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  • Nikola Tesla: Das sind 7 seiner bedeutendsten Erfindungen

    Er gilt als einer der größten Erfinder aller Zeiten. Nikola Tesla prägt die Welt mit seinen technischen Innovationen bis heute. Teslas großer Traum: Die ganze Welt kostenlos mit Strom zu versorgen. Für viele ist der kroatisch-amerikanische Physiker ein Visionär und Prophet. Er war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht weit voraus. Doch was verdanken wir ihm? Schau dir hier 7 der wichtigsten Erfindungen von Nikola Tesla an! 1. Nikola Tesla's Erfindung des Wechselstroms Es klingt vielleicht nicht sehr spannend, aber diese Erfindung wurde zum globalen Gamechanger! Sie macht die Welt, wie wir sie heute kennen, erst möglich. Zuvor verließen sich die Menschen auf den sogenannten Gleichstrom – entwickelt von Thomas Edison. Gleichstrom fließt nur in eine Richtung. Es ist schwierig die Spannung in diesem System zu erhöhen, weshalb Gleichstrom nicht über lange Distanzen hinweg übertragen werden kann. Nikola Tesla erkennt das Problem und entwickelt einen Motor, der mit Wechselstrom läuft. Die Spannung lässt sich viel stärker erhöhen. Dadurch fließt der Strom auch über weite Strecken. Das macht diese Energieform viel effizienter und wirtschaftlicher. Als Nikola Tesla 1884 aus Europa zu seinem großen Vorbild – Thomas Edison – in die USA reist, um ihm seine Erfindung vorzustellen, wird der junge Erfinder von Edison abgewiesen. Daraus entsteht eine lebenslange Rivalität – bekannt als der sogenannte „Stromkrieg“. Mithilfe des US-amerikanischen Ingenieurs und Großindustriellen George Westinghouse kann der aufstrebende Nikola Tesla seine Technologie jedoch weiterentwickeln. Am Ende setzt sich Teslas Wechselstrom gegenüber Edisons Gleichstrom durch. Heute werden rund 95 Prozent der weltweiten Elektrizität mit Wechselstrom übertragen. 2. Nikola Tesla: Die Tesla-Spule Nikola Tesla war auf der Suche nach Möglichkeiten, um Strom in Zukunft drahtlos übertragen zu können. Mit der Entwicklung der sogenannten „Tesla-Spule“ wollte er Elektrizität durch die Luft fließen lassen. Die Spule verwandelt niedrige Stromspannung in Hochspannung. Dieser Transformator kann das elektrische Signal durch intensive Schwingungen mit hohen Frequenzen extrem verstärken. Die intensiven elektrischen Felder bewirken, dass sogar eine Leuchtstofflampe zum Leuchten gebracht wird, die sich zwar in der Nähe der Spule befindet, aber nicht durch einen Draht mit ihr verbunden ist (dazu später mehr!). Auf diese Weise wollte Nikola Tesla Strom durch die ganze Welt schicken. Man bezeichnet die Tesla-Spule auch als „Resonanz-Transformator“. 3. Nikola Tesla und das erste Radio Die Entwicklung der Tesla-Spule machte viele weitere Erfindungen erst möglich. Nikola Teslas Resonanz-Transformator wurde zur Grundlage des Radios und der drahtlosen Kommunikation. Denn die Tesla-Spule ermöglicht es, elektromagnetische Wellen so gezielt zu beeinflussen, dass ein Signal mit einer viel präziseren und frei einstellbaren Frequenz entsteht. Das ist der Beginn der Funk-Kommunikation und der Senderwahl im Radio, wie wir sie heute kennen. Doch trotzdem gilt Nikola Tesla heute nicht als „Vater des Radios“. Der Italiener Guglielmo Marconi nutzt Teslas Transformator in seinen Funkanlagen und reicht dafür sogar ein Patent ein. Doch weil Nikola Tesla auf seine Technologie bereits einige Jahre zuvor ebenfalls ein Patent angemeldet hatte, lehnt das Patentamt Marconis Anliegen ab. Wenige Jahre später ändert es seine Meinung: Marconi bekommt 1904 das Patent für das erste Radio. Tatsächlich gebürt diese Erfindung dem Physiker Nikola Tesla. Auch interessant für dich: „Nikola Tesla: 20 spannende Fakten über den genialen Erfinder & Physiker“ 4. Nikola Tesla's Erfindung der Leuchtstofflampe Seit 1938 sind sie auf dem Markt: Leuchtstofflampen. Heute kennt sie jeder, aber kaum jemand weiß, dass Nikola Tesla sie erfunden hat. Bei einer normalen Glühbirne gehen rund 95 Prozent der Energie als Wärme verloren. Das ist der Grund, warum Glühbirnen so heiß werden. Im Inneren betragen die Temperaturen ca. 2.500 Grad Celsius. Mit der Leuchtstofflampe gelang dem Physiker Nikola Tesla eine bahnbrechende Erfindung. Die Leuchtstofflampe erzeugt mit der ihr zur Verfügung stehenden Energie nämlich mehr Licht als Wärme. Ganz nebenbei entwickelte Tesla auch das erste Neonlicht, als er versuchte schwarzes Licht sichtbar zu machen. Nikola Tesla nutzt die Leuchtstofflampen für eine atemberaubende Show. Bei Vorführungen hält er scheinbare Glühbirnen in der Hand, die ohne jegliche Verbindung zu einem Stromkreis leuchten. Teslas „drahtlose Zauberlampen“ bringen das Publikum zum Staunen! Tatsächlich befindet sich Gas in den Leuchtstofflampen. Dessen Atome werden unter Hochspannung angeregt. Sie entladen sich und geben Licht ab – das Gas leuchtet. Das Besondere: Die Übertragung der Hochspannung zur Lampe funktioniert nicht nur mit einem Kabel, sondern auch über die Luft. Mithilfe seiner Tesla-Spulen erzeugt der Erfinder starke elektrische Felder, die in der Lage sind, das Gas in den Leuchtstofflampen anzuregen. Mit dieser Form der drahtlosen Energieübertragung beginnen die Lampen wie aus dem Nichts zu leuchten. Für viele ein Wunder! 5. Nikola Tesla's erste Fernsteuerung Im Jahr 1898 hält Nikola Tesla eine weitere kuriose Vorführung. In einem Teich präsentiert der Erfinder das erste ferngesteuerte Boot der Welt. Es ist rund 1,5 Meter lang und hat einen tiefliegenden Rumpf. Außerdem besitzt es ein Steuerruder, Positionslichter und mehrere lange Antennen. Das unbemannte Boot fährt wie von alleine – vorwärts, rückwärts und im Zickzack. Die Zuschauer sind verblüfft! Nikola Tesla lenkt das Boot mit einer Art „Kästchen“. Doch es handelt sich hier nicht um Telepathie oder Magie. Nikola Tesla steuert seine Erfindung mit Radiowellen. Den Sender hält der Physiker in seiner Hand. Der Empfänger befindet sich im Boot: Ein Kanister mit Metallpulver, der sich exakt so ausrichtet, dass Strom fließen kann, sobald er ein Radiosignal empfängt. Die Kombination aus verschiedenen Schaltelementen macht es möglich, bestimmte Bereiche des Bootes zu steuern. So zum Beispiel den Motor, der die Schiffsschraube antreibt, oder die Positionslichter. Die bahnbrechende Entwicklung der Fernsteuerung ist heute die Basis für Drohnen, Raketen, zahlreiche Fahrzeuge und elektronische Alltagsgeräte. 6. Nikola Tesla's Elektromotor Das kleine ferngesteuerte Boot birgt noch eine zweite Sensation: Den Motor! Es handelt sich nämlich um den ersten Elektromotor. Grundlage hierfür war Nikola Teslas Entdeckung des rotierenden Magnetfeldes. Im Jahr 1882 wandelte er erstmals Wechselstrom mithilfe sogenannter „Statorspulen“ in mechanische Energie um. Durch die Einspeisung von Wechselstrom entsteht ein rotierendes Magnetfeld. Durch Induktion bekommt ein Rotor in der Mitte der Spule auch ein Magnetfeld, das dem rotierenden Magnetfeld folgen will. Das Ergebnis: Der Rotor steht sich. Nikola Tesla verbesserte diese Technologie immer weiter. Das Resultat war der sogenannte „Drehstrom-Asynchronmotor“ – heute in jeder Maschine zu finden, die Kraftstrom in Bewegung setzt. Ein gutes Beispiel für dieses Prinzip ist „Teslas Ei“. Es funktioniert so: Unter einer Holzplatte sind drei Spulen angebracht, die mit Drehstrom gespeist werden. Dadurch erzeugen sie ein magnetisches Drehfeld. Wird dann ein leitender Gegenstand (z. B. ein Ei aus Kupfer) auf die Holzplatte gelegt, induziert das Magnetfeld diesem Gegenstand Strom. Ein neues Magnetfeld entsteht. Das magnetische Drehfeld übt eine Kraft auf das induzierte Magnetfeld aus. Der Gegenstand – also das Ei – beginnt sich zu drehen. Du kannst dir den spannenden Effekt von Teslas Ei in diesem kurzen Video anschauen: 7. Nikola Tesla's Todesstrahl Um diese Erfindung ranken sich bis heute Legenden. Es heißt, Nikola Tesla hätte 1934 eine bisher nie dagewesene Teilchenstrahlen-Waffe entwickelt, mit dem zum Beispiel Flugzeuge aus weiter Entfernung abgeschossen werden können. Dieser Todesstrahl könnte den Himmel jedes Landes mit einem undurchdringlichen Netz aus Teilchenstrahlen bedecken, sodass sich ein Angriff aus der Luft nicht lohnen würde. Nikola Tesla wollte mit dieser furchtbaren Waffe Krieg ein für alle Mal unmöglich machen. Mit diesem Schutzschild wäre jedes Land uneinnehmbar. Da die Umstände seines Todes bis heute ungeklärt sind, wird vermutet, dass er eventuell wegen dieser Erfindung umgebracht wurde. Die Pläne für seinen Todesstrahl durften nicht in feindliche Hände geraten. Nikola Tesla hatte seine Waffe zuerst der US-Regierung angeboten – diese nahm den Erfinder jedoch nicht ernst. Seine Technologie sprach sich allerdings schnell herum und viele Regierungen zeigten Interesse an ihr. Da Nikola Tesla mit seiner Waffe die Nazis in Deutschland besiegen und damit den Zweiten Weltkrieg beenden wollte, verkaufte er erste Pläne für seine mutmaßlich verheerende Erfindung an die damalige Sowjetunion. Er hoffte, dass die UdSSR das Nazi-Regime mit seinem Wissen aufhalten könnte. Heute ist bekannt, dass Nikola Tesla vom FBI beschattet wurde. Kurz bevor ein erneutes geplantes Treffen zwischen Telsa und der US-Regierung stattfinden sollte, starb der Erfinder im Jahr 1943 in seinem Hotelzimmer in New York City. Bis heute scheint keiner der ehemaligen Sowjetstaaten einen Todesstrahl nach Nikola Tesla gebaut zu haben. Weitere Pläne für seine Erfindung sind nach seinem Tod verschwunden. Jedoch tauchen mit der Zeit überall auf der Welt angebliche Konstruktionspläne und Notizen des genialen Physikers zu verschiedenen Technologien auf. Ob Nikola Teslas Teilchenstrahlen-Waffe jemals funktioniert hätte, wird vielleicht niemals geklärt werden. Auch interessant für dich: „Nikola Tesla: 80 Zitate über die Menschheit, Liebe, Intelligenz & unsere Zukunft“ Buchtipp zum Artikel: „Nikola Tesla: Meine Erfindungen - Eine Autobiografie“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Scinexx: „Nikola Tesla - Visionärer Erfinder und verkanntes Genie“ (2) Deadly Intelligence: „Mysteriöse Strahlenwaffe“ [Dokumentation] (3) tesla-info.de: „Mehrphasen-Induktionsmotor“ (4) superprof.de: „Teslas Beitrag zur Physik“

  • Nikola Tesla: 20 spannende Fakten über den genialen Erfinder & Physiker

    Er gilt als einer der größten Erfinder aller Zeiten. Nikola Tesla prägt die Welt mit seinen technischen Innovationen bis heute. Über das Leben des Physikers gibt es wilde Spekulationen und Verschwörungstheorien. Wer war Nikola Tesla wirklich? Wie sah sein Arbeitsalltag aus? Was dachte er über Frauen? Was war sein Lieblingsessen? Dieser Beitrag klärt alle spannenden Fragen. Er ist ein Pionier des Wechselstroms, der drahtlosen Stromübertragung und der Fernsteuerung. Nikola Teslas großer Traum: Die ganze Welt kostenlos mit Strom zu versorgen. Für viele ist der kroatisch-amerikanische Physiker ein Visionär und Prophet. Er war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht weit voraus. In diesem Beitrag zeigen wir dir 20 erstaunliche Dinge, die du über Nikola Tesla wahrscheinlich noch nicht wusstest. 1. Nikola Tesla wurde während eines Gewitters geboren. Es heißt, Nikola Tesla hätte 1856 im heutigen Kroatien während eines Gewitters das Licht der Welt erblickt. Dies ist ein interessanter Zufall, da Elektrizität später das ganze Leben des genialen Erfinders bestimmen sollte. Seine Mutter lag in den Wehen als ein Blitz einschlug. Die Hebamme deutete das als schlechtes Omen und sagte, dass dies ein Kind der Dunkelheit sein werde. Doch Nikola Teslas Mutter entgegnete: „Nein, er wird ein Kind des Lichts.“ 2. Nikola Tesla wäre fast Priester geworden. Eigentlich sollte er in die Fußstapfen seines Vaters – Milutin Tesla – treten und orthodoxer Priester werden. Doch sein Vater respektierte Nikola Teslas Wunsch auf eine Ingenieursschule gehen zu dürfen. Ansonsten wäre die Geschichte unserer modernen Welt womöglich gravierend anders verlaufen. 3. Nikola Tesla beherrschte 8 Sprachen. Nikola Tesla sprach angeblich folgende Sprachen fließend: Englisch, Deutsch, Serbisch-Kroatisch, Tschechisch, Französisch, Ungarisch, Italienisch und Latein. 4. Nikola Tesla in der Presse – Star, Zauberer und verrückter Wissenschaftler. Nachdem sich Nikola Teslas Wechselstrom in den Vereinigten Staaten durchgesetzt hatte, wurde der Erfinder ein Star der High Society. In der US-amerikanischen Presse nannte man ihn einen „Zauberer“, weil Elektrizität bis dahin für viele Menschen immer noch ein Mysterium gewesen ist. Gleichzeitig galt er aber auch als „verrückter Wissenschaftler“ und wirkte auf die Obrigkeit ziemlich „seltsam“. Trotzdem hatte er viele einflussreiche Freunde, darunter den US-amerikanischen Schriftsteller Mark Twain und die französische Schauspielerin Sarah Bernhardt. 5. Der erste elektrische Stuhl in New York lief mit einem Tesla-Motor. Im US-Bundesstaat New York wurde der erste elektrische Stuhl mit einem Wechselstrom-Motor (Westinghouse-Motor) nach Nikola Tesla betrieben. Dies war Teil einer Schmutzkampagne des Erfinders Thomas Edison gegen Nikola Tesla. Beide rivalisierten im sogenannten „Stromkrieg“ miteinander. Edison war ein Verfechter des Gleichstroms und wollte die Beliebtheit für Teslas Wechselstrom sabotieren. Am Ende sollte sich jedoch Nikola Teslas Erfindung durchsetzen. 6. Nikola Tesla hatte keinen Sex. Es heißt, Nikola Tesla lebte vollkommen im Zölibat. Er war weder verheiratet noch Vater von Kindern. Womöglich hatte er sein Leben lang kein einziges Mal sexuellen Kontakt zu einer Frau. „Erfinder haben keine Zeit für das Eheleben. […] Ich glaube nicht, dass Sie viele großartige Erfindungen nennen können, die von verheirateten Männern gemacht wurden. […] Ein Erfinder hat so eine intensive Natur mit einer so wilden, leidenschaftlichen Qualität, dass wenn er sich einer Frau hingeben würde, die er liebt, er alles geben würde und so alles seinem gewählten Arbeitsfeld entzieht.“ – Nikola Tesla Auch interessant für dich: „Nikola Tesla: 80 Zitate über die Menschheit, Liebe, Intelligenz und unsere Zukunft“ 7. Nikola Tesla schlief nur 2 Stunden am Tag. Diese Eigenheit teilt der Erfinder mit vielen anderen klugen Köpfen der Geschichte. Es heißt, Nikola Tesla hätte pro Tag nicht mehr als 2 Stunden Schlaf gebraucht. Ob er nicht schlafen konnte oder nicht wollte, ist nicht bekannt. Er war einfach ein Workaholic – aber er liebte, was er tat! Ab und zu machte er wohl tagsüber ein Nickerchen. Aber der Physiker prahlte damit, dass er jeden Tag bis zu 22 Stunden wach und produktiv arbeiten konnte. Es heißt, Nikola Tesla sei einmal so sehr in seine Arbeit vertieft gewesen, dass er 84 Stunden am Stück nicht schlief. „Mir wird zugeschrieben, einer der härtesten Arbeiter zu sein und vielleicht bin ich das auch, wenn das Denken der körperlichen Arbeit gleichgesetzt wird, denn ich habe dem Denken fast alle meine Stunden des Wachseins gewidmet. Aber wenn Arbeit als eine bestimmte Leistung in einer bestimmten Zeit gemäß einer starren Regel interpretiert wird, bin ich einer der schlimmsten Faulenzer. […] Jede Anstrengung unter Zwang erfordert ein Opfer von Lebensenergie. Ich habe so einen Preis nie gezahlt. Im Gegenteil, ich bin an meinen Gedanken gediehen.“ – Nikola Tesla 8. Nikola Tesla sagte das Internet voraus. Der Erfinder glaube fest daran, dass drahtlose Kommunikation und Stromversorgung in der Zukunft zum Standard werden würden. Nikola Tesla sah eine Welt, in der Musik, Nachrichten, Börsendaten und sogar Bilder „digital“ auf der ganzen Welt verbreitet werden könnten. „In einer nicht allzu fernen Zukunft wird es möglich sein, jedes in einem Gedanken geformte Bild auf einen Bildschirm zu bringen und es an jedem beliebigen Ort wiederzugeben. Es wird nur erforderlich sein, ein preiswertes Instrument, nicht größer als eine Uhr, zu tragen, das seinen Träger befähigen wird, überall auf See und Land über Strecken von tausenden von Meilen zu hören. Man wird eine Rede oder ein Musikstück zu den äußersten Teilen der Welt übertragen können. Auf demselben Weg kann jede Art von Bild, Zeichnung oder Druck von einem Ort zum anderen übertragen werden. Es wird möglich sein, Millionen solcher Instrumente von einer einzigen Station zu bedienen.“ – Nikola Tesla 9. Nikola Tesla hielt rund 700 Patente. Der Einfallsreichtum des Erfinders war schier grenzenlos. Im Laufe seines Lebens meldete Nikola Tesla etwa 700 Patente an, darunter die für eine Fernbedienung, kabellose Telegraphie, Neonlampen und die Tesla-Spule. 10. Nikola Tesla hatte ein fotografisches Gedächtnis. Sein sogenanntes „eidetisches Gedächtnis“ erlaubte es Nikola Tesla Zeitschriften und ganze Bücher in seinem Kopf abzuspeichern und bei Bedarf wieder abzurufen – eine Superkraft, die viele von uns wohl gerne hätten. 11. Nikola Tesla war Vegetarier. Der Erfinder verzichtete nach eigenen Aussagen auf den Verzehr von Fleisch. Er trank aber gerne Milch und Gemüsesaft. Er hatte wohl auch eine Vorliebe für Honig. „Viele Rassen, die fast ausschließlich von Gemüse leben, weisen eine hervorragende Körperverfassung und Stärke auf. […] Ich selbst vermeide alle Reize. Ich übe zudem Enthaltsamkeit bei Fleisch. […] Es gibt keinen Zweifel, das pflanzliche Nahrung wie zum Beispiel Haferbrei ökonomischer ist als Fleisch und ihm überlegen ist, wenn man sowohl die mechanische als auch mentale Leistung [eines Menschen] betrachtet. Solch ein Nahrungsmittel strapaziert zudem unsere Verdauungsorgane entschieden weniger.“ – Nikola Tesla 12. Nikola Tesla glaubte an außerirdisches Leben. Was heute als Standard-Hypothese gilt, war Ende des 19. bzw. im frühen 20. Jahrhundert fast eine Art Ketzerei. Obwohl es bereits eine Sci-Fi-Bewegung in der Literaturwelt gab, galt die Vorstellung von Außerirdischen unter Wissenschaftlern als verrückt. Doch Nikola Tesla glaubte fest an extraterrestrische Lebensformen im Universum. „Sicherlich sind einige Planeten nicht bewohnt, andere sind es, und auf diesen muss das Leben unter allen Bedingungen und Phasen der Entwicklung existieren. […] Wenn es intelligentes Leben auf dem Mars oder einem anderen Planeten gibt, so scheint mir, wir könnten etwas tun, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.“ – Nikola Tesla Als Tesla mit einem riesigen Empfänger für elektromagnetische Wellen experimentierte, um seine Vision von der drahtlosen Stromübertragung zu verwirklichen, machte er eine erstaunliche Entdeckung. In Colorado Springs empfing er eines Abends ein gleichmäßiges Signal aus dem Weltraum. Über einen Telefonhörer hörte er erst einen Piep, dann zwei und dann drei. Nikola Tesla war der festen Überzeugung, dass dies Signale einer außerirdischen Zivilisation vom Mars seien. Zeitungen auf der ganzen Welt berichteten darüber, aber Wissenschaftler verspotteten Nikola Tesla nur. Doch ganz so falsch lag der Erfinder tatsächlich nicht. Etwa 100 Jahre später wurde klar, dass Nikola Tesla zwar nicht mit Außerirdischen vom Mars kommunizierte, aber dafür das Signal von einem der Jupiter-Monde empfing. Er wer der Erste, dem das gelang. 13. Nikola Tesla litt an schweren Zwangsstörungen. Wenn der Erfinder in ein Hotelzimmer eincheckte, musste die Zimmernummer immer ein Vielfaches von Drei sein. Außerdem hatte Nikola Tesla eine unerklärliche Abneigung gegen Perlen. Als seine Sekretärin eines Tages Perlenschmuck trug, schickte er sie nachhause. Er musste immer pünktlich um 20:10 Uhr zu Abend essen und vor dem Schlafengehen genau 100-mal pro Fuß seine Zehen quetschen. Obendrein pflegte er kuriose Hygiene-Routinen. Er wischte seinen Esstisch jeden Abend mit 18 Servietten ab und trug zum Abendessen weiße Handschuhe. Nikola Tesla war besessen von Keimen, weil er in jungen Jahren fast an der Cholera gestorben ist. 14. Nikola Tesla war ein Tierfreund. Es heißt, dass Nikola Tesla täglich in den Park ging, um Tauben zu füttern. Er nahm sogar verletzte Tiere mit zu sich nach Hause, um sie gesundzupflegen. Einmal hätte der Erfinder sogar 2.000 Dollar ausgegeben, um den gebrochenen Flügel und das gebrochene Bein einer Taube operieren zu lassen. 15. Nikola Tesla trank jeden Tag Whiskey. Der Erfinder sah den starken Alkohol als eine Art Elixier für ewige Jugend. Mit dem täglichen Konsum von Whiskey wollte Nikola Tesla angeblich 150 Jahre alt werden. Er wurde aber tatsächlich „nur“ 86 Jahre alt. 16. Nikola Tesla ließ „Simulationen“ in seinem Kopf laufen. Der Erfinder notierte nicht jeden Gedanken auf Papier, oder zumindest nicht sofort. Nikola Tesla beschrieb seinen Schaffensprozess folgendermaßen: Zuerst baue er ein Modell in seinem Kopf und würde Simulationen laufen lassen – ähnlich wie man es heute mit Computern macht. Der Physiker hatte ein außerordentlich gutes räumliches Denken. „Ich benötigte keine Modelle, Zeichnungen oder Experimente. Ich konnte all dies, wie wenn es wirklich wäre, in meinem Geist erzeugen. […] Meine Methode ist anders. Ich stürze mich nicht in die Arbeit hinein. Wenn ich eine Idee bekommen habe, dann beginne ich in meiner Vorstellung zu konstruieren. Ich ändere die Konstruktion, nehme Verbesserungen vor und lass das Gerät komplett in meinem Kopf laufen.“ – Nikola Tesla 17. Nikola Tesla besaß ein kleines schwarzes Notizbuch. Trotz seines guten Gedächtnisses und Vorstellungsvermögens besaß Nikola Tesla ein kleines schwarzes Notizbuch, in das er seine Gedanken und Pläne zu Erfindungen niederschrieb. Nach seinem Tod ging dieses wertvolle Büchlein jedoch verloren – bis heute! 18. Nikola Tesla entwickelte einen „Todesstrahl“. In diesem kleinen schwarzen Notizbuch sollen unter anderem Pläne zu einer revolutionären Teilchenstrahlenwaffe niedergeschrieben worden sein. Nikola Tesla wollte den Himmel jedes Landes mithilfe eines „Todesstrahls“ in einen undurchdringlichen Schutzschild verwandeln. Auch Flugzeuge könnten mit dem Todesstrahl aus weiter Entfernung abgeschossen werden. Mit dieser furchtbaren Waffe wollte Nikola Tesla Krieg ein für alle Mal überflüssig machen. Er verkaufte sogar erste Pläne für diese Erfindung an die damalige Sowjetunion. Doch Nikola Teslas Aufzeichnungen zu dieser Waffe gingen nach seinem Tod in New York City im Jahr 1943 verloren. Heute tauchen nach und nach überall auf der Welt Überreste seiner Notizen auf. Doch es scheint, dass kein Land bisher über einen solchen Todesstrahl verfügen würde. Auch interessant für dich: „Nikola Tesla: Das sind 7 seiner bedeutendsten Erfindungen“ 19. Nikola Tesla starb mit wenig Geld. Obwohl er als einer der brillantesten Erfinder aller Zeiten gilt und bahnbrechende technische Innovationen entwickelte, starb Nikola Tesla verarmt. Es mangelte ihm sein Leben lang an Geschäftssinn. Zusammen mit dem US-amerikanischen Ingenieur und Großindustriellen George Westinghouse produzierte er die sogenannten Westinghouse-Motoren, die mit Teslas Wechselstrom betrieben wurden. Davon sollten Millionen von Geräten verkauft werden. Doch als das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gerät, verzichtet Nikola Tesla auf die Lizenzeinnahmen für seine Erfindung. Auf diese Weise sind ihm Millionen von Dollar abhandengekommen. „Es gab viele Tage, an denen ich nicht wusste, woher meine nächste Mahlzeit kommen würde. Aber ich hatte nie Angst vor Arbeit, ich ging zu einer Stelle, an der einige Männer einen Graben aushoben. Und ich sagte, ich möchte arbeiten. Der Chef sah meine gute Kleidung, meine weißen Hände und lachte zu den anderen… aber er sagte: „Also gut. Spuck dir in die Hände. Gehe in den Graben.“ Und ich arbeitete härter als jeder andere. Am Ende des Tages hatte ich 2 Dollar.“ – Nikola Tesla 20. Viele von Nikola Tesla‘s Erfindungen sind bis heute geheim. Nach dem Tod des Erfinders im Jahr 1943 beschlagnahmte die US-Regierung alle gefundenen Notizen, Zeichnungen und Dokumente von Nikola Tesla. Im Rahmen des „Freedom Of Information Act“ wurden einige Unterlagen veröffentlicht, allerdings nur als zensierte Version. Ein Teil des schriftlichen Erbes ging an das Tesla-Museum in Belgrad. Doch bis heute hält die US-Regierung einige der Dokumente und Aufzeichnungen von Nikola Tesla zurück. Das sorgt für viele Spekulationen. Buchtipp zum Artikel: „Nikola Tesla: Meine Erfindungen - Eine Autobiografie“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) National Geographic: „5 Fakten über Nikola Tesla, das verkannte Genie“ (2) Deadly Intelligence: „Mysteriöse Strahlenwaffe“ [Dokumentation] (3) Home of Talents: „9 erstaunliche Fakten über Nikola Tesla“

  • Nikola Tesla: 80 Zitate über die Menschheit, Liebe, Intelligenz & unsere Zukunft

    Er gilt als einer der größten Erfinder und Physiker aller Zeiten. Nikola Tesla prägt die Welt mit seinen technischen Innovationen bis heute. Aber was ist aus seinem Leben bekannt? Diese 80 spannenden Zitate geben tiefe Einblicke darin, wer Nikola Tesla wirklich war. Er ist ein Pionier des Wechselstroms, der drahtlosen Stromübertragung und der Fernsteuerung. Nikola Teslas großer Traum: Die ganze Welt kostenlos mit Strom zu versorgen. Für viele ist der kroatisch-amerikanische Physiker und Erfinder ein Visionär und Prophet. Er war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht weit voraus. Über sein Leben gibt es bis heute wilde Spekulationen und Verschwörungstheorien. Mich beunruhigt nicht, dass sie meine Ideen stehlen. Mich beunruhigt, dass sie keine eigenen haben. – Nikola Tesla Mein Gehirn ist nur ein Empfänger, im Universum gibt es einen Kern, aus dem wir Wissen, Kraft und Inspiration erhalten. Ich bin nicht in die Geheimnisse dieses Kerns eingedrungen, aber ich weiß, dass er existiert. – Nikola Tesla Wenn man den Hass in Elektrizität umwandeln könnte, wäre ausreichend Energie für die gesamte Welt vorhanden. – Nikola Tesla Die fortschreitende Entwicklung des Menschen hängt in lebenswichtiger Weise von Erfindungen ab. – Nikola Tesla In einer nicht allzu fernen Zukunft wird es möglich sein, jedes in einem Gedanken geformte Bild auf einen Bildschirm zu bringen und es an jedem beliebigen Ort wiederzugeben. – Nikola Tesla Es wird nur erforderlich sein, ein preiswertes Instrument, nicht größer als eine Uhr, zu tragen, das seinen Träger befähigen wird, überall auf See und Land über Strecken von tausenden von Meilen zu hören. Man wird eine Rede oder ein Musikstück zu den äußersten Teilen der Welt übertragen können. Auf demselben Weg kann jede Art von Bild, Zeichnung oder Druck von einem Ort zum anderen übertragen werden. Es wird möglich sein, Millionen solcher Instrumente von einer einzigen Station zu bedienen. – Nikola Tesla Die meisten Menschen sind so in der Außenwelt versunken, dass sie für das, was in ihnen selbst abläuft, völlig blind sind. – Nikola Tesla Unsere Sinne lassen uns nur einen winzigen Teil der Welt erkennen. – Nikola Tesla Wir wirbeln mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch endlosen Raum, alles um uns herum dreht sich, alles bewegt sich, überall ist Energie. – Nikola Tesla Sei allein, das ist das Geheimnis von Erfindungen. In der Einsamkeit werden Ideen geboren. – Nikola Tesla Was der eine Mensch Gott nennt, nennt ein anderer die Gesetze der Physik. – Nikola Tesla Zwischen den Idealen der Religion und denen der Wissenschaft besteht kein Widerspruch, doch ist die Wissenschaft gegen die religiösen Dogmen eingestellt, weil die Wissenschaft auf Fakten basiert. – Nikola Tesla Das Individuum ist vergänglich, Rassen und Nationen kommen und vergehen, aber der Mensch bleibt. – Nikola Tesla Wissenschaft ist eine Perversion in sich selbst, außer sie hat ihr ultimatives Ziel in der Verbesserung der Menschheit. – Nikola Tesla Alles Großartige in der Vergangenheit wurde verspottet, verurteilt, bekämpft und unterdrückt – nur damit es kraftvoller und triumphierend aus dem Kampf auftauchen kann. – Nikola Tesla Wir bauen auf, um einzureißen. Die meisten unserer Anstrengungen und Ressourcen sind verschwendet. Unser Fortschritt ist durch Zerstörung gekennzeichnet. Überall herrscht eine fürchterliche Verschwendung von Zeit, Aufwand und Leben. Eine freudlose Sichtweise, aber wahr. – Nikola Tesla Die Wissenschaftler von heute denken tief statt klar. Man muss zurechnungsfähig sein, um klar zu denken, aber man kann tief denken und ziemlich verrückt sein. – Nikola Tesla Obwohl wir frei denken und handeln können, werden wir doch, wie die Sterne am Firmament, mit Verbindungen untereinander untrennbar zusammengehalten. Diese Verbindungen kann man nicht sehen, aber wir spüren sie. – Nikola Tesla Im 21. Jahrhundert wird der Roboter den Platz einnehmen, der von Sklavenarbeit in antiken Gesellschaften eingenommen wurde. – Nikola Tesla Unsere Tugenden und unsere Fehler sind untrennbar miteinander verbunden, wie Kraft und Materie. Wenn sie sich trennen, ist der Mensch nicht mehr. – Nikola Tesla Von allen Dingen mochte ich Bücher am liebsten. – Nikola Tesla Buchtipp zum Artikel: „Nikola Tesla: Meine Erfindungen - Eine Autobiografie“ Einmal fing ich an, die Werke von Voltaire zu lesen, als ich zu meiner Bestürzung feststellen musste, dass mir hundert Bände bevorstanden, die dieses Monster beim Trinken von zweiundsiebzig Tassen schwarzem Kaffee geschrieben hatte. Es musste getan werden, aber als ich das letzte Buch beiseitelegte, war ich sehr froh und sagte: Nie mehr! – Nikola Tesla Die Natur kann das gleiche Ergebnis in vielerlei Hinsicht erreichen. – Nikola Tesla Wir sind alle eins. Nur Egos, Glaubenssätze und Ängste trennen uns. – Nikola Tesla Jedes Lebewesen ist ein Rädchen im Getriebe des Universums. Obwohl scheinbar nur seine unmittelbare Umgebung betroffen ist, erstreckt sich der Einflussbereich jedes Lebewesens über eine unendliche Distanz. – Nikola Tesla Mangelhafte Betrachtung ist lediglich eine Form der Ignoranz und verantwortlich für die vielen kranken Vorstellungen und dummen Ideen, die vorherrschen. – Nikola Tesla Die Geschichte der Wissenschaft zeigt, dass Theorien vergänglich sind. Mit jeder neuen Wahrheit, die aufgedeckt wird, bekommen wir ein besseres Verständnis von der Natur und unsere Vorstellungen und Ansichten werden verändert. – Nikola Tesla Ich besaß eine wahre Manie, alles, was ich einmal begonnen hatte, auch zu Ende zu führen, was mich oft in Schwierigkeiten brachte. – Nikola Tesla Erfinder haben keine Zeit für das Eheleben. – Nikola Tesla Ich glaube nicht, dass Sie viele großartige Erfindungen nennen können, die von verheirateten Männern gemacht wurden. – Nikola Tesla Ein Erfinder hat so eine intensive Natur mit einer so wilden, leidenschaftlichen Qualität, dass wenn er sich einer Frau hingeben würde, die er liebt, er alles geben würde und so alles seinem gewählten Arbeitsfeld entzieht. – Nikola Tesla Es gab viele Tage, an denen ich nicht wusste, woher meine nächste Mahlzeit kommen würde. Aber ich hatte nie Angst vor Arbeit, ich ging zu einer Stelle, an der einige Männer einen Graben aushoben. Und ich sagte, ich möchte arbeiten. Der Chef sah meine gute Kleidung, meine weißen Hände und lachte zu den anderen. Aber er sagte: „Also gut. Spuck dir in die Hände. Gehe in den Graben.“ Und ich arbeitete härter als jeder andere. Am Ende des Tages hatte ich 2 Dollar. – Nikola Tesla All diese Jahre meines Dienstes an der Menschheit haben mir nicht mehr als Angriffe und Erniedrigungen eingebracht. – Nikola Tesla Jede Anstrengung unter Zwang erfordert ein Opfer von Lebensenergie. Ich habe so einen Preis nie gezahlt. Im Gegenteil, ich bin an meinen Gedanken gediehen. – Nikola Tesla Wenn wir Öl für unsere Energiegewinnung nutzen, dann leben wir von unserem Kapital. Diese Methode ist barbarisch. – Nikola Tesla Die meisten zivilisierten Länder der Welt verbrauchen heute ein Maximum ihres Einkommens für den Krieg und ein Minimum an Bildung. Das einundzwanzigste Jahrhundert wird diese Ordnung umkehren. Es wird in Zukunft ruhmreicher sein, gegen Unwissenheit zu kämpfen, als auf dem Schlachtfeld zu sterben. Die Entdeckung einer neuen wissenschaftlichen Wahrheit wird wichtiger sein als die Streitigkeiten der Diplomaten. – Nikola Tesla Kämpfe zwischen Individuen, und ebenso zwischen Regierungen und Nationen entstehen unweigerlich aus Missverständnissen im weitesten Sinn dieses Begriffs. Missverständnisse entstehen immer durch die Unfähigkeit, den Gesichtspunkt des anderen anzuerkennen. – Nikola Tesla Viele Rassen, die fast ausschließlich von Gemüse leben, weisen eine hervorragende Körperverfassung und Stärke auf. – Nikola Tesla Ich selbst vermeide alle Reize. Ich übe zudem Enthaltsamkeit bei Fleisch. – Nikola Tesla Es gibt keinen Zweifel, dass pflanzliche Nahrung wie zum Beispiel Haferbrei ökonomischer ist als Fleisch und ihm überlegen ist, wenn man sowohl die mechanische als auch mentale Leistung [eines Menschen] betrachtet. Solch ein Nahrungsmittel strapaziert zudem unsere Verdauungsorgane entschieden weniger. – Nikola Tesla Atomenergie lässt sich weder zivil noch militärisch nutzen. – Nikola Tesla Frieden kann nur als eine natürliche Folge der universellen Erleuchtung und Verschmelzung von Rassen kommen, und wir sind immer noch weit von dieser glückseligen Erkenntnis entfernt. – Nikola Tesla Es ist paradox, aber wahr, wenn man sagt, dass je mehr wir wissen, desto unwissender werden wir in einem absoluten Sinn. Nur durch Erleuchtung werden wir uns unserer Grenzen bewusst. – Nikola Tesla Mir wird zugeschrieben, einer der härtesten Arbeiter zu sein und vielleicht bin ich das auch, wenn das Denken der körperlichen Arbeit gleichgesetzt wird, denn ich habe dem Denken fast alle meine Stunden des Wachseins gewidmet. Aber wenn Arbeit als eine bestimmte Leistung in einer bestimmten Zeit gemäß einer starren Regel interpretiert wird, bin ich einer der schlimmsten Faulenzer. – Nikola Tesla Was wir jetzt wollen, ist einen engeren Kontakt und ein besseres Verständnis zwischen Individuen und Gemeinschaften auf der ganzen Erde, sowie die Beseitigung von Egoismus und Stolz, welche die Welt immer anfällig machen für urzeitliche Barbareien und Streit. – Nikola Tesla Der Instinkt ist etwas, das über das Wissen hinausgeht. Wir besitzen zweifellos einige feinere Fasern, die es uns ermöglichen, Wahrheiten wahrzunehmen, wenn logische Deduktion oder jede andere absichtliche Anstrengung des Gehirns zwecklos ist. – Nikola Tesla Als ich die Ereignisse in meinem vergangenen Leben überprüfte, merkte ich, wie subtil die Einflüsse sind, die unser Schicksal prägen. – Nikola Tesla Wir sehnen uns nach neuen Sensationen, aber bald sind sie uns gleichgültig. Die Wunder von gestern sind heute alltägliche Ereignisse. – Nikola Tesla Sicherlich sind einige Planeten nicht bewohnt, andere sind es, und auf diesen muss das Leben unter allen Bedingungen und Phasen der Entwicklung existieren. – Nikola Tesla Wenn es intelligentes Leben auf dem Mars oder einem anderen Planeten gibt, so scheint mir, wir könnten etwas tun, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. – Nikola Tesla Geld stellt nicht den Wert dar, den ihm die Menschen auferlegen. Mein ganzes Geld wurde in Experimente investiert, mit denen ich neue Entdeckungen gemacht habe, die es der Menschheit ermöglichen, ein etwas einfacheres Leben zu haben. – Nikola Tesla Ich selbst war ein mittelmäßiger Student. Jahrelang habe ich Tag und Nacht über den Büchern gebrütet und meinen Kopf mit vernünftigen Ansichten angefüllt − mit sehr vernünftigen Ansichten in der Tat, aber eben jene von anderen. In der Praxis jedoch konnte ich keine Erfolge erzielen. Dann begann ich unabhängig zu denken und arbeiten. Meine Ansichten wurden schrittweise unvernünftiger, aber sie verhalfen mir zu einigen vernünftigen Ergebnissen. – Nikola Tesla Der wissenschaftliche Mensch zielt nicht auf ein sofortiges Ergebnis ab. Er erwartet nicht, dass seine fortgeschrittenen Ideen bereitwillig aufgenommen werden. Seine Arbeit ist wie die des Pflanzers - für die Zukunft. – Nikola Tesla Ich besaß eine starke Entschlossenheit, aber meine Einstellung war mangelhaft. – Nikola Tesla Das menschliche Gehirn mit all seinen wunderbaren Fähigkeiten und all seiner Kraft ist weit davon entfernt, eine makellose Maschine zu sein. Die meisten seiner Bestandteile mögen eine optimale Funktionsfähigkeit aufweisen, einige aber sind verkümmert, unterentwickelt oder fehlen gänzlich. – Nikola Tesla So etwas wie einen unfehlbaren Verstand gibt es nicht. – Nikola Tesla Es gibt etwas in mir, das Illusion sein könnte, wie es oft bei jungen, entzückten Menschen der Fall ist, aber wenn ich Glück hätte, einige meiner Ideale zu erreichen, wäre dies im Interesse der gesamten Menschheit. – Nikola Tesla Ich glaube nicht, dass es einen Nervenkitzel gibt, der durch das menschliche Herz gehen kann, wie es der Erfinder fühlt, wenn er sieht, wie sich eine Kreation des Gehirns zum Erfolg entfaltet. Solche Emotionen lassen einen Menschen Essen, Schlaf, Freunde, Liebe, alles vergessen. – Nikola Tesla Meine Mutter verstand die menschliche Natur besser und sie tadelte nie. Sie wusste, dass ein Mensch nie durch fremdes Bemühen oder durch Proteste vor seiner eigenen Dummheit oder vor Laster bewahrt werden kann, sondern nur durch den Einsatz seines eigenen Willens. – Nikola Tesla Jeder sollte seinen Körper als ein unbezahlbares Geschenk betrachten, erhalten von jemandem, den man über alles liebt, als ein wunderbares Kunstwerk von unbeschreiblicher Schönheit und als Geheimnis jenseits menschlicher Begriffe und so zart, dass ein Wort, ein Hauch, ein Blick, ja ein Gedanke ihn verletzen kann. – Nikola Tesla Es ist nicht die Liebe, die du machst. Es ist die Liebe, die du gibst. – Nikola Tesla Du wirst von Menschen verursachte Schrecken sehen, die über dein Verständnis hinausgehen. – Nikola Tesla Wir sind nur Wellen in Zeit und Raum, die sich ständig verändern und die Illusion der Individualität wird durch die Verkettung der schnell aufeinanderfolgenden Phasen der Existenz erzeugt. – Nikola Tesla Die Erfindung ist das wichtigste Produkt des menschlichen kreativen Gehirns. Der ultimative Zweck ist die vollständige Beherrschung des Geistes über die materielle Welt, die Nutzbarmachung der menschlichen Natur für die menschlichen Bedürfnisse. – Nikola Tesla Ich benötigte keine Modelle, Zeichnungen oder Experimente. Ich konnte all dies, wie wenn es wirklich wäre, in meinem Geist erzeugen. – Nikola Tesla Meine Methode ist anders. Ich stürze mich nicht in die Arbeit hinein. Wenn ich eine Idee bekommen habe, dann beginne ich in meiner Vorstellung zu konstruieren. Ich ändere die Konstruktion, nehme Verbesserungen vor und lass das Gerät komplett in meinem Kopf laufen. – Nikola Tesla Das ist ein Problem bei vielen Erfindern: fehlende Geduld. Ihnen fehlt der Wille, eine Sache langsam, klar und scharf in ihrem Geist zu erarbeiten, sodass sie auch fühlen können, wie es funktioniert. Sie wollen gleich ihre erste Idee umsetzen, und das Ergebnis ist, dass sie viel Geld und viel gutes Material verbrauchen, nur um schließlich festzustellen, dass sie in die falsche Richtung arbeiten. Wir alle machen Fehler, und es ist besser, sie zu machen, bevor wir beginnen. – Nikola Tesla Wenn du nur die Pracht der 3, 6 und 9 kennen würdest, hättest du den Schlüssel zum Universum. – Nikola Tesla Die heutigen Wissenschaftler haben Experimente durch Mathematik ersetzt, und sie wandern von Gleichung zu Gleichung und schließlich bauen sie eine Struktur, die keinen Bezug zur Realität hat. – Nikola Tesla Müsste Edison eine Nadel im Heuhaufen suchen, würde er einer fleißigen Biene gleich tun, Strohhalm um Strohhalm untersuchen, bis er das Gesuchte gefunden hat. – Nikola Tesla Ich bin ebenso stolz auf meinen serbischen Ursprung, wie auf meine kroatische Heimat. – Nikola Tesla Wenn du das Universum verstehen willst, dann denke in Kategorien wie Energie, Frequenz und Vibration! – Nikola Tesla Unser gesamtes biologisches System, das Gehirn, aber auch die Erde selbst, arbeiten auf den gleichen Frequenzen! – Nikola Tesla Das Leben ist und bleibt immer eine Formel, die nicht lösbar ist, aber es enthält bestimmte bekannte Faktoren. – Nikola Tesla Die Gegenwart gehört ihnen, doch die Zukunft, für die ich gearbeitet habe, gehört mir. – Nikola Tesla Der Tag, an dem die Wissenschaft beginnt, nicht-physikalische Phänomene zu studieren, wird in einem Jahrzehnt mehr Fortschritte machen als in allen früheren Jahrhunderten. – Nikola Tesla Für mich ist das Universum einfach eine große Maschine, die nie entstanden ist und niemals enden wird. Der Mensch ist keine Ausnahme von der natürlichen Ordnung. Der Mensch ist wie das Universum – eine Maschine. Nichts kommt in unseren Verstand oder bestimmt unser Handeln, das nicht direkt oder indirekt eine Antwort auf Reize ist, die von außen auf unsere Sinnesorgane schlagen. – Nikola Tesla Ehe viele Generationen vergehen, werden unsere Maschinen durch eine Kraft angetrieben werden, die an jedem Punkt des Universums verfügbar ist. Diese Idee ist nicht neu, wir finden sie in den herrlichen Mythen des Antheus, der Energie aus der Erde ableitet, wir finden sie auch in den feinen Spekulationen eines Ihrer glanzvollen Mathematiker. – Nikola Tesla Ich stehe dazu, dass der Raum nicht gekrümmt sein kann, aus dem einfachen Grund, dass der Raum keine Eigenschaften haben kann. Es könnte auch gesagt werden, dass Gott Eigenschaften hat. Hat er aber nicht. Es gibt nur Attribute und diese sind von Menschen erfunden worden. Von wahren Eigenschaften können wir nur sprechen, wenn wir mit Materie umgehen, die den Raum füllt. Zu sagen, dass in der Gegenwart von großen Körpern, der Raum gekrümmt wird, ist gleichbedeutend mit der Feststellung, dass etwas auf nichts wirken kann. Ich weigere mich, eine solche Ansicht zu unterzeichnen. – Nikola Tesla Überall im Weltraum ist Energie. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Menschheit ihre Energietechnik erfolgreich an das eigentliche Räderwerk der Natur angeschlossen haben wird. – Nikola Tesla Diese Artikel könnten dich auch interessieren: „Nikola Tesla: 20 spannende Fakten über den genialen Erfinder & Physiker“ „Nikola Tesla: Das sind 7 seiner bedeutendsten Erfindungen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Der Mandela Effekt: Die 10 unglaublichsten Beispiele für falsche Erinnerungen

    Kennst du das, wenn du dich an etwas ganz genau erinnern kannst, obwohl es nie passiert ist? Kann ja mal vorkommen. Aber was ist, wenn sich hunderte, tausende oder zehntausende Menschen falsch erinnern – und dann alle auch noch dieselbe falsche Erinnerung haben? Dieser Beitrag versucht das massenpsychologische Phänomen namens „Mandela Effekt“ zu erklären und gibt dir 10 verrückte Beispiele, bei denen du definitiv ins Grübeln kommst. Was ist der Mandela Effekt? – Kurz erklärt Der Begriff „Mandela Effekt“ beschreibt ein Phänomen kollektiv falscher Erinnerung von Ereignissen oder Fakten. Nicht nur wenige Personen, sondern ganze Menschenmassen haben eine falsche Erinnerung an etwas – und alle haben die gleiche falsche Erinnerung. Namensgeber für dieses psychologische Phänomen ist Nelson Mandela. Aber warum? Mandela Effekt: 10 unglaubliche Beispiele Mit Sicherheit werden dir mehrere der hier aufgeführten Beispiele bekannt vorkommen. Sätze, die nie gesagt wurden. Bilder, die so nicht existieren. Passagen in Songtexten, die nie gesungen wurden. Komplett falsche Zahlen. Erinnerst du dich? 1. Der Tod von Nelson Mandela Nelson Mandela war der erste schwarze Präsident von Südafrika. Der Politiker und Aktivist starb im Jahr 2013. Es gibt jedoch eine breite Masse an Menschen, die fest davon überzeugt ist, dass Mandela bereits knapp 30 Jahre zuvor gestorben sei – um 1980. Die Personen geben an, sich an spezielle News-Sendungen im Fernsehen und Zeitungsartikel erinnern zu können. Andere wollen sogar bei seiner Beerdigung gewesen sein und erinnern sich an Details des Sarges, das Wetter an jenem Tag und welche Musik zur Ehren Mandelas gespielt wurde. In Wirklichkeit saß Mandela als politischer Häftling insgesamt 27 Jahre im Gefängnis und war danach von 1994 bis 1999 Präsident seines Landes. Nelson Mandela wurde durch diese kollektive falsche Erinnerung zum Namensgeber des Mandela Effektes. 2. Pikachu’s Schwanz Vielen Pokémon-Fans dürfte gleich das Gehirn schmelzen. Welche Farbe hat Pikachu’s Schwanz? Nicht wenige würden ihre Hand dafür ins Feuer legen, dass seine Schwanzspitze schwarz ist. In Wirklichkeit war Pikachu’s Schwanz immer einfach nur gelb – ein Mandela Effekt. 3. We are the champions … of the world? Dieser Irrtum hält sich so hartnäckig, dass selbst der Sänger dieses Songs – Freddy Mercury – den Text bei Live-Auftritten nachträglich angepasst hat, damit die mitsingenden Fans nicht ins Leere singen. Nach dem Satz „We are the champions“ des gleichnamigen Songs der Rock-Opera-Band „Queen“, kommt kein Text mehr. Nichts. Ende. Aber viele singen danach noch ein „of the world“, obwohl es im Original nicht vorkommt – ein Mandela Effekt. 4. Luke, ich bin dein Vater. Diesen Satz kennt wirklich jeder. Auch diejenigen, die Star Wars nie gesehen haben. Dabei wurde er so nie gesagt. In der 5. Star Wars Episode antwortet Darth Vader dem jungen Skywalker auf seine Behauptung, dass Darth Vader seinen Vater umgebracht habe, in Wirklichkeit mit: „Nein, ich bin dein Vater.“ – ein Mandela Effekt. 5. Der Monopoly-Mann mit Monokel Ihr ahnt es wahrscheinlich schon. Fast jeder von euch kennt das Brettspiel „Monopoly“, selbst wenn ihr es noch nie gespielt habt. Auf dem Logo des Spiels ist ein Aristokrat zu sehen – ein älterer Mann. In eurer Erinnerung trägt er vielleicht ein Monokel auf seinem Gesicht. Tatsächlich stimmt das nicht. Der Monopoly-Mann hat niemals ein Monokel getragen – ein Mandela Effekt. 6. Febreeze oder Febreze? Willkommen in der Welt der Werbung. Raumspray gefällig? Wie wäre es mit dem von Febreeze? Wahrscheinlich würden die meisten von euch diesen Hersteller so schreiben. Tatsächlich hat die Marke gar kein doppeltes „E“, sondern wird „Febreze“ geschrieben – ein Mandela Effekt. 7. KitKat oder Kit-Kat? Einmal zurück in die Kindheit, bitte. Wie wird der Name dieses Schokoriegels wirklich geschrieben? Tatsächlich OHNE Bindestrich. Es heißt KitKat – ein Mandela Effekt. 8. Aus wie vielen Staaten bestehen die USA? Sogar erstaunlich viele US-Amerikaner antworten auf diese Frage mit 51 oder 52, obwohl sie es als Allgemeinbildung in der Schule lernen. In Wirklichkeit bestehen die Vereinigten Staaten von Amerika aus nur 50 Staaten – ein Mandela Effekt. 9. Mona Lisa's Lächeln Viele Menschen sind fest davon überzeugt, dass die Mona Lisa früher nicht gelächelt hätte. Schon gruselig, wenn man bedenkt, dass die Mona Lisa dafür bekannt ist, dass ihre Augen dem Betrachter folgen, egal wohin er geht. Eine mögliche Erklärung dafür lautet, dass man das berühmte Lächeln der Mona Lisa als Kind noch nicht wirklich als Lächeln wahrgenommen und gedeutet hat. Erst mit dem Erwachsenwerden lernte man, das Bild zu verstehen – ein Mandela Effekt. 10. Das Walt Disney Intro Welches Kind hat damals keine Disney-Filme geschaut? Viele von euch erinnern sich vielleicht daran, wie die kleine Fee Tinkerbell zu Beginn des Intros ihren Zauberstab schwingt, das Schloss des Disney-Logos zeichnet und am Ende noch ein i-Tüpfelchen zaubert. Richtig? Es gibt zwar Disney-Intros mit Tinkerbell, aber kein einziges, in dem sie das Logo mit ihrem Zauberstab zeichnet. Wirklich nicht! – ein Mandela Effekt. Was steckt hinter dem Mandela Effekt? - Zwei mögliche Erklärungen Wahrscheinlich hast du im Laufe dieses Artikels schon angefangen an dir zu zweifeln. Doch warum scheint dir deine Erinnerung einen Streich zu spielen? Für den Mandela Effekt gibt es zwei mögliche Erklärungen: 1. Paralleluniversen Beginnen wir mit ein bisschen (nicht ernst gemeintem) Sci-Fi. Viele spekulieren, dass ihre Erinnerungen gar nicht falsch sind, sondern in einem Paralleluniversum stattgefunden hätten. Der Mandela Effekt – also die „falsche“ Erinnerung – entstünde durch die Überlappung von Paralleluniversen. Beispiel: In einem Paralleluniversum könnte Nelson Mandela tatsächlich bereits um 1980 gestorben sein. 2. Konfabulation Die zweite Erklärung für den Mandela Effekt scheint allerdings plausibler zu sein. Hierbei handelt es sich um einen psychologischen Ansatz. Bei der sogenannten „Konfabulation“ werden offensichtlich falsche Informationen wiedergegeben, die der Betroffene jedoch für wahr hält. Je mehr Menschen an diese falschen Informationen glauben, desto „realer“ wirken sie. Auf diese Weise lassen sich auch Gedächtnislücken mit fehlerhaftem Wissen füllen. Wie kann das passieren? Jedes Mal, wenn wir eine Erinnerung aus unserem Gedächtnis abrufen, wird sie neu abgespeichert. Nach und nach können sich geringe Abweichungen in unsere Erinnerung einschleichen, die einfach mit abgelegt werden. Diese Entwicklung kann mit der Zeit zu äußerst gravierenden Veränderungen führen. Mandela Effekt: Wie sich falsche Erinnerungen ins Gehirn einprogrammieren lassen Auf diese Weise können auch gezielt falsche Erinnerungen ins Gedächtnis „hinein-manipuliert“ werden. Beim sogenannten „Lost In The Mall“-Experiment haben Forscher den Teilnehmern eingeredet, dass sie als Kind in einem großen Kaufhaus verloren gegangen seien und anschließend nach Hause gebracht werden mussten. Viele der Probanden waren nach dem Experiment felsenfest davon überzeugt, dass ihnen das wirklich so passiert ist. In der Strafverfolgung wird dem Mandela Effekt besondere Aufmerksamkeit zuteil. Durch gezielte Suggestiv-Fragen können potenzielle Opfer von Straftaten nämlich so manipuliert werden, dass sie sich an etwas erinnern können, das gar nicht stattgefunden hat. In einem Experiment mit 100 Teilnehmern haben Forscher durch gezielte Fragen erreicht, dass viele nach diesem Versuch der unumstößlichen Meinung waren, in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden zu sein. Genau diese Erinnerungsverfälschung hat dazu geführt, dass ein Mann aus Västeras in Schweden für 12 Jahre unschuldig ins Gefängnis musste. Nach „erfolgreicher“ Psychotherapie gab seine Tochter an, als Kind 200-mal von ihm vergewaltigt worden zu sein. Allein diese Erinnerungen reichten vor Gericht als Beweise aus, um den Vater zu verurteilen. Als sich die erwachsene Frau jedoch im Laufe ihres Lebens als Opfer eines riesigen landesweiten pädophilen Netzwerkes präsentierte, an dem große Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Polizei und Politik beteiligt gewesen sein sollen, kamen Zweifel an ihrer Geschichte auf. Ihr Vater wurde 2014 aus dem Gefängnis entlassen und bekam 12,6 Millionen Kronen als Schadensersatz. Buchtipp zum Artikel: Das weltberühmte Werk „Psychologie der Massen“ Willst du ein paar „brandneue“ Mandela Effekte sehen? Hier findest du ein spannendes Video: Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) GEO: „Mandela Effekt - Weshalb wir uns an Dinge erinnern, die in Wirklichkeit gar nicht passiert sind“ (2) Goethe Institut: „Falsche Erinnerung - Der Mandela Effekt“ (3) dermandelaeffekt.de: „Mandela-Effekt: Erklärung und die besten Beispiele“ (4) watson.ch: „9 Beweise, dass dein ganzes Leben eine Lüge ist“ (5) FutureZone: „Der Mandela-Effekt: Sind Erinnerungen real oder leben wir in einem Paralleluniversum?“

  • Schrödingers Katze – Gedankenexperiment in 3 Schritten einfach erklärt! | Quantenphysik

    Schrödingers Katze ist vielleicht das bekannteste Sinnbild der Quantenphysik. Doch was genau steckt dahinter? Dieser Beitrag führt dich Schritt für Schritt durch das skurrile Gedankenexperiment und erklärt dir, warum Schrödingers Katze gleichzeitig tot und lebendig ist. Im Jahr 1935 präsentierte der österreichische Physiker Erwin Schrödinger ein theoretisches Experiment im Bereich der Quantenphysik – bekannt unter dem Titel „Schrödingers Katze“. Das Ziel: Zu zeigen, dass die Zustände der Atome im Bereich der Quantenmechanik nicht einfach in unseren Alltag (von der mikroskopischen in die makroskopische Welt) übertragen werden können. Mit anderen Worten: Quantenphysik lässt sich nicht einfach in unserer „realen Welt“ demonstrieren. Doch beginnen wir ganz am Anfang: Schrödingers Katze: Das Gedankenexperiment einfach erklärt An dieser Stelle führt dich der Beitrag Schritt für Schritt durch die Ausgangssituation und zeigt dir, warum das Experiment mit Schrödingers Katze so außergewöhnlich ist: 1. Eine Kiste voller skurriler Dinge In einer Kiste befinden sich: Eine Katze Eine radioaktive Substanz Ein Geigerzähler (misst radioaktiven Zerfall) Ein Hammer Eine Ampulle mit Gift (Blausäure) Wichtig: Die Menge der radioaktiven Substanz ist dabei exakt so gewählt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atom zerfällt, genauso groß ist, wie die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht zerfällt. Schrödinger selbst nannte diese Kiste „die Höllenmaschine“. 2. Eine tödliche Kettenreaktion Sobald jedoch ein Atom der radioaktiven Substanz zerfällt, beginnt eine tödliche Kettenreaktion. Der Geigerzähler in der Kiste registriert den radioaktiven Zerfall und bewegt dadurch den Hammer. Dieser zerbricht die Gift-Ampulle und die Katze stirbt. 3. Schrödingers Katze ist tot und lebendig zugleich Solange die Kiste verschlossen bleibt, sind die Atome des radioaktiven Materials laut Quantenmechanik gleichzeitig zerfallen und nicht zerfallen. Sie befinden sich in einem sogenannten „überlagerten Zustand“ – genauso wie die Katze. Sie ist zu 50 Prozent tot und zu 50 Prozent lebendig. Quantenmechanisch ausgedrückt: Sie befindet sich in der „Superposition“ beider Zustände. Nach den Gesetzen der Quantenmechanik lässt sich der Zustand erst dann genau erkennen, wenn das System mit seiner Umwelt interagiert, also eine „Messung“ durchgeführt wird. In diesem Fall: Wenn jemand die Kiste öffnet, um nachzuschauen. Die quantenmechanische Superposition führt nämlich dazu, dass die Teilchen einen eindeutigen Zustand annehmen. Im Gedankenexperiment: Also die radioaktiven Atome entweder zerfallen oder nicht. Auch interessant für dich: „Symptome radioaktiver Strahlung: Folgen von Radioaktivität auf den menschlichen Körper“ Merke: Solange die Kiste mit Schrödingers Katze nicht geöffnet wurde, existieren beide Zustände zeitgleich. Die Katze ist tot und lebendig. Sobald die Kiste geöffnet wird, nimmt die Katze einen der beiden Zustände an – sie lebt oder stirbt. „Bildlich gesprochen ist das wie bei einem Würfel, bei dem man aus Erfahrung weiß, dass eine der sechs Zahlen oben liegt. Solange man jedoch nicht nachgeschaut hat, findet laut Quantenmechanik eine Überlagerung der sechs Zustände statt. Erst in dem Moment, in dem man nachschaut, findet eine Messung statt, der Würfel entscheidet sich und das Ergebnis ist eine eindeutige Zahl.“ – Prof. Dr. Erich Runge (Technische Universität Ilmenau) zu Schrödingers Katze Schrödingers Katze: Das Paradoxon des Physik-Experiments Der Widerspruch besteht darin, dass gemäß unserer Alltagserfahrung kein Tier in ein und demselben Moment lebendig und tot sein kann. In der Welt der Quantenphysik sind diese bizarren Situationen jedoch üblich. Das Gedankenexperiment mit Schrödingers Katze soll zeigen, dass sich Vorgänge aus der Quantenmechanik nicht einfach und direkt auf unseren Alltag übertragen lassen. Quantenobjekte wie Photonen und Elektronen können gleichzeitig mehrere Zustände annehmen, wie auch folgendes Experiment zeigt: Das Doppelspalt-Experiment: Eine „reale“ Version von Schrödingers Katze Der überlagerte Zustand lässt sich gut am sogenannten Doppelspalt-Experiment demonstrieren. Ein Photon kann nämlich durch zwei Spalten gleichzeitig durchdringen – also an zwei Orten sein. Wenn man jedoch eine Messung vornimmt – sich also anschauen möchte, wie das Photon durch beide Spalten läuft (vgl. die Kiste mit Schrödingers Katze öffnen) – wird das Photon dazu gezwungen einen bestimmten Spalt zu wählen. Das Experiment verläuft also anders, als erhofft. Hier ein kurzes Video zum Doppelspalt-Experiment: Buchtipp zum Artikel: Bestseller von Stephen Hawking „Kurze Antworten auf große Fragen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Welt der Physik: „Schrödingers Katze“ (2) LEIFIphysik: „Schrödingers Katze – ein Gedankenexperiment“ (3) StudySmarter: „Schrödingers Katze“ (4) chemie.de: „Schrödingers Katze“

  • Prosopagnosie: Was ist Gesichtsblindheit? - Symptome, Ursachen & Behandlung

    Kaum jemand hat von „Gesichtsblindheit“ gehört. Dabei betrifft es nicht wenige von uns. Menschen, die unter der sogenannten „Prosopagnosie“ leiden, können keine Gesichter erkennen bzw. ein Gesicht nicht zuordnen – jede Person sieht aus wie die andere. Aber wie entsteht diese seltsame Krankheit und wie fühlt sie sich an? Was sagen Betroffene? Was sagt die Forschung? Gibt es Therapie-Möglichkeiten? Kapitel in diesem Beitrag Symptome: Wenn ein Gesicht wie das andere aussieht Die 5 Gruppen von Menschen mit Gesichtsblindheit Wie orientieren sich gesichtsblinde Menschen? Diagnose: Gesichtsblindheit bleibt häufig unerkannt Gesichtsblinde wirken häufig arrogant und gleichgültig Wie viele Menschen können keine Gesichter erkennen? Die Ursachen von Gesichtsblindheit Berühmte Persönlichkeiten: Brat Pitt ist gesichtsblind Prosopagnosie: Behandlungen und Therapien Symptome: Wenn ein Gesicht wie das andere aussieht Der Begriff Prosopagnosie setzt sich aus den beiden altgriechischen Wörtern für „Gesicht“ und „Nichterkennen“ zusammen. Es heißt, wir Menschen erkennen Gesichter nicht anhand des einzelnen Gesichtes, sondern infolge der Abweichung zu anderen. Menschen, die gesichtsblind sind, haben diese Fähigkeit nicht. Für sie sieht jedes Gesicht identisch aus. Sie können keine Unterschiede finden, weder das Geschlecht noch das Alter des Gegenübers bestimmen. Jede Begegnung mit einem Menschen ist wie die erste – egal ob ein Arbeitskollege oder der eigene Bruder. Das geht so weit, dass manche keine Emotionen wahrnehmen können, also nicht verstehen, wie sich die andere Person gerade fühlt – was die Kommunikation und das soziale Miteinander stark erschwert. Nicht wenige Gesichtsblinde erkennen selbst ihr eigenes Gesicht im Spiegel oder auf Fotos nicht. Tests haben gezeigt, dass viele gesichtsblinde Menschen die Mundpartie von anderen eher wiedererkennen als Augen und Augenbrauen. Die Wahrnehmungsstörung betrifft also vor allem den Augen-Bereich. Tiergesichter hingegen, können Gesichtsblinde in vielen Fällen problemlos wahrnehmen. Die 5 Gruppen von Menschen mit Gesichtsblindheit Zur besseren Charakterisierung werden Betroffene, die unter Prosopagnosie leiden, in fünf Gruppen eingeteilt – abhängig von der Ausprägung der Wahrnehmungsschwäche. Einteilung nach Dr. W. Laskowski, Institut für kognitive Neurowissenschaft, Ruhr-Universität Bochum: 1. Gruppe Gesichter werden vergleichsweise selten nicht erkannt Meistens in Situationen, in denen man unerwartet auf eine bestimmte Person trifft Wird von Betroffenen häufig nicht als störend oder als Krankheit empfunden 2. Gruppe Gesichter werden sehr undeutlich wahrgenommen Es kommt leicht zu Verwechselungen von Bekannten 3. Gruppe Gesichter werden zwar deutlich wahrgenommen, aber der Eindruck des entsprechenden Gesichts innerhalb von wenigen Minuten wieder vergessen, wenn es nicht mehr angesehen wird 4. Gruppe Gesichter werden als ungenaue, strukturlose „Fläche“ gesehen und nicht dreidimensional (holistisch) wahrgenommen Gesichter erscheinen also identisch 5. Gruppe Ein bestimmtes Spektrum an Gesichtsblinden kann auch in Träumen keine Gesichter erkennen Die Gesichter sind „leer“ Wie orientieren sich gesichtsblinde Menschen? Menschen, die mit Gesichtsblindheit geboren wurden, wissen manchmal gar nicht, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Bereits Kinder entwickeln Strategien, um mit der Situation umzugehen und orientieren sich vielmehr an der Stimme, Bewegung, Statur und Kleidung anderer Personen. Manche Menschen mit Prosopagnosie können problemlos einzelne Bestandteile der Gesichter erkennen. Ein Gesicht erscheint in diesem Fall also nicht verschwommen. Die gesichtsblinde Person ist nur nicht in der Lage, die notwendigen Informationen zu verarbeiten. Sie kann jedoch Wimpern, Leberflecke oder die Zahnstellung erkennen und die Identität eines bestimmten Menschen daran festmachen. Diagnose: Gesichtsblindheit bleibt häufig unerkannt Eben aus jenem Grund, dass bereits Kinder lernen, sich mit ihrem Defizit zurechtzufinden, wird vom Umfeld häufig gar nicht erkannt, dass etwas mit ihnen nicht in Ordnung ist. Kinder mit Prosopagnosie neigen in Kindergarten und Schule jedoch dazu, sich vorwiegend an eine kleine, ihnen vertraute Gruppe von Menschen zu halten. Sich in großen Menschenmengen zu orientieren ist sehr schwer, weil sie die allermeisten Personen von Tag zu Tag nicht wiedererkennen. Um eine Wahrnehmungsschwäche für Gesichter zu diagnostizieren, wurde eigens der sogenannte „Cambridge Face Memory Test“ entwickelt. Gesichtsblinde wirken häufig arrogant und gleichgültig Weil Menschen, die an Gesichtsblindheit leiden, häufig Augenkontakt vermeiden und nicht adäquat auf Emotionen reagieren können, wirken sie auf ihr Umfeld nicht selten arrogant oder desinteressiert. Wenn sie auf der Straße zufällig auf Bekannte treffen, grüßen sie diese häufig nicht, weil sie sie schlichtweg nicht erkennen. Aufgrund dieses „unsozialen“ Verhaltens wird Prosopagnosie manchmal fälschlicherweise als Autismus diagnostiziert. Die Krankheit kann jedoch auch in Zusammenhang mit Autismus auftreten. Wie viele Menschen können keine Gesichter erkennen? Im Jahr 2005 wurde eine Untersuchung an rund 700 Schülern und Studenten im Raum Münster durchgeführt. Bei etwa 2,5 Prozent von ihnen wurde eine erblich bedingte Form von Gesichtsblindheit festgestellt. Eine neuropsychologische Studie spricht davon, dass jeder 40. Erwachsene keine Gesichter erkennen kann – das entspricht etwa zwei bis drei Prozent der Weltbevölkerung. Die Krankheit kommt unter Männern und Frauen in gleichem Maße vor. Die Ursachen von Gesichtsblindheit Wie bereits erwähnt, kann Gesichtsblindheit angeboren sein (Kongenitale Prosopagnosie) und etwa aufgrund einer Genmutation auftreten. Sie kann aber auch als Folge eines bestimmten Ereignisses entstehen (Apperzeptive Prosopagnosie). Als Ursachen hierfür kommen Unfälle mit Schädeltrauma, Hirntumore oder Kreislaufstillstände infrage. Prosopagnosie wird auch als Lernstörung bezeichnet. In den ersten Lebensjahren lernt ein Mensch bestimmte Signale aus seiner Umwelt zu deuten. Auf diese Weise erwirbt er zum Beispiel seine Muttersprache. Innerhalb dieses Lern- und Entwicklungsprozesses werden neuronale Netzwerke gebildet. Bei Menschen mit Gesichtsblindheit sind die entsprechenden Gehirnregionen weniger gut vernetzt. Berühmte Persönlichkeiten: Brat Pitt ist gesichtsblind Natürlich gibt es auch so manche Prominenten und Personen des öffentlichen Lebens, die unter Gesichtsblindheit leiden und sich dessen bewusst sind. Der US-amerikanische Politiker John Hickenlooper erzählte in einem Interview mit CNN, dass er seiner Frau viermal vorgestellt werden musste, bevor er sie letztendlich wiedererkannte. Auch die schwedische Kronprinzessin Victoria hat eine Wahrnehmungsschwäche für Gesichter. Ein weiteres prominentes Beispiel ist der US-amerikanische Schauspieler und Welt-Star Brad Pitt. In einem Interview mit der „GQ“ verriet er, dass er erst im Laufe seiner Karriere gemerkt habe, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Viele Menschen würden ihn aufgrund seiner Gesichtsblindheit als „unnahbar“, „unzugänglich“ oder „selbstbezogen“ abstempeln. „So viele Leute hassen mich, weil sie denken, dass ich sie nicht respektiere. [...] Niemand glaubt mir.“ – Brat Pitt im Esquire, 2013 Prosopagnosie: Behandlungen und Therapien Die Krankheit gilt als wenig erforscht. Eine Heilung von Gesichtsblindheit ist bisher ausgeschlossen. Es gibt auch keine entsprechenden Medikamente, die die Symptome abschwächen. Allerdings bestehen Möglichkeiten, insbesondere Kindern mit einer frühen Diagnose zu helfen, sich zurechtzufinden und damit das „Defizit“ auszugleichen – sogenannte „Kompensationsstrategien“, wie sie Dr. Ingo Kennerknecht nennt, der am Institut für Humangenetik an der Universität Münster bereits seit Jahren zu Prosopagnosie forscht. Betroffene lernen sich an eben jenen Punkten wie Stimme, Bewegung und Kleidungsstil zu orientieren, die die Identifikation einer Person möglich machen, ohne das Gesicht als solches erkennen zu müssen. Auf der anderen Seite hilft die Aufklärung des Umfeldes für ein besseres Verständnis der Krankheit bei den Mitmenschen. Um ein gesichtsblindes Kind in eine neue Schulklasse zu integrieren, wird zum Beispiel empfohlen, regelmäßig Namens- und Kennenlernspiele zu veranstalten. Anstecker mit einzigartigen Symbolen an der Kleidung helfen ebenfalls, bis das Kind mit Prosopagnosie gelernt hat, seine Mitschüler zuverlässig an anderen körperlichen Eigenschaften zu erkennen. Buchtipp zum Artikel: Spiegel-Bestseller „Positive Psychologie - Grübeln stoppen, Gelassenheit lernen und Positiv Denken“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PubMed: „Neural and genetic foundations of face recognition and prosopagnosia“ (2) Ruhr-Universität Bochum: „Gesichtsblindheitsformen“ (3) Universität Münster: „Ein Gesicht sieht aus wie das andere“ (4) MDR: „Brad Pitt leidet an Gesichtsblindheit“ (5) NNZ: „Wenn man Bekannte einfach übersieht“ (6) gesundheitsoptik.ch: „Gesichtsblindheit - was ist das?“ (7) healthcare-in-europe.com: „Prosopagnosie: Warum manche Menschen keine Gesichter wiedererkennen“

  • Bitcoin Mining: 8 erstaunliche Fakten über das Schürfen von Bitcoins

    Wie funktioniert eigentlich Bitcoin Mining? Wie lange dauert es einen Bitcoin zu schürfen und wie viel Strom verbraucht das? Dieser Beitrag klärt die spannendsten Fragen rund um das Thema Bitcoin und Krypto Mining. 1. Wann wurde der erste Bitcoin geschürft? Der Japaner Satoshi Nakamoto entwickelte die Kryptowährung als Antwort auf die Finanzkrise im Jahr 2008. Der erste Bitcoin wurde im Januar 2009 geschürft. Der erste Empfänger einer Bitcoin-Transaktion war der US-Amerikaner Hal Finney. Er starb im Jahr 2014. Durch sein Bitcoin-Vermögen finanziert er die „kyrogene Konservierung“ (Einfrieren) seines Körpers. 2. Wie funktioniert Bitcoin Mining? Ganz einfach ausgedrückt: Beim Schürfen von Bitcoins löst ein Computer komplexe mathematische Aufgaben. Gelingt es dem Computer, die Gleichungen zu lösen, wird der „Miner“ mit Bitcoins belohnt. 3. Bitcoin Mining wird immer komplexer Mit der Zeit wird das Lösen der mathematischen Gleichungen jedoch immer schwieriger, was noch mehr Rechenleistung und Strom verbraucht. Das Schürfen von Bitcoins wird also zunehmend aufwendiger und energieintensiver. 4. Wie lange dauert das Minen eines Bitcoins? Um einen Bitcoin-Block der Blockchain zu „minen“, dauert es 10 Minuten. Je nach Equipment können die meisten aktiven Bitcoin-Miner einen Bitcoin in 30 Tagen schürfen. 5. Wie viel kostet das Minen eines Bitcoins? Das hängt stark vom Equipment, dem Stromverbrauch und den Stromtarifen ab. In Texas kostete das Schürfen eines Bitcoins im Jahr 2022 rund 10.000 US-Dollar – ein Viertel weniger als in Deutschland. 6. Wie viel Strom verbraucht Bitcoin Mining weltweit? Laut dem Digiconomist verbrauchte das Bitcoin Mining im Jahr 2019 auf der ganzen Welt insgesamt 73 Terawattstunden. Das entspricht etwa dem Energieverbrauch ganz Australiens – einem Land mit 25 Millionen Einwohnern. 7. Bitcoin Mining hat irgendwann ein Ende Satoshi Nakamoto optimierte sein Modell der Kryptowährung dahingehend, dass maximal 21 Millionen Bitcoins in Umlauf gebracht werden können. Im Jahr 2021 wurden bereits rund 18,6 Millionen Bitcoins geschürft. 8. In China ist Bitcoin Mining verboten Im Juni 2021 verbot die chinesische Zentralbank das Schürfen von Bitcoins. Der offizielle Grund: Umweltbedenken. Trotzdem befinden sich bis heute die meisten Bitcoin-Mining-Betriebe in China. Buchtipp zum Artikel: „Krypto-Mining für Dummies“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) IONOS: „Cryptomining“ (2) eCommerce Vision: „Interessante Fakten über das Mining von Kryptowährungen“ (3) fififinance: „21 Wissenswerte Fakten über Bitcoin“ (4) CryptoMonday: „53 unglaubliche Fakten über Kryptowährungen - hier sind alle Statistiken“

  • Woraus besteht Kunstleder? Nachhaltig & vegan?

    Aus Tierliebe bevorzugen immer mehr Menschen Produkte aus Kunstleder anstatt Echtleder. Dabei ist das Imitat vom Original häufig kaum zu unterscheiden. Es sieht aus und fühlt sich an wie tierisches Leder, manchmal riecht es sogar danach - ob als Jacke, Tasche, Sofa oder Autositz. Doch wie nachhaltig ist „veganes“ Leder wirklich? Woraus wird es hergestellt? Und welche rein pflanzlichen und ökologischen Kunstleder-Arten gibt es? Dieser Beitrag gibt dir einen Überblick. Kapitel in diesem Beitrag Kunstleder auf Erdölbasis Plastik im Meer durch Kunstleder Das Problem mit pflanzenbasiertem Kunstleder Pflanzen-Leder: Diese 10 Kunstleder-Arten sind pflanzlich Kunstleder auf Erdölbasis Das hören auch Tierfreunde wahrscheinlich nicht gerne. Kunstleder ist zwar frei von tierischen Inhaltsstoffen, besteht aber fast immer aus Kunststoff und synthetischen Zusätzen. Die Grundlage für Kunstleder bildet in den meisten Fällen PVC – Polyvinylchlorid. Dieses entsteht auf Basis von Erdöl. Damit es seine nötige Beschaffenheit bekommt, enthält Kunstleder Weichmacher, Lösungsmittel und synthetische Harze. Diese können gesundheitsschädlich sein – zum Beispiel Allergien auslösen, die Schleimhäute reizen oder die Lungenfunktion beeinträchtigen. Kunstleder von vornherein als umweltfreundlich oder nachhaltig zu bezeichnen, ist also falsch. Wissenswert: Bei der Gerbung von tierischem Leder werden auch Chemikalien wie Acrylate (aus Erdöl) oder Polyurethane (Kunststoff bzw. Kunstharz) eingesetzt, die ebenfalls negative Folgen auf die Gesundheit haben können. Besonders die sogenannte „Chromgerbung“ sorgt für chromhaltige Abwässer, die auch die Umwelt belasten, wenn sie nicht ordnungsgemäß aufbereitet und recycelt werden. Plastik im Meer durch Kunstleder Ein großes Problem ist die fachgerechte Entsorgung. PVC-Kunstleder gelangt häufig als Plastikmüll in die Umwelt bzw. Weltmeere und wird dort von Fischen, Vögeln und anderen Tieren gefressen. Die ökologische Belastung durch Kunstleder ist also nicht zu unterschätzen. Das Problem mit pflanzenbasiertem Kunstleder Mittlerweile experimentieren Unternehmen mit unterschiedlichsten Materialien, um veganes und gleichzeitig nachhaltiges Leder mit einer deutlich besseren Ökobilanz herzustellen. Es gibt jedoch ein Problem mit Kunstleder auf „biobasierten Rohstoffanteilen“– die Haltbarkeit. In der Praxis hat sich gezeigt, dass pflanzliches Kunstleder in vielen Fällen nicht sehr robust, langlebig und strapazierfähig ist, wenn man es nicht mit synthetischen Zusätzen bearbeitet. Nicht jedes Pflanzen-Leder eignet sich gleichermaßen für die Herstellung eines bestimmten Produktes - manches ist besser für Schuhe, anderes für Taschen. Doch Unternehmen und Start-ups suchen nach immer besseren Möglichkeiten, um haltbares und gleichzeitig umweltfreundliches Kunstleder zu entwickeln. Pflanzen-Leder: Diese 10 Kunstleder-Arten sind pflanzlich Bisher sind unter anderem folgende pflanzliche Kunstleder-Alternativen bekannt. Jedes Produkt hat seine ganz individuellen Eigenschaften. 1. Ananas-Leder Auch „Pinatex“ genannt Aus Fasern von Ananas-Blättern (Abfallprodukt bei der Ernte) Ähnlich robust wie echtes Leder 2. Kaktus-Leder Aus dem Nopal-Kaktus aus Mexiko Atmungsaktiv und widerstandsfähig 3. Apfel-Leder Besteht aus 70 % zerkleinerten Apfelresten und 30 % Polyurethan Polyurethan für zusätzliche Stabilität Dennoch vollständig recyclebar 4. Pilz-Leder Aus Wurzelfasern des Zunderschwamms oder Kombucha Sehr reißfest 5. Kaffee-Leder Aus recyceltem Kaffee, Kaffeebohnen und Kaffeeblättern Häufig in Verbindung mit Kautschuck Leichter Kaffeegeruch möglich 6. Bananen-Leder Aus Fasern der Bananen-Bäume Bananen-Bäume tragen nur einmal Früchte Daher Abfallprodukt bei der Ernte Wasserabweisend, schwer entflammbar und reißfest 7. Teak-Leder Aus den Blättern des Teak-Baumes Wird mit Wachs versiegelt Wasserabweisend und langlebig 8. Kork-Leder Aus Korkeiche Strapazierfähig, wasserabweisend und atmungsaktiv 9. Trauben-Leder bzw. Wein-Leder Aus den Überresten der Weinernte Haut, Stiele und Samen der Trauben 10. Papier-Leder Aus Zellulose und Latex FSC-Zertifiziert (nachhaltige Waldwirtschaft) Sogar wasch- und bügelbar Rohmaterial wird gerne zum Basteln und DIY verwendet Einkaufstipp: Veganes Papier-Leder: DIY zum Selbstgestalten, Nähen, Basteln, Bedrucken, Plotten Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links (1) pvch: „Herstellung von PVC“ (2) National Geographic: „Erstaunliches Ergebnis: So nachhaltig ist veganes Leder“ (3) Utopia: „Apfel, Papier, Ananas: 10 vegane Leder-Sorten, die du kennen solltest“ (4) Braun Büffel: „Was unterscheidet Echtleder von Kunstleder?“ (5) öko-fair: „Kunstleder“

  • Selten und teuer: Die 35 wertvollsten Briefmarken der Welt

    In diesem Beitrag findest du eine Liste mit den seltensten und teuersten Briefmarken der Welt: vom Deutschen Reich über Großbritannien bis in die USA und China. Außerdem erfährst du, was eine Briefmarke besonders wertvoll macht und welchen Preis Sammler bereit sind zu zahlen. Wer hätte gedacht, dass nach dem Druck der ersten Briefmarke im Jahr 1840 eine solche Sammelleidenschaft entstehen würde, die Jahrhunderte andauert? Das Sammeln von Postwertzeichen ist die Spezialität von sogenannten „Philatelisten“ – Briefmarkensammlern. Dabei gibt es Marken, die Rekordsummen erzielen und einen schier unbezahlbaren Wert entwickeln. Wer Briefmarken sammeln will, muss also vielleicht tief in die Tasche greifen. Was macht Briefmarken besonders wertvoll? Es gibt eine Reihe von Faktoren, die den Wert einer Briefmarke stark erhöhen können. In der Liste der teuersten Briefmarken werden wir viele Beispiele dafür sehen. Entscheidend sind: Seltenheit - geringe Stückzahl Hohes Alter Optische Besonderheit - Farbfehler bzw. Druckfehler Ungestempelt bzw. unbenutzt meist wertvoller Bevor du nach ganz unten scrollst: Was denkst du? Wie teuer ist die wertvollste Briefmarke der Welt? Beginnen wir zunächst mit „günstigeren“ Exemplaren und arbeiten uns hoch. Der genannte Preis ist jeweils der gerundete Maximalbetrag, der bisher für die betreffende Briefmarke in sehr guter Qualität gezahlt wurde. Disclaimer: Die Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig, wurde aber mit Sorgfalt erstellt und bietet auch einen Einblick in unterschiedliche Kulturen und Zeiten. Hinweis zu Währungen und Wechselkursen: Da die Wertfindungen bzw. letzten Auktionen der einzelnen Briefmarken zeitlich zum Teil weit auseinanderliegen und sich Wechselkurse seit dem stark verändert haben, wurde der finale Wert in diesem Artikel der Einfachheit halber in Euro zusammengefasst. Tendenziell werden Briefmarken mit dem Alter immer wertvoller (nicht nur aufgrund der Inflation). Die Euro-Beträge in diesem Artikel sind also nur eine grobe Übersicht. Hinweis zu den Bildern: Wenn möglich, wurde ein Bild der jeweiligen Briefmarke mit beigefügt. Es handelt sich aber nicht immer um die hier beschriebene Variante der Marke. Das heißt zum Beispiel, dass die besonders wertvolle Variante einen Druckfehler aufweist, in diesem Beitrag aufgrund von Bildrechten oder äußerst schlechter Bildqualität aber nur das fehlerfreie Original gezeigt werden kann. 1. One Penny Black: 3.000 Euro Die 1849 in Großbritannien herausgegebene One Penny Black (Nominalwert: ein Penny) war die erste selbstklebende Briefmarke der Welt – und genau das macht sie außergewöhnlich. Das zentrale Motiv ist Queen Victoria II. An diese Briefmarke heranzukommen ist für Sammler gar nicht so schwer, aber ein unbenutztes Exemplar kann bereits recht teuer werden. 2. Olympische Spiele Halbpostmarke: 22.000 Euro Diese deutsche Briefmarke wurde kurz vor dem Ausgabetermin im Jahr 1980 wieder zurückgezogen. Grund dafür war der Boykott der Sommerspiele in Moskau. Doch ein Postbeamter verwendete sie versehentlich auf einigen Briefen. Heute sind diese Marken sehr wertvoll. 3. Sachsen, Drei Pfennig rot: 30.000 Euro Diese Briefmarke aus dem Jahr 1850 wird auch „Der Sachsendreier“ genannt. Das Postwertzeichen des damaligen Königreichs Sachsen wurde häufig zum Verschließen von Zeitungsumschlägen verwendet. Beim Öffnen wurden die meisten von ihnen zerstört, was sie heute selten macht. Aktuell sollen noch 4.000 Exemplare existieren. Diese Briefmarke zählt außerdem zu den am häufigsten gefälschten klassischen europäischen Briefmarken. 4. Inverted Swan: 35.500 Euro Diese Briefmarke wurde 1855 im australischen Perth herausgegeben. Ein Druckfehler macht sie wertvoll – aber entgegen der gängigen Meinung ist nicht der Schwan in der Mitte, sondern der äußere Rahmen falschherum gedruckt worden. 5. Red Mercury: 37.000 Euro Die Briefmarke „Zinnoberroter Merkur“ wurde nicht für Briefe, sondern für den Versand von Zeitungen verwendet. Die besonders seltenen Exemplare stammen aus den Jahren 1851 bis 1856. Das zentrale Motiv ist der römische Gott „Mercurius“, das Pendant zum griechischen Götterboten „Hermes“. Es gibt diese Marken auch in anderen Farben. Aber die roten Exemplare wurden sehr schnell wieder abgeschafft, was den Red Mercury zu einer sehr seltenen und wertvollen Briefmarke macht. 6. Schwarzer Einser: 45.000 Euro Dieses Stück aus dem Jahr 1849 war die erste Briefmarke, die im damaligen Königreich Bayern herausgegeben wurde (Nominalwert: ein Kreuzer). Die meisten von ihnen wurden jedoch im Jahr 1851 aus dem Verkehr gezogen. Aufgrund einer Beschädigung der Gravurpresse weisen manche Exemplare Farbpunkte oder beschädigte Winkel auf, was sie besonders wertvoll macht. 7. Invertierte Briefmarke Kaiser Wilhelm II, 5 Mark: 60.000 Euro Von dieser Briefmarke aus dem Jahr 1902 (Deutsches Reich) gibt es einige Exemplare mit umgekehrter Mitte. Von diesen sind heute nur noch 27 Stück bekannt. 8. Briefmarke Germania, 2 Mark: 65.000 Euro Diese Briefmarke aus dem Jahr 1920 (Deutschen Reich) ist mit vierblättrigem Wasserzeichen besonders selten. Das Wasserzeichen scheint versehentlich gedruckt worden zu sein und erinnert an rautenförmige Wolken. 9. Inverted Dendermonde: 75.000 Euro Es ist der bekannteste Fehldruck Belgiens. Das Rathaus auf der Briefmarke ist verkehrt herum. Dieser Druckfehler trat bereits während der ersten beiden Auflagen auf und trotzdem gibt es heute nur noch 17 Exemplare. Einem Gerücht zufolge gingen zwei dieser Marken nach der Ermordung eines Sammlers im Jahr 1942 verloren und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. 10. Kerstfest Briefmarke: 110.000 Euro Diese Briefmarke ist gar nicht so alt. Auf dieser deutschen Marke sollte den Satz „Fröhliche Weihnachten“ in mehreren Sprachen stehen. Kurz vor der Ausgabe (2016) wurde festgestellt, dass das niederländische Wort „Kerstfest“ völlig falsch geschrieben wurde. Es hätte „kerstfeest“ heißen sollen – kleines k und zwei e. Außerdem war an anderer Stelle „Jul“ anstelle von „jul“ abgebildet. Heute sollen nur sehr wenige Exemplare dieser fehlerhaften Briefmarke existieren. 11. Wohlfahrtsmarke Audrey Hepburn: 176.000 Euro Wieder eine recht „junge“ Briefmarke. Sie stammt aus dem Jahr 2001. Ursprünglich wurden über 14 Mio. Exemplare gedruckt, doch dann bekam der Sohn der abgebildeten Schauspielerin Audrey Hepburn die Rechte an der Fotoaufnahme. Infolgedessen sollten die Briefmarken vernichtet werden. Angeblich haben nur 30 von ihnen überlebt und sind heute sehr wertvoll. 12. 1 Franc Carmine, Tête-bêche Briefmarke (Kehrdruck): 190.000 Euro Diese französische Briefmarke aus dem Jahr 1849 ist als horizontales invertiertes Paar sehr wertvoll. Von diesen Kehrdruck-Briefmarkenpaaren gibt es heute nur noch vier ungenutzte Exemplare. 13. Briefmarke Oldenburg, 1/3 Groschen: 390.000 Euro Diese deutsche Briefmarke aus dem Jahr 1859 in Schwarz und Grün zählt zu den seltensten Briefmarken Deutschlands. Es sollen nur noch ein Viererblock und einige wenige ungebrauchte Briefmarkenpaare existieren. 14. Briefmarke Königin Isabella I., blauer Fehldruck, 1 Real: 450.000 Euro Bei dieser spanischen Briefmarke aus dem Jahr 1851 kam es zu einem Druckfehler. Anstelle einer roten Färbung wurden einige Exemplare blau. Von diesen sind heute nur noch drei Briefmarken bekannt. 15. Hawaiian Missionairies: 600.000 Euro Sie erschienen im Jahr 1851 und waren die ersten Briefmarken, die auf Hawaii hergestellt wurden. Sie dienten vornehmlich dem Briefwechsel zwischen Missionaren – daher der Name. Es gab sie in den Varianten: 2, 5 und 13 Cent. Das Exemplar 2 ¢ ist das wertvollste. 16. Invertierte Briefmarke Schild, Adler und Flaggen: 600.000 Euro Diese US-amerikanische Bicolor-Briefmarke in Rot und Blau aus dem Jahr 1869 gehörte zu der ersten Briefmarkenserie, die keine nationalen Führerporträts zeigte. Bei der 30 Cent Ausgabe kam es zu einem Fehldruck – die Flaggen waren verkehrt herum. 17. Briefmarkenpaar „Buenos Aires 1p Tête-bêche“ (Kehrdruck): 600.000 Euro Von diesem Briefmarkenpaar aus dem Jahr 1859 gibt es nur ein einziges Exemplar. Eine der beiden Briefmarken hat einen Druckfehler, bei dem das zentrale Bild verkehrt herum abgebildet wurde. 18. Karminrotes vertikales Spulenpaar George Washington: 700.000 Euro Dieses Briefmarkenpaar aus dem Jahr 1908 zählt in dieser Konstellation zu einer der bedeutendsten Raritäten der US-amerikanischen Philatelie-Geschichte. Es soll nur noch fünf dieser Paare geben. 19. Tiflis Briefmarke: 700.000 Euro Sie gilt als die erste russische Briefmarke und wurde 1857 in Tiflis herausgegeben – damals Russisches Reich, heute Georgien. Der Nationalen Akademie der Philatelie Russlands sind heute nur noch fünf Exemplare bekannt. 20. Inverted Jenny: 750.000 Euro Der Name verrät es: „Die auf dem Kopf stehende Jenny“. Das zentrale Motiv dieser 1918 herausgegebenen US-amerikanischen Briefmarke ist das Flugzeug „Curtiss JN-4“ – Spitzname: Jenny. Ein Fehler sorgte dafür, dass dieses bei einigen Exemplaren verkehrt herum gedruckt wurde. Nur rund 100 Stück dieses Fehldrucks gibt es noch. 21. Briefmarke mit invertierter Landung von Columbus: 800.000 Euro Bei dieser blau-braunen 15 Cent Briefmarke aus dem Jahr 1869 gibt es einige Exemplare mit einem Fehler. Bei diesen wurde das Bild in der Mitte, das Columbus bei seiner Entdeckung Amerikas zeigt, falsch herum gedruckt. Das macht sie besonders wertvoll. 22. Briefmarke Benjamin Franklin, 1 Cent: 850.000 Euro Diese beliebte Bürgerkriegsausgabe (Z-Grill) aus dem Jahre 1868 mit Benjamin Franklin in Blau ist unter Sammlern stark begehrt. Es soll nur noch zwei Exemplare geben. Eine Briefmarke ist in Privatbesitz, die andere wird in der New York Public Library aufbewahrt. 23. Red revenue $1 auf 3 Cent: 900.000 Euro Diese wertvolle chinesische Briefmarke wurde zu einem bedeutsamen Zeitpunkt gedruckt. Sie stammt aus der Ära der Qing-Dynastie, als die Währung Chinas auf Dollar umgestellt wurde. Zur Erinnerung an diese Reform gab der Staat im Jahr 1897 eine Briefmarke mit einem Dollarzeichen heraus. Bei 32 heute bekannten Exemplaren wurde der Dollar jedoch zu klein gedruckt, was diese Fehldrucke besonders kostbar macht. 24. Briefmarke George Washington, 3 Cent: 900.000 Euro Der drei Cent B-Grill-Stempel der Briefmarkenserie mit George Washington aus dem Jahre 1867 im Rosendruck ist eine sehr wertvolle US-amerikanische Briefmarke. 25. 10 ¢ auf 9 Candarin: 900.000 Euro Bei dieser dunkelgrünen chinesischen Briefmarke aus dem Jahr 1897 ist der 10 Cent Zuschlag falschherum gedruckt worden. Heute sollen nur drei Exemplare dieser Briefmarke mit Fehldruck existieren. 26. Briefmarke Benjamin Franklin, 10 Cent: 1 Mio. Euro Von dieser grünen Briefmarke (Z-Grill) aus dem Jahr 1867 sind heute nur noch sechs Exemplare bekannt. In ihrer Mitte ist ein Porträt von George Washington abgebildet. 27. Briefmarke Alexandria „Blue Boy“: 1,2 Mio. Euro Fast alle dieser Exemplare sind „verschossen“ oder bräunlich-gelb gefärbt. Aber eine einzige ist leuchtend Blau. Sie wurde auf den „romantischen Brief“ eines James Hoof geklebt, der diesen im Jahr 1947 an eine Janette Brown schickte. Sie sollte diesen Brief vernichten, nachdem sie ihn gelesen hatte. Die Eltern von Janette wollten nicht, dass sie Kontakt zu James hatte. Doch die junge Frau behielt den Brief und dieser wurde 50 Jahre später in ihrem Nähkästchen entdeckt. Er wechselte seit dem mitsamt Briefmarke mehrmals seinen Besitzer und erreichte im Jahr 2019 eine Rekordsumme von rund 1,2 Mio. Euro. 28. Briefmarke Unabhängigkeitserklärung, 24 Cent: 1,2 Mio. Euro Im Jahr 1869 wurde als Erinnerung an die fast 100 Jahre zurückliegende Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika eine entsprechende Briefmarke herausgebracht. Das kunstvolle Bild im Zentrum ist eine Kopie des Gemäldes „Declaration of Independence“ von John Trumbull. Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Briefmarke mit invertierter Mitte ist 1,2 Mio. Euro wert. 29. Briefmarke Abraham Lincoln, 15 Cent: 1,4 Mio. Euro Im Verlauf des Bürgerkrieges überarbeitete die US-Regierung die bisherigen Briefmarken. 1866 kam eine Marke mit Abraham Lincoln hinzu – heute eine Rarität. 30. Baden 9 Kreuzer: 1,5 Mio. Euro Es ist wohl die teuerste Briefmarke der Deutschen Post: Ein Farbfehler sorgte für ihren großen Wert. Die 9-Kreuzer Briefmarken (Nennwert: 9 Kreuzer) waren eigentlich rosa, während die 6-Kreuzer eine grüne Färbung besaßen. Ein Druckfehler sorgte bei einer Charge der 9-Kreuzer aus dem Jahr 1851 jedoch dafür, dass diese fälschlicherweise nicht rosa, sondern grün wurden. Heute sind nur noch vier von diesen besonderen Briefmarken bekannt. 31. „Das ganze Land ist rot“: 2 Mio. Euro Diese wertvolle Briefmarke wurde 1968 in China herausgegeben und repräsentiert Maos kommunistische Revolution. Sie zeigt lächelnde chinesische Bürger, kommunistische Symbolik und den zentralen Satz: „Das ganze Land ist rot“. 32. Die ersten zwei Briefmarken von Mauritius: jeweils 2,4 Mio. Euro Der Rote und Blaue Mauritius – Es sind die ersten britischen Briefmarken, die außerhalb des Vereinten Königreichs herausgegeben wurden. Sie stammen aus dem Jahr 1847, aus der damals britischen Kolonie Mauritius. Auf den Marken selbst ist Queen Victoria abgebildet. Heute sind nur noch insgesamt 26 Exemplare des Roten und Blauen Mauritius bekannt. 33. Der sizilianische Farbfehler: 2,6 Mio. Euro Das ist die teuerste Briefmarke Italiens. Die 1859 herausgegebene Marke sollte eigentlich gelb sein, doch einige Exemplare wurden blau. Heute sind nur zwei dieser sizilianischen Briefmarken bekannt, die einen solchen Farbfehler besitzen. 34. Treskilling Yellow: 2,6 Mio. Euro Hierbei handelt es sich um einen Fehldruck aus Schweden. Die 1855 herausgegebene Briefmarke hätte eigentlich blau-grün sein sollen – wurde aber gelb. Die Treskilling Yellow (auch Tre-Skilling-Banco-Fehldruck) ist wahrscheinlich ein Unikat. Es ist kein weiteres Exemplar bekannt. 35. British Guiana 1c magenta: 9,5 Mio. Euro Die „One Cent Magenta“ ist die einzige bekannte Ein-Cent-Briefmarke aus dieser Charge des Jahres 1856. Heute soll nur noch ein Exemplar existieren. Sie wurde einst von einem Postbeamten unterschrieben, um Fälschungen entgegenzuwirken. Ein zwölfjähriger Junge aus Schottland, der in der damaligen Kolonie Britisch-Guayana (Südamerika) lebte, entdeckte die Briefmarke 1873 wieder und verkaufte sie für ein paar Schilling an einen lokalen Briefmarkensammler. Der letzte Käufer war der US-amerikanische Milliardär John E. du Pont. Er erwarb die One Cent Magenta im Jahr 1980 zu dem damaligen Rekordpreis von 935.000 Dollar. Doch 1997 wurde du Pont wegen Mordes verurteilt und starb 13 Jahre später. Seine Angehörigen ließen das wertvolle Unikat als Teil des Nachlasses versteigern – für 9,5 Millionen Dollar. Beginne jetzt mit dem Sammeln!: „Briefmarkenalbum mit nostalgischen Einbandmotiven“ Auch interessant für dich: „Mona Lisa: Wie viel ist sie heute wert?“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Süddeutsche Zeitung: „Die ungestempelten Exemplare sind teuer“ (2) Die Welt: „Die wertvollste Briefmarke der Welt“ (3) Find Your Stamps Value: „Die wertvollsten seltenen Briefmarken“ (4) Find Your Stamps Value: „Die wertvollsten Briefmarken aus Deutschland“

  • Wald in Zahlen: Wie viele Bäume gibt es auf der Erde? Wie viele werden gefällt und gepflanzt?

    Bäume sind Alleskönner: Sie binden CO₂, fördern Biodiversität, bieten wertvollen Lebensraum, verbessern die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen, schützen den Boden vor Erosion, reinigen die Luft, kühlen ihre Umgebung und halten den Wasserhaushalt der Natur im Gleichgewicht. Doch wie steht es um unsere Wälder? Wie viele Bäume gibt es noch auf der Erde? Werden mehr Bäume gefällt, als nachgepflanzt? Wie viel Holz wird allein für die Papier-Herstellung verbraucht? Hier erfährst du ein paar interessante Zahlen an. Überraschendes Ergebnis: US-Forscher wollten wissen, wie viele Bäume es noch gibt Wissenschaftler der Yale University wollten so genau wie möglich herausfinden, wie viele Bäume auf der Erde wachsen und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Nature“. Die Daten für ihre Studie sammelten sie mithilfe von Satellitenbildern, internationalen Bestandsaufnahmen und Computerberechnungen. Sie verteilten ein Netz aus 429.775 Messstellen über 50 Länder auf allen Kontinenten, außer der Antarktis. Als Baum zählte dabei jede Pflanze, deren Stamm verholzt war und einen Durchmesser von mindestens zehn Zentimetern erreicht hatte. „Bäume gehören zu den bedeutendsten und entscheidendsten Organismen der Erde, und dennoch beginnen wir gerade erst ihre globale Ausdehnung und Verbreitung zu verstehen.“ - Thomas Crowther, Yale University Der Wald in Zahlen: Ein erstaunliches Bild! Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass es über 3 Billionen Bäume auf der Welt gibt. Auf jeden Menschen kommen also 422 Bäume (Stand: 2015). Bisher ging man lediglich von 400 Milliarden Bäumen aus, also nur 60 Bäumen pro Mensch. Doch die Studie konnte noch weitere konkrete Daten ans Licht bringen. Hier ein paar spannende Zahlen: Deutschland: 100 Bäume pro Einwohner Norwegen: 3.000 Bäume pro Einwohner Russland: 4.500 Bäume pro Einwohner Bolivien: 5.400 Bäume pro Einwohner Die höchste Baumdichte findet sich nicht in Regenwäldern (wie zuvor vermutet), sondern in subarktischen Regionen mit borealen Nadelwäldern: in Russland, Skandinavien und Nordamerika. Die größten zusammenhängenden Waldflächen wachsen jedoch in den Tropen. Tropische und subtropische Wälder: 1,39 Billionen (46 Prozent) Boreale Wälder: 0,74 Billionen (24 Prozent) Gemäßigte Wälder: 0,61 Billionen (20 Prozent) Andere Wälder (z. B. in der Savanne): 0,3 Billionen (10 Prozent) Kein Grund zum Aufatmen: Die Hälfte des Waldes ist bereits verschwunden Doch das überraschend positive Ergebnis der Yale-Studie ist nicht unbedingt ein Grund zur Freude. Denn insgesamt hat sich der globale Waldbestand seit Beginn der menschlichen Zivilisation halbiert. Die Hälfte aller Wälder ist also bereits verschwunden. Der Mensch bleibt im Bereich „Vegetation“ der größte Einflussfaktor. Je mehr Menschen in einer Region leben, desto weniger Bäume wachsen dort. Besonders feuchte und fruchtbare Gegenden, in denen Wald gut gedeiht, werden aufgrund dieser Eigenschaften vom Menschen landwirtschaftlich genutzt. Die Bäume müssen weichen – Wälder werden gerodet. „Wir haben damit die Zahl der Bäume auf unserem Planeten um fast die Hälfte reduziert. Und die Folgen davon für Klima und die menschliche Gesundheit bekommen wir heute zu spüren. Denn Bäume gehören zu den wichtigsten Organismen der Erde. Sie speichern gewaltige Mengen Kohlenstoff, sind essenziell für das Recyceln von Nährstoffen und erweisen uns Menschen unzählige Dienste.“ - Thomas Crowther, Yale University Wie viele Bäume werden jeden Tag gefällt? Laut dem WWF verschwinden jedes Jahr etwa 15 Milliarden Bäume. Das sind fast 275 Millionen Bäume an einem Tag – pro Minute eine Fläche von 35 Fußballfeldern, allein 30 davon sind Regenwald. Die Forscher der Yale University stimmen dem zu. „Wir schätzen, dass Entwaldung, Landnutzungs-Veränderungen, Forstmanagement und andere Einflüsse für den Verlust von rund 15,3 Milliarden Bäumen jährlich verantwortlich sind.“ - Thomas Crowther, Yale University Wie viele Bäume werden jedes Jahr gepflanzt? Obwohl sehr viel Wald illegal gerodet wird, lässt sich immer noch recht zuverlässig ermitteln, wie viele Bäume gefällt, aber nicht, wie viele neu gepflanzt werden. Es gibt zahlreiche Organisationen, die sich der Aufforstung widmen. Die UNEP – das Umweltprogramm der Vereinten Nationen – will jährlich eine Milliarde Bäume pflanzen. Weitere Organisationen, die sich in diese Richtung engagieren, sind zum Beispiel: ECOSIA, Green Forest Fund, Naturefund, Treedrom oder Plant for the Planet. Wie viele Bäume werden nur für die Papier-Herstellung gefällt? Jeder Deutsche verbraucht 227 Kilogramm Papier im Jahr. Für die Herstellung von einem Kilogramm Papier werden 2,2 Kilogramm Holz benötigt – je nach Baumart. Aus Eukalyptus lässt sich beispielsweise mehr Papier herstellen als aus der gleichen Menge Fichte. Fast jeder fünfte gefällte Baum wird zu Papier: Zeitung, Verpackung oder Toilettenpapier. Deutschland ist der größte Papierimporteur (ca. 10 Mio. Tonnen) und der viertgrößte Papierproduzent (ca. 22 Mio. Tonnen) der Welt. Beim Sammeln und Recyceln von Altpapier steht Deutschland auf Platz vier – nach China, den USA und Japan. Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2019. Laut Recherchen des WWF gelangten nur in dem Jahr 2006 fast vier Millionen Kubikmeter Papier und Zellstoff aus wahrscheinlich illegalen Quellen in die Europäische Union. Erderwärmung: Bäume pflanzen für das Klima? Viele Forscher gehen davon aus, dass das Pflanzen von Bäumen allein den Klimawandel nicht aufhalten wird. Dafür sind die Probleme zu tiefgreifend und die Ursachen für die Klimaerwärmung zu zahlreich. Nichtsdestotrotz wäre eine Welt ohne Bäume auch eine Welt ohne Leben. Es ist daher wichtig, insbesondere natürliche Wälder zu schützen und zu fördern. Das kommt nicht nur der Natur, sondern auch uns Menschen auf vielen Ebenen zugute. Im Kampf gegen den Klimawandel sind Bäume ein sehr wichtiger Bestandteil, aber nicht der einzige. Buchtipp zum Artikel: „Das Wald-Kochbuch: sammeln - erleben - entdecken - genießen“ Dieser Beitrag könnte dich auch interessieren: „Ein Baum so stark wie 10 Klimaanlagen: Wie Bäume unsere Städte kühlen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Nature: „Mapping tree density at a global scale“ (2) wissenschaft.de: „Wie viele Bäume gibt es auf der Erde?“ (3) Welt: „Es gibt achtmal mehr Bäume als bisher angenommen“ (4) WWF: „Aus Wäldern wird Papier“

  • Geschichte der Verhütung: Skurrile Verhütungsmethoden von Antike und Mittelalter bis ins 20. Jhd.

    Der Wunsch der Frauen, aber auch ihrer Männer, Fruchtbarkeit und Sexualität zu trennen ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst - ob in der Antike, im Mittelalter oder noch vor 100 Jahren. Willkommen auf einer Reise durch die Geschichte der Verhütung. Sie ist manchmal witzig und kreativ, manchmal auch eklig und grausam. Ohne Verhütung würde eine Frau in ihrem Leben statistisch gesehen zwischen 10 und 20 Kinder zur Welt bringen. Kein Wunder also, dass Menschen schon vor Jahrtausenden nachweislich an Verhütung dachten und dabei durchaus kreativ wurden, um eine Schwangerschaft zu verhindern – manchmal mehr, manchmal weniger erfolgreich. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Frauen aller Epochen unzählige Dinge ausprobierten, um ohne „Spätfolgen“ Spaß am Sex haben zu können. Kapitel in diesem Beitrag Verhütung im Alten Ägypten: Krokodil-Kot und süßes Bier Verhütung im antiken Griechenland und Rom: Tierdarm-Kondome und Granatapfelsaft Verhütung im Mittelalter: Keuschheitsgürtel und Analsex Die Erfolgsgeschichte des Kondoms Die Berechnung der fruchtbaren Tage Der Pearl-Index Verhütung im 19. Jahrhundert: Scheidenspülung, Zäpfchen und Diaphragma Verhütung im 20. Jahrhundert: Spirale, Antibabypille und Coca Cola Die Erfolgsgeschichte der Antibabypille Verhütung der Zukunft: Apps und Microchips Verhütung im Alten Ägypten: Krokodil-Kot und süßes Bier Die Geschichte des Alten Ägypten beginnt im 4. Jahrtausend vor Christus. Auch die Menschen am Nil hatten damals ihre zum Teil ganz einzigartigen Verhütungsmittel. Der Papyrus Ebers empfiehlt Frauen nach dem Sex ein Getränk aus süßem Bier, Sellerie und Öl zu sich zu nehmen. Die Wirksamkeit dieses „Zaubertrankes“ dürfte im Bereich Verhütung gleich Null gewesen sein. Doch es geht noch weiter. Der Papyrus Kahun beschreibt, dass Krokodil-Kot, der zusammen mit vergorenem Pflanzenschleim auf den Muttermund aufgetragen wird, eine Schwangerschaft verhindern soll. Das klingt natürlich furchtbar unerotisch, war aber vielleicht tatsächlich sinnvoll. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens bildet der Krokodil-Kot zusammen mit der Pflanzenmasse eine Barriere vor dem Muttermund, ähnlich wie ein Diaphragma. Zweitens dürfte die chemische Zusammensetzung der Inhaltsstoffe den pH-Wert des Scheidenmilieus, also das Säure-Basen-Gleichgewicht beeinflusst haben. Dadurch werden die Spermien unbeweglicher und eine Befruchtung der Eizelle unwahrscheinlicher. Die Ägypter wussten wahrscheinlich nicht, warum es funktioniert, nur dass es funktioniert. Die Wirksamkeit dieses sonderbaren Präparates ist allerdings mit keiner Studie belegt. Verhütung im antiken Griechenland und Rom: Tierdarm-Kondome und Granatapfelsaft Die alten Griechen und Römer haben sich eine Vielzahl an Verhütungsmethoden ausgedacht, um ihrem zum Teil ausschweifenden Sexleben nachzugehen. Beginnen wir zunächst mit den absurden Praktiken: Bestimmte Sexstellungen, wie zum Beispiel die Reiterstellung, sollten angeblich nicht zu einer Empfängnis führen. Der Trunk aus aufgelöstem Kupfererz oder Sadebaum sollte eine Frau für ein ganzes Jahr vor einer Schwangerschaft schützen. Der griechische Arzt Soranus von Ephesos empfiehlt der Frau während der Ejakulation des Mannes einfach die Luft anzuhalten, sich nach dem Sex schnell hinzuhocken, das Sperma auszuniesen, die Vagina zu reinigen und kaltes Wasser zu trinken. Auch Auf- und Abspringen nach dem Sex sollte helfen. Sogar Amulette und Beschwörungsformeln kamen in der Antike als Verhütungsmittel zum Einsatz. Dazu sollte zum Beispiel ein Behältnis mit Katzenleber um den linken Fuß und ein Elfenbeingefäß mit Löwenuterus an eine andere Körperstelle der Frau gebunden werden. Das konnten sich wohl nur die Wohlhabenden leisten. Viel Geld für wenig Nutzen. Günstiger war da der Coitus Interruptus, also das Unterbrechen des Geschlechtsverkehrs vor der Ejakulation des Mannes. Diese Praxis war in vielen Kulturen gängig und gilt zum Teil noch heute fälschlicherweise als Verhütungsmethode. Tatsächlich können aber erste „Lusttropfen“ des Mannes bereits vor der eigentlichen Ejakulation zu einer Schwangerschaft führen. Es gab aber auch durchaus Verhütungsmethoden, die wahrscheinlich erfolgreicher waren. Damals existierten bereits erste Kondome aus Tiermembranen (z. B. Tierdärmen oder Fischblasen) – dazu später mehr! Frauen versuchten zudem schon früh ihren Zyklus zu verstehen und fruchtbare Tage im Voraus zu bestimmen. Das klappt auch heute noch – bei manchen besser, bei anderen schlechter. Diese Verhütungsmethode kann funktionieren. Aber der weibliche Zyklus unterliegt zum Teil starken Schwankungen, die auf unterschiedliche Einflüsse zurückzuführen sind. Auch zu dieser „Kalendermethode“ später noch etwas mehr. Manche Frauen in der Antike verhüteten, indem sie einen kleinen Schwamm in eine bestimmte Flüssigkeit tauchten und vor dem Sex vaginal einführten. Die Flüssigkeit bestand aus Granatapfelsaft, Ingwer, Honig, Salzlake, Essig, Olivenöl, Alaun und/oder verschiedenen Harzen. Ähnlich wie bei dem Krokodil-Kot der Ägypter verändert dieses Präparat das Scheidenmilieu und kann damit durchaus eine Schwangerschaft verhindern. Hinzu kommt die Wirkung als Barriere (Diaphragma) vor dem Muttermund. Doch nicht nur an die Frauen richtete sich der Appell. Männer sollten ihren Penis vor dem Sex mit dem Saft des Hahnenkopfes oder mit einer Mischung aus Essig, Granatapfelsaft oder Alaun einschmieren. Das mag alles durchaus eine verhütende Wirkung gehabt haben. Aber die Frage ist, wie man mit so vielen zum Teil übelriechenden Substanzen am Körper überhaupt noch Sex haben möchte. Not macht eben erfinderisch. Die Menschen des Altertums versteckten ihre Lust am Sex und ihre ausschweifende Liebe nicht, wie viele antike Fresken illustrieren. Doch mit dem Ende der Antike im 5. Jahrhundert wurde das Christentum als neue Religion unter den Menschen einflussreich. So predigte Kirchenlehrer Augustinus von Hippo bereits in der Spätantike, man solle heiraten, Kinder ohne Lust zeugen und danach enthaltsam leben. Die öffentliche Haltung zu Sexualität jeglicher Art änderte sich schon bald gravierend. Verhütung im Mittelalter: Keuschheitsgürtel und Analsex Im 21. Jahrhundert liegt die Geburtenrate bei 1,53 Kindern pro Frau. Im Mittelalter bekam eine Frau im Laufe ihres Lebens bis zu 20 Kinder, von denen jedoch die meisten innerhalb der ersten beiden Jahre starben. Das Christentum übernahm die Rolle als Sittenhüter und hatte auch einen Blick in die Schlafzimmer der Menschen. Sex sollte vor allem der Fortpflanzung dienen und war nun nicht mehr Teil des öffentlichen Lebens. Das Ausleben von Sexualität geschah nur noch im Verborgenen. Nicht nur auf Kindstötung, Abtreibung und Verheimlichung einer Schwangerschaft stand zum Teil die Todesstrafe. Wer Analsex praktizierte, musste ebenfalls um sein Leben bangen. Verhütung war grundsätzlich strafbar. Die „Constitutio criminalis Carolina“ aus dem Jahr 1532 hat das Strafmaß für Verhütung genau festgelegt. Männer sollen enthauptet und Frauen ertränkt oder „sunst zum todt gestrafft werden“. Es galt jedoch nicht immer sofort die Todesstrafe. Manchmal waren es auch zwölf Jahre bei Wasser und Brot (für Verhütung) oder 22 Jahre Kirchenbusse (für vorsätzlichen Kindsmord). „Wenn eine Frau Kräutertränke getrunken hat, um nicht zu empfangen, wird sie so vieler Tötungen angeklagt werden, wie sie hätte empfangen oder gebären müssen, und soll entsprechend bestraft werden.“ - Poenitentiale Vigilanum (um 850) Gepredigt wurde vor allem Enthaltsamkeit. Kein Sex am Mittwoch, Freitag, Samstag, zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten, während der Fastenzeit oder Menstruation. Die Enthaltsamkeit der Frau konnte durch einen Keuschheitsgürtel unterstützt werden, der ein vaginales Eindringen unmöglich machte. Doch all das half wenig. Auch die Menschen im Mittelalter wollten ihrer Lust nachgehen und suchten nach Verhütungsmethoden, um Sex und Schwangerschaft voneinander zu trennen. Diese scheinen auch in gewisser Weise erfolgreich gewesen zu sein, wie zumindest niedrige Geburtenraten in der mittelalterlichen Oberschicht vermuten lassen. Kräuterbücher mit Empfängnis-verhindernden Rezepten machten die Runde. Salben und Tinkturen sollten vor einer Schwangerschaft bewahren. Und wie schon aus früherer Zeit bekannt, kamen auch Kondome aus Tierdärmen und der „Coitus Interruptus“ zum Einsatz. Blicken wir kurz vom Abendland in das Morgenland. Der persische Arzt Avicenna (10. Jhd.) empfiehlt als Verhütung ein Kügelchen aus frischer Alraunwurzel, Kohlblättern, Kohlsamen, Zedernöl und Scammonia-Blättern zu formen und als Zäpfchen vor dem Sex in die Scheide einzuführen. Der Mann reibt seinen Penis zusätzlich mit Bleiweiß und Zedernöl ein. Nach dem Sex soll die Frau noch ein zweites Zäpfchen aus den Blättern der Trauerweide benutzen. Dies scheint, wie bereits im Abschnitt über die Antike beschrieben, als chemische Verhütung gewirkt zu haben, indem das Scheidenmilieu verändert wird und die Spermien in ihrer Beweglichkeit beeinträchtigt sind. Die Erfolgsgeschichte des Kondoms Und nun zu einem Kapitel, auf das sicherlich einige gewartet haben. Bereits um 3.000 vor Christus gab es Kondome aus tierischen Membranen, darunter aus Schwimmblasen von Fischen, Tierdärmen, aber auch aus Baumwolle und Leinen. Die Japaner benutzten gerne Kondome aus Leder, während die Griechen auf Ziegenblasen setzten. Einer Legende zufolge wollte König Minos von Kreta seine Frau Pasiphae mit Kondomen aus Ziegenblasen vor seinem „tödlichen Sperma“ schützen. Griechische Mythologie war also gewissermaßen vielleicht die erste Kondom-Werbung. Doch die ersten tierischen Kondome waren bei Weitem nicht so sicher und praxistauglich wie heutige Exemplare. Weil Tierdärme bzw. -blasen nicht elastisch sind, müssen sie oben mit einem Bändchen zusammengeschnürt werden, da sie sonst verrutschen. Wer ein Kondom trug, musste also ein Schleifchen drumherum binden – richtig sexy. Benutzt wurden die Kondome mehrmals, solange bis sie auseinanderfielen. Denn die guten Stücke waren recht teuer und nicht jeder konnte sich Kondome leisten. Da man Kondome aus Tiermembranen mehr als nur einmal benutzte, musste man sie nach dem Gebrauch irgendwie reinigen und trocknen. Dazu gab es in dem Buch „Die sexuelle Frage“ von Dr. August Forel (Erstveröffentlichung: 1905) eine detaillierte Anleitung bezüglich der Trocknung von Schafdarm-Kondomen: „Man kann den gleichen Kondom, wenn er solid ist, sehr oft brauchen, wenn man ihn in Borwasser hält, oder, nachdem er gewaschen und zwischen zwei Tüchern beiderseits getrocknet ist, Luft hineinbläst, die Öffnung an der Basis zudreht und den so aufgeblasenen Kondom bis zum Morgen, am besten auf einem Stück Wollstoff, trocknen läßt. Dann dreht man die Öffnung wieder auf, weitet sie gleich aus, bevor sie zu hart geworden ist, und der Kondom ist von neuem gebrauchsfähig. Eine solche Maßregel erlaubt zugleich die Luftdichtigkeit des Kondoms zu prüfen. Ist er nicht ganz luftdicht, so sinkt er bald zusammen, statt aufgeblasen zu bleiben. Da wo Luft oder Wasser, das man hineingießt, nicht durch kann, kann aber auch kein Spermatozoon durch. Man muß sehr beharrlich und sorgfältig sein, um sicher zu gehen. Hat man zu dünne Kondoms, so kann man zwei solche übereinander anziehen.“ Im 16. Jahrhundert waren Leinensäckchen in Mode, die zusätzlich in eine Flüssigkeit getaucht wurden, um die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten zu verhindern. Es war nämlich die Zeit der Syphilis. Der bekannteste Befürworter von Kondomen soll später Casanova gewesen sein. Es heißt, er hätte damals im 18. Jahrhundert nur „safer Sex“ praktiziert, davon aber ganz schön viel. Es dauerte nicht lange, da benannten Soldaten die verbreiteten Tierdarm-Kondome nach traditionellen Feindbildern. Franzosen nannten sie „englische Reiterjacken“. Für Engländer waren Kondome ein „französischer Brief“. Nur die Deutschen hielten sich aus der Kondom-Debatte raus. Der damalige Arzt Christoph Girtanner schrieb, die deutsche Sprache hätte kein Wort für solch „schändliche Gegenstände“. Dafür sei sie zu keusch. Die Deutschen galten allgemein als verklemmt, obwohl es häufig deutsche Gynäkologen waren, die neue Entwicklungen in der Geburtenkontrolle vorantrieben (dazu später mehr). Erste Aufklärungsratgeber tauchten in Deutschland erst um 1900 auf. In Frankreich gab es sie bereits 80 Jahre früher. Die Entwicklung der „Vulkanisation“ im Jahr 1839 durch Charles Goodyear, also dem Verfahren zur Herstellung von Gummi bzw. Latex aus Kautschuk, sollte alles verändern. Das erste Kondom aus Gummi gab es 16 Jahre später. Dieses war aber noch zwei Millimeter dick und mit heutigen Modellen nicht zu vergleichen. Bald schon wurden Kondome feiner, dünner und robuster. Im Jahr 1880 schaffte es dann auch das erste synthetische Kondom nach Deutschland. Die Serienproduktion begann und damit auch der Siegeszug dieses Verhütungsmittels. Kondome wurden für die breite Masse erschwinglich und schützten nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten. Berechnung der fruchtbaren Tage Doch mit der Weiterentwicklung des Kondoms war die Zeit anderer Verhütungsmethoden noch lange nicht vorbei. So verlassen sich zum Beispiel bis heute Paare auf die Berechnung der fruchtbaren Tage der Frau. Damals gab es Perlenketten mit verschiedenfarbigen Gliedern oder Rechenräder zum Zählen und Voraussagen der „heißen Phase“, in der man als Frau besser keinen Sex hat, wenn man nicht schwanger werden will. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich sogar Gynäkologen intensiv mit dieser Verhütungsmethode, so etwa der Japaner Kyusaka Ogina oder der Österreicher Hermann Knaus. Sie entwickelten konkrete Vorgehensweisen, mit denen sich die fruchtbaren Tage anhand der Beobachtung mehrerer Monatszyklen ermitteln ließen. Um erfolgreich zu verhüten, soll man in dieser Zeit keinen Geschlechtsverkehr haben. Doch wie wirksam und zuverlässig ist die Kalendermethode wirklich? Der Pearl-Index besagt, dass etwa 20 von 100 Frauen, die auf diese Weise verhüten, innerhalb eines Jahres trotzdem schwanger werden. Der Pearl-Index Woher weiß man, wie sicher eine Verhütungsmethode ist? Dafür gibt es den erstmals 1934 angewendeten Pearl-Index, der nach dem US-amerikanischen Wissenschaftler Raymond Pearl benannt wurde. Der Index sagt aus, wie viele von 100 gebärfähigen Frauen in einem Jahr schwanger werden. Ohne Verhütung kommt es innerhalb eines Jahres bei 85 von 100 Frauen zu einer Schwangerschaft. Zum Vergleich: Die Antibabypille hat einen Pearl-Index von unter 1, das Kondom von 2 bis 12. Für eine optimale Wirksamkeit und Sicherheit jedes Verhütungsmittels wird natürlich die richtige Anwendung vorausgesetzt. Buchtipp zum Artikel: „Liebe und Sex im Alten Rom“ Verhütung im 19. Jahrhundert: Scheidenspülung, Zäpfchen und Diaphragma Neben den im 19. Jahrhundert erstmals hergestellten Kondomen aus Gummi, waren auch einige ältere, aber euch neuere Verhütungsmethoden in Gebrauch. Man setzte viel auf chemische Verhütung und Scheidenspülungen. Nach dem Sex wurde ein Schlauch oder eine große Spritze (etwa aus Zinn) in die Scheide eingeführt. Als Spülung diente zum Beispiel Essigwasser. Der deutsche Arzt Wilhelm Mensinga entwickelte um 1882 das Diaphragma, welches neben Kondomen aus Gummi ebenfalls ein Meilenstein in der Geburtenkontrolle wurde. Hierbei handelt es sich um eine Kappe, die vor den Muttermund geschoben und manchmal zusätzlich mit spermiziden (Sperma-abtötenden) Gelen oder Cremes bearbeitet wurde. Auch spermizide Zäpfchen als „lokale, chemische Verhütung“ waren beliebt. Sogar die Sterilisation bei Frauen und Männern gegen einen Kinderwunsch war möglich. Verhütung im 20. Jahrhundert: Spirale, Antibabypille und Coca Cola Im 20. Jahrhundert gab es mehrere große Errungenschaften im Bereich der Geburtenkontrolle. Die wohl bedeutendste dürfte die Entwicklung von hormonellen Verhütungsmitteln gewesen sein. Über die Antibabypille gibt es weiter unten ein eigenes Kapitel. 1920 entwickelte der deutsche Gynäkologe Ernst Gräfenberg die erste Spirale. Der sogenannte „Gräfenberger Ring“ war, wie der Name sagt, noch ringförmig und wurde mit Silberdraht umwickelt. Diesen führte man dann in die Gebärmutter ein, wo er als Fremdkörper zu Reizungen führt und die Einnistung von befruchteten Eizellen verhindert. Später gab es auch Ringe aus Kunststoff. Der Gräfenberger Ring fand noch bis in die 60er Jahre Verwendung. Heute sind Hormon- und Kupferspiralen der Standard. Doch auch alte Verhütungsmethoden hielten sich zum Teil noch hartnäckig, darunter die Scheidenspülung. Wohlhabendere Frauen konnten sich ein Bidet (Unterdusche) in ihrem Badezimmer leisten. In den 50ern benutzten Frauen sogar Coca Cola als Scheidenspülung. Eine Studie hätte aber gezeigt, dass Coca Cola keine allzu negative Wirkung auf Spermien habe (vgl. Human Toxicology 1987/6/S. 395-396). Die Erfolgsgeschichte der Antibabypille Der Grundstein für hormonelle Verhütung wurde im Jahr 1919 gelegt. Der österreichische Physiologe Ludwig Haberlandt erkannte bei Versuchen mit Ratten, dass das Heranreifen von neuen Eizellen während einer Schwangerschaft gestoppt wurde. Er schlussfolgerte daraus, dass ein Extrakt aus den Eierstöcken trächtiger Tiere auch eine Schwangerschaft bei Menschen verhindern könnte. Bei diesem „Extrakt“ handelte es sich um das Hormon „Östrogen“. 1938 stellte die deutsche Pharmafirma Schering erstmals künstliches Östrogen her. Bisher musste dieses nämlich tatsächlich von Tieren gewonnen werden und war sehr teuer. Für die Herstellung einer einzigen Antibabypille (30 Mikrogramm Östrogen), wären 500 kg Schweine-Eierstöcke notwendig gewesen. Die erste Antibabypille namens „Enovid“ kam 1957 in den USA auf den Markt und sollte vor allem Menstruationsbeschwerden lindern. Im Jahr 1961 gelangte die Pille auch in die BRD (Anovlar) und in die DDR (Ovosiston). Im Jahr 1985 kam die Pille danach auf den Markt. Seit 2015 bekommt man sie auch ohne Rezept in der Apotheke. Verhütung in der Zukunft: Apps und Microchips Es sind bereits einige weitere Entwicklungen im Bereich der Verhütungsmethoden geplant. Im Jahr 2014 wurde um einen Microchip diskutiert, der unter der Haut geringe Dosen von Hormonen freisetzen und bis zu 16 Jahre lang wirken soll. Eine Markteinführung war 2018 geplant, blieb aber aus. Ein großes Problem war die Datensicherheit. Der Chip wird per Fernbedienung mittels Funksignal aktiviert. Dieses war bisher nicht verschlüsselt, was dazu führen kann, dass der Microchip anderweitig deaktiviert werden könnte. Gleichzeitig sagen sich aber immer mehr Frauen von hormonellen Verhütungsmitteln los und suchen diesbezüglich nach Alternativen. Auch Verhütungsmethoden für den Mann stehen im Fokus, darunter Pillen und Injektionen, die die Spermien-Aktivität hemmen sollen. Die Antibabyspritze für den Mann existiert bisher allerdings nur in Studien. Auch die Pille für den Mann gibt es mehr oder weniger nur in der Theorie. Für Menschen, die auch heute noch die Kalendermethode bevorzugen und fruchtbaren Tage voraussagen möchten, gibt es Smartphone-Apps, um den Überblick zu behalten. Diese Methode ist jedoch mit Vorsicht zu genießen und nicht für jeden das richtige Verhütungsmittel. Es bleibt also abzuwarten, was die Forschung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten an eventuell neuen Verhütungsmethoden entwickelt. Auch interessant für dich: „Sex in der Steinzeit: Das Liebesleben unserer Vorfahren“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) MUVS: „Wie Frauen in der Antike verhüteten“ (2) Der Spiegel: „Wie das Kondom Flügel bekam“ (3) Der Spiegel: „Verhütung auf Knopfdruck - Chip soll 16 Jahre vor Schwangerschaft schützen“ (4) Süddeutsche Zeitung: „Die Geschichte der Verhütung“ (5) Stuttgarter Zeitung: „So haben Frauen früher verhütet“ (6) Tageblatt Letzebuerg: „So skurril wurde früher verhütet“ (7) Focus Online: „Unnützes Wissen: Seit wann gibt es Kondome?“ (8) Fernarzt: „Die Geschichte der Verhütung“ (9) Planet Wissen: „Verhütung“ (10) k.at: „So grausam konnte Verhütung im Mittelalter sein“ (11) wmn: „Verhütung im Mittelalter: Grausam und wenig erfolgreich“

  • Ilse Koch: Lampenschirme aus Menschenhaut im KZ Buchenwald – Wahrheit oder Mythos?

    Sie trug den Beinamen „Hexe von Buchenwald“. Ilse Koch war gefürchtet – nicht nur unter Häftlingen. Als Ehefrau des Lagerkommandanten Karl Otto Koch soll sie für furchtbare Verbrechen an Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald verantwortlich sein. Zahllose Zeugenaussagen zeichnen das Bild einer sadistischen Frau mit einem Hang zu sexualisierter Gewalt und einer Vorliebe für Souvenirs aus Menschenhaut. Bis heute wird über die berüchtigten Lampenschirme aus menschlichem Pergament (ungegerbte, papierähnliche Haut) spekuliert. Doch was konnte man dieser Frau tatsächlich nachweisen? Ließ Ilse Koch Gefangene häuten? Wie viel Einfluss auf die KZ-Leitung hatte sie wirklich? – Willkommen auf einer Reise in die Abgründe der menschlichen Psyche. Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Bilder, die auf viele verstörend wirken können. Kapitel in diesem Beitrag Kurzinformationen zum KZ Buchenwald Ilse Koch: Gute Mutter, Hausfrau und grandiose Gastgeberin Ilse Koch: Eine sadistische Bestie Detaillierte Zeugenaussagen über Lampenschirme aus Menschenhaut und das Häuten von Häftlingen Ilse Koch hatte eine besondere „Vorliebe“ für Tattoos Wissenswert: Warum wurden KZ-Häftlinge tätowiert? Korruption: Erster Prozess gegen Ilse und Karl Otto Koch bereits vor Kriegsende Ilse Goes Mainstream: Menschenhaut-Lampen und der Medien-Hype Welche Gegenstände aus Menschenhaut wurden im KZ Buchenwald gefunden? - Und was ist mit ihnen passiert? (mit Bildern) Vor Gericht: Das Urteil gegen Ilse Koch und ihr Suizid Schlusswort: Gab es die Lampenschirme aus Menschenhaut wirklich? Nicht nur Lampenschirme, auch Handschuhe, Ledereinbände von Notizbüchern und Schrumpfköpfe sollen im KZ Buchenwald aus Menschen bzw. Menschenhaut hergestellt worden sein – im Auftrag von Ilse Koch. Einer Frau von unfassbar sadistischer Grausamkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie vor Gericht. Ein besonders schwerer Vorwurf: Ilse Koch soll bevorzugt Häftlinge mit ausgefallenen Tattoos häuten lassen haben, um „Souvenirs“ aus ihnen anzufertigen. Aber konnte man ihr das vor Gericht nachweisen? Im Internet kursieren zahlreiche Bilder und Artikel über Menschenhaut-Relikte aus der Zeit des Dritten Reichs – mit nur mangelhafter Information und von offiziellen Stellen unbestätigt. Was kann man also mit Gewissheit sagen? Kurzinformationen zum KZ Buchenwald Bestand 8 Jahre lang (1937-1945) Eines der größten Konzentrationslager Deutschlands Reines Männerlager Insgesamt über 250.000 Häftlinge Ausbeutung der Insassen als Arbeitssklaven Medizinische Experimente an Häftlingen belegt Über 65.000 Todesopfer Ilse Koch: Gute Mutter, Hausfrau und grandiose Gastgeberin Ilse Koch war eigentlich Mutter und Hausfrau. Sie lebte mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern in der Kommandanten-Villa auf dem Ettersberg. Bis zum Konzentrationslager selbst waren es nur 10 Minuten Fußweg. Die gelernte Stenotypistin mit einer Ausbildung zur Bibliothekarin kam aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Während ihres Prozesses im Jahr 1947 gibt sie zu Protokoll: „Ich war eine Hausfrau und glaube, dass man meinen Einfluss überschätzt. Mein Mann hätte mich zurechtgewiesen, wenn ich mich in Lagerangelegenheiten eingemischt hätte. Ich versuchte mein Bestes, meinem Mann abends ein gemütliches Zuhause zu bereiten.“ - Ilse Koch Der Lagerarzt August Heinrich Bender, der ebenfalls in Buchenwald tätig war, bezeichnete Ilse Koch in seinen handschriftlichen Erinnerungen als „hochgebildet“ und „eine Schönheit“. Er schwärmt dabei von ihren „leicht rötlichen Locken“ und ihrer „schneeweißen Haut“. Er bedauert fast, „sie hätte beim Film Karriere machen können“. Sie wird immer wieder als gute Gastgeberin und Mutter beschrieben, die weiß, wie sie sich an der Seite ihres Mannes bei Festlichkeit und Tanz zu präsentieren hat. Insbesondere, wenn hoher Besuch bevorstand. Die Jahre in Buchenwald waren vielleicht die besten ihres Lebens. Ilse Koch: Eine sadistische Bestie Doch es gab auch eine ganz andere Seite. Das Leben von Ilse Koch war geprägt von sexuellen Ausschweifungen, Alkoholexzessen und der Gewalt an KZ-Häftlingen. Sie liebte die vulgäre Sprache und galt als zynisch. Es heißt, sie habe Affären mit anderen SS-Offizieren des Lagers gehabt. Häftlinge und SS-Frauen hätten sie gleichermaßen verabscheut. Sie wurde häufig auch die „Kommandeuse von Buchenwald“ genannt, obwohl sie im Lager eigentlich keinerlei Befehlsgewalt besaß und dort auch nicht anwesend sein musste. Als Frau des Lagerkommandanten hatte sie zwar offiziell keinen Einfluss auf die KZ-Leitung, stiftete jedoch ihren Mann zu Gewalt gegen Häftlinge an, wie zahlreiche Zeugenaussagen schildern. Demnach ließ sie Gefangene mit Vergnügen foltern und bestrafen. Sie soll auch selbst Häftlinge geschlagen haben. Körperlichen Züchtigungen im Lager beizuwohnen und zuzuschauen hätte sie genossen, heißt es. Herbert Froeboeß, Franziskanermönch und Häftling in Buchenwald erinnert sich: „Zusammen mit einem tschechischen Kaplan arbeitete ich beim Ausschachtungs-Kommando im Falkenhof. Wir mussten einen tiefen Graben für einige Kabel ausheben. Plötzlich rief jemand von oben: 'He, Häftling, was machst du da unten?' Wir schauten auf und erkannten Ilse Koch. Sie stand breitbeinig über dem Graben. Sie trug nur einen kurzen Rock, keine Unterwäsche. Dann schlug sie uns mit einer Reitgerte über das Gesicht, sodass uns das Blut aus der Nase quoll.“ Wenn ein Insasse sie nicht grüßte oder „unzüchtige“ Kleidung trug, musste dieser mit harten Strafen rechnen. Mehr als 1.500 Zeugen hätten ausgesagt, wie Ilse Koch leicht bekleidet am Lagerzaun entlang ging – in kurzen Röcken und durchsichtiger Bluse. Jeder, der sich nach ihr umdrehte, wurde bestraft. Sie notierte sich die Häftlingsnummer und telefonierte mit ihrem Mann, dem Lagerkommandanten: „Dieses dreckige Judenschwein hat mich unverschämt angeschaut.“ Auch in ihrer Villa mussten Häftlinge arbeiten: Hausarbeit, Anfeuern, Zubereitung des Essens bis hin zum Wecken und Anziehen ihrer Kinder. Der Häftling Kurt Titz, der 14 Stunden täglich in der Villa arbeitete, erzählte, wie er mit 25 Stockhieben, anschließendem Einsperren im „Bunker“ des KZs und Aufhängen an den Armen bestraft wurde. Der Grund: Titz hatte aus einem abgeräumten, aber dennoch halbvollen Glas getrunken. Ilse Koch hatte ihn dabei erwischt. Ging ein Stockhieb daneben, etwa auf die Nieren, konnte dies bereits tödlich enden. Weitere Strafen waren Dunkelhaft, stundenlanges Stehen und keine Nahrung. Im KZ Buchenwald wurden Häftlinge nicht nur eingesperrt, sondern auch zu Tode gefoltert, heißt es. Inwieweit Ilse Koch daran beteiligt war bzw. den Anstoß dazu gab, lässt sich heute nicht mehr einwandfrei rekonstruieren. Alles beruht auf Zeugenaussagen. Detaillierte Zeugenaussagen über Lampenschirme aus Menschenhaut und das Häuten von Häftlingen Der Österreicher Dr. Gustav Wegerer, politischer Häftling und Kapo der Pathologie, gab zu Protokoll: „Etwa zur selben Zeit [1941] erschien eines Tages der Lagerkommandant Koch und der SS-Arzt Müller in meinem Arbeitskommando, der Pathologie. Damals befand sich gerade der aus gegerbter, tätowierter Menschenhaut hergestellte Lampenschirm für Koch in Arbeit. Koch und Müller suchten unter den vorhandenen gegerbten, pergamentdünnen Menschenhäuten Motive, die mit geeigneten Tätowierungen versehen waren, für den Lampenschirm aus. Aus dem Gespräch, das die beiden führten, ging hervor, dass die vorher gewählten Motive nicht das Gefallen der Ilse Koch gefunden hatten. Der Lampenschirm wurde sodann fertiggestellt und an Koch abgeliefert.“ [Begriffsklärung: Kapo - Funktionshäftling in einem KZ während des Dritten Reichs – musste andere Häftlinge beaufsichtigen, war Teil der Lagerleitung, erhielt dafür gewisse Privilegien (Alkohol, Besuch von Lagebordellen), trug spezielle Armbinden zur Erkennung] Der in der Aussage erwähnte SS-Arzt Dr. Hans Müller war später sogar Arzt auf dem Obersalzberg. Zuvor arbeitete er von 1941 bis 1942 als Pathologe im KZ Buchenwald. Ein weiterer Zeuge – Josef Ackermann (politischer Häftling in der Pathologie und Sekretär des Lagerarztes Waldemar Hoven) – war der Überbringer der Lampe. Er sagte 1950 vor Gericht als Zeuge aus und erzählte, wie er die Lampe anlässlich einer Geburtstagsfeier des Lagerkommandanten Karl Otto Koch in seine Villa bringen sollte. Im Rahmen seiner Aussage beschreibt er detailliert, dass der Lampenfuß aus einem menschlichen Fuß und Schienbein bestand. Auf dem Schirm seien noch Tätowierungen und Brustwarzen zu sehen gewesen. Es heißt, die „Präsentation“ der Lampe auf der Geburtstagsfeier war ein „Riesenerfolg“. Die Lampe selbst ist danach aber schnell wieder verschwunden – bis heute. Laut dem amerikanischen Historiker Arthur L. Smith ließe sich die Anfertigung der Lampe auf Befehl von Ilse Koch durch solche Zeugenaussagen jedoch nicht belegen. Ilse Koch hatte eine besondere „Vorliebe“ für Tattoos Wie spätere Funde von sorgfältig gegerbten Menschenhäuten belegen (Video weiter unten), wurde bei der Auswahl ganz besonders auf ausgefallene Tätowierungen geachtet. Der bereits erwähnte Häftling Froeboeß berichtet: „Im Sommer 1940 arbeiteten wir im SS-Stadion. Es war ein heißer Tag und wir arbeiteten mit entblößtem Oberkörper. Bei uns arbeitete ein junger Franzose oder Belgier mit dem Namen Jean Collinette. Wegen seiner Tätowierungen war er im ganzen Lager bekannt. Besonders auffällig waren eine bunte Kobra-Schlange, die um seinen linken Arm bis nach oben gewunden war, und ein besonders sauber tätowiertes, viermastiges Segelschiff auf seiner Brust. Ilse Koch kam vorbeigeritten, hielt ihr Pferd vor Jean, betrachtete die Tätowierungen und schrieb sich seine Nummer auf. Am Abend wurde Jean zum Tor gerufen und wir haben ihn nie wieder gesehen. Als ich ein halbes Jahr später meinen Freund Josef Ackermann in der Pathologischen Abteilung besuchte, erkannte ich dort ein präpariertes Hautstück mit Jeans Segelschiff. Später sah ich das Schiff auf einem Photoalbum der Koch.“ Unter den Objekten aus Menschenhaut, die im KZ Buchenwald sichergestellt wurden, befanden sich mehrere Stücke menschliches Pergament mit kunstvollen Tätowierungen, darunter ausgefallene Darstellungen von Menschen und sogar Fabelwesen. Auf einem Objekt ist zum Beispiel zu sehen, wie ein Krieger einen Drachen tötet – auf einem anderen eine nackte Frau mit Flügeln. Dieses Video zeigt die furchtbaren menschlichen Funde aus dem KZ Buchenwald. Detaillierte Bilder gibt es weiter unten im Text. Wissenswert: Warum wurden KZ-Häftlinge tätowiert? Natürlich gab es – wie bereits beschrieben – Häftlinge, die schon zuvor tätowiert waren. Bei jüdischen Insassen ist diese „Körperkunst“ jedoch ein sensibles Thema und wurde von den Nationalsozialisten gleich doppelt zur Demütigung eingesetzt. Tätowierungen und die Einäscherung nach dem Tod sind im Judentum verboten. Die Unversehrtheit des Körpers spielt hier eine zentrale Rolle, da der Körper als „Leihgabe Gottes“ angesehen wird. Die Zwangstätowierung von Häftlingsnummern diente den Nationalsozialisten nicht nur der Organisation ihrer Konzentrationslager, sondern auch der gezielten Erniedrigung jüdischer Insassen. Die ausgefallenen Tätowierungen auf der gegerbten Menschenhaut stammen also wahrscheinlich nicht von jüdischen Häftlingen, sondern von sowjetischen Bürgern, Polen, Ungarn oder Franzosen, die nachweislich auch im KZ Buchenwald inhaftiert waren. Korruption: Erster Prozess gegen Ilse und Karl Otto Koch bereits vor Kriegsende Schon 1943 gab es einen SS-Prozess gegen Karl und Ilse Koch wegen Korruption und Mordes. Damals befanden sich 25.000 Reichsmark auf Ilse Kochs Konto. Gemeinsam mit ihrem Mann soll sie Gelder im Wert von heute rund einer Million Euro veruntreut haben. Das NS-Gericht konnte ihr jedoch nicht nachweisen, sich unrechtmäßig bereichert zu haben. Sie selbst wurde freigesprochen, während ihr Mann die Todesstrafe bekam. Doch für Ilse Koch war dies erst der Anfang vom Untergang. Die größte Aufmerksamkeit galt ihr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die US-Armee förderte groteske Artefakte aus dem befreiten KZ Buchenwald zutage – darunter einen Lampenschirm aus menschlichem Pergament und sorgfältig gegerbte Menschenhäute, heißt es. Ehemalige Häftlinge sagen aus, Ilse Koch sei die treibende Kraft für diese Verbrechen gewesen. Ilse Goes Mainstream: Menschenhaut-Lampen und der Medien-Hype In den Jahren 1947 und 1950 wurden insgesamt zwei Prozesse gegen Ilse Koch geführt. In diesem Rahmen griff die Presse die Erzählungen von den Lampen aus Menschenhaut immer wieder auf – ja, sie waren aufgrund der unzähligen Zeugenaussagen fester Bestandteil der Prozesse und der damaligen Medienlandschaft. Für die Medien war diese „rothaarige, grünäugige Hexe von Buchenwald“ die perfekte Vorlage. Eine grausame, nymphomanische, sadistische Frau und passionierte Mörderin mit Sex-Appeal und einer Vorliebe für Objekte aus Menschenhaut. Jeder sprach über sie. Es gab sogar einen US-amerikanischen Dokumentarfilm mit dem Titel „Lampenschirm der Ilse Koch“. Die millionenfach gedruckte Zeitschrift „Life“ betitelte sie als „Frau der Lampenschirme“. Eine Zeit lang gab es keinen Tag ohne neue Artikel über Ilse Koch in den US-amerikanischen Leitmedien. Die Menschen konnten sich an dieser Geschichte einfach nicht satt hören bzw. lesen. Der Name Ilse Koch landete zusammen mit dem Motiv der Menschenhaut-Lampen sogar auf Protestplakaten von US-Bürgern. Sie war das personifizierte Böse und ein Paradebeispiel für einen Nazi. Die Menschen liebten diese Frau, indem sie sie hassten. Zum Teil bis heute. Welche Gegenstände aus Menschenhaut wurden im KZ Buchenwald gefunden? – Und was ist mit ihnen passiert? Am 16. April 1945 wurde ein Tisch mit Präparaten der Pathologie im befreiten Konzentrationslager Buchenwald präsentiert. Auf einem weißen Laken liegen zahlreiche Objekte aus menschlichen Überresten, darunter mehrere Pergamente mit ausgefallenen Tätowierungen, zwei Schrumpfköpfe, sorgfältig zerteilte und in Alkohol eingelegte menschliche Körperteile und eine Lampe. Major Reuben Cares, der Chef der Pathologie des Seventh Medical Laboratory, erstellte am 25.05.1945 ein Gutachten, in dem er die Echtheit der ausgewählten Stücke bekräftigt. Demnach sei das Material tatsächlich Menschenhaut gewesen. Dieses Gutachten gilt später als wichtiges Beweismittel im Dachauer Buchenwald-Prozess. Doch die Objekte auf dem Tisch wechselten kurz nach den Foto- und Videoaufnahmen mehrfach ihre Besitzer und wurden an unterschiedlichen Orten aufbewahrt. Bei den Gerichtsprozessen war die Lampe bereits verschwunden und konnte nicht als Beweismittel vorgeführt werden. Anhand von Fotovergleichen schlussfolgerte der Historiker Dr. Harry Stein, dass es sich bei der Lampe nicht um die von der Geburtstagsfeier des Karl Otto Koch handelte, sondern um die Tischlampe aus dem Dienstzimmer des Kommandanten Hermann Pister. Auf die Frage, ob sie jemals Handschuhe oder Lampen aus Menschenhaut besessen habe, antwortete Ilse Koch vor Gericht stets mit „Nein“. Ihr konnte auch nichts dergleichen nachgewiesen werden. Von ehemaligen Buchenwald-Häftlingen hieß es jedoch immer wieder, dass Ilse Koch eine große Vorliebe für derartige Objekte hatte und hierbei treibende Kraft gewesen ist. Sie hätte die Präparate zwar nicht selbst angefertigen können, aber durchaus den Auftrag dazu erteilen. Ilse Koch sagte vor Gericht sogar aus, dass sie von der Gewalt und Ermordung in dem Lager nichts gewusst habe. Aber auch hier widersprechen ihr die Zeugen. Dass sie angeblich überhaupt nicht wusste, was in Buchenwald geschah, konnte vor Gericht nicht standhalten. Das Thema der Menschenhaut-Lampen rückte jedoch zunehmend in den Hintergrund. Bereits die erste Ausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald zeigte im Jahr 1954 eine kleine unauffällige „Nachttischlampe“, die als „Lampe aus Menschenhaut“ präsentiert wurde. Das damals verantwortliche „Museum für Deutsche Geschichte“ sah jedoch keine Veranlassung dazu, die Echtheit des Exponats zu überprüfen. Übergeben wurde die Lampe damals von dem ehemaligen Häftling Karl Staub. Noch bis ins Jahr 1985 war der angebliche Lampenschirm aus Menschenhaut ausgestellt, bevor das Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Akademie Erfurt am 06.07.1992 ein Gutachten veröffentlichte, in dem es heißt: „Präparat IV (Lampenschirm) ist dagegen serologisch nicht als menschlicher Art zu identifizieren. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen Kunststoff, der in ähnlicher Zeit für Lampenschirme produziert wurde. Letztlich ist aber nicht völlig auszuschließen, dass es sich dennoch um biologisches Material handelt.“ Seitdem ist der Lampenschirm wieder aus der Ausstellung entfernt worden. Er befindet sich jedoch als „Falsifikat“ im Fundus der heutigen Gedenkstätte Buchenwald. Vor Gericht: Das Urteil gegen Ilse Koch und ihr Suizid Am 15. Januar 1951 wurde Ilse Koch wegen Anstiftung zum Mord, versuchten Mordes und Anstiftung zu schwerer Körperverletzung zu „lebenslangem Zuchthaus“ verurteilt. Im Gegensatz zu einem konventionellen Gefängnis beinhaltet die Inhaftierung in einem Zuchthaus auch den Zwang zu harter körperlicher Arbeit. Der Befehl zur Anfertigung von Objekten aus Menschenhaut konnte ihr jedoch explizit nicht nachgewiesen werden. Sie selbst sah die unzähligen Zeugenaussagen gegen sie als eine „Verschwörung“ von ehemaligen Häftlingen. Ilse Koch war sich im Allgemeinen keiner Schuld bewusst. Sie ist damit die einzige Frau, die in der Bundesrepublik aufgrund von Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Im Alter von fast 61 Jahren erhängte sich Ilse Koch (1967) in ihrer Zelle der bayrischen Frauenanstalt Aichach, nachdem sie bereits 22 Jahre hinter Gittern verbracht hatte. In einem Abschiedsbrief schrieb sie lediglich: „Ich kann nicht anders. Der Tod ist für mich eine Erlösung.“ Schlusswort: Gab es die Lampenschirme aus Menschenhaut wirklich? Obwohl keiner der Menschenhaut-Lampenschirme die Jahre nach dem Krieg überdauert hat, zeichnen die vielen Zeugenaussagen ein eindeutiges Bild. Es scheint so, als hätte Ilse Koch die Anfertigung von Objekten dieser Art in Auftrag gegeben. Doch vor Gericht konnte man ihr davon nichts nachweisen. Auf der anderen Seite gibt es Gegenstimmen, die die beispiellose Grausamkeit von Menschen wie Ilse Koch keineswegs leugnen, in Bezug auf die Menschenhaut-Lampen jedoch Zweifel haben, ob diese so tatsächlich existierten. Den Forschern bleiben heute nur noch Foto- bzw. Videoaufnahmen der Relikte und die zu Papier gebrachten Zeugenaussagen von ehemaligen Häftlingen aus dem KZ Buchenwald. Zeugenaussagen lassen sich in diesem Fall nur schwer überprüfen. Der Historiker Ulrich Herbert geht sogar so weit zu sagen, dass es sich bei den Lampenschirmen aus Menschenhaut um eine „Phantasmagorie“ (Trugbild, Täuschung) handele und die Geschichte einfach nur immer neu erzählt werde. Vielleicht werden wir die Wahrheit nie erfahren. Aber wie auch immer die Geschichte erzählt wird – die Menschen vergessen sie nicht. Buchtipp zum Artikel: „Buchenwald-Bestien: Karl und Ilse Koch“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Stiftung Gedenkstätten: „Lampenschirme aus Menschenhaut“ (2) Der Spiegel: „Ilse Koch - Lady mit Lampenschirm“ (3) Die Welt: „Das Gebaren der „Bestie von Buchenwald“ war sogar der SS zu viel“ (4) archive.org: „Review And Recommentations Of The Deputy Judge Advocate For War Crimes - 1947“ (5) mdr: „Ilse Koch: Gefürchtete Kommandantengattin aus dem KZ Buchenwald“

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