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  • Megalodon: Wie groß war der Urzeit-Hai wirklich?

    Otodus megalodon war mit Abstand der größte Haifisch, der jemals gelebt hat. Vor Millionen von Jahren machte der gigantische Räuber die Meere unsicher. Doch wie groß war Megalodon wirklich? Da sind sich auch Forscher nicht sicher. Eine paläontologische Studie liefert erstaunliche Ergebnisse: Der Urzeit-Hai war anscheinend noch größer als bisher angenommen! Kapitel in diesem Beitrag Riesiger Urzeit-Hai: Wie bestimmten Forscher bisher die Größe von Megalodon? Ein neuer Ansatz: Megalodon größer als bisher vermutet Wie groß war Megalodon? – Die genauen Zahlen Fehlerbereich: Die Schwächen der neuen Größenbestimmung von Megalodon Warum wurde Megalodon so groß? Sein Kurzname „Megalodon“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „großer Zahn“. Denn das ist alles, was man von dem riesigen Urzeit-Hai gefunden hat: Zähne und einige Wirbel. Eine magere Ausgangssituation, um zuverlässig auf die gesamte Körperlänge des Spitzenprädators zu schließen. Vor 2,6 Millionen Jahren starb Megalodon endgültig aus. Riesiger Urzeit-Hai: Wie bestimmten Forscher bisher die Größe von Megalodon? Bisher ging man davon aus, dass Megalodon zwischen 15 und 18 Meter lang werden konnte. Zum Vergleich: Ein ausgewachsener Weißer Hai erreicht eine Körperlänge von bis zu 6 Metern. Forscher nutzten vor allem die gefundenen Zähne des Megalodon, um seine Größe zu ermitteln. Aber wie kann das funktionieren? Wissenschaftler nutzten das anatomische Wissen über den heute lebenden Weißen Hai als Vergleichswert. Megalodon und der Weiße Hai gehören zwar vermutlich nicht derselben Familie an, weisen ansonsten aber große Ähnlichkeit auf. Das betrifft auch ihre Zähne: Beide Haifische besitzen breite, dreieckige und gekerbte Zähne, mit denen sie für die Jagd auf große Beute spezialisiert sind. Anhand des Wissens über die Anatomie des Weißen Hais, schlussfolgerten Forscher auf die Größe von Megalodon, indem sie die Körperlänge von der Höhe seiner Zähne ableiteten. Je höher bzw. länger ein Zahn, desto größer der Haifisch. Wissenswert: Ein Megalodon-Zahn kann mehr als 18 Zentimeter lang werden – größer als so manche menschliche Hand. Das Problem: Die Formel funktioniert zwar, aber man muss die exakte Position des entsprechenden Zahns im Kiefer des Hais kennen, damit ein zuverlässiger Wert ermittelt werden kann. Je nach Stellung des Zahns kann seine Höhe im Kiefer sehr stark variieren. Es ist jedoch kein Megalodon-Kiefer erhalten geblieben, weil diese nur aus Knorpel bestanden. Der Zahnschmelz der Hai-Zähne hat die Jahrmillionen jedoch überdauert. Es ist also nicht möglich exakt auf die Zahnstellung des Urzeit-Hais zu schließen, was dazu führt, dass das Ergebnis sehr ungenau wird. So ungenau, dass unterschiedliche Messungen für ein und dasselbe Megalodon-Exemplar auf eine Länge von 12 bis 45 Metern kamen – ein ziemlich großer Spielraum. Ein neuer Ansatz: Megalodon größer als bisher vermutet Ein Forscherteam um Vincent Perez vom Calvert Marine Museum in Maryland (USA) versuchte die Herangehensweise für die Größenbestimmung präziser zu gestalten. Dabei fokussierten sich die Wissenschaftler nicht auf die Höhe der Hai-Zähne, sondern auf die Breite. Die Breite der Zähne ist durch die Größe des Kiefers begrenzt. Sie steht ebenfalls in einer bestimmten Proportion zur Körpergröße des Tieres. Um eine zuverlässige Formel aufstellen zu können, untersuchten die Forscher zum Teil fossile Zähne von 11 Haien aus 5 unterschiedlichen Arten: von Megalodon, seinen nächsten Verwandten und dem Weißen Hai. Sie wollten wissen, wie breit ein einzelner Zahn im Verhältnis zum Kiefer für eine bestimmte Haifisch-Art gewesen ist. Aus all ihren Messungen errechneten die Wissenschaftler einen Durchschnittswert. Diesen nutzten sie dann als Ausgangspunkt für die Analyse von Megalodon-Zähnen. Wie groß war Megalodon? – Die genauen Zahlen Laut den Forschern ergab ihre „präzisere“ Methode, dass Megalodon bis zu 20 Meter lang werden konnte – also noch ein ganzes Stück größer, als bisher vermutet. Es wird ebenfalls davon ausgegangen, dass Megalodon bis zu 100 Tonnen schwer wurde. Das ist mehr als die Hälfte des Körpergewichts eines Blauwals – des größten heute lebenden Tieres auf der Welt. Außerdem könnte der Kiefer eines Megalodon bis zu 2,5 Meter hoch gewesen sein. Ein erwachsener Mensch würde also problemlos im Haifisch-Maul aufrecht stehen können. Wie bereits erwähnt wurden die Zähne des Megalodon zum Teil über 18 Zentimeter lang. Es wird vermutet, dass ein „Megalodon-Baby“ bereits mit einer Körperlänge von 4 Metern zur Welt kam. Fehlerbereich: Die Schwächen der neuen Größenbestimmung von Megalodon Allerdings hat auch dieser neue Ansatz seine Schwächen. Laut den Wissenschaftlern gibt es trotzdem einen großen Fehlerbereich von bis zu 3 Metern. Außerdem lässt sich nicht genau sagen, wie breit der Kiefer eines Megalodon wirklich gewesen ist. Das können Forscher anhand seiner Zähne nicht herausfinden. Und es gibt Haifisch-Arten, die Lücken zwischen den Zähnen in ihrem Gebiss haben – bei anderen wiederum überlappen sich die Zähne sogar. Wie nah die Zähne des Megalodon zusammenstanden, lässt sich heute auch nicht mehr rekonstruieren. Warum wurde Megalodon so groß? Auch in der Forschung fragt man sich, warum die Weltmeere einen so großen Räuber wie Megalodon hervorgebracht haben? Hierfür gibt es 3 Theorien: Eine bessere Temperaturregulierung im Wasser bei großen Tieren Ein breites Nahrungsangebot Kannibalismus unter Jungtieren, wobei die größten über die kleineren triumphieren – bei heute lebenden Hai-Arten beobachtet Diese Beiträge könnten dich interessieren: „Megalodon: 10 Fakten über den Urzeit-Hai“ „Megalodon: Könnte der riesige Urzeit-Hai noch leben?“ „Preis: Was kostet ein echter Megalodon-Zahn? | Wo kaufen? (3 Tipps)“ Buchtipp zum Artikel: „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Paleontologia Electronica: „Body length estimation of Neogene macrophagous lamniform sharks (Carcharodon and Otodus) derived from associated fossil dentitions“ (2) watson.ch: „Urzeit-Hai Megalodon war vermutlich noch grösser als bisher angenommen“ (3) mdr Wissen: „Weiße Haie ließen Urzeit-Monsterhai Megalodon aussterben“

  • Albert Einstein: 20 Fakten über den genialen Physiker

    Albert Einstein gilt als einer der bedeutendsten Physiker der Geschichte. Seine Relativitätstheorie machte ihn auf der ganzen Welt berühmt. Einsteins Erkenntnisse über Gravitation, Raum und Zeit haben die Wissenschaft und unseren Blick auf das Universum nachhaltig geprägt. Aber wie war Albert Einstein privat? Diese 20 Fakten über den Wissenschaftler werden dich vielleicht überraschen! 1. Albert Einstein hatte ein schlechtes Gedächtnis. Obwohl er ein Genie war, konnte sich Albert Einstein viele Dinge nicht merken und war vergesslich. Es kam zum Beispiel regelmäßig vor, dass er vergaß sich seine Haare zu kämmen. 2. Ein Kompass weckte Albert Einsteins Interesse für Wissenschaft. Im Alter von fünf Jahren schenkte ihm sein Vater einen Kompass. Dies könnte der Schlüsselmoment in Einsteins Leben gewesen sein, der ihn für die Wissenschaft begeisterte. 3. Albert Einstein trug keine Socken. Weil seine großen Zehen immer ein Lochen in die Socken rieben, entschloss sich Albert Einstein irgendwann einfach keine Socken mehr zu tragen. 4. Albert Einstein hatte als Kind ein Sprachproblem. Als kleiner Junge hatte Albert Einstein Schwierigkeiten beim Sprechen. Seine Eltern gingen zunächst sogar von einer geistigen Behinderung aus. Erst mit drei Jahren lernte Einstein richtig zu reden. 5. Albert Einstein konnte sich ein Leben ohne Musik nicht vorstellen. Der Physiker spielte bereits als Kind ausgezeichnet Geige, weshalb er niemals ohne sein Instrument verreiste. „Ich kann mir mein Leben ohne Musizieren überhaupt nicht denken. Ich erlebe meine Tagträume in Musik. Ich sehe mein Leben in musikalischen Formen.“ – Albert Einstein 6. Albert Einstein wurde „aus Versehen“ zu einem schlechten Schüler. Einsteins erster Biograf machte bei seiner Arbeit einen unglücklichen Fehler. Auf Albert Einsteins Abitur-Zeugnis standen fünf Sechsen. Doch der Biograf wusste nicht, dass dies in der Schweiz – wo Einstein sein Abitur abgelegt hatte – die Bestnote war. 7. Albert Einstein bestand seine Aufnahmeprüfung nicht. Und obwohl er hervorragende Schulnoten hatte: Im Alter von 16 Jahren absolvierte Albert Einstein seine vorgezogene Aufnahmeprüfung am Polytechnikum in Zürich – und fiel durch. 8. Albert Einstein war rebellisch und kam häufig nicht zum Unterricht. Albert Einstein war ein ausgezeichneter Schüler an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, aber seine Professoren sprachen ihm keine gute Empfehlung aus, weshalb Einstein neun Jahre lang von einer akademischen Laufbahn ausgeschlossen wurde. Vielleicht lag dies aber auch an seiner rebellischen Art und seinen zahlreichen Fehlstunden. 9. Nazis setzten ein Kopfgeld auf Albert Einstein aus. Einsteins Werke wurden von den Nationalsozialisten als „undeutsches Schrifttum“ verbrannt. Der Physiker selbst war Jude. Sein Name war Bestandteil einer Attentatsliste. Auf Albert Einstein war ein Kopfgeld von 5.000 Mark – heute etwa 17.000 Euro ausgesetzt. Auch interessant für dich: „Bücherverbrennung: Diese 20 Bücher wurden von den Nazis 1933 verboten und verbrannt“ 10. Einstein war Pazifist und sympathisierte mit dem Kommunismus. Im Jahr 1933 wanderte Einstein nach der Machtergreifung Hitlers in die USA aus. Dort fühlte er sich sicher. Doch trotzdem galt Albert Einstein in den USA als Sicherheitsrisiko, weil er ein Kriegsgegner war, sich für Abrüstung einsetzte und sogar mit dem Kommunismus sympathisierte. Das FBI ließ ihn deshalb überwachen und fertigte eine insgesamt 1.427 Seiten lange Akte über den Wissenschaftler an. 11. Albert Einstein warnte schon früh vor der Atombombe. Als Einstein erfuhr, dass der deutsche Chemiker Otto Hahn im Jahr 1938 die erste erfolgreiche Kernspaltung durchführte, warnte Einstein den US-Präsidenten Roosevelt, dass Hitler eine „Bombe neuen Typs“ bauen würde. Die USA investierten sofort Millionen in die nukleare Forschung und besaßen 1945 ihre eigene einsatzfähige Atombombe. Obwohl Einstein den Anstoß für die US-amerikanische Atomforschung gab, wurde ihm die Mitarbeit am sogenannten „Manhattan-Projekt“ aufgrund seiner Nähe zu linksgerichteten Politikern untersagt. Später bedauerte Einstein, sich überhaupt für die Forschung an Atomwaffen ausgesprochen zu haben. Wissenswert: Otto Hahn, der unfreiwillig den Weg zur Atombombe ebnete, wurde im Kalten Krieg zum vehementen Gegner von nuklearer Aufrüstung. Er bekam sogar den Nobelpreis – allerdings für eben jene Entdeckung der Kernspaltung von Uran. 12. Albert Einstein hätte Israels Staatspräsident werden können. Im Jahr 1952 wurde dem Physiker und Nobelpreisträger das Amt des israelischen Staatspräsidenten angeboten – Einstein lehnte jedoch ab. 13. Albert Einsteins Tochter ist bis heute verschwunden. Die Serbin Mileva Maric war Einsteins erste richtige Liebe. Daraus ging eine gemeinsame Tochter hervor: Lieserl. Die Öffentlichkeit wusste lange Zeit nichts von ihr, bis Liebesbriefe von Albert und Mileva auftauchten. Doch aus dem Schriftverkehr wird deutlich, dass ihre Tochter zu dem Zeitpunkt bereits verschwunden war. Bis heute weiß niemand, was mit Lieserl passiert ist. 14. Albert Einsteins Sohn verbrachte einen großen Teil seines Lebens in der Psychiatrie. Im Alter von 23 Jahren wurde Albert Einsteins zweitem Sohn – Eduard Einstein – Schizophrenie diagnostiziert. Daraus folgte, dass er den Großteil seines Erwachsenenlebens in einer psychiatrischen Anstalt verbrachte, wo er auch im Alter von 55 Jahren starb. Historiker spekulieren, dass die Medikamente, die man Eduard gab, eventuell mehr geschadet als geholfen haben. Mit der Zeit verlor Einsteins Sohn zunehmend sein Gedächtnis und seine kognitiven Fähigkeiten. 15. Albert Einstein war Vegetarier. Albert Einstein kämpfte zeitlebens gegen Tierquälerei und verzichtete auf den Verzehr von Fleisch. „Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äußerst positiv beeinflussen können.“ – Albert Einstein Auch interessant für dich: „Albert Einstein: 100 Zitate über Glück, Liebe, Krieg und Dummheit“ 16. Albert Einstein war religiös. Das mag vielleicht verwundern, aber Albert Einstein war gläubiger Jude und verdeutlichte, dass Wissenschaft und Religion sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. „Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind.“ – Albert Einstein 17. Albert Einstein hatte womöglich eine Affäre mit einer russischen Spionin. Aus einem Briefwechsel geht hervor, dass Einstein eine Liebesbeziehung mit einer Frau namens Margarita Konenkova hatte. Es ist zwar nie bestätigt worden, aber manche Historiker gehen davon aus, dass Konenkova eine russische Spionin gewesen ist und Informationen über die US-amerikanische Atomforschung von Einstein bekommen wollte. 18. Albert Einstein hatte ein schwieriges Verhältnis zu Deutschland. Am 14. März 1879 wird Albert Einstein in Ulm, Baden-Württemberg geboren. Er ist also eigentlich Deutscher, lebte aber auch in der Schweiz und Italien. Im Jahr 1940 erhält er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach eigenen Angaben konnte Einstein den Holocaust nie verzeihen und reiste seitdem nie wieder in seine Heimat. Außerdem verbot er, dass seine Bücher in Deutschland erscheinen. Als Einstein stirbt, ist nur eine Krankenschwester an seinem Bett. Sie hörte seine letzten Worte, konnte sie aber nicht verstehen. Er sprach sie auf Deutsch. 19. Albert Einstein starb, weil er eine lebensrettende Operation ablehnte. Mehrere Jahre lang litt Einstein an einem Aneurysma im Bereich seiner Aorta, bis dieses eines Tages schließlich zu inneren Blutungen führte. Eine Operation lehnte er jedoch ab. Am darauffolgenden Tag, dem 18. April 1955, starb Albert Einstein im Alter von 76 Jahren in Princeton, New Jersey (USA). „Ich will gehen, wann ich will. Es ist geschmacklos, das Leben künstlich zu verlängern. Ich habe meine Aufgabe erfüllt, es ist Zeit zu gehen. Und das will ich auf elegante Art vollbringen.“ – Albert Einstein 20. Albert Einsteins Gehirn wurde seziert und gestohlen. Nach seinem Tod wurde an Albert Einsteins Gehirn ohne Zustimmung seiner Familie eine Autopsie vorgenommen. Danach stahl der Pathologe Thomas Harvey Einsteins Gehirn und versteckte es in zwei Einweckgläsern. Erst im Jahr 1997 übergibt er es Einsteins Enkelin. Hirnforscher fanden heraus, dass die beiden Gehirnhälften erstaunlich stark miteinander verbunden waren, was Einsteins außergewöhnliche Intelligenz erklärt. Außerdem waren sein Vorderhirn (steuert die Emotionen) und sein Schläfenlappen (sorgt für visuell-räumliches Abstraktionsvermögen) besonders gut entwickelt. Buchtipp zum Artikel: „Rätseluniversum - Einstein: Geniale Rätsel und Gedankenspiele inspiriert von dem großen Wissenschaftler“ Dieser Beitrag könnte auch interessant für dich sein: „Albert Einstein: Allgemeine und spezielle Relativitätstheorie | Einfach erklärt!“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen und weiterführende Links: (1) Hamburger Abendblatt: „Auf der Suche nach Einsteins Tochter“ (2) NDR: „Otto Hahn: Nobelpreisträger und Pazifist“ (3) Business Insider: „12 erstaunliche Fakten über Albert Einstein, die ihr noch nicht kanntet“

  • Albert Einstein: 100 Zitate über Glück, Liebe, Krieg und Dummheit

    Albert Einstein gilt als einer der bedeutendsten Physiker der Geschichte. Seine Relativitätstheorie machte ihn auf der ganzen Welt berühmt. Einsteins Erkenntnisse über Gravitation, Raum und Zeit haben die Wissenschaft und unseren Blick auf das Universum nachhaltig geprägt. Doch ganz nebenbei ist Albert Einstein heute auch für seine tiefgehenden Alltagsweisheiten bekannt. Hier kommen 100 Zitate über Glück, Liebe, Krieg, Dummheit und den Sinn des Lebens. „Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.“ – Albert Einstein „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ – Albert Einstein „Logik bringt dich von A nach B. Deine Phantasie bringt dich überall hin.“ – Albert Einstein „Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.“ – Albert Einstein „Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information.“ – Albert Einstein „Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“ – Albert Einstein „Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“ – Albert Einstein „Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“ – Albert Einstein „Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.“ – Albert Einstein „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ – Albert Einstein „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ – Albert Einstein „Mach' dir keine Sorgen über deine Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“ – Albert Einstein „Gib das, was dir wichtig ist, nicht auf, nur weil es nicht einfach ist.“ – Albert Einstein „Wer es in kleinen Dingen mit der Wahrheit nicht ernst nimmt, dem kann man auch in großen Dingen nicht vertrauen.“ – Albert Einstein „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“ – Albert Einstein „Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.“ – Albert Einstein „Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt.“ – Albert Einstein „Der gesunde Menschenverstand ist nur eine Anhäufung von Vorurteilen, die man bis zum 18. Lebensjahr erworben hat.“ – Albert Einstein „Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“ – Albert Einstein „Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.“ – Albert Einstein „Die Wissenschaft ist eine wunderbare Sache, wenn man nicht seinen Lebensunterhalt damit verdienen muss.“ – Albert Einstein „Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.“ – Albert Einstein „Ich spreche mit jedem gleich, egal ob es sich um den Müllmann oder den Präsidenten der Universität handelt.“ – Albert Einstein „Zur Strafe für meine Autoritätsverachtung hat mich das Schicksal selbst zu einer Autorität gemacht.“ – Albert Einstein „In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.“ – Albert Einstein „Das Geld zieht nur den Eigennutz an und verführt stets unwiderstehlich zum Missbrauch.“ – Albert Einstein Auch interessant für dich: „Albert Einstein: 20 Fakten über den genialen Physiker“ „Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.“ – Albert Einstein „Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.“ – Albert Einstein „Wer sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.“ – Albert Einstein „Ein leerer Magen ist ein schlechter Ratgeber.“ – Albert Einstein „Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur.“ – Albert Einstein „Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug.“ – Albert Einstein „Realität ist nur eine Illusion, allerdings eine sehr hartnäckige.“ – Albert Einstein „Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit ist das Wertvollste im Leben.“ – Albert Einstein „Wir können der Tatsache nicht ausweichen, dass jede einzelne Handlung, die wir tun, ihre Auswirkung auf das Ganze hat.“ – Albert Einstein „Die gesamte Wissenschaft ist nichts anderes als die Verfeinerung des Alltagsdenkens.“ – Albert Einstein „Die Schule soll stets danach trachten, dass der junge Mensch sie als harmonische Persönlichkeit verlasse, nicht als Spezialist.“ – Albert Einstein „Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn man all das, was man in der Schule gelernt hat, vergisst.“ – Albert Einstein „Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.“ – Albert Einstein „Was ich erstrebe, ist einfach: Mit meinen schwachen Kräften der Wahrheit und Gerechtigkeit zu dienen, auf die Gefahr hin, niemandem zu gefallen.“ – Albert Einstein „Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.“ – Albert Einstein „Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z. B. der Relativitätstheorie.“ – Albert Einstein „Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein wertvoller.“ – Albert Einstein Diejenigen, die das Privileg haben, zu wissen, haben die Pflicht zu handeln.“ – Albert Einstein „Ein Leben, das vor allem auf die Erfüllung persönlicher Bedürfnisse ausgerichtet ist, führt früher oder später zu bitterer Enttäuschung.“ – Albert Einstein „In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens.“ – Albert Einstein „Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern.“ – Albert Einstein „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit.“ – Albert Einstein „Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ – Albert Einstein „Klug ist jener, der Schweres einfach sagt.“ – Albert Einstein „Versuche zu kriegen, wen du liebst, ansonsten musst du lieben, wen du kriegst.“ – Albert Einstein „Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorspielt, wenn du sie vergessen hast.“ – Albert Einstein „Am Anfang gehören alle Gedanken der Liebe. Später gehört dann alle Liebe den Gedanken.“ – Albert Einstein „Wo Liebe ist, gibt es keine Last.“ – Albert Einstein „Die wichtigste Erkenntnis meines Lebens ist die, dass wir in einem liebenden Universum leben.“ – Albert Einstein „Was mich erschreckt, ist nicht die Zerstörungskraft der Bombe, sondern die Explosionskraft des menschlichen Herzens zum Bösen.“ – Albert Einstein „Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“ – Albert Einstein „Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren.“ – Albert Einstein „Die Rüstungsindustrie ist eine der größten Gefährdungen der Menschheit. Es ist einfacher, radioaktives Plutonium zu entsorgen, als das Böse im Menschen.“ – Albert Einstein „Einen innerlich freien und gewissenhaften Menschen kann man zwar vernichten, aber nicht zum Sklaven oder zum blinden Werkzeug machen.“ – Albert Einstein „Geniale Menschen sind selten ordentlich, ordentliche selten genial.“ – Albert Einstein „Jede Ordnung ist der erste Schritt auf dem Weg in ein neuerliches Chaos.“– Albert Einstein „Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos.“ – Albert Einstein „Nichts kann existieren ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos.“– Albert Einstein „Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.“ – Albert Einstein „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch ein Zeichen für einen unordentlichen Verstand ist, wofür steht dann ein leerer Schreibtisch?“ – Albert Einstein „Ein Genie besteht zu 1% aus Talent und zu 99% aus Arbeit.“ – Albert Einstein „Sich über das Glück anderer zu freuen, erzeugt übrigens eigenes Glück.“ – Albert Einstein „Wenn du ein glückliches Leben willst, verbinde es mit einem Ziel, nicht aber mit Menschen oder Dingen.“ – Albert Einstein „Man muss vor allem kritisch gegen sich selbst sein.“ – Albert Einstein „Nichts in der Welt ist so gefürchtet wie der Einfluss von Männern, die geistig unabhängig sind.“ – Albert Einstein „Mathematik ist die perfekte Methode, sich selbst an der Nase herumzuführen.“ – Albert Einstein „Sieh im Studium nie eine Pflicht, sondern die beneidenswerte Gelegenheit, die befreiende Schönheit auf dem Gebiet des Geistes kennenzulernen.“ – Albert Einstein „Wer seiner eigenen Sache untreu wird, kann nicht erwarten, dass ihn andere achten.“ – Albert Einstein „Wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, ist seelisch bereits tot.“ – Albert Einstein „Wir leben in einer Zeit vollkommener Mittel und verworrener Ziele.“ – Albert Einstein „Schon immer beruhten die meisten menschlichen Handlungen auf Angst oder Unwissenheit.“ – Albert Einstein „Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wie viel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen.“ – Albert Einstein „Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen. Die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen.“ – Albert Einstein „Das Wichtigste ist, dass man nicht aufhört zu fragen.“ – Albert Einstein „Neugier ist ein verletzliches Pflänzchen, das nicht nur Anregung, sondern vor allem Freiheit braucht.“ – Albert Einstein „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“ – Albert Einstein „Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen.“ – Albert Einstein „So sind wir Sterbliche in dem unsterblich, was wir an bleibenden Werken gemeinsam schaffen.“ – Albert Einstein „Wir müssen unser Bestes tun. Das ist unsere menschliche Verantwortung. Der Wert der Leistung liegt im Geleisteten.“ – Albert Einstein „Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.“ – Albert Einstein „Nur wer von Herzen negativ denkt, kann positiv überrascht sein.“ – Albert Einstein „Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurechtfinden.“ – Albert Einstein „Das Unverständlichste am Universum ist im Grunde, dass wir es verstehen können.“ – Albert Einstein „Das Studium und allgemein das Streben nach Wahrheit und Schönheit ist ein Gebiet, auf dem wir das ganze Leben lang Kinder bleiben dürfen.“ – Albert Einstein „Die größten Wissenschaftler sind immer auch Künstler.“ – Albert Einstein „Um eine Einkommenssteuererklärung abgeben zu können, muss man Philosoph sein. Für einen Mathematiker ist es zu schwierig.“ – Albert Einstein „Universitäten sind schöne Misthaufen, auf denen gelegentlich einmal eine edle Pflanze gedeiht.“ – Albert Einstein „Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden völlig einig sind, ist ein verlorener Abend.“ – Albert Einstein „Wenn ich die Folgen geahnt hätte, wäre ich Uhrmacher geworden.“ – Albert Einstein „Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.“ – Albert Einstein „Lerne die Regeln des Spiels und dann spiele besser als alle anderen.“ – Albert Einstein „Ich werde nämlich mit der Berühmtheit immer dümmer, was ja eine ganz gewöhnliche Erscheinung ist.“ – Albert Einstein „Nur wer nicht sucht, ist vor Irrtum sicher.“ – Albert Einstein Buchtipp zum Artikel: „Rätseluniversum - Einstein: Geniale Rätsel und Gedankenspiele inspiriert von dem großen Wissenschaftler“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Albert Einstein: Allgemeine und spezielle Relativitätstheorie | Einfach erklärt!

    Die Entwicklung der Relativitätstheorie machte Albert Einstein als Physiker weltberühmt! Sie besagt, dass Raum und Zeit nicht das sind, für was wir es halten. Dieser Beitrag erklärt dir die allgemeine und spezielle Relativitätstheorie und gibt dir ein paar spannende Hintergrund-Informationen. Los geht’s! Einsteins spezielle Relativitätstheorie – in 4 Schritten einfach erklärt Albert Einstein veröffentlichte seine spezielle Relativitätstheorie im Jahr 1905. Sie beschäftigt sich mit der Veränderung von Zeit und Längen. Einstein fand Folgendes heraus: Je schneller sich zum Beispiel der Betrachter bewegt, desto kürzer ist ein Meter und desto länger dauert eine Sekunde. Eine Länge ist also nicht immer gleich lang und Zeit vergeht nicht immer gleich schnell. Aber wie können Zeit und Längen so veränderlich sein? Laut Einstein hängt das von der Geschwindigkeit ab, mit der du dich bewegst. Wenn du mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs bist, vergeht die Zeit für dich langsamer, als wenn du dich gar nicht bewegen würdest. 1. Zeitdilatation Und das lässt sich sogar beweisen: Für ein Experiment wurden zwei extrem genaue Uhren verwendet. Eine von ihnen blieb „unbewegt“ auf dem Boden – die andere umrundete in einem Flugzeug einmal die Erde. Das Ergebnis: Die bewegte Uhr aus dem Flugzeug ging ein bisschen nach – wenige Bruchteile einer Sekunde, aber dennoch messbar. Durch die Bewegung ist die Zeit im Flugzeug tatsächlich etwas langsamer vergangen, als unten am Boden. 2. Längenkontraktion Das Gleiche gilt auch für Längen. Hierzu ein Gedankenexperiment: Ein 100-Meter langes Raumschiff ist bei halber Lichtgeschwindigkeit (150.000 km/Sekunde) aus der Sicht eines stillstehenden Beobachters nur 87 Meter lang. 3. Spezielle Relativitätstheorie: Die Formel Jede Aussage von Einsteins Relativitätstheorie hat ihre eigene Formel, mit der sich die Geschehnisse exakt berechnen lassen. Viele sind sehr kompliziert und für den Laien nur schwer zu verstehen. Eine Formel ist jedoch sehr bekannt und recht einfach zu erklären: „E ist m mal c Quadrat“. Die meisten haben mit Sicherheit schon von ihr gehört. E steht für Energie m steht für Masse c steht für Lichtgeschwindigkeit Laut dieser Formel lässt sich Energie in Masse umwandeln und umgekehrt – Masse in Energie! C wird dabei zum Quadrat genommen, also c mal c gerechnet. Das macht das Ergebnis zu einer extrem großen Zahl und verdeutlicht, dass sehr viel Energie entstehen kann, selbst wenn nur wenig Masse vorhanden ist. Zur Veranschaulichung: Zerstrahlt 1 Gramm Masse (unabhängig vom Material) zu 100 Prozent Energie, wird dabei so viel Energie frei wie bei der Explosion der Atombombe auf Nagasaki (21.000 Tonnen TNT-Äquivalent). 4. Spezielle Relativitätstheorie in der Praxis Im Grunde merken wir in unserem Alltag gar nichts von Einsteins spezieller Relativitätstheorie. Allerdings gibt es Bereiche, in denen sie trotzdem eine wichtige Rolle spielt. Navigationssysteme: Ohne Einsteins Kenntnisse wären sie bei Weitem nicht so präzise, wie wir es heute gewohnt sind. Würden wir die spezielle Relativitätstheorie bei Satelliten, die unsere Erde mit rasender Geschwindigkeit umrunden, nicht mit einberechnen, wären die Satelliten-Signale zum Beispiel für das Autofahren oder auf hoher See komplett unbrauchbar. Atomkraftwerke: Die spezielle Relativitätstheorie kommt auch in der Kernkraft zum Einsatz. Denn hier wird Masse in Energie umgewandelt, um daraus elektrischen Strom zu erzeugen. Einsteins allgemeine Relativitätstheorie – einfach erklärt Albert Einstein veröffentlichte seine allgemeine Relativitätstheorie im Jahr 1916 – 11 Jahre nach der speziellen Relativitätstheorie. Dieses Mal wird es sogar noch verrückter. Sie erklärt nämlich die Gravitation. Laut der allgemeinen Relativitätstheorie kannst du dir Raum und Zeit wie ein Tuch vorstellen. Ein Körper wie unsere Erde liegt in so einem riesigen gespannten Tuch. Je schwerer der Körper, desto mehr beult er dieses Tuch aus. Dadurch entsteht eine Mulde, in der der schwere Körper liegt. Das Resultat: Jedes andere Objekt, das diesem Körper zu nah kommt, rutscht mit in die Mulde hinein – das nennt man Gravitation. Das große Tuch – also Raum und Zeit – werden durch Massen gekrümmt. Man nennt diesen Vorgang die Krümmung der Raumzeit. Diese lässt sich besonders bei Himmelskörpern wie Planeten und Sternen nachweisen. Das Verrückte: Bei dem Körper, der in die Mulde des anderen Objektes hineingezogen wird, kann nicht durch Messung ermittelt werden, ob er angezogen wird oder stillsteht. Zur Veranschaulichung: Du befindest dich in einem Fahrstuhl. Während der Beschleunigung merkst du noch, wie du dich etwas „schwerer“ fühlst. Doch sobald der Fahrstuhl seine finale Geschwindigkeit erreicht hat, spürst du keinen Unterschied mehr. Du weißt nicht, ob du fährst oder stehst. „Ich saß im Berner Patentamt in einem Sessel, als mir plötzlich der Gedanke kam: Wenn sich ein Mensch im freien Fall befindet, wird er seine eigene Schwere nicht empfinden können. Mir ging ein Licht auf. Dieser einfache Gedanke beeindruckte mich nachhaltig. Die Begeisterung, die ich da empfand, trieb mich dann zur Gravitationstheorie.“ – Albert Einstein Diese Beiträge könnten dich ebenfalls interessieren: „Albert Einstein: 20 Fakten über den genialen Physiker“ „Albert Einstein: 100 Zitate über Glück, Liebe, Krieg und Dummheit“ Buchtipp zum Artikel: „Rätseluniversum - Einstein: Geniale Rätsel und Gedankenspiele inspiriert von dem großen Wissenschaftler“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Die Welt: „Relativitätstheorie - Wer das liest, ist (fast) so schlau wie Einstein“ (2) National Geographic: „Einsteins Relativitätstheorie in 4 einfachen Schritten“ (3) studyflix: „Relativitätstheorie einfach erklärt“ (4) planet wissen: „Albert Einstein - Spezielle und allgemeine Relativitätstheorie“

  • Kohlendioxid: Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus?

    Atmen wir das Klima kaputt, wie manche behaupten? Wie viel Kohlendioxid atmet ein einziger Mensch aus? Wie stark trägt unsere Atmung zum CO₂-Gehalt in der Atmosphäre bei? Und wovon hängt die CO₂-Konzentration in unserer Ausatemluft ab? Dieser Beitrag klärt alle wichtigen Fragen. Ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland verursacht in einem Jahr insgesamt etwa 11,17 Tonnen CO₂-Äquivalent* – pro Tag sind das im Schnitt 30 Kilogramm an Treibhausgasen. Statistisch gesehen erzeugt ein Mensch hierzulande im Laufe seines Lebens rund 916 Tonnen CO₂-Äquivalent. Doch all das ist natürlich eine ziemlich vage Berechnung. Der tatsächliche CO₂-Abdruck eines jeden Menschen hängt von seiner Lebensweise und damit von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab. *CO₂-Äquivalent: Berücksichtigt nicht nur Kohlendioxid-Emissionen, sondern auch andere Treibhausgase wie Methan oder Lachgas. Klima: Wie viel CO₂ atmet ein Mensch aus? Nicht nur der Konsum und Lebensstil eines Menschen verursacht CO₂, sondern bereits seine bloße Atmung. Ganz einfach gesagt: Jeder von uns atmet Sauerstoff ein und Kohlendioxid wieder aus. In der Ausatemluft befindet sich immer noch eine gewisse Menge an Sauerstoff (weshalb die Mund-zu-Mund-Beatmung als lebensrettende Maßnahme überhaupt funktioniert), aber der Gehalt an CO₂ erhöht sich. Ein Mensch atmet im Durchschnitt pro Tag 1 Kilogramm CO₂ aus (zum Vergleich: tägliche Emissionen an CO₂-Äquivalent pro Kopf = 30 kg). Der Wert schwankt jedoch zwischen 0,5 und 5,5 Kilogramm. In Prozenten ausgedrückt, besteht unsere Ausatemluft aus 4 Prozent CO₂ – also 40 Milliliter Kohlendioxid pro 1 Liter Luft. Laut Dr. Matthias Heil vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung atmet ein durchschnittlicher Mensch im Jahr zwischen 168 Kilogramm CO₂ (2.100 Kubikmeter Luft) und 2.040 Kilogramm CO₂ (25.500 Kubikmeter Luft) aus. Wovon hängt der CO₂-Gehalt beim Ausatmen ab? – 3 Faktoren Körpergröße Aktivität Körperfettanteil und Muskulatur Je größer ein Mensch ist und je mehr er sich bewegt, desto mehr Kohlendioxid atmet er aus. Außerdem besitzt Muskulatur im Vergleich zu Fettgewebe einen höheren Grundumsatz an Energie. Ein muskulöser Mensch erzeugt bei seiner Atmung auch in Ruhe mehr CO₂, als ein untrainierter Mensch. Daraus sollten jedoch nicht die falschen Schlüsse gezogen werden. „Die Zahlen zeigen vor allem eines: Die individuelle Lebensweise hat einen enormen Einfluss auf unseren CO₂-Ausstoß. So gesehen, hätte der kleine, unsportliche Typ, der sich nie bewegt, sondern den ganzen Tag auf dem Sofa liegt, die beste Klimabilanz. Liefe dabei jedoch der Fernseher, würde die Rechnung schon wieder nicht mehr aufgehen.“ - Dr. Matthias Heil (Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung) Kohlenstoffkreislauf: Warum wir das Klima nicht „kaputt atmen“ Unsere Atmung ist Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs und erhöht den CO₂-Gehalt in der Atmosphäre demnach nicht. Der Kreislauf funktioniert folgendermaßen: Wir atmen Kohlendioxid (CO₂) aus. Pflanzen wandeln Kohlendioxid aus der Atmosphäre im Rahmen der Fotosynthese mithilfe von Sonnenlicht in Kohlenstoff um. Diesen Kohlenstoff lagern Pflanzen in ihrem Gewebe ein (Blätter, Früchte, Wurzeln etc.). Wir Menschen essen die Pflanzen (Kohlenhydrate) und unser Körper wandelt sie in Energie, Wasser und CO₂ um. Unser Körper erzeugt also nur so viel CO₂, wie vorher durch die Pflanzen, die wir essen, aus der Atmosphäre aufgenommen wurde. Im Gegensatz dazu ist das massive Verbrennen von fossilen Energieträgern, die Millionen von Jahren unter der Erde eingeschlossen waren, kein geschlossener Kreislauf. Diese enorme Freisetzung von CO₂ sorgt dafür, dass auch die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre steigt. Das Ergebnis ist der menschengemachte Klimawandel. Buchtipp zum Artikel: Bestseller „Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ Willst du wissen, wie hoch dein ökologischer Fußabdruck ist? Hier erfährst du, wie du ihn berechnen kannst. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) co2online: „Wie viel CO2 atmet der Mensch aus?“ (2) GASAG: „Wie viel CO2 produziert ein Mensch?“ (3) Luzern wird klimaneutral: „Wie viel CO2 produziert der menschliche Körper?“

  • Im Weltall ohne Raumanzug: Was passiert mit deinem Körper im Vakuum?

    Explodieren, schockfrosten oder ersticken? Schnell oder langsam? Was passiert mit deinem Körper im Weltall, wenn du keinen Raumanzug trägst? Um den Tod im Weltraum ranken sich zahlreiche Mythen. Doch was stimmt wirklich? Wie gefährlich ist das Vakuum für Astronauten und wie gut lässt es sich auf der Erde nachstellen? Hier erfährst du alles! Ersticken wie bei “Guardians of the Galaxy”? Schockfrosten wie bei „Mission to Mars“? Oder doch Explodieren wie bei „Outland“? Hollywood-Filme prägen unser Bild vom Weltraum. Doch die größte Gefahr in der endlosen Weite des Kosmos ist der Weltraum selbst. Sobald sich ein Körper ungeschützt im Vakuum befindet, beginnt eine Reihe tödlicher Prozesse. Ob wir überleben, hängt davon ab, wie lange wir uns in diesem Zustand befinden. Die NASA geht davon aus, dass der Tod im Weltall ohne Raumanzug nach maximal 80 Sekunden eintritt. Doch was genau passiert mit uns in diesen 80 Sekunden? „Ob du überleben kannst, hängt extrem stark davon ab, wie schnell du wieder in Sicherheit bist. Denn schon nach ein paar Sekunden im Vakuum treten Schäden ein, die irreparabel und lebensgefährlich sein können. Du selbst könntest dich aus eigener Kraft auch nur in den ersten Sekunden retten, danach wirst du nämlich schon bewusstlos.“ – Dr. Florence Randrianarisoa, Humanmedizinerin Kapitel in diesem Beitrag Was ist das Vakuum? Was passiert mit deinem Körper im Weltraum? – 4 Schritte Warum wir im Weltraum nicht innerhalb von Sekunden erfrieren Wie gefährlich ist kosmische Strahlung? Wie gefährlich sind Mikrometeoriten? Raumfahrt: Grausame Vakuum-Experimente an Tieren NASA: Unfall in Vakuum-Kammer UdSSR: Alexei Leonow kämpfte im All um sein Leben „Lost in Space“: Was passiert mit einer Leiche Weltraum? Was ist das Vakuum? Als „Vakuum“ bezeichnet man einen absolut leeren Raum – ohne Luft und ohne jeglichen Druck. In dieser besonderen Umgebung verhalten sich Substanzen plötzlich ganz anders als bei normalem Atmosphärendruck, wie wir ihn kennen. Das Vakuum ist für Astronauten eine der größten Herausforderungen. Was passiert mit deinem Körper im Weltraum? – 4 Schritte Aufgrund einiger Unfälle und auch Tierversuche, können Forscher heute Angaben dazu machen, was passieren würde, wenn ein Mensch ohne Raumanzug ins Weltall gelangt. Die Reihenfolge ist hierbei nicht absolut sicher. Es ist zum Beispiel nicht so leicht zu sagen, was man noch alles mitbekommt, bevor die Bewusstlosigkeit einsetzt. Hierbei spielt auch eine Rolle, ob das Problem einfach nur ein kleines „Loch“ im Raumanzug ist, oder ob jemand ganz und gar ohne Schutz ins All geschleudert wurde. Im Grunde bleiben die folgenden Informationen nur eine Theorie. 1. Wir sehen Schwarz und unser Blut kocht Der Siedepunkt von Flüssigkeiten liegt im Vakuum unter unserer eigenen Körpertemperatur von 37 Grad Celsius. In unserem Blut bilden sich folglich kleine Bläschen. Es beginnt zu kochen und sich in Gas zu verwandeln. Die Bläschen verschließen die Blutgefäße. Wahrscheinlich würde sich das in unseren Augen am ehesten bemerkbar machen. Durch den Gefäßverschluss gelangt nicht genug Sauerstoff in die Augen, wodurch wir einfach nur noch Schwarz sehen. Die Bläschen bringen sogar Zellen und Gefäße zum Platzen. Ähnlich verhält es sich bei der Taucherkrankheit (Dekompressionskrankheit), wenn ein Taucher zu schnell aus großer Tiefe wieder an die Oberfläche schwimmt. Sein Körper hat in diesem Fall nicht genügend Zeit, um den Druck auf natürliche Weise auszugleichen. Es bilden sich ebenfalls Bläschen im Blut und es kommt zu Schwellungen, die sehr schmerzhaft sind und tödlich enden können. Der niedrigere Siedepunkt bei geringem Atmosphärendruck lässt sich bereits auf der Erde beobachten – etwa beim Bergsteigen. Auf dem Mount Everest herrscht nur etwa ein Drittel des Normaldrucks (Meeresspiegel-Niveau). Deshalb kocht Wasser dort bereits bei etwa 71 Grad Celsius. Selbstexperiment: Wenn du den niedrigen Siedepunkt im Vakuum gerne selbst nachstellen möchtest, kannst du das auch bei dir zuhause tun. Gieße dafür Wasser in ein Glas. Verschließe dieses Luftdicht. Durch ein Loch im Deckel kannst du die Luft mit einem abgedichteten Schlauch und einer Pumpe aus dem Glas absaugen – ein Vakuum entsteht. Wenn du das Glas jetzt auf deine Handfläche stellst, beginnt das Wasser bereits nach kurzer Zeit zu kochen. In diesem Video kannst du dir das Experiment gerne anschauen: 2. Der Körper dehnt sich aus (aber explodiert nicht!) Doch nun weiter mit unserem Gedanken-Experiment. Aufgrund des fehlenden Außendrucks zieht es die Gasbläschen in unserem Körper nach außen. Das Resultat: Der Körper schwillt extrem an. Explodieren wie in manchen Hollywood-Filmen wird der Körper jedoch nicht. Die Haut ist stark und flexibel genug, um Organe, Gase und Flüssigkeiten zusammenzuhalten. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die empfindlicheren Augen eventuell platzen könnten. 3. Die Lunge platzt Keine Luft im All? Also vorher nochmal tief einatmen, um im Vakuum länger zu überleben? Eine schlechte Idee! Im Film „Event Horizon“ ruft ein Astronaut einem anderen ohne Raumanzug zu, er solle ausatmen. Diese Szene ist gar nicht verkehrt. Der Grund: Das Vakuum zieht schlagartig auch die Luft in unseren Lungen nach außen. Je mehr Luft sich in der Lunge befindet, desto größer der Schaden. Wahrscheinlich würde unsere Lunge durch den verbliebenen Sauerstoff tatsächlich platzen. In der Realität führt gezieltes Ausatmen in so einer Situation eventuell zu weniger Schmerzen, hilft jedoch nicht sehr viel. Bereits nach kurzer Zeit ist nicht mehr genügend Sauerstoff vorhanden, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. 4. Bewusstlosigkeit und Ersticken Weil die Gasbläschen die Blutgefäße verstopfen, kommt es zu Thromben und Embolien. Es wird also kein Sauerstoff mehr durch das Blut transportiert, welches sich sowieso gerade in Gas „auflöst“. Es kann auch kein Sauerstoff nachkommen, da es im Weltraum keine Atemluft gibt. Damit bricht der Kreislauf endgültig zusammen und nach etwa 15 Sekunden im All setzt die Bewusstlosigkeit ein. Man geht davon aus, dass der Tod nach rund zwei Minuten eintritt. Beispiel aus der Geschichte: Bei der Rückkehr der sowjetischen Sojus-11-Kapsel öffnete sich versehentlich ein Ventil, wodurch die Atemluft aus der Kapsel entwich. Nach zwei Minuten waren alle drei Astronauten tot. Warum wir im Weltraum nicht innerhalb von Sekunden erfrieren Das „Schockfrosten“, wie es in so manchen Filmen dargestellt wird, kann es im Vakuum gar nicht geben. Obwohl im Weltall – 270 Grad Celsius herrschen (außer in der Nähe von Hitzequellen), kommt es durch die wenigen Teilchen im leeren Raum nicht zu einem Wärmeaustausch. Das bedeutet, ein Körper kann keine Wärme an seine Umgebung abgeben und auch keine aufnehmen. Es würde also sehr lange dauern, bis man im Weltraum erfriert. Wie gefährlich ist kosmische Strahlung? Obwohl es im Weltraum so furchtbar kalt ist, erleidet ein Körper ohne Raumanzug gewisserweise trotzdem Verbrennungen. Im Weltall schützen uns weder die Atmosphäre noch das Magnetfeld unserer Erde. Es heißt, die Weltraumstrahlung sei rund 700-mal höher als auf unserem Planeten. Doch bevor wir etwas von den Folgen der Strahlung mitbekommen würden, wären wir längst an anderen Einflüssen gestorben. Dieser Faktor steht bei den Todesursachen im Weltraum also eher hinten an. Wie gefährlich sind Mikrometeoriten? Dies ist ein Punkt, der immer wieder übersehen wird. Mikrometeoriten sind „Highspeed-Geschosse“, die Astronauten immer wieder Sorgen bereiten. Mikrometeoriten wiegen nur ein Zehntausendstel bis Milliardstel Gramm. Doch was sie so gefährlich macht, ist nicht ihr Gewicht, sondern ihre ungeheure Geschwindigkeit. Die kleinen Gesteine fliegen nämlich mit bis zu 250.000 km/h durch das Weltall. Ein Raumanzug schützt den Astronauten auch vor diesen kleinen, aber rasend schnellen Partikeln – ohne Anzug wären Mikrometeoriten vermutlich tödlich. Bereits abgeblätterte Farbe wird durch diese enormen Geschwindigkeiten im Weltraum zur realen Bedrohung. Auch Weltraumschrott ist mittlerweile ein großes Problem für die Raumfahrt. Jedes Jahr regnet es etwa 15.000 Tonnen „Weltraumstaub“ auf die Erde, von denen rund 5.000 Tonnen auch tatsächlich als Mikrometeoriten auf der Erde landen. Pro Jahr schlagen etwa 20.000 „größere“ Meteoriten auf der Erdoberfläche ein. Wenn du Lust hast einen Meteoriten zu finden, könnte dir dieser Beitrag gefallen: „Meteoritenjäger: So kannst du Meteoriten suchen, finden und erkennen“ Raumfahrt: Grausame Vakuum-Experimente an Tieren In den 60ern experimentierte das US-Militär mit Hunden im Fast-Vakuum. Die Tiere verloren schnell das Bewusstsein, bekamen Krampfanfälle und schwollen extrem an. Ein Forscher schrieb, dass ihre Körper aussahen, wie „aufgeblasene Beutel aus Ziegenfell“. Dauerte der Versuch nicht länger als 90 Sekunden, überlebten die Hunde. Sobald die Vierbeiner wieder Luft bekamen, schrumpften sie auf „Normalgröße“ zurück und konnten atmen. Nach etwa 15 Minuten bei normalem Luftdruck, konnten die Hunde wieder laufen. Schimpansen überlebten diese Tierversuche sogar bis zu 3,5 Minuten lang. Laut Dokumenten der NASA hätten die Affen „keine langfristigen Schäden davongetragen“. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller von Stephen Hawking: „Kurze Antworten auf große Fragen“ NASA: Unfall in Vakuum-Kammer Im Jahr 1965 gab es bei der NASA einen Unfall in einer Vakuum-Kammer. Der Raumanzug des NASA-Ingenieurs Jim LeBlanc hatte ein winzig kleines Loch. Insgesamt befand er sich 30 Sekunden lang im Unterdruck. Nach 14 Sekunden verlor er bereits das Bewusstsein. Doch aufgrund des schnellen Eingreifens überlebte er ohne Folgeschäden. Später erzählte er, dass er kurz vor der Bewusstlosigkeit spürte, wie der Speichel auf seiner Zunge anfing zu kochen. UdSSR: Alexei Leonow kämpfte im All um sein Leben Im selben Jahr, am 18. März 1965 hörten die Menschen der Bodenkontrolle in der Nähe von Moskau die verzweifelte Stimme eines Astronauten im All: „Ich schaffe es nicht! Es geht nicht!“ In 400 Kilometern Höhe versuchte Alexei Leonow in die „Woschod 2“-Kapsel einzusteigen, nachdem er einen 12-minütigen Weltraum-Spaziergang absolviert hatte. Doch das funktionierte nicht. Sein anscheinend fehlerhafter Raumanzug hatte sich aufgebläht und war nun zu groß und steif, um zurück in die Kapsel zu steigen. Er konnte sich kaum noch bewegen und kämpfte um sein Leben. Weder mit den Beinen noch mit dem Kopf zuerst passte er durch die 1,20 Meter breite Luke. Leonow war das Problem klar und schließlich traute er sich ein Ventil an seinem Raumanzug zu betätigen, wodurch Sauerstoff abgelassen wurde. Doch dadurch kam es zu einem rapiden Druckabfall in seinem Anzug und zu einem gefährlichen Sauerstoff-Verlust. Zum Glück passte er aber schnell wieder durch die Luke und konnte in die Raumkapsel einsteigen. Später erzählte er, er hätte eine „Selbstmordpille“ dabeigehabt, für den Fall, dass er es nicht zurück auf die Erde geschafft hätte. Zum Glück brauchte er sie nicht. „Lost in Space“: Was passiert mit einer Leiche im Weltraum? Wenn unser Körper durch die endlose Weite des Weltraums treibt (für manche eine durchaus „romantische“ Vorstellung), würde er wahrscheinlich auf lange Sicht mumifizieren und einfrieren. Das Wasser verdampft aus der Haut. Diese trocknet ein und wird porös. Die Gase entweichen nach und nach durch die Poren. Die extrem niedrigen Umgebungstemperaturen frieren den Körper mit der Zeit ein – es sei denn, er befindet sich zu nah an einer Hitzequelle, wie zum Beispiel unserer Sonne. Das Fazit: Am Ende wird man wahrscheinlich zu einer „Weltraum-Mumie“. Auch interessant für dich: „Duft des Universums: Wonach riecht der Weltraum?“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt: „Thema Astronauten: eure Fragen, unsere Antworten“ (2) mdr Wissen: „Ohne Raumanzug im Weltall: Wir sehen schwarz und das Blut kocht in den Adern“ (3) Die Welt: „Erster Spaziergänger im All kämpfte ums Überleben“ (4) Galileo: „Ausflug ins All? Aber bitte nur mit Raumanzug!“

  • Dinosaurier: Wie schnell war ein Velociraptor wirklich?

    Im Film Jurassic Park ist er der Star: der Velociraptor. So schnell wie kaum ein anderer Dinosaurier gibt es vor ihm kein Entkommen! Aber wie schnell wurden diese Tiere wirklich? Schauen wir uns die Laufgeschwindigkeit des Velociraptors etwas genauer an. Anders als in vielen Filmen dargestellt, war der Velociraptor ein kleiner Dinosaurier von der Größe eines Schäferhundes. Er trug Federn auf seinem Körper und jagte nicht im Rudel, sondern war ein Einzelgänger. Und obwohl er als geschickter Jäger gilt, ernährte dich der Velociraptor vermutlich auch von Aas. Doch es ist nicht alles falsch, was Hollywood über diesen Dinosaurier auf der Leinwand zeigt. Wissenswert: Der Velociraptor lebte in der Oberkreidezeit vor 85 – 80 Millionen Jahren auf dem Gebiet der heutigen Mongolei bis hin zu China und Russland. Wie schnell konnte ein Velociraptor laufen? Die ganz großen Velociraptor-Fans müssen nicht enttäuscht sein. Eines ist sicher: Dieser Raptor war schnell – sehr schnell! Sein lateinischer Name verrät es schon: Er setzt sich zusammen aus „velox“ für „schnell“ und „raptor“ für „Räuber“. Er ist also buchstäblich ein „schneller Räuber“. Seine muskulösen Beine und langen Unterschenkel sorgten dafür, dass der aufrecht laufende Dinosaurier lange Schritte machen konnte. Die Anatomie dieses Tieres, die sich gut aus Fossilienfunden rekonstruieren lässt, deutet darauf hin, dass der Velociraptor Geschwindigkeiten von 40 km/h erreichen konnte – einige Forscher sprechen sogar von bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit. Zum Vergleich: Der schnellste Mensch der Welt erreichte im Sprint einen Rekordwert von 44 km/h. Untrainierte Sprinter laufen deutlich langsamer. Vor einem Velociraptor zu Fuß zu fliehen, wäre also schwierig gewesen. Auch interessant für dich: „Velociraptor: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier“ Wer war der schnellste Dinosaurier? Doch damit ist der Velociraptor nicht der Spitzenläufer unter den Dinosauriern. Forscher der University of Manchester haben aus bekannten Daten über Skelettaufbau und Muskeln verschiedener Dinosaurier Computersimulationen zur Laufgeschwindigkeit erstellt. Das Ergebnis: Der Schnellste unter ihnen war wohl der nur 60 Zentimeter lange zweibeinige Fleischfresser namens „Compsognathus“. Er erreichte laut dieser Simulation Geschwindigkeiten von fast 65 km/h. Willst du wissen, wie schnell ein Tyrannosaurus Rex wirklich laufen konnte? Du wirst überrascht sein! Hier findest du einen Beitrag dazu. Buchtipp zum Artikel: „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) National Geographic: „Warum Velociraptor nicht der Dinosaurier war, für den ihn viele halten“ (2) Science Magazine: „Feather Quill Knobs in the Dinosaur Velociraptor“ (3) BioOne: „A Reevaluation of Cooperative Pack Hunting and Gregariousness in Deinonychus antirrhopus and Other Nonavian Theropod Dinosaurs“

  • Sex in der Steinzeit: Das Liebesleben unserer Vorfahren

    Wie lief Sex in der Steinzeit ab? Hatten die Menschen damals einen Sinn für Romantik? Was fanden Männer an Frauen attraktiv? Wer gab den Ton an und hat man sich eigentlich schon damals geküsst? Hatten Steinzeit-Menschen mehrere Partner? Wie standen unsere Vorfahren zu Homosexualität? Und was weiß man über das Liebesleben der Neandertaler? Schauen wir uns aktuelle Forschung an. Kapitel in diesem Beitrag Disclaimer: Steinzeit ist nicht gleich Steinzeit Steinzeit: Ein anderes Verständnis von Schönheit und Erotik War Sex in der Steinzeit zärtlich und romantisch? Steinzeit-Menschen: Nur Sex im Kopf? Beziehungen in der Steinzeit: Monogamie oder Polygamie? Geschichte des Kusses: Haben sich Steinzeit-Menschen geküsst? Sexuelle Gewalt in der Steinzeit: Eine Frage der Rollenbilder Hatten moderne Menschen Sex mit Neandertalern? Steinzeit: Sex mit Verwandten war völlig normal Homosexualität und Transsexualität in der Steinzeit Schlusswort: Was wir aus der Steinzeit lernen können Disclaimer: Steinzeit ist nicht gleich Steinzeit Innerhalb der steinzeitlichen Gesellschaften gab es große Unterschiede in Entwicklung und Kultur: Der Homo Sapiens wanderte viel und baute bereits vor Beginn des Ackerbaus Hütten aus Tierfellen oder Zweigen. Neandertaler bewohnten Höhlen, bauten aber auch bereits erste Hütten, blieben dennoch vorwiegend an einem Ort. Die Steinzeit endete in verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Zeiten, weil sich neue Technologien, wie der Ackerbau oder die Bronzeverarbeitung, nicht überall gleichmäßig entwickeltn - z. B. aufgrund der ungleichen Verfügbarkeit verschiedener Rohstoffe. Im Nahen Osten war Bronze bereits im dritten Jahrtausend vor Christus bekannt. Im nördlichen Europa sollte es noch 1.000 Jahre länger dauern. Der Ackerbau begann im sogenannten „fruchtbaren Halbmond“ (nördlich der Syrischen Wüste) bereits um 11.000 v. Chr. In Nordeuropa wurde die Landwirtschaft erst im dritten Jahrtausend vor Christus zum Standard. Es gibt also kein einheitliches Bild dieser Kulturen oder Epochen. Wir können immer nur kleine Momente und Bruchstücke ihres Lebens rekonstruieren. Steinzeit: Ein anderes Verständnis von Schönheit und Erotik Es ist wenig überraschend, dass Steinzeit-Männer andere Aspekte an Frauen attraktiv fanden als viele heutige Männer. Das beste Beispiel hierfür ist die „Venus von Willendorf“ – eine rund 11 Zentimeter große Kalkstein-Figur, die erstaunliche 30.000 Jahre alt ist und in Österreich entdeckt wurde. Diese Figur spiegelt das weibliche Idealbild der Menschen in der Altsteinzeit wider. Eine Frau mit großen Brüsten, breiten Hüften und, wie man heute sagen würde, „ein paar Pfund zu viel“. Die natürlichen Formen und Kurven des weiblichen Körpers stehen hier definitiv im Vordergrund. Es wurden auch andere, ähnliche Frauen-Idole (sogenannte „Venusfigurinen“ – mehr Bilder im Laufe des Artikels) aus Speckstein, Ton oder Elfenbein gefunden – von Westeuropa bis Sibirien. Und alle Objekte haben verblüffende Gemeinsamkeiten. Sie lassen den Schluss zu, dass damals kulturübergreifend vor allem große Brüste, ein breites Becken und sogar große Schamlippen als Inbegriff weiblicher Schönheit angesehen wurden. Diese Schönheitsideale lassen sich noch heute zum Beispiel in afrikanischen Kulturen finden. War Sex in der Steinzeit zärtlich und romantisch? Zärtlichkeit und Romantik kommen vor allem dann ins Spiel, wenn Menschen verliebt sind. Und Liebe ist wohl so alt wie die Menschheit selbst – auch wenn sie unterschiedlich zum Ausdruck gebracht wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich Menschen in der Steinzeit auch auf sexueller Ebene ihre Zuneigung gezeigt haben, einander gefallen und dem anderen Lust schenken wollten. Bärbel Auffermann, die stellvertretende Direktorin des Neanderthal-Museums vermutet auch, dass die Neandertaler untereinander zärtlich waren, einen Sinn für Romantik hatten und sich verlieben konnten. Sie haben ihre Höhle wahrscheinlich nicht mit Rosenblättern ausgelegt, aber sich vermutlich Geschenke gemacht und gewusst, was dem Anderen gefällt. Steinzeit-Menschen: Nur Sex im Kopf? Viele vermuten an dieser Stelle vielleicht, dass es in der Steinzeit auch im Liebesleben wild zuging. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass ständig ein Pärchen im Gebüsch oder unter einem Tierfell verschwand. Im Alltag der Menschen ging es vordergründig ums pure Überleben. Alles drehte sich um die Beschaffung von Nahrung und dem Schutz vor Gefahren wie Raubtieren oder Naturgewalten. In so einem Umfeld ist es schwer nur „das Eine“ im Kopf zu haben. Aufgrund dieser dauerhaft angespannten Situation wird vermutet, dass Steinzeit-Menschen keinen langen ausschweifenden Sex hatten, sondern eher bei „Quickies“ verbleiben mussten. Wenn man wirklich ungestört sein wollte, musste man sich von der Gruppe entfernen. In der Wildnis konnte jedoch jederzeit ein Raubtier angreifen. „Kopf-abschalten“ und genießen funktionierte also nicht. In gewisser Weise war Sex in der rauen Natur vor vielen tausend Jahren vielleicht sogar gefährlich, weil man sich gegenseitig ablenkte. Es sei denn, man blieb mit den anderen in der Höhle bzw. in der steinzeitlichen Hütte (Stichwort: Keine Privatsphäre!). Aber wollte man das? Vielleicht war der öffentliche Geschlechtsverkehr vor aller Augen in primitiven Gesellschaften „aus Sicherheitsgründen“ tatsächlich normal. Anders gesagt, es gab ein anderes Verständnis von Privatsphäre. Beziehungen in der Steinzeit: Monogamie oder Polygamie? Bis heute gibt es Völker, die in polygamen Beziehungen leben - also meistens ein Mann, der mehrere Frauen hat (Fälle, in denen dies andersherum ist, sind ebenfalls dokumetiert). Es ist durchaus wahrscheinlich, dass auch Menschen in der Steinzeit diesem Konzept folgten. Der Vorteil für Männer: Sie können viel mehr Nachkommen zeugen. Der Vorteil für Frauen: Sie haben die besten Chancen auf starke, gesunde Nachkommen, weil sie sich mit dem „besten“ Mann in der Gruppe fortpflanzen können und in jedem Fall nicht ohne Partner bleiben müssen. Genetische Daten deuten außerdem darauf hin, dass sich wandernde Menschen-Gruppen untereinander fortpflanzten, wenn sie sich zufällig begegneten. Mit anderen Worten: Wenn man sich schonmal über den Weg lief, dann „so richtig“. Treue im heutigen Sinne spielte da keine große Rolle. Biologisch ist das gar nicht verkehrt. Dadurch bleibt der Genpool innerhalb der einzelnen Sippen vielfältig und es kommt seltener zu Inzest. (Dazu später mehr!) Forscher aus Deutschland und Tschechien haben bei der Untersuchung von 5.000 Jahre alten Knochenfunden aus Böhmen etwas Interessantes entdeckt. Laut Gen-Analysen von fast 300 verschiedenen Skeletten gehen diese lediglich auf fünf Abstammungslinien zurück. Das heißt, beim Sex gab es strenge „Paarungsregeln“. Es durfte nicht jeder mit jedem. Es scheint eine männliche Elite gegeben zu haben, die dafür sorgte, dass insgesamt nur wenige Männer Nachkommen zeugen durften. Ob Frauen an dieser Entscheidung beteiligt gewesen waren, ist unklar. Mit der Sesshaftigkeit legten sich die Menschen zunehmend auf einen „Partner fürs Leben“ fest. Es heißt, die Ehe entstand vor etwa 5.000 Jahren, als viele Menschen bereits als Bauern lebten und wertvollen Landbesitz hatten. Dieser musste in der Familie bleiben, also an die Blutsverwandten weitergegeben werden. Allein aus diesem Grund ist es sinnvoll, wenn ein Mann nur mit einer Frau Nachkommen zeugt. Außerdem wurden die Menschen-Gruppen in dieser Zeit größer. Die Siedlungen wuchsen und schon im vierten Jahrtausend vor Christus kamen in Mesopotamien die ersten Städte auf. Je mehr Menschen an einem Ort leben, desto größer ist die Gefahr, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Monogamie diente also auch dem Schutz vor Syphilis, Chlamydien und Tripper. Geschichte des Kusses: Haben sich Steinzeit-Menschen geküsst? Um die Evolution des Küssens ranken sich viele Mythen. Aus der Beobachtung vieler unterschiedlicher Kulturen auf der Welt wird deutlich: Rund 90 Prozent aller Menschen küssen sich. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass auch steinzeitliche Völker sich geküsst haben. Es gibt aber auch heute noch Ausnahmen. Es heißt, in China sei das Küssen auf den Mund etwas „Abscheuliches“ und sogar ein Ausdruck von Kannibalismus. In einigen finnischen Volksstämmen baden die Liebespaare zwar gerne miteinander, küssen sich aber nicht. Und in der Mongolei riechen die Väter an den Köpfen ihrer Söhne, um ihnen ihre Zuneigung zu zeigen – sie geben ihnen aber keinen Kuss. Trotzdem: Die allermeisten Menschen küssen. Aber warum küssen wir überhaupt? Es scheint sich dabei um einen tiefsitzenden, angeborenen Instinkt zu handeln. Heute gibt es zwei Theorien, woher dieser stammen könnte: 1. Theorie: Sigmund Freud formulierte, dass der Wunsch des Küssens an das Bedürfnis des Neugeborenen angelehnt ist, von seiner Mutter gestillt zu werden. 2. Theorie: Das Küssen könnte von dem uralten Verhalten herrühren, sich gegenseitig von Mund zu Mund zu füttern. In einigen afrikanischen Kulturen ist das bis heute üblich. Auch unter Primaten ist die Fütterung von Mund zu Mund eine gängige Praxis. Buchtipp zum Artikel: „Die Geschichte des Lebens: Vier Milliarden Jahre Evolution entschlüsselt“ Letztendlich hat sich das Küssen gegenüber dem Nicht-Küssen durchgesetzt. Forscher vermuten, das liege zum Beispiel an den positiven Effekten auf das Immunsystem. Der Körper kommt mit anderen Bakterien in Kontakt und immunisiert sich. Küssen ist also gesund. Gleichzeitig wird beim Küssen das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Dieses stärkt zwischenmenschliche Bindungen und sorgt für Glücksgefühle. Außerdem sinkt das Stresshormon Cortisol. Wer küsst, ist also entspannter. Und die Evolution des Küssens geht weiter – bzw. die Globalisierung des Küssens. Noch vor 20 Jahren war es in England undenkbar, sich in der Öffentlichkeit auf die Wange zu küssen, so die Journalistin Adrianne Blue, die 1992 ein Buch über das Küssen geschrieben hat. Sie vermutet, dass sich die küssenden 90 Prozent gegenüber den letzten Nicht-Küssern durchsetzen werden. Der Kuss wandert also um die Welt – und wahrscheinlich wird er uns alle erobern. Sexuelle Gewalt in der Steinzeit: Eine Frage der Rollenbilder Bis heute ist sexueller Kontakt nicht immer einvernehmlich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Frauen und auch Kinder in der Steinzeit sexuellen Missbrauch erlebten. Aber hatten damals wirklich die Männer das Sagen? Über das soziale Gefüge in steinzeitlichen Sippen wird bis heute gestritten. Jäger und Sammler lebten in kleinen, eng zusammengehörenden Gruppen. Die Menschen kannten einander gut, gaben gegenseitig auf sich Acht und wussten, dass sie nur gemeinsam überleben können. Ein „Sexual-Triebtäter“ in so einer Gruppe wäre wohl schnell ein Störenfried geworden, der den so überlebenswichtigen Zusammenhalt der ganzen Sippe gefährdet. Vielleicht hätte man ihn verstoßen. In so kleinen Menschen-Gruppen blieben wohl weder romantische Gefühle noch Gewalt unbemerkt. Die Frage ist nur, wie die anderen Gruppenmitglieder auf so etwas reagierten. Forscher vermuten, dass die Sippen in der Jungsteinzeit zwischen 8.000 und 3.000 vor Christus eher matriarchal lebten, also von Frauen geführt wurden. Der Grund: Die Frauen bestimmten über den neu aufkommenden Ackerbau, während die Männer auf Jagd gingen und die Frauen in dieser Zeit also nicht beschützen konnten. Frauen und Kinder mussten sich selbst zu helfen wissen und den bäuerlichen Alltag strukturieren. Die Bindung zwischen Mutter und Kind war damals also viel entscheidender als die zwischen Mann und Frau. Wie der Alltag vonstattenging, wenn die Männer daheim waren, lässt sich schwer sagen. Möglicherweise wurden viele Sippen auch schon vor Beginn des Ackerbaus von Frauen geführt. In heutigen Naturvölkern gibt es die unterschiedlichsten Machtkonstellationen. Es kamen wohl auch in der Steinzeit verschiedene Hierarchien vor. Hatten moderne Menschen Sex mit Neandertalern? Es ist kein Geheimnis, dass sich Homo Sapiens und Homo Neanderthalensis miteinander fortpflanzten. Die Spuren dieser uralten Vereinigung lassen sich bis heute in unserem Erbgut nachweisen. Jeder Europäer und Asiate trägt rund zwei Prozent Neandertaler-Gene in sich. Addiert man alle bekannten Gene des Neandertalers zusammen, die in uns modernen Menschen zu finden sind, lassen sich rund 30 Prozent seines Erbguts rekonstruieren. Als Homo Sapiens den afrikanischen Kontinent vor etwa 400.000 Jahren verließ, bestanden die einzelnen Gruppen aus nur wenigen Individuen, die sich untereinander fortpflanzten. Das Genmaterial des Neandertalers kam also sehr gelegten, um das „verarmte“ Erbgut des Homo Sapiens aufzufrischen. Es heißt, dass die Vermischung beider Menschen-Arten vor rund 60.000 Jahren stattgefunden hätte. Vor 40.000 Jahren starben die letzten Neandertaler schließlich aus – bzw. leben zum Teil bis heute in uns weiter. Japanische und deutsche Studien zeigten, dass die Gene des Neandertalers unsere Haut, Haare, Statur, unseren Stoffwechsel und unser Immunsystem prägen – und das alles mit dem Ziel, uns besser an unsere Umgebung anzupassen. Heute weiß man, dass bestimmte Gen-Varianten der Neandertaler das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Prostata-Krebs senken und Frauen fruchtbarer machen. Diese uralten Gene beeinflussen unsere Knochendichte, unseren Tag- und Nachtrhythmus und die Anpassung unseres Blutes an große Höhen. Auf der anderen Seite heben bestimmte Neandertaler-Gene auch Krankheitsrisiken, darunter für Dermatitis (Hautentzündung) oder rheumatoide Arthritis (chronische Gelenkentzündung). Der Einfluss des Neandertaler-Erbgutes ist in vieler Hinsicht noch unerforscht. Wir beginnen gerade erst zu verstehen, wer unser „Cousin“ aus der Steinzeit eigentlich wirklich war. Doch auch sexuelle Verbindungen mit anderen Menschen-Arten sind bekannt. Ein 50.000 Jahre altes Knochenstück eines Steinzeit-Mädchens aus der Denisova-Höhle im sibirischen Altai-Gebirge offenbart, dass ihre Mutter eine Neandertalerin war, während ihr Vater ein Denisova-Mensch gewesen ist. In Eurasien lebten bis vor 40.000 Jahren Neandertaler (vor allem im Westen) und Denisova-Menschen (vor allem im Osten) zum Teil Seite an Seite. Später breitete sich auch Homo Sapiens über Europa immer mehr in Richtung Osten aus. Steinzeit: Sex mit Verwandten war völlig normal Ein internationales Forscherteam der Universität Freiburg entdeckte rund 9.000 Jahre alte Überreste von modernen Menschen im Süden Jordaniens. Die Besonderheit: Bei der Untersuchung der Kieferknochen wurde festgestellt, dass die oberen seitlichen Schneidezähne bei mehr als jedem dritten Gebiss fehlten. Dieses seltene angeborene Merkmal kommt jedoch nur bei ein bis zwei Prozent der gesamten Weltbevölkerung vor. Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass die steinzeitlichen Dorfbewohner alle miteinander verwandt gewesen sein müssen. Sie gehen so weit zu sagen, dass die Menschen dieser Sippe fast ausschließlich Sex untereinander – also letztlich mit Familienmitgliedern hatten (Endogamie). Gleichzeitig belegen Funde von Meereskorallen aus weiter Ferne, dass es durchaus Kontakt zu anderen Völkern gab. Trotzdem pflanzten sich die Menschen vorzugsweise im engsten Kreis fort. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass auch andere steinzeitliche Sippen sexuelle Verbindungen innerhalb der Gruppe zuließen und sogar förderten. Auf diese Weise blieb der Zugang zu kostbaren Ressourcen „in der eigenen Familie“. Gleichzeitig wird der Zusammenhalt der Gruppe gestärkt. Mit anderen Worten: Wenn alle miteinander schlafen, streiten sie auch weniger. So zumindest die Theorie. Bis heute lösen Bonobos (Zwergschimpansen) auf diese Weise Konflikte in ihrer Gruppe: durch Sex. Homosexualität und Transsexualität in der Steinzeit Gleichgeschlechtliche Liebe in steinzeitlichen Kulturen ist ein sehr spannendes Thema. Leider gibt es aus dieser Zeit jedoch keine schriftlichen Zeugnisse, Höhlenmalereien oder andere Kunst- bzw. Kultobjekte, die in irgendeiner Weise ein homosexuelles Verhalten zwischen zwei Individuen darstellen. Der Fund eines 5.000 Jahre alten männlichen Skeletts im heutigen Tschechien (nahe Prag) sorgte unter Forschern jedoch für Gesprächsstoff. Im Jahr 2011 nannte die britische Daily Mail diesen Steinzeit-Mann „The oldest Gay in Village“ und der Berliner Kurier gab ihm den Namen „Schwötzi“ (schwuler Ötzi). Doch warum ging man davon aus, dass dieser Mann homosexuell gewesen sein könnte? Der Tote aus dem neolithischen Kulturkreis der sogenannten „Schnurkeramiker“ wurde, wie es für diese Zeit üblich war, mit angezogenen Beinen bestattet. Die Menschen damals achteten sehr darauf, dass sie Frauen auf ihrer linken Seite und Männer auf ihrer rechten Seite liegend begruben. Nun ist es aber so, dass dieser Mann, wie es für eine Frau üblich gewesen wäre, auf seiner linken Seite lag. Diesen Umstand sahen einige als Indiz dafür, dass dieser Mann homosexuell oder transsexuell gewesen sein könnte und seine Mitmenschen das auf diese Weise bei seiner Bestattung berücksichtigen wollten. Den Gedanken ließ auch die Leiterin der Grabung – Remišová Věšínová – zu. Eine solche unkonventionelle Theorie im Zusammenhang mit diesem außergewöhnlichen Fund sorgte jedoch auch für Kritik. Manche Forscher wiesen noch einmal explizit darauf hin, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht aus seinem Skelett abgelesen werden kann. Wer dieser Mann also wirklich gewesen ist, lässt sich nicht mehr eindeutig sagen und bleibt Spekulation. Schlusswort: Was wir aus der Steinzeit lernen können Verschiedene steinzeitliche Kulturen hatten wahrscheinlich ihre ganz eigenen Vorstellungen von Zuneigung. Aber eins steht wohl fest: Steinzeit-Sex war kein besserer Sex. Auch wenn erotische Wunschträume von Wildnis und archaischen Rollenbildern immer wieder für romantisierte Fantasien sorgen. Liebe, Zärtlichkeit und auch ein Sinn für Romantik machen uns menschlich. Der Umstand, dass wir nicht mehr ums Überleben kämpfen müssen, gibt uns die Chance, unsere sinnlichen Seiten zu genießen und uns gegenseitig Gutes zu tun. Im Grunde bleibt zu sagen, dass alles erlaubt ist, worauf die Beteiligten Lust haben (bitte ohne Inzest und mit gegenseitigem Respekt). Aber eine Sache könnte man sich vielleicht doch von unseren Vorfahren abschauen: Wie wäre es zum Beispiel damit, unsere körperlichen Schönheitsideale zu überdenken? Auch interessant für dich: „Geschichte der Verhütung: Skurrile Verhütungsmethoden von Antike und Mittelalter bis ins 20. Jhd.“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Science: „Dynamic changes in genomic and social structures in third millennium BCE central Europe“ (2) Nature: „The genome of the offspring of a Neanderthal mother and a Denisovan father“ (3) PLOS ONE: „Earliest Evidence for Social Endogamy in the 9,000-Year-Old-Population of Basta, Jordan“ (4) Pubmed: „Disease dynamics and costly punishment can foster socially imposed monogamy“ (5) Max-Planck-Gesellschaft: „Frauen mit Neandertaler-Gen bringen mehr Kinder zur Welt“ (6) Spiegel Wissenschaft: „Knochen belegt ungewöhnlichen Steinzeitsex“ (7) Tagesspiegel: „In der Sippe lebten die Frauen freier“ (8) Westdeutsche Zeitung: „Liebesspiele in der Steinzeit“ (9) Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Das genetische Erbe des Steinzeit-Sex“ (10) Welt: „Sex mit Verwandten war ganz normal“ (11) Welt: „Warum die Evolution den Kuss erfunden hat“ (12) RiffReporter: „Die Urzeit-Gene in uns“ (13) Spektrum: „Die Geschichte vom homosexuellen Höhlenmenschen“

  • Leonardo da Vinci: 15 Fakten über den genialen Künstler & Erfinder

    Leonardo da Vinci ist einer der bedeutendsten Künstler und Universalgelehrten der Renaissance. Sein Vermächtnis sorgt bis heute für Erstaunen. Er malte nicht nur die Mona Lisa, sondern war auch Erfinder, Bildhauer, Musiker, Ingenieur, Architekt, Mathematiker, Anatom, Philosoph, Geologe, Biologe und Astronom. In diesem Beitrag schauen wir uns 15 spannende Dinge an, die du über Leonardo da Vinci vielleicht noch nicht wusstest. Los geht’s! 1. Leonardo da Vinci war ein uneheliches Kind Der italienische Maler war der uneheliche Sohn des einflussreichen Notars Piero da Vinci und seiner Magd Caterina. Leonardo wurde am 15. April 1452 im Dorf Vinci in der Region Florenz geboren. Er hatte insgesamt zwölf Geschwister. 2. Leonardo da Vinci‘s richtiger Name. Sein vollständiger Name lautet „Lionardo di Ser Piero da Vinci“ – auf deutsch: „Lionardo, Sohn des Juristen Piero aus Vinci“. Seine erste datierbare Zeichnung signierte der Künstler als „Leonardo“ mit „e“. Seine Familie trug bereits vorher den Namenszusatz „da Vinci“ – sie waren jedoch nicht adelig. 3. Leonardo da Vinci ging nie zur Schule. Der junge Leonardo besuchte keine Schule, erhielt aber Unterricht im Hause seines Vaters. Auf diese Weise lernte er Lesen, Schreiben und Mathematik. Allerdings brachte ihm niemand die griechische Sprache bei, die als Allgemeinwissen für einen Gelehrten der Renaissance angesehen wurde. Später schickte ihn sein Vater zur Ausbildung in die Werkstatt des florentiner Bildhauers und Malers Andrea del Verrocchio. 4. Leonardo da Vinci: 10 berühmte Gemälde und Kunstwerke Mona Lisa Das letzte Abendmahl Der vitruvianische Mensch Salvator Mundi Felsgrottenmadonna Die Dame mit dem Hermelin Johannes der Täufer Anna Selbdritt La Belle Ferroniere Der Heilige Hieronymus Viele von Leonardo da Vinci’s Gemälden sind unvollendet. Es werden ihm zudem viele weitere Werke zugeordnet, bei denen jedoch ein eindeutiger Herkunftsbeweis fehlt. Fun Fact: Wie viel ist die Mona Lisa von Leonardo da Vinci heute wert? Du wirst es nicht glauben. Hier erfährst du es! 5. Leonardo da Vinci: 10 bedeutende Erfindungen Flugmaschinen – mit Flügeln und Rotorblättern Gepanzerte Kampffahrzeuge Fahrräder Mechanische Rechenmaschinen Tauchapparate Dampfmaschinen Neuartige Bohrmaschinen Mit Wasserkraft angetriebene Motoren Erste Untersuchungen zur Energiegewinnung aus Sonnenlicht Erste „Roboter“ mit Zugfederantrieb, darunter einen mechanischen Löwen, der von selbst laufen und einen mechanischen Ritter, der eigenständig winken konnte Dem Universalgelehrten gelangen Entdeckungen in den Bereichen des Bauingenieurwesens, der Anatomie, Astronomie, Geologie, Hydraulik und Optik. Viele seiner Erfindungen zeugen von seinem hohen technischen Verständnis. Zudem war er überzeugt, dass nicht Gott die Welt erschaffen hatte. Er versuchte die Gestirne am Himmel zu erklären – wie bereits antike Kulturen vor ihm. Heute ist ein Mondkrater nach Leonardo da Vinci benannt. Weil er seine Schriften jedoch nicht veröffentlichte, hatten Leonardo da Vinci‘s Erfindungen und Entdeckungen keine direkten Auswirkungen auf die zeitgenössische Entwicklung der Wissenschaften. Seine Aufzeichnungen wurden erst viel später wiederentdeckt und publik gemacht. Heute sind rund 13.000 Notizblätter von ihm bekannt. US-Milliardär Bill Gates kaufte das 72-seitige Manuskript „Codex Leicester“ im Jahr 1994 für rund 30 Millionen Dollar. Damit ist dies die teuerste jemals verkaufte Handschrift der Welt. Außerdem: Viele von Leonardo da Vinci‘s theoretischen Erfindungen waren im 15. und frühen 16. Jahrhundert einfach nicht realisierbar. Bestimmte Bereiche wie die Metallurgie und der Maschinenbau waren dafür noch nicht weit genug entwickelt. Da Vinci war in vielerlei Hinsicht ein Visionär und seiner Zeit voraus. Wie wäre die Weltgeschichte wohl verlaufen, wenn es bereits in der Renaissance Dampfmaschinen gegeben hätte? „Leonardo da Vinci zeichnete sich in allem, was er tat, durch unvergleichliche Begabung aus. Der Ruhm seines Namens erhöhte sich ständig, sodass er nicht nur von seinen Zeitgenossen, sondern weit mehr noch von seiner Nachwelt aufs Höchste gepriesen wurde.“ – Giorgio Vasari, da Vinci-Biograph, 1568 6. Leonardo da Vinci war vielleicht homosexuell. Im Jahr 1476 wurde Leonardo da Vinci der Sodomie angeklagt – damals gleichbedeutend mit Homosexualität. Er soll mit dem Malermodell Jacopo Saltarelli intim geworden sein. Darauf stünde normalerweise der Tod auf dem Scheiterhaufen. Allerdings konnte da Vinci der Vorwurf nie nachgewiesen werden. Aus diesem Grund wurde er freigesprochen. Leonardo da Vinci hat nie geheiratet und blieb kinderlos. Es heißt, er hätte eine Liebesbeziehung zu seinem Malerschüler Salaj gehabt – eigentlich „Gian Giacomo Caprotti“. Es wird sogar vermutet, dass der Name für das Gemälde „Mona Lisa“ lediglich ein Anagramm für „Mon Salaj“ ist. 7. Leonardo da Vinci war sehr musikalisch. Als junger Mann wurde Leonardo da Vinci häufig als Musiker am Mailänder Hof engagiert. Er war ein sehr begabter Lyra-Spieler – ein bereits in der Antike bekanntes Zupfinstrument, ähnlich wie eine Harfe. 8. Leonardo da Vinci konnte Eisen mit bloßen Händen verbiegen. Es heißt, der Universalgelehrte sei auf keine seiner Erfindungen und auf keines seiner Gemälde so stolz gewesen, wie auf seine Fähigkeit Eisen mit bloßen Händen zu verbiegen. Wahrscheinlich handelte es sich um Eisenstäbe. 9. Leonardo da Vinci war vielleicht Vegetarier. Heute wird angenommen, dass Leonardo da Vinci bei seiner Ernährung bewusst auf Fleisch verzichtete. „Es wird die Zeit kommen, da das Verbrechen am Tier ebenso geahndet wird, wie das Verbrechen am Menschen.“ – Leonardo da Vinci 10. Leonardo da Vinci sezierte Leichen. Insgesamt soll der Anatomie-interessierte Leonardo da Vinci mehr als 30 Leichen untersucht und seziert haben. Dadurch gelangen ihm zahlreiche für das Abendland neue Erkenntnisse über den menschlichen Körper. Das Aufschneiden von Toten stand im christlich geprägten Italien der frühen Neuzeit jedoch unter Strafe. So hatte der Papst Bonifatius VIII. (reg. 1294 – 1303) das Sezieren von Leichen durch einen Erlass streng verboten. Doch in der Renaissance wurde die Neugier für den menschlichen Körper immer größer. Neben da Vinci widmeten sich auch andere Künstler wie Michelangelo, Raffael und Dürer dem Studium der Anatomie. 11. Leonardo da Vinci war Linkshänder und Legastheniker. Heute sind Forscher der Auffassung, dass Leonardo da Vinci vorwiegend mit der linken Hand schrieb und zudem eine Rechtschreibschwäche hatte. Trotzdem konnte er mit einer Hand schreiben, während er mit der anderen zeichnete – gleichzeitig! 12. Leonardo da Vinci schrieb in Spiegelschrift. Wenn der Erfinder ein Manuskript weitergeben wollte, verfasste er es in gewohnter Schreibweise. Viele Aufzeichnung von Leonardo da Vinci sind jedoch in Spiegelschrift geschrieben. Der genaue Grund für diese „Geheimnistuerei“ ist heute unbekannt. Möglicherweise hatte da Vinci Angst, dass seine Entdeckungen in die Hände der römisch-katholischen Kirche geraten könnten. Seine anatomischen und auch astronomischen Erkenntnisse hätten dem Papst missfallen. Es gibt jedoch auch die Vermutung, dass er als Linkshänder auf diese Weise einfach schneller von rechts nach links schreiben konnte und dabei die Tinte nicht verwischte. 13. Leonardo da Vinci konnte als erster das Alter von Bäumen bestimmen. Der naturbegeisterte da Vinci entdeckte als erster, dass das Alter eines Baumes anhand seiner Jahresringe im Baumstamm bestimmt werden kann. 14. Leonardo da Vinci starb in Frankreich. Das Universalgenie starb am 2. Mai 1519 im Alter von 67 Jahren auf Schloss Cloux in Amboise. Der französische König Franz I. bot da Vinci an, seinen Lebensabend auf dem Anwesen zu verbringen. Franz I. galt als großzügiger Förderer von Kunst und Wissenschaft. 15. Leonardo da Vinci’s Todesursache ist ungeklärt. Die genaue Todesursache von Leonardo da Vinci ist bis heute unbekannt. Es heißt, er hätte seine rechte Hand bereits zwei Jahre vor seinem Ableben nicht mehr richtig bewegen können. Deshalb vermuten viele einen Schlaganfall. Buchtipp zum Artikel: „Leonardo da Vinci: Die Biographie | Der New-York-Times-Bestseller über das größte Genie der Menschheitsgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ARD alpha: „Leonardo da Vinci - Universalgenie der Renaissance“ (2) GEO: „Leonardo da Vinci: Porträt eines Universalgenies“ (3) Deutsche Apothekerzeitung: „Geschichte der Anatomie von Andreas Vesalius bis Goethe“ (4) nicofranz.art: „Leonardo da Vinci - Erfindungen“ (5) blick.ch: „Heute vor 500 Jahren starb Leonardo da Vinci - Zehn Fakten zum Mann mit den hundert Talenten“

  • UN schlagen Alarm: Immer mehr Todeszonen in den Weltmeeren

    Dort ist kaum Leben möglich: Todeszonen im Wasser. Mittlerweile gibt es rund 700 von ihnen. Den Meeren geht die Luft aus. In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum. Ein Bericht der Vereinten Nationen (UN) sorgt für Aufsehen. In diesem heißt es, die Zahl der Todeszonen in den Weltmeeren sei stark gestiegen. In dem Zeitraum von 2008 bis 2019 von mehr als 400 auf rund 700. Im Rahmen des zweiten „World Ocean Assessment“ in New York, bei dem der Zustand der Meere diskutiert wird, schlägt UN-Generalsekretär António Guterres nun Alarm. Todeszonen sind Unterwasserwüsten Es gibt sie im Golf von Mexiko, im Südchinesischen Meer, aber auch in Nord- und Ostsee. Riesige Gebiete im Wasser, in denen kaum Leben möglich ist. Warum? Die Antwort heißt Sauerstoffmangel. Ursache hierfür sind starke Algenblüten. Sterben die Algen ab, sinken sie langsam in die Tiefe. Dort werden sie von Bakterien abgebaut, die dabei Sauerstoff verbrauchen. Je mehr Algen „verwertet“ werden müssen, desto weniger Sauerstoff wird es in der umliegenden Unterwasserwelt geben. Das Phänomen der Todeszonen tritt manchmal auf ganz natürliche Weise auf. Todeszonen: Ursache ist meistens der Mensch Doch auch hier hat der Mensch seinen Beitrag geleistet: Stickstoff und Phosphor gelangen durch intensive Landwirtschaft in verschiedenste Gewässer und begünstigen Algenblüten. Stickstoff und Phosphor, letzteres in Form von Phosphat, sind beliebte Bestandteile von Düngemitteln. Selbst Stoffe, die tief im Inland und weit entfernt von der Küste in Flüsse geleitet werden, gelangen früher oder später ins Meer. Im April dieses Jahres kam es in Chile zu einem Massensterben von Zuchtlachsen. Eine Algenblüte tötete über 4200 Tonnen Fisch. Greenpeace machte die Umweltverschmutzung durch die Lachsfarmen selbst dafür verantwortlich. Futterreste und Lachs-Exkremente landen massenweise auf dem Meeresgrund und bieten wunderbaren Nährboden für Algen und Bakterien. Etwa 26 Prozent des weltweit in Umlauf gebrachten Lachses stammen aus chilenischen Aquakulturen. „Es wird geschätzt, dass sich der menschengemachte Stickstoffeintrag an den Küsten in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts verdoppeln wird.“ - UN, World Ocean Assessment Phosphor gelangt außerdem noch in Form von Munitionsresten aus den Weltkriegen in die Meere. Kleiner Exkurs: Es wird vermutet, dass noch 1,6 Millionen Tonnen Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee zu finden sind. Deshalb konnte zum Beispiel im Ostseewasser sogar TNT nachgewiesen werden. Eine Bergung? Möglich, aber sehr teuer. Der Umweltschaden? Gewaltig. Todeszonen können „wandern“ Diese sauerstoffarmen Unterwassergebiete sind keinesfalls starr und unbeweglich. Sie können sogar „wandern“. Die folgende Aufnahme stammt von der NASA und zeigt eine „mobile Todeszone“ im Atlantik. Die tödlichen Wassermassen drehen sich in sogenannten „mesoskaligen Wirbeln“ und legen, angetrieben durch die Erdrotation, pro Tag etwa 5 Kilometer zurück. Auf diese Weise durchstreifte diese Todeszone eine Strecke von mehr als 1000 Kilometern. UN: Es gibt eine gute Nachricht Die Vereinten Nationen betonten jedoch auch, dass es einige positive Entwicklungen gäbe. Einerseits nahm die Zahl der Schiffsunglücke auf den Weltmeeren in den vergangenen Jahren stark ab. Im Zeitraum von 2008 bis 2014 sind 120 Schiffe „verloren gegangen“. In den darauffolgenden fünf Jahren nur noch 88 Schiffe. Außerdem gibt es Fortschritte bei der Entwicklung von schadstoffärmeren Schiffstreibstoffen. Es wird zunehmend eine Senkung der Luftverschmutzung durch Schiffsabgase beobachtet. Todeszonen - ein Problem, das wir nur gemeinsam lösen können Es gibt aber noch viel zu tun. Weitere Ansatzpunkte wären strengere Düngemittelverordnungen und Schadstoffkontrollen, sowie die aktive Förderung von ökologischer Landwirtschaft und anderen nachhaltigeren Alternativen. Außerdem müssen Munitionsaltlasten gehoben werden. Buchtipp zum Artikel: SPIEGEL-Bestseller „Aufschrei der Meere - Was unsere Ozeane bedroht und wie wir sie schützen müssen“ Doch all diese Aufgaben brauchen Zeit, Wissen, finanzielle und technische Mittel, aber insbesondere die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Die Rettung der Meere ist keine Aufgabe, die einige wenige allein bewältigen können. Viele Probleme sind zu komplex und hängen noch mit ganz anderen Faktoren zusammen. Todeszonen sind lediglich ein Symptom mit zahlreichen Einflüssen. Auch Guterres mahnt zur Zusammenarbeit. „Der Bericht macht deutlich, dass der nachhaltige Schutz der Weltmeere davon abhängt, dass wir alle zusammenarbeiten, dazu gehört gemeinsame Forschung und das Teilen von Daten, Informationen und Technologien.“ - António Guterres Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) FAZ: „UN-Studie - Deutliche Zunahme von Todeszonen in den Weltmeeren“ (2) Forschung & Lehre: „Umwelt - Der Mensch schafft Todeszonen im Meer“ (3) ESKP - Earth System Knowledge Patform: „Mobile Todeszonen im tropischen Atlantik unterwegs“ (4) n-tv: „Umweltverschmutzung durch Farmen - Algen verursachen Massensterben von Zuchtlachsen in Chile“ (5) Tagesspiegel: „Reste aus den Weltkriegen Was wird aus den Millionen Tonnen Munition in Deutschlands Meeren?“

  • Wie hoch kann ein Flugzeug maximal fliegen? Bis in den Weltraum?

    Kann ein Flugzeug eigentlich in den Weltraum fliegen? Wie hoch fliegen Flugzeuge normalerweise? Was ist die maximal mögliche Flughöhe? Dieser Beitrag klärt die spannendsten Fragen. Kapitel in diesem Beitrag Luftfahrt: Wie hoch fliegen Flugzeuge in der Regel? Warum fliegen Flugzeuge so hoch wie möglich? Flugzeuge: Wovon hängt die Wahl der Flughöhe ab? Diese 3 Flugzeuge fliegen am höchsten Maximale Flughöhe: Kann ein Flugzeug bis in den Weltraum fliegen? Hyperschall-Jets: Mit dem Flugzeug ins All Flugzeuge über Europa fliegen immer höher - Warum? Luftfahrt: Wie hoch fliegen Flugzeuge in der Regel? Passagierflugzeuge fliegen in einer üblichen Höhe von 10.000 bis 15.000 Metern über dem Meeresspiegel. Im Allgemeinen werden die Flughöhen je nach Luftfahrzeug folgendermaßen eingeteilt: 150 bis 1.500 Meter: Hubschrauber, Luftschiffe, Gleitschirme 1.500 bis 3.000 Meter: Kleinflugzeuge, Segelflugzeuge, Verkehrsflugzeuge in Warteschleifen beim Landeanflug 3.000 bis 5.000 Meter: Geschäftsflugverkehr, Absprung von Fallschirmspringern, manche Zugvögel 5.000 bis 10.000 Meter: Geschäftsflugverkehr, Düsenverkehrsflugzeuge 10.000 bis 15.000 Meter: Düsenverkehrsflugzeuge 15.000 bis 18.000 Meter: Überschallpassagierflugzeuge, einige Militärflugzeuge Warum fliegen Flugzeuge so hoch wie möglich? Ein Passagierflugzeug erreicht seine finale Reiseflughöhe meistens schon in den ersten 10 Minuten nach dem Start. Die Piloten sind also bemüht, so schnell wie möglich sehr hoch zu steigen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Bei dieser Flughöhe fliegen die Flugzeuge in der Regel über dem Wettergeschehen. Auf diese Weise können Turbulenzen vermieden werden. Außerdem gibt es in dieser Höhe den sogenannten „Jet-Stream“. Flugzeuge können die starken Winde nutzen, um schneller zu fliegen – sie bekommen also „Rückenwind“. Zusätzlich wird der Luftwiderstand in zunehmender Höhe geringer – die Luft wird „dünner“. Das macht die Motoren effizienter. Je höher ein Flugzeug fliegt, desto schneller ist es und desto weniger Treibstoff (Kerosin) verbraucht es. Abschließend ist es schlichtweg eine Frage der Sicherheit. In großer Höhe überfliegen Passagierflugzeuge den gesamten anderen Flugverkehr, wie Kleinflugzeuge, Hubschrauber und auch Zugvögel. Gleichzeitig bleibt mehr Zeit bei einem Notfall. Selbst bei einem vollständigen Triebwerksausfall stürzt ein Flugzeug nicht unbedingt sofort senkrecht ab, sondern kann noch eine ganze Zeit lang gleiten, bevor es auf den Boden trifft. Das verschafft den Piloten die nötige Zeit, um das Problem im besten Fall selbst zu lösen. Flugzeuge: Wovon hängt die Wahl der Flughöhe ab? Flugzeug-Typ: Flugzeuge mit Düsenantrieb können in der Regel höher fliegen als Flugzeuge mit Turboprop-Antrieb (Propeller). Geschwindigkeit: Propellerflugzeuge fliegen langsamer als z. B. Düsenjets – damit fehlt ihnen Auftrieb, der für einen Flug in großer Höhe notwendig ist. Wichtig: Je schneller ein Flugzeug fliegt, desto höher kann es steigen. Wetterlage: Über den Wolken können Turbulenzen vermieden werden – Gewitter etc. lassen sich also überfliegen. Gesamtgewicht: Je schwerer das Flugzeug, desto niedriger fällt die maximale Flughöhe aus. Diese 3 Flugzeuge fliegen am höchsten Jagdflugzeuge bzw. Kampfjets sind sehr viel schneller als konventionelle Passagierflugzeuge. Damit halten sie den Höhenrekord. Diese drei Flugzeug-Typen fliegen besonders hoch: F15: Flughöhe von rund 20.000 Metern MIG-31: Flughöhe von rund 24.000 Metern X-2: Flughöhe von rund 30.000 Kilometern Wissenswert: Ein Passagierflugzeug fliegt in der Regel 1.000 km/h schnell. Militärflugzeuge mit Turbojet-Motoren können Geschwindigkeiten von bis zu 2.400 km/h erreichen. Maximale Flughöhe: Kann ein Flugzeug bis in den Weltraum fliegen? Nein, Flugzeuge können nicht uneingeschränkt steigen. Bei den derzeit möglichen Geschwindigkeiten von Flugzeugen reicht der Auftrieb irgendwann nicht mehr aus, um das Flugzeug in der Luft zu halten. Je weniger Luftdruck, desto geringer die Auftriebskraft. Außerdem wird der Sauerstoffanteil in der Luft mit der Zeit so gering, dass die konventionellen Triebwerke nicht mehr angetrieben werden können. Ein Flugzeug, das in den Weltraum fliegen soll, braucht also zusätzlich Raketenantrieb. Das ganze Design eines Flugzeugs, wie wir es vor Augen haben, wurde für die Erdatmosphäre entwickelt, nicht für das Vakuum. Wir müssen uns ein Flugzeug für das Weltall also ganz anders vorstellen als herkömmliche Passagierflugzeuge. Hyperschall-Jets: Mit dem Flugzeug ins All Die Geschwindigkeit ist also der Schlüssel, um in den Weltraum zu gelangen. Der NASA-Forscher Chuck McClinton arbeitete deshalb bereits vor über 20 Jahren an einem Hyperschall-Flugzeug, das den „Sprung“ ins Weltall schaffen könnte. Dafür sollte dieser extrem schnelle Jet mit siebenfacher Schallgeschwindigkeit fliegen. Dieses Ziel wurde mit bemannten Flugzeugen bisher jedoch nicht erreicht. Derzeit ist die SR-71 Blackbird mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3.530 km/h das schnellste bemannte und selbst startende Flugzeug der Welt. Boing arbeitet nun an einem Nachfolger, der über 6.000 km/h schnell fliegen soll. Erste Konstruktionsdetails sind bereits veröffentlicht worden. Hyperschall beginnt bei 6.174 km/h. Tests mit unbemannten Flugkörpern – zum Beispiel der Boing X-43 – haben bereits Geschwindigkeiten von über 10.000 km/h erreicht. Flugzeuge über Europa fliegen immer höher – Warum? Die Flugbehörde Eurocontrol meldet, dass die am häufigsten nachgefragte Reiseflughöhe seit 1995 um 1,5 Kilometer gestiegen ist. Der Hauptgrund hierfür ist die zunehmende Effizienz in größerer Höhe. Die Flugbehörde rechnet nunmehr mit „jährlichen Treibstoffeinsparungen von über 300.000 Tonnen […] Das entspräche einer Reduktion von fast einer Million Tonnen CO₂ pro Jahr – und für die Fluggesellschaften weniger Kosten für Treibstoff“, so Eurocontrol. Buchtipp zum Artikel: „Die lange Reise: Tagebuch einer Astronautin“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Deutschlandfunk: „Mit dem Flugzeug ins All“ (2) Aero Telegraph: „Größere Effizienz - Flugzeuge fliegen über Europa immer höher“ (3) SWR3: „Wie hoch kann ein Flugzeug maximal fliegen?“ (4) Futura Sciences: „Wie hoch fliegt ein Flugzeug?“ (5) Aviation Week: „Boeing Unveils Hypersonic ‘Son-Of-Blackbird’ Contender“

  • Fossilien suchen in Deutschland – Alles, was du wissen musst

    Du möchtest in Deutschland Fossilien suchen und finden? Ob alleine als Hobby-Paläontologe – oder als Wochenend-Ausflug mit Kindern? In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Fossilien wissen musst und wo du in Deutschland legal nach Fossilien suchen und sie sogar behalten darfst! Kapitel in diesem Beitrag Was sind Fossilien? Fossil nicht gleich Fossil: Welche Fossilien-Arten gibt es? Keine Verwesung: Wie landen Urzeittiere als Fossilien in Steinen? Welche Fossilien kann man in Deutschland finden? Ausrüstung: Was brauchst du zum Fossilien suchen? Fossilien suchen erlaubt? – Darf ich gefundene Fossilien behalten? Fossilien suchen in Deutschland: An diesen 5 Orten wirst du fündig! Was sind Fossilien? Als Fossilien gelten alle Spuren vergangenen Lebens, die älter als 10.000 Jahre alt sind. Dazu zählen körperliche Überreste von Tieren, Rückstände von Pflanzen, aber auch Kot und Fußabdrücke. Fossil nicht gleich Fossil: Welche Fossilien-Arten gibt es? Die Fossilien-Formen richten sich nach der Art der Fossilisation – also dem Prozess, wie sie entstehen. Insgesamt unterscheidet man zwischen 5 verschiedenen Wegen, wie tierische und pflanzliche Überreste, die älter als 10.000 Jahre alt sind, bis heute überdauern. 1. Versteinerung Anorganische Hartteile (z. B. Schalen, Knochen und Zähne) bleiben im Sedimentgestein erhalten Vorwiegend in Ablagerungen ehemaliger Flachmeere zu finden Riffkalke bestehen z. B. fast ausschließlich aus den Überresten von Korallen und Kalkschalen 2. Abdruck Körper geht mit der Zeit vollständig verloren Hinterlässt jedoch Abdruck im Gestein Dazu zählen auch Fußabdrücke 3. Einschluss Überreste werden vollständig in Bernstein, Salz oder Eis eingeschlossen Organisches Material wird so konserviert DNA-Proben möglich 4. Mumifizierung Tote Organismen werden unter Sauerstoffabschluss eingebettet Körper trocknet aus und wird vor Zerfall bewahrt Voraussetzung: klimatische Bedingungen bleiben über langen Zeitraum konstant – ebenfalls wichtig für Einschluss im Eis 5. Inkohlung Überreste werden unter Luftabschluss eingebettet Der Druck auflagernder Sedimentschichten bewirkt, dass organische Verbindungen durch das „Porenwasser“ abgeführt werden Am Ende bleibt elementarer Kohlenstoff übrig So werden selbst feine Konturen von Pflanzen oder Insekten konserviert In hellen Kalkgesteinen gut erkennbar Bei massenhafter Pflanzeneinlagerung entsteht auf diese Weise Braunkohle Keine Verwesung: Wie landen Urzeittiere als Fossilien in Steinen? Fossilien suchen heißt häufig „Steine klopfen“. Anders ausgedrückt: Man benutzt Hammer und Meißel, um damit vorsichtig Gestein zu spalten. Mit etwas Glück befindet sich ein Fossil darin. Aber wie genau kommt ein Urzeittier oder eine prähistorische Pflanze in den Stein? Wieso ist das Material nicht vorher verwest? Ein Beispiel: Wenn vor Millionen von Jahren ein Tier im Jurameer starb, sank es zunächst auf den Meeresboden. Das Wasser war damals jedoch viel sauerstoffärmer als heute. Sollte das tote Tier also nicht gefressen werden, würde der Kadaver nicht verwesen. Stattdessen bedecken Strömungen den Körper nach und nach mit Sedimenten. Durch den Druck der Pressung entstehen im Laufe von Jahrmillionen Fossilien. Genau diese Fossilien aus dem Jurameer können heute in Deutschland und Europa gefunden werden. Denn diese Landstriche lagen damals unter Wasser. Welche Fossilien kann man in Deutschland finden? Im Grunde kann man in Deutschland ein breites Spektrum an Fossilien finden: versteinerte Muscheln, Schnecken, Ammoniten, Fische, Seesterne, Seeigel, Donnerkeile (versteinerte Innenskelette von Kopffüßern) und in Bernstein eingeschlossene Insekten – ja, sogar Dinosaurier. Wusstest du, dass der 13. Archaeopteryx in einem Steinbruch im Altmühltal (Oberbayern) gefunden wurde? Dieser Flugsaurier gilt in der Evolution als „Ur-Vogel“, weil er nachweislich Federn besaß. Vielleicht wartet irgendwo in Deutschland schon der nächste Sensationsfund. Ausrüstung: Was brauchst du zum Fossilien suchen? Hammer Meißel Rucksack Verschließbare Behälter mit Küchenpapier, Schaumstoff oder ähnlichem, um Fossilien sicher zu transportieren Kleidung je nach Wetterlage (Sonnenschutz bzw. trittsicheres Schuhwerk) Bei Bedarf Verpflegung (Essen + Trinken) Einkaufstipp: Hier findest du ein Set bestehend aus einem Hammer und mehreren Meißeln in verschiedenen Größen – perfekt für die Suche nach Fossilien! (Amazon Link) Fossilien suchen erlaubt? – Darf ich gefundene Fossilien behalten? Darf ich ein Fossil mitnehmen, wenn ich es gefunden habe? Das kommt ganz darauf an, wo man es entdeckt hat. In Deutschland gilt: Handelt es sich um Privatgelände, Nationalparks oder Kulturerbstätten, dürfen keine Fossilien oder Mineralien mitgenommen werden. Wer konkret an bestimmten Stellen suchen möchte, muss sich im Einzelnen erkundigen, welche Gesetze und Bestimmungen an den jeweiligen Orten gelten und wer die Region verwaltet. An den entsprechenden Stellen können Genehmigungen für die Fossiliensuche eingeholt werden. Der Umgang mit Fossilien ist in den Denkmalschutzgesetzen der jeweiligen Bundesländer geregelt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann an ausgewählte Fossilien-Hotspots gehen, bei denen Besucher explizit suchen und bestimmte Funde behandelt dürfen. Häufig gibt es ein breites Bildungsangebot und zusätzliche Fossilien-Ausstellungen vor Ort. Wer selbst suchen möchte, kann in vielen Fällen Hammer und Meißel direkt ausleihen. Alte Steinbrüche, in denen es große Mengen an Fossilien gibt, werden von den Betreibern in der Regel in Zusammenarbeit mit Museen verwaltet. Sollte unvorhergesehen ein Sensationsfund gelingen, muss dieser selbstverständlich gemeldet werden. Fossilien suchen in Deutschland: An diesen 5 Orten wirst du fündig! Willst du dich auf die Suche nach Fossilien machen? An diesen fünf Orten wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit Glück haben. Los geht’s! 1. Ostseeküste Fossilien-Hotspots: Kreideküste um Rügen, Strand westlich von Kühlungsborn, Klützer Winkl, Brodtener Ufer in Travemünde Häufige Fossilien-Funde: Seeigel, Kalkschwämme, Korallen, Schalentiere, Muscheln, Donnerkeile Passender Buchtipp: „Fossilien an deutschen Küsten: Finden und Bestimmen“ (Amazon) 2. Schieferbruch Kromer, Ohmden, Baden-Württemberg Etwa 40 Kilometer südöstlich von Stuttgart Fossilien suchen erlaubt Hammer und Meißel können vor Ort ausgeliehen werden Ein Erlebnis für die ganze Familie – ganze Schulklassen möglich In der Nähe: Urweltzentrum Hauff 3. Kalksteinbruch Rüdersdorf, Oderland, Brandenburg Museumspark mit historischen Industriegebäuden Fossilien suchen erlaubt Hammer und Meißel können vor Ort ausgeliehen werden Wer ein Fossil findet, darf es vor Ort nach Wunsch selbst präparieren 4. Nettersheim, Eifel, Nordrhein-Westfalen Naturzentrum Eifel mit „Haus der Fossilien“ Fossilien suchen auf dem „Fossilienacker“ erlaubt Hammer und Meißel können vor Ort ausgeliehen werden Wer ein Fossil findet, darf es vor Ort nach Wunsch selbst präparieren 5. Naturpark Altmühltal, Oberbayern Gleich 5 Steinbrüche: Mörnsheim, Titting, Eichstätt, Schamhaupten, Solnhofen Fossilien suchen erlaubt Hammer und Meißel können vor Ort ausgeliehen werden Fundort des 13. Archaeopteryx Inkl. Dinosaurier-Park mit 70 lebensechten Nachbildungen von Urzeittieren Mehrere Restaurants Tolles Ausflugsziel für Familien mit Kindern Buchtipp zum Artikel: „Fossilien am Ostseestrand“ Dieser Beitrag könnte auch interessant für dich sein: „Meteoritenjäger: So kannst du Meteoriten suchen, finden und erkennen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ARD alpha: „Fossilien aus dem Altmühltal - Urvogel Archaeopteryx überrascht immer wieder“ (2) Rheinische Post: „Funde aus der Urzeit - Wo Fossiliensammler fündig werden“ (3) Die Welt: „Bayerns Jurassic Park - Im Altmühltal finden Sie garantiert Fossilien“ (4) OutdoorKid: „Steine klopfen: auf der Jagd nach urzeitlichen Fossilien!“ (5) Lernhelfer: „Fossilisation“ (6) Der Geologenhammer: „Rechtliches zum Fossilien sammeln“

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