunde nach sexueller Aktivität auf. Das durchschnittliche (mittlere) Todesalter betrug dieses Mal 38 Jahre. Ganze 35 Prozent aller Fälle betrafen Frauen, was deutlich mehr ist als bei früheren Studien. Buchtipp zum Artikel: „Keep It Coming - Guter Sex ist Übungssache | Mit praktischen Tipps“ Die Ursache für einen plötzlichen Tod beim Sex war für jüngere Menschen typischerweise kein Herzinfarkt, wie es bei älteren der Fall ist. In der Hälfte aller Fälle (53 Prozent) wurden Herzrhythmusstörungen als Todesursache festgestellt, obwohl das Herz an sich physisch gesund war. Die zweithäufigste Todesursache (12 Prozent) war eine Aortendissektion. Hierbei reißt die innere Schicht der Hauptschlagader (Aorta). Dadurch dringt Blut in die Gefäßwand ein und beult diese aus, wodurch die Aorta platzt. Alle übrigen Fälle waren auf spezifische Vorerkrankungen zurückzuführen. Es lag entweder eine Erkrankung des Herzmuskels vor oder die Menschen litten genetisch bedingt an Kanalopathie. Bei letzterem funktionieren die Ionenkanäle, die Natrium und Kalium in die Zellen des Herzmuskels transportieren, nicht richtig. Dies kann zu Veränderungen des Herzrhythmus führen und Sauerstoffmangel verursachen, was wiederum häufig in Herzstillstand endet. Plötzlicher Tod nach Sex: Das Fazit Die Zahl der plötzlichen Todesfälle im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr ist so niedrig, dass selbst das Risiko bei Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen immer noch gering ist. Junge Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen zu der Risikogruppe gehören, sollten sich zur Sicherheit von ihrem Kardiologen bezüglich möglicher Gefahren bei sexueller Aktivität beraten lassen, um im Zweifelsfall schnell reagieren zu können und Warnsignale zu erkennen. Generell ist auch beim Konsum von Alkohol und der Verwendung von Medikamenten Vorsicht geboten. Von der Einnahme illegaler Drogen wird prinzipiell abgeraten. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Springer Link: „Sudden cardiovascular death associated with sexual activity“ (2) PubMed.gov: „Association of Sexual Intercourse With Sudden Cardiac Death in Young Individuals in the United Kingdom“ (3) PubMed.gov: „Sex, erectile dysfunction, and the heart: a growing problem“ (4) PubMed.gov: „Sexual Activity as a Trigger for Sudden Cardiac Arrest“ (5) European Heart Journal: „Sudden cardiac arrest during sexual intercourse“ (6) Semantic Scholar: „Causes of Sudden Death Related to Sexual Activity: Results of a Medicolegal Postmortem Study from 2001 to 2005“ (7) The Conversion: „Death during sex isn’t just something that happens to middle-aged men, new study finds“

  • Diamant-Planeten: Gibt es sie wirklich?

    Was nach einer idealen Vorlage für Science-Fiction klingt, ist bereits in der Wirklichkeit angekommen. Die Idee von Diamant-Planeten war zunächst rein hypothetisch. Dieser Artikel fasst zusammen, was die Wissenschaft aktuell zu kosmischen Giganten aus Diamant sagen kann. Diamant-Planeten, auch Kohlenstoffplaneten oder Karbidplaneten genannt, sind eine Form von terrestrischen Exoplaneten, die reich an Kohlenstoff und gleichzeitig sauerstoffarm sind. Im Vergleich dazu sind Planeten wie die Erde oder die Venus reich an Silizium. Man geht davon aus, dass Diamant-Planeten ebenfalls einen Eisenkern besitzen, ihre Oberfläche jedoch aus Graphit bestehen würde. Wenn genug Druck herrscht, könnten große Mengen an Diamanten entstehen, da Kohlenstoff als Grundvoraussetzung für das wertvolle Mineral reichlich vorhanden ist. Es ist also denkbar, dass Vulkane bei einem Ausbruch einfach Diamanten auswerfen und regelrecht Berge aus Diamanten auf der Oberfläche entstehen, während tief im Inneren des Planeten weiterhin riesige Massen dieser Kristalle verborgen liegen, da dort enorme Kräfte wirken, die den Kohlenstoff zu Diamant pressen. Wenn es Wasser auf diesen Planeten gäbe, so wäre auch dort eventuell komplexeres Leben mit einem Stoffwechsel möglich. Aber diese Lebewesen würden in komplett gegensätzlichen Umweltbedingungen existieren. Sie müssten Sauerstoff als „Nahrung“ aufnehmen und in einer kohlenstoffhaltigen Atmosphäre atmen. Aber die Idee von Leben auf einem Planeten aus Diamant klingt noch skurriler als die Idee eines Diamant-Planeten selbst. Soweit also die Theorie. Es ist bis heute schwierig festzustellen, ob es tatsächlich Planeten gibt, die zu einem großen Teil aus Diamant bestehen. Rein hypothetisch klingt die Idee jedoch plausibel. Forscher haben im Laufe der Zeit einige Objekte im Weltraum entdeckt, die eventuell Diamant-Planeten sein könnten. Schauen wir uns ein paar dieser Objekte genauer an: Planet 55 Cancri e – Ein Gigant aus Diamant? Es heißt, dieser Fund würde die Sicht auf fremde Planeten stark verändern. Forscher der Yale University entdeckten ihn bereits im Jahr 2004, aber wirklich publik wurde diese Geschichte erst im Jahr 2012. Der Planet ist etwa doppelt so groß und achtmal so schwer wie unsere Erde. Er ist nur etwa 40 Lichtjahre von uns entfernt - Sternbild Krebs - und bei Nacht sogar mit dem bloßen Auge sichtbar. Da er sehr nah an seiner Sonne vorbeizieht, herrschen auf dem Planeten Oberflächentemperaturen von über 2.100 Grad Celsius. Wissenschaftler vermuten, dass 55 Cancri e zu einem Drittel aus Diamant besteht, da er sehr reich an Kohlenstoff ist. „Die Oberfläche dieses Planeten ist wahrscheinlich mit Graphit und Diamant bedeckt anstatt mit Granit und Wasser wie die Erde.“ - Nikku Madhusudhan, Astrophysiker 55 Cancri e wäre laut Astronomen der erste bekannte Diamant-Planet, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist. Im Jahr 2011 wurde ein weiterer möglicher Diamant-Planet entdeckt, der jedoch einen Pulsar als „Sonne“ hat. PSR J1719-1438b – Planet in ungewöhnlicher Umgebung Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne bzw. extrem verdichtete Sternüberreste. Im Grunde sind es Sterne in ihrem letzten Lebensabschnitt. Um so einen Pulsar (PSR J1719-1438b) kreist ein Planet (PSR J1719-1438b), der vielleicht überwiegend aus Diamant besteht. Mit 23 Gramm pro Kubikzentimeter besitzt dieser potenzielle Diamant-Planet die höchste Dichte aller bisher bekannten Exoplaneten. Wo könnten noch weitere Diamant-Planeten zu finden sein? Forscher vermuten, dass in der Nähe des galaktischen Zentrums häufiger Diamant-Planeten vorkommen könnten. Der Kohlenstoffanteil der Sterne ist in diesem Bereich des Universums höher, weshalb auch mehr Kohlenstoff auf den dort befindlichen Planeten vermutet wird. Ob es sie wirklich gibt oder nicht, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Aber viele Wissenschaftler halten daran fest, dass irgendwo da draußen Planeten existieren, die zu einem Großteil aus Diamant bestehen. Buchtipp zum Artikel: Stephen Hawkings „Kurze Antworten auf große Fragen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) YaleNews: „Nearby super-Earth likely a diamond planet“ (2) Science: „Transformation of a Star into a Planet in a Millisecond Pulsar Binary“ (3) Die Zeit: „US-Forscher entdecken Diamant-Planeten“ (4) Welt der Physik: „Ein Planet aus Diamant“

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