Livyatan melvillei: 10 Fakten über den Urzeit-Wal
top of page
  • Anastasia Michailova

Livyatan melvillei: 10 Fakten über den Urzeit-Wal

Aktualisiert: 17. Feb.

Livyatan melvillei war ein prähistorischer Pottwal mit riesigen Zähnen, der neben Megalodon vor rund 13 Millionen Jahren die Meere beherrschte. Schauen wir uns diesen faszinierenden Meeresräuber genauer an und klären alle spannenden Fragen!


Livyatan melvillei
Hintergrundbild: Fantasievolle Darstellung eines Livyatan

1. Wie groß war Livyatan?


Forscher schätzen die Körperlänge eines ausgewachsenen Livyatan auf bis zu 17,5 Meter. Er ist damit der größte Verwandte des heute lebenden Pottwals. Beide erreichen eine ähnliche Größe.



2. War Leviathan größer als Megalodon?


Nein, Liyvatan war nicht größer als der Urzeit-Hai. Tatsächlich konnte Megalodon nach neuesten Erkenntnissen eine maximale Körperlänge von 20 Metern erreichen – mehr als 2 Meter größer als Livyatan.


Livyatan, melvillei, Größe, wie groß, Vergleich
Wie groß war Livyatan?

3. Worin unterschied sich Livyatan von heutigen Pottwalen?


Livyatan und heute lebende Pottwale besitzen in etwa die gleiche Körpergröße und sind nah miteinander verwandt. Sie unterscheiden sich jedoch vor allem in ihrem Fressverhalten. Heutige Pottwale ernähren sich vorzugsweise von Kopffüßern, in geringen Mengen auch von mittelgroßen Fischen. Dabei tauchen Pottwale bis zu 2.000 Meter unter die Meeresoberfläche in die dunkle Tiefsee hinab.


Livyatan hingegen machte Jagd auf größere Beute und sogar Wirbeltiere – und das mit deutlich größeren Zähnen. Außerdem hatte der Urzeit-Wal eine sichtbar dickere Zahnschmelzschicht im Vergleich zum Pottwal. Das deutet darauf hin, das Livyatan eine viel höhere Beißkraft als sein heute lebender Verwandter besaß.



4. Was fraß Livyatan?


Der prähistorische Wal Livyatan war ein aktiver Jäger. Er fraß Robben, Bartenwale und große Fische – im Grunde wie der Urzeit-Hai Megalodon oder heute lebende Schwertwale (Orcas). Vielleicht jagte Livyatan sogar letztere.


„Er muss sehr große Tiere gefressen haben. Und die häufigste Beute dürften Bartenwale mit einer Länge von sieben oder acht Metern gewesen sein.“ – Olivier Lambert vom Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften.

5. Livyatan rammte seine Opfer, bevor er sie fraß.


Forscher vermuten, dass Livyatan seinen wuchtigen Schädel dazu benutzte, um Beute in schnellem Tempo mit sehr viel Kraft zu rammen. Dadurch wurde sein Opfer bewusstlos und Livyatan konnte es verspeisen. Auch heutige Wale, darunter der verwandte Pottwal und auch Orcas bedienen sich dieser Jagdmethode. Durch das Rammen mit dem Kopf können diese Wale ganze Schiffe versenken.



6. Alles, was von Livyatan gefunden wurde, sind ein Schädel und Zähne.


Im Jahr 2008 entdeckten Forscher in der Pisco-Formation südlich von Peru einen außergewöhnlichen 3 Meter langen Schädel, der zu keinem bisher bekannten Tier passte. Der Schädel war zu 75 Prozent erhalten. Später kamen Zahnfunde und Kieferknochen aus dem Norden Chiles hinzu. 2010 wurde diese neue Tierart wissenschaftlich beschrieben (Fachmagazin „Nature“). Bis heute wurde aber kein vollständiges oder zumindest umfangreicheres Skelett eines Livyatan gefunden.



7. Livyatan melvillei: Woher kommt sein Name?


„Livyatan melvillei“ setzt sich aus dem biblisch-mythologischen Seeungeheuer „Leviathan“ und dem Nachnamen des Autos von Moby Dick – Herman Melville – zusammen. Zunächst hieß die Gattung tatsächlich Leviathan, wurde jedoch kurze Zeit später in die hebräische Form „Livyatan“ umgeändert, da die vorherige Variante bereits als Synonym für die Gattung der Mammuts verwendet wurde.


8. Livyatans Zähne gehören zu den größten unter den Wirbeltieren.


Der längste gefundene Zahn eines Livyatan ist 36 Zentimeter lang – so groß wie der Unterarm eines erwachsenen Mannes. Die Zähne dieses Urzeit-Wals zählen zu den größten Beißwerkzeugen die jemals von Wirbeltieren hervorgebracht wurden. Livyatan soll bis zu 29 von ihnen in seinen Kiefern besessen haben.



9. Livyatan oder Megalodon: Wer hätte bei einem Kampf gewonnen?


Dass die beiden prähistorischen Meeresräuber Livyatan und Megalodon miteinander kämpften, ist keine reine Fantasie. Dafür, dass die beiden Giganten aneinandergerieten, gibt es wissenschaftliche Hinweise. Ein von Livyatan stammender Kieferknochen war durchgebissen und wies Bissspuren auf, die Megalodon zugeordnet werden. Aber hätte Livyatan auch einen Kampf gegen den riesigen Urzeit-Hai gewinnen können? Die Auflösung folgt, aber hier erstmal zwei kurze, fantasievolle, aber dennoch spannende Animationen des epischen Zweikampfes:




Doch wie hätte ein Kampf der Meeresgiganten wirklich ausgesehen? Livyatan rammte seine Opfer mit großer Kraft bis zur Ohnmacht. Megalodon biss seiner Beute die Flossen ab, machte sie schwimmunfähig, bevor er sie tödlich verletzte. Beide prähistorischen Räuber waren schnelle Jäger. Die sensiblen Sinnesorgane des Megalodon (Lorenzinische Ampullen) hätten die Ankunft des Livyatan frühzeitig verraten. Doch insbesondere, da Megalodon das Tier mit der stärksten Beißkraft aller Zeiten (fast 20 Tonnen) gewesen ist, tendieren viele Forscher dazu, dass der Urzeit-Hai den Livyatan in einem Zweikampf besiegt hätte – zumindest meistens.




10. Warum ist Livyatan ausgestorben?


Livyatan lebte im mittleren Miozän vor 13 bis 12 Millionen Jahren. Wie lange es ihn insgesamt gegeben hat, ist aufgrund der wenigen Fossilien nicht klar. Vermutlich starb der Urzeit-Wal im frühen Pliozän vor etwa 5 Millionen Jahren aus. Der Grund: Die Meere kühlten ab, die Bartenwale (Livyatans bevorzugte Beute) wurden größer, während ihre Artenvielfalt abnahm. Auf diese Weise fehlte dem Meeresräuber die Nahrung. Als Livyatan verschwand, nahmen die auch heute noch lebenden Orcas seinen Platz in der Nahrungskette ein.



Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

bottom of page